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myGully |
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17.10.25, 17:42
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#1
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Super Moderator
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 8.808
Bedankt: 10.073
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Welche meiner Studierenden sind ein »Problem im Stadtbild«, Herr Merz?
Zitat:
Entgleisung des Bundeskanzlers
Welche meiner Studierenden sind ein »Problem im Stadtbild«, Herr Merz?
Eine Kolumne von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Ich unterrichte an einer Hochschule, viele Studierende haben hier einen Migrationshintergrund. Friedrich Merz möge bitte auf einem Jahrgangsfoto markieren, welche dieser Menschen ein »Problem im Stadtbild« darstellen.
17.10.2025, 15.20 Uhr

Straßenbild aus Deutschland Foto: imageBROKER / Anette Jäger / IMAGO
Vor acht Jahren saß die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem damaligen AfD-Chef Jörg Meuthen in einer Talkrunde in der ARD. Meuthen behauptete dort, er sehe »in den deutschen Innenstädten, in denen ich mich bewege, nur vereinzelt Deutsche«.
Die CDU-Vorsitzende Merkel entgegnete: »Dann weiß ich nicht, was sie sehen, denn ich kann auf der Straße Menschen mit Migrationshintergrund, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben, und solche, die sie nicht haben, nicht unterscheiden.« Der deutsche Theologe und Autor Stephan Anpalagan hat den [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] ausgegraben und in sozialen Medien geteilt – aus gutem Grund.
»Rückführungen in großem Umfang«
Diese Woche stand nämlich der heutige Bundeskanzler und CDU-Vorsitzende Friedrich Merz bei einer von [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] neben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und versuchte zu erklären, warum die AfD, die er doch einst »halbieren« wollte, jetzt etwa gleichauf mit der Union liegt. Merz gab eine lange, gewundene Antwort. An deren Ende sagte er: »Bei der Migration hat die Bundesregierung die Zahlen August 24, August 25 im Vergleich 60 Prozent nach unten gebracht.« Dass in Wahrheit [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] keineswegs unter der aktuellen, sondern der vorigen Bundesregierung stattfanden, ist noch einmal ein anderes Thema.
Merz fuhr fort: »Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen.«
Während also Angela Merkel vor acht Jahren noch wusste, dass man den Aufenthaltsstatus von Menschen nicht auf der Straße erkennen kann, scheint Friedrich Merz diese Tatsache nicht bewusst zu sein. Markus Söder (CSU) [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: »Das Stadtbild muss sich wieder verändern. Es braucht einfach mehr Rückführungen«, sagte Söder vor ein paar Wochen.
Das kennt man von der AfD
Selbst, wenn diese sehr ähnlichen Formulierungen zufällig sein sollten, erscheint das doch bemerkenswert.
Die Spitzenkräfte der Unionsparteien haben offenbar die gleiche hellseherische Fähigkeit zur Erkennung von irgendwie »problematischen« Menschen wie damals der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen. Oder wie Ulrich Siegmund, AfD-Fraktionsvorsitzender in Sachsen-Anhalt. Der sagte dem berühmten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] zufolge ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]) beim Treffen in einem Potsdamer Hotel auch mit Leuten aus der Union: Das Straßenbild müsse sich ändern, ausländische Restaurants unter Druck gesetzt werden. Früher hieß das bei den Rechts*******n einfach »Ausländer raus«. Der »Correctiv«-Bericht steht übrigens trotz zahlreicher juristischer Anstrengungen weitgehend unverändert online.
Ich habe keine Fragen an die AfD, aber an den Bundeskanzler und den bayerischen Ministerpräsidenten hätte ich schon einige. Ich unterrichte an einer deutschen Hochschule, in einem Bachelor- und einem Masterstudiengang. Eine beträchtliche Anzahl der Menschen, die bei uns an der HAW Hamburg studieren, haben einen Migrationshintergrund, und vielen davon sieht man das auch an.
Hellseherische Fähigkeiten?
Ob Friedrich Merz und Markus Söder wohl auf einem Jahrgangsfoto markieren könnten, welche dieser jungen Menschen ein »Problem im Stadtbild« darstellen? Wie sollen sich diese Leute, auf die unser Arbeitsmarkt, unser Rentensystem, sprich: die Zukunft dieses Landes und auch die Zukunft der Wählerinnen und Wähler der CDU/CSU angewiesen sind, jetzt fühlen? Woran erkennen sie, ob der Bundeskanzler sie als »Problem« wahrnimmt, wenn er sie auf der Straße trifft?
