In regelmäßigen Abständen veröffentlicht das US-amerikanische IT-Unternehmen Cisco Systems eine Studie zur Entwicklung des Internets. Diese 5-Jahres-Vorschau zeigt gegenwärtig unter anderem in eine Richtung. Der Traffic durch Filesharing wird sich bis 2015 verdoppeln.
Filesharing wächst in einem unglaublichen Ausmaß. In diesem kurzen Satz kann man eine der Kernergebnisse von Ciscos Visual Networking Index wiedergeben. Alle 5 Jahre veröffentlicht das Unternehmen diese Studie und versucht damit die Zukunft des Internets vorherzusagen. Zumindest für diesen vergleichsweise kurzen Zeitraum.
Trotz aller Bemühungen der Kreativwirtschaft, Filesharing als etwas äußerst negatives darzustellen, gelingt dies offenbar nicht. Eher im Gegenteil. Zwar geht Cisco davon aus, dass Filesharing im Hinblick auf den gesamten Internettraffic an Bedeutung verlieren wird. Dennoch wird es unglaublich wachsen.
Im Jahr 2010 war Filesharing nach Angaben von Cisco für etwa 40 Prozent des gesamten Internettraffics bei Verbrauchern verantwortlich. Bis 2015 sollen es nur noch 24 Prozent sein. Andere Dienste wie YouTube & Co. werden zu einer Verdrängung führen. Prozentual betrachtet verliert Filesharing somit zwar am gesamten Traffic, doch für sich genommen wächst der Datentausch dramatisch weiter.
Laut der Analyse von Cisco wird Filesharing mit einer durchschnittlichen Rate von 23 Prozent im Jahr wachsen. Bis zum Jahr 2015 sollen pro Monat 13.797 Petabyte an Daten via Filesharing verbreitet werden. Im Jahr 2010 lag dieser Wert bei 4.968 Petabyte. Der Zuwachs wird, so Cisco, global zu verzeichnen sein. Am deutlichsten wird er jedoch in Latein-Amerika sowie Zentral- und Osteuropa auftreten. Dort geht man von einem jährlichen Wachstum um 35 Prozent aus. Am geringsten wächst Filesharing in Westeuropa. Hier geht man von jährlichen 14 Prozent aus.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Studie ist auch die Art des Filesharing. So verweist Ciscos Studie explizit auf steigenden Filesharing-Traffic durch sogenannte One-Click-Hoster. Der Trafficwachstum bei diesen Diensten soll bei 600 Prozent liegen.