Zitat:
Zitat von DokuQuelle
Wenn es um meine persönlichen Vorteile geht bin ich politisch äusserst flexibel (und deswegen aktuell auch kein Parteimitglied einer Oppositionspartei, sondern einer Regierungspartei  ).
|
Das betrifft wohl nicht nur die politische Seite, sondern auch die moralische

Du forderst hier Verhandlungen mit einem Despoten, der noch im Januar diesen Jahres eine Erklärung unterzeichnet hat, in der u. a. folgendes stand:
Zitat:
Da der Gebrauch von Nuklearwaffen weitreichende Konsequenzen hätte, dürften diese Waffen, "solange sie noch existieren", einzig "Verteidigungszwecken, der Abschreckung von Aggressoren und der Verhinderung von Krieg" dienen, betonen die Unterzeichner.
|
Der gleiche Unterzeichner nutzt jetzt genau diese atomare Drohgebärde, um seinen Willen durchzusetzen. Und scheinbar gibt es immer noch genug Leute, die bereit sind, das als unabwendbar hinzunehmen und quasi eine Blaupause für nukleare Erpressung zu liefern. Jedes Land, dass über einigermaßen vernünftige militärische Mittel und ein atomares Arsenal verfügt, kann in beliebige Nachbarstaaten einfallen und Gebiete für sich annektieren?
Selbst wenn ich jetzt mal die USA, Großbritannien und Frankreich außen vor lasse, bleiben da noch ein paar nette Kandidaten übrig, die über die Bombe verfügen. Lassen wir denen dann ab jetzt auch jeden Angriffskrieg durchgehen?
Oder, um im aktuellen Absurdistan Putins zu bleiben: Nehmen wir mal an, Finnland ist Nato-Mitglied (was ja nicht mehr ganz so fern ist).
Wenn Finnland anschließend verkündet, die Gegend um Murmansk ist so schön, ist direkter Nachbar, bedroht seine Sicherheit, fährt dann mit ein paar Panzern rüber und erklärt, dass es dort auch ein Referendum durchgeführt hat mit dem Ergebnis, die Einwohner wollen Finnen werden, die Gebiete gehören ab sofort zu Finnland, und jede Aggression gegen die neuen Gebiete sind als kriegerischer Akt zu werten. Bist du dann auch dabei uns sagst "Sie haben Recht, ganz klarer Bündnisfall, wir unterstützen die Finnen, das muss Putin jetzt aber akzeptieren, das ist so in Ordnung, er kann ja einen Kompromiss finden".
Sorry fürs offtopic, aber wenn ich lese das hier tatsächlich dafür plädiert wird, dass sich die Ukraine von Gebieten verabschieden soll oder "ein Angriff auf die anektierten Gebiete" gleichbedeutend mit einem Angriff auf Rußland ist, dann krempeln sich mir die Fußnägel hoch.