Dazu kommt etwas anderes: Die AfD ist ja bekanntlich in den östlichen Bundesländern besonders stark. Mehr als 94 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], sondern in Westdeutschland oder Berlin, die verbleibenden knapp sechs Prozent verteilen sich auf die fünf Länder in Ostdeutschland.
In Westdeutschland und Berlin hatte 2024 etwa ein Drittel der Menschen einen Migrationshintergrund, in Ostdeutschland [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Die Partei, deren Markenkern völkischer Rassismus ist, ist also dort besonders erfolgreich, wo man eher selten auf Menschen mit Migrationshintergrund trifft. Besonders erfolgreich ist die AfD in der Regel auf dem Land und in kleineren Städten. In Großstädten aber, dort also, wo besonders viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, schneidet sie zumeist schlechter ab. In vielen Regionen kann also kaum primär das »Stadtbild« das »Problem« sein, das Menschen dazu bringt, eine rechts******* Partei zu wählen.
Fast schon wieder lustiger Versuch der Einordnung
Friedrich Merz ist Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. In dieser Bundesrepublik Deutschland leben aktuell gut 25 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, das sind etwas mehr als 30 Prozent der Gesamtbevölkerung. Natürlich sieht man nicht allen ihren Migrationshintergrund an, aber genau das ist ja der Punkt: Das sollte auch keinen Unterschied machen. Ob jemand deutsch ist, erkennt man nicht an der Hautfarbe. Leute, die sich ausschließlich weiße Deutsche wünschen, sind völkische Nationalisten und Rassisten. Völkischer Nationalismus ist [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Kein Zweifel: Deutschland hat mancherorts Probleme mit Integration, die Kommunen sind vielfach überlastet. Die überwältigende Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund in diesem Land aber sind friedliche, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], die das Land dringend braucht – und kein »Problem im Stadtbild«.
Wenn Merz das alles ganz anders gemeint haben sollte, wäre es gut gewesen, wenn er das selbst noch einmal erklären könnte. Denn im Augenblick müssen sich viele Millionen Menschen in diesem Land fragen, ob ihr eigener Bundeskanzler sie aufgrund ihres Aussehens als »Problem im Stadtbild« betrachtet, das er am liebsten mit Abschiebungen »lösen« möchte.
Noch bemerkenswerter wurde die Äußerung von Merz übrigens durch die nachgeschobene »Erklärung« seines Regierungssprechers Stephan Kornelius: Merz habe sich mit seiner Äußerung »als Parteivorsitzender zu erkennen gegeben«, sagte Kornelius am Mittwoch. Das ist in mehrfacher Hinsicht kurios: Es dürfte wohl kaum jemanden geben, der Merz nicht als Parteivorsitzenden erkennt. Außerdem hat die CDU keinen Innenminister, die Bundesregierung, der der Bundeskanzler vorsteht, aber schon. Und dieser Innenminister und seine Rückführungen kamen ja im selben Satz vor wie das »Problem mit dem Stadtbild«. Kornelius sagte außerdem, er glaube nicht, »dass der Bundeskanzler ein Problem mit dem Stadtbild hat«, was angesichts des wörtlich Gesagten fast schon wieder lustig ist. Aber nur fast.
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[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Es war vielleicht nur ein leicht dahergesagter Satz. Dennoch ist diese Entwicklung, meines Erachtens, fatal. Pragmatische Politik und kein von rechts angefeuerter Populismus ist notwendig.
Dieses Land ist auf Migration angewiesen und das, an dem 'gesägt' wird, ist letztlich unsere Zivilisation.
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Die folgenden 8 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
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17.10.25, 18:28
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#2
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Suppen Moderator
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 7.081
Bedankt: 8.270
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Weder ist der Satz "leicht dahergesagt", noch war der unbewusst. Dass Merz immer mehr in richtrung der AFD Wähler schielt, ist doch schon lange offensichtlich. Die gesamten Änderungen, die politisch vorgenommen werden, sind populistische Dinge, die man groß ankündigen kann, die aber ebenso von den Rechten ins Land gesetzt wurden. Seiehe z.b. die Abwertung von Arbeitslosen und den sozial schwächeren. Fehlt als nächstes noch, dass man Behinderte und Beeinträchtigte Personen einsperrt oder ihnen in Zukunft zumindest aber das Leben noch schwerer macht.
