Zitat:
Zitat von eitch100
Aus meiner Sicht ist das zwar zuweilen zu einseitig, aber gut... geschenkt.
|
Da du ja meine Posts so gut kennst, weißt du auch sicher was ich von Distanzeritis halte. Vor allem nicht vor Menschen die durch ihre Infantilisierung (und damit bist nicht nur du gemeint) die nötige Ernsthaftigkeit vermissen lassen, und für sie das im besten Fall Politainment darstellt. Mich interessiert die Wahrnehmung meiner Person in den Augen solcher Leute nicht. Wenn du wissen willst, was ich über bestimmte Themen denke, frage mich doch einfach. Grundsätzlich glaube ich nicht, dass ich jedes Mal eine komplette Abhandlung über alles schreiben muss, oder mich wie ein Politiker zu verhalten habe - vor allem da offizielle Verlautbarungen (die ich oft kritisiere) meist überräpresentiert sind und meine Zustimmung erstmal kein Erkenntnisgewiss darstellt. Ich mache von diesem Luxus hier Gebrauch.
Zitat:
Zitat von eitch100
Ich erinnere mich, wie du die vermeintliche Bedrohungslage Russlands durch die Ukraine bzw. "den Westen" als durchaus nachvollziehbar bewertet hast und der Angriffskriegs somit zumindest aus Putins Sicht begründet wäre. Vergleiche ich nun die Bedrohungslage Russlands mit der Israels, müsstest du eigentlich mehr Verständnis für Netanjahus Handeln haben.
|
Da du ja meinen Standpunkt nicht verstanden hast, nochmal zur Güte:
Russland führt einen Angriffskrieg und der ist nicht zu rechtfertigen. Und das hat Russland mit Israel gemein. Das heißt beide Länder handeln hochgradig illegal. Natürlich gehört Putin vor Gericht, ebenso wie Netanjahu. Realistisch betrachtet wird beides wird nicht passieren. Aber ich passe meine Beurteilung nicht der geostrategisch konformen Müllpropaganda an.
Aber eine Rechtfertigung ist keine Erklärung. Russland will eine stabile Übereinkunft mit dem Westen, die vor allem Russlands Sicherheitsinteressen berücksichtigt. Das heißt kein NATO Land in Reichweite von Kurzstreckenraketen nach Moskau. Distanz, Puffer, du kannst es nennen wie du willst. Das lehnt aber der Westen ab, der sein Investment von 2014 gesichert haben möchte. Darüber wird nun ein paar hundertausend Tote später verhandelt. Hätte man vorher haben können, wollten wir nicht.
Israel lehnt Übereinkünfte, wie zB Wiener Abkommen über das iranische Atomprogramm grundsätzlich ab. Netanjahu frohlockte, als jenes Abkommen von Donald Trump ohne Begründung einseitig aufgekündigt wurde. Jetzt hat er sich in den Kopf gesetzt selbst ein Abkommen zu starten, welches durch den Angriff in weite Ferne rückte. Man könnte also sagen alles was den Iran friedlich daran hindern würde, die Bombe zu bauen, lehnt Israel ab.
Wir haben also die Möglichkeit einen der beiden Konflikte durch Verhandlungen zu lösen. In Israel hat sich aber mittlerweile eine Politik durchgesetzt, die die ständige Bedrohung nicht nur präventiv bekämpft sondern auch zum Überleben braucht und entsprechend agiert. Es gibt keinen Kompromiss mit einem solchen Regime. Sie empfindet die Kontrolle der Bedrohung als Gefahr. Das Unbekannte als Chance zu agieren. Das kann nicht friedlich funktionieren.