Was Trump mit dem Schlaghammer duchsetzt, entwickeln wir uns hier mehr und mehr in die selbe Richtung.
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Urlaubsmodus
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei Thorasan bedankt:
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18.10.25, 09:29
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#3
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Master of Desaster
Registriert seit: Dec 2014
Beiträge: 4.341
Bedankt: 3.496
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Gut, auf der anderen Seite wird auch gemeckert, das sich stetig die Umgebung / Wahrnehmung aendert, seit zig Jahren und man der Politik vorwirft untaetig zu sein oder eben ewig relativierend, waehrend es in der Oeffentlichkeit unueberhoerbar gaert.
Wie haetten wir es denn dann gerne?
Stoecker hin oder her, aber es gibt auch die unangenehmen, am besten unausgesprochenen Realitaeten.
Ich denke nicht, das seine Studenten in Innenstaedten herumlungern und eine etwas eigenartige Atmosphaere erzeugen, die Andere dazu bewegen, diese nicht mehr aufzusuchen.
Und das ist Fakt. Das erlebe ich in der Aussage auch oft genug, wenn das Thema Einkaufen in der Innenstadt aufkommt.
Ich selbst bin da selten vertreten, da ich am Stadtrand wohnend, eher in die kleineren umliegenden Staetdtchen gehe. Also hoert man auch mal zu und sucht den Querschnitt der Meinungen.
bei mir hat das eher was mit dem Verkehr und der Verkehrsfuehrung in der City zu tuen.Da hat sich auch jemand ausgetobt.
Und diese Leute sind alle keine AFD'ler, eher Schwarz-Gelbe oder auch Rote
Es gibt immer 2 Seiten einer Medaille
Geändert von Caplan (18.10.25 um 10:22 Uhr)
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Die folgenden 6 Mitglieder haben sich bei Caplan bedankt:
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21.10.25, 22:07
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#4
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working behind bars
Registriert seit: Apr 2013
Beiträge: 3.275
Bedankt: 14.104
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Das Thema ist zwar alles andere als witzig, dennoch bringt es der Postillon mal wieder auf den Punkt:
Zitat:
Ziel vier Jahre vor dem Zeitplan erreicht: AfD stellt den Bundeskanzler

Berlin (dpo) - Das ging deutlich schneller als gedacht: Eigentlich hatte die AfD das ehrgeizige Ziel gehabt, 2029 den Bundeskanzler zu stellen. Doch offenbar ist es ihr bereits vier Jahre vor dem Zeitplan gelungen, einen der ihren an der Spitze des Staates zu haben.
"Alle Experten sind bislang davon ausgegangen, dass die AfD - wenn überhaupt - frühestens 2029 einen Bundeskanzler stellen kann", erklärt Politikwissenschaftlerin Annette Schönhub. "Aber wenn man sich die Rhetorik anhört, die aus dem Bundeskanzleramt kommt, ist es offenbar längst soweit."
Der neue AfD-Bundeskanzler agiere wie nach Plan, schiebe die Schuld an allen Problemen des Landes den Schwächsten in die Schuhe und hetze gegen Menschen mit Migrationshintergrund und Arbeitslose, anstatt Probleme zu lösen.
Bei der gesichert als rechtsextrem eingestuften Partei zeigt man sich erfreut darüber, das wichtigste politische Amt in Deutschland endlich übernommen zu haben. "Jetzt müssen wir nur noch alle anderen Ministerien besetzen und die lästigen Sozen loswerden", so ein AfD-Sprecher.
Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Merkel tat damals gut daran diesen unsäglichen Reaktionär aus dem Politikbetrieb zu entfernen.
Seine Auferstehung hat er im Grunde genommen nur der AgD zu verdanken.
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Die folgenden 9 Mitglieder haben sich bei Uwe Farz bedankt:
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27.10.25, 08:00
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#5
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Ist öfter hier
Registriert seit: Jan 2010
Ort: Berlin
Beiträge: 208
Bedankt: 384
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Ich nehme es genauso wahr, dass wir ein Problem mit dem Stadtbild haben. Seien es an den Bahnhöfen die Bettler aus Osteuropa, die einem Kurwa hinterherrufen, wenn man sie nicht beachtet; seien es die Massenschlägereien in Freibädern (Ich gehe schon lange nicht mehr ins Freibad) oder auf offener Straße zwischen sog. Großfamilien; seien es die Stadtparks, in die man sich nachts nicht mehr traut oder seien es die Chaosschulen, in denen kaum einer noch deutsch spricht. Spätestens seit der Kölner Silvesternacht 2015 sollte klar sein, dass unkontrollierte Migration sowie ein überforderter Staat schwere Probleme hervorrufen können und werden.
Jeder der gleich Rassimus schreit um eine sachliche Debatte zu verhindern, ist für mich genauso ein Populist und Volksverhetzer wie diejenigen, die alle über einen Kamm scheren und behaupten Migration sei die Wurzel alles Bösen.
Herr Merz ist ein solcher Populist und Opportunist, der Angst vor den Wahlen im Osten hat. Letztlich kann und will er nichts ändern. Sozialmaßnahmen u.a. für Integration, Traumabewältigung etc., werden gekürzt, Abschiebungen können nicht zügig erfolgen, weil es u.a. an Personal fehlt.
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Die folgenden 8 Mitglieder haben sich bei Estorias bedankt:
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Gestern, 01:17
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#6
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Anfänger
Registriert seit: Oct 2025
Ort: localhost
Beiträge: 12
Bedankt: 7
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Ich bin der Meinung, dass man Merz bewusst falsch verstehen möchte und so mit einer vorgespielten Empörung vom eigentlichen Thema ablenkt. Es wird auch nicht besser und kommt eher einer Relativierung der NS-Zeit gleich, wenn man jede Aussage mit denen aus den 1930ern abgleicht und meint diese dann auf eine Ebene zu stellen. Wer bei klarem Verstand ist und nicht völlig hinterm Mond lebt, sollte doch eigentlich von alleine darauf kommen, wer und was mit derlei Aussagen gemeint ist.
Umso mehr jetzt, wo die Weihnachtszeit wieder näher rückt und wir die sogenannten „Merkel-Legos“ sehen können. Wobei es unlängst abgesagte Volksfeste unterschiedlichster Art gibt, die aus Sicherheitsgründen resp. der Kosten wegen nicht mehr stattfinden und/oder genau deshalb abgesagt werden. Alternativ die Häufung der Messer- und Sexualdelikte. Es geht ja schon so weit, dass selbst im Ausland vor deutschen Städten und Bereichen wie Frankfurt, Hamburg und/oder Berlin gewarnt wird.
Interessant ist auch, da es vor allem junge, weiße, privilegierte Frauen sind, die sich mit am lautesten darüber echauffieren. Allen voran eine selbsternannte Rädelsführerin wie eine Luisa Neubauer, die sicher nicht in irgendwelchen Brennpunkt-Bezirken lebt und sich tagtäglich mit einer Vielzahl an Problemen herumschlagen muss. Natürlich kann, darf, muss und soll man ruhig einen Bundeskanzler wie Merz kritisieren und ja, als solcher sollte man sich präziser artikulieren. Ich sehe oder lese vor allem eines, eine künstliche Empörung durch gewolltes Missverstehen samt Framing ?* la rechtsextrem und ähnliches. Die Empörung wäre jedoch „little late to the party”, da Merz, Koch, Merkel und andere derlei schon vor über 20 Jahren geäußert haben. Insbesondere um die Jahrtausendwende und in den Jahren davor.
Zitat:
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Dieses Land ist auf Migration angewiesen und das, an dem 'gesägt' wird, (...)
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Was man wirklich bräuchte, wäre eine Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften und gleichzeitig eine Politik, die nicht immer mehr qualifizierte bis hoch-qualifizierte Fachkräfte ins Ausland verjagt. Eine Wirtschaftsnation wie Deutschland steht im internationalen Wettbewerb und gut ausgebildete Fachkräfte in vielen Ländern gefragt sind. Jedes Jahr wandern rund 210.000 junge „Deutsche” ab, einige kommen danach wieder zurück und andere bleiben länger oder für immer weg. Selbst wenn man sehr wohlwollend einfach mal davon ausgeht, dass alle neu hinzugezogenen Migranten arbeiten würden, sind viele davon vor allem im Niedriglohnsektor beschäftigt.
Davon mal ab, kommt es ohnehin einer modernen Form von Kolonialismus gleich, wenn man es erst selber über Jahrzehnte verbockt und dann ausgerechnet Menschen aus den Ländern nach Deutschland lockt, die eigentlich selber jede anpackende Hand benötigen. Im Grunde purer Egoismus und es den Michel nicht kümmert, solange er seine Pflegefachkraft hat. Völlig egal, ob sie dann woanders fehlt. Nach Raubbau ist jetzt die nächste Ressource dran, der Mensch aus der Ferne, völlig gleich, ob und welche Folgen so eine Entwicklung in deren Ländern hat. Gleichzeitig die ins eigene Haus geholten Probleme aufgrund anderer Sozialisierung samt konträrem Wertekanon. Ganze Straßen, Viertel, No-go-Areas in den Händen irgendwelcher Clans/Großfamilien, die selbst die eigene Nachbarschaft terrorisieren. Und wehe, irgendeine Schulleiterin geht mal wieder an die Öffentlichkeit. Das Ergebnis: eine daher attestierte AfD-Nähe oder ähnliches.
Egal ob Frankreich, Spanien, Schweden, Norwegen, Schottland, Österreich, Deutschland oder andere Teile Europas, es gibt überall gleiche oder ähnliche Probleme durch eine völlig falsche, teils unkontrollierte Migration. Das Schlimme daran ist, dass eben jene Missstände zur Ablehnung beitragen. Würde man es glaubhaft und konsequent angehen, würde man die rechten Parteien nicht weiter stärken. In Schweden haben es die Sozialdemokraten längst vorgemacht. Aber nein, hier echauffiert man sich lieber künstlich über Stadtbildaussagen.
Geändert von c3pher (Gestern um 01:29 Uhr)
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei c3pher bedankt:
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Gestern, 12:17
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#7
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Erfahrener Newbie
Registriert seit: Jan 2012
Beiträge: 116
Bedankt: 1.811
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Zitat:
Zitat von euqua
Dieses Land/BRD ist aber nicht auf Messerstecher angewiesen, wie oft denn nun noch??
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Und wer letztlich ein Messerstecher ist, erkennt man am Stadtbild. Es könnte alles so einfach sein. Vielleicht müßte nur mal jemand bei der Politik Bescheid sagen, daß wir keine Messerstecher wollen? 
(OT: Ich habe oben etwas Ironie versteckt)
Mal ehrlich, was willst du mit so einer Aussage anfangen? Mal völlig ungeachtet, ob wir von Migration, Asyl, Flucht, etc. reden: wer soll denn bitte schön die Einstufung "Messerstecher ja/nein" machen? Die BPol an der Grenze? Das zustänidge Ausländeramt? Das BAMF? Wohlgemerkt bevor es zu einer Messerstecherrei kommt, danach kanns ja jeder.
Das wir im Bereich Migration Probleme haben, ist unbestritten. Nur leider helfen da so pauschalisierte Stadtbild-Erklärungen eines Bundeskanzlers herzlich wenig. Und das kann man auch nicht "absichtlich missverstehen". Wenn ein Bundeskanzler von einem Problem im Stadtbild spricht, nur um dann im gleichen Atemzug von verstärkten Rückführungen zu sprechen, dann ist das schlicht und einfach Rassismus. Denn mit Rückführugnen wird er wohl kaum die versoffenen (mehrheitlich weißen) Jugendlichen meinen, die ab 20 Uhr bei uns am Innenstadtbrunnen rumlungern und Frauen hinterhergrölen. Mit Rückführungen meint er die (mehrheitlich "ausländisch aussehenden") Jungendlichen, die in einem bestimmten Stadtbezirk abends in Gruppen durch die Straße laufen und rumpöbeln. Und wenn das Stadtbildproblem sich nur nach Aussehen richtet, dann ist es nun einmal Rassismus.
Als Bundeskanzler sind solche Aussagen nicht nur unpassend, sie sind gefährlich. Weil sich damit die Leute bestätigt fühlen, die beim Laufen durch die Fußgängerzone am laufenden Band denken: "der muß weg, die da vorne müssten weg, und das Gesocks am Bahnhof sowieso". Nur weil sie dem Aussehen nach nicht "deutsch" genug sind.
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Ich sag's mal mit Johannes Rau:
"Lieber ein Haus im Grünen, als einen Grünen im Haus."
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei tanjian:
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Gestern, 20:10
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#8
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Mitglied
Registriert seit: Jan 2015
Beiträge: 449
Bedankt: 330
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Zitat:
Zitat von c3pher
I
Was man wirklich bräuchte, wäre eine Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften und gleichzeitig eine Politik, die nicht immer mehr qualifizierte bis hoch-qualifizierte Fachkräfte ins Ausland verjagt. .
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[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Demnach wäre Reyad nie nach Deutschland gekommen und ein anderes Land hätte einen zusätzlichen Sternekoch???
Irgendwie ne zu einfache Denke oder?
cu Mx
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Heute, 02:59
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#9
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Anfänger
Registriert seit: Oct 2025
Ort: localhost
Beiträge: 12
Bedankt: 7
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Zitat:
Zitat von MerZomX
[url]
Demnach wäre Reyad nie nach Deutschland gekommen und ein anderes Land hätte einen zusätzlichen Sternekoch???
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Ich habe nirgendwo behauptet, dass alle neu (seit 2015) hinzugezogenen Migranten und/oder Flüchtlinge (auch da ist zu unterscheiden) auschließlich im Niedriglohnsektor arbeiten würden. Es gibt durchaus Ärzte, Pflegekräfte, Lehrer und ähnliches, dies entspricht jedoch nicht der großen Mehrheit. Bei einer Anwerbung von qualifizierten Fachkräften wirbt man ohnehin konkrete Berufe an, also eben jene, deren Stellen man besetzen muss oder möchte. Sei es im systemkritischen Bereich wie beispielsweise im Pflege- und Gesundheitswesen.
In Deutschland kommen ohnehin immer mehr gute und besser bezahlte Arbeitsplätze unter die Räder, weil die Anzahl der Insolvenzen weiterhin hoch ist und/oder Unternehmen aufgrund der hohen Kosten ihre Produktion ins Ausland verlagern. Was nun Arbeit und Berufe angeht, bekommt ja niemand die Pistole auf die Brust gesetzt, dass man dieses oder jenen Beruf erlernen muss. Ich denken mir die Zahlen derer die Deutschland verlassen nicht aus und bereits immer wieder in den Nachrichten ein Thema waren. Man hat sich vieles leichter vorgestellt (sowohl Politik als auch Wirtschaft) und „wir” nun infolge anderer (weiterer) Probleme bereits darum kämpfen, dass nicht immer weiter hundertausende Arbeitsplätze wegbrechen.
Es ist ja schön und gut, wenn es in Deutschland einen weiteren Sternekoch gibt. Nur ändert sich dadurch nichts an den Zahlen der Wegzügler. Darunter befinden sich ja nicht nur autochthone Deutsche, sondern ebenso Deutsche mit Migrationshintergrund sowie ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Warum? Weil wir u.a. durch die Globalisierung als auch den demografischen Wandel (nicht nur in Deutschland) im internationalen Wettbewerb stehen und qualifizierte bis hoch-qualifzierte Menschen sich leichter und eher für ein Land mit besseren bis deutlich besseren Bedingungen entscheiden. Bei den neuen Migranten geschieht es teilweise auch aus familiären Gründen, weil Teile der Familie in anderen Ländern untergekommen sind.
Zitat:
Zitat von tanjian
Mal völlig ungeachtet, ob wir von Migration, Asyl, Flucht, etc. reden: wer soll denn bitte schön die Einstufung "Messerstecher ja/nein" machen? Die BPol an der Grenze? Das zustänidge Ausländeramt? Das BAMF? Wohlgemerkt bevor es zu einer Messerstecherrei kommt, danach kanns ja jeder.
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Es wäre bereits ein Anfang, wenn man straffällige Ausländer nicht weiter frei herumlaufen lässt und zum Wohle aller in Abschiebehaft steckt. Andere Länder bekommen es auch hin und selber nicht einmal ohne großes Führungszeugnis dauerhaft bleiben dürfte. Ich lebe seit gut 6 Jahren im Ausland, die letzten zweieinhalb Jahre dauerhaft und bei Straftaten gar nicht so schnell gucken könnte, wie schnell ich wieder im Flieger sitze. In Deutschland hingegen der fehlende Wille konsequent durchzugreifen sowie eine überforderte und viel zu lasche Justiz, die mir ihren Urteilen teilweise eine Täter-Opfer-Umkehr betreibt - und den Opfern samt Familien damit ins Gesicht spuckt. Was auch neu im Stadtbild ist, wenn dortige Veranstaltungen nur noch mit hohen Sicherheitsvorkehrungen durch schwere Stahlbetonklötze stattfinden können.
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