Zehnjähriger erschießt Mutter, weil er Holz holen sollte
Im US-Bundesstaat Ohio hat ein Junge nach einem Streit seine Mutter erschossen. Im Zimmer des Kindes fand die Polizei gleich mehrere Waffen.
Ein zehn Jahre alter Junge muss sich wegen des mutmaßlichen Mordes an seiner Mutter im US-Staat Ohio vor Gericht verantworten. Ein Haftrichter entschied, dass das Kind vorerst in Jugendarrest bleiben muss. Der Zehnjährige habe die Tat einer Nachbarin gestanden, sagte der Sheriff von Holmes County, Tim Zimmerly. Diese habe daraufhin die Behörden informiert.
Sanitäter hätten die 46-jährige Mutter tot in ihrem Wohnzimmer in der Ortschaft Big Prairie aufgefunden, sagte Zimmerly. Ihre Leiche habe eine Schussverletzung am Kopf aufgewiesen.
Vor dem tödlichen Zwischenfall habe es einen Streit zwischen der Mutter und dem Sohn gegeben, sagte der Onkel des Jungen. Dabei sei es darum gegangen, dass der 10-Jährige kein Feuerholz hereinholen wollte. Der Junge habe öfter Wutausbrüche gehabt, sagte der Bruder der Verstorbenen.
Vater gab Jungen die Todeswaffe
Nach Medienberichten fanden die Ermittler auf dem Bett des Jungen zwei geladene Waffen. Bei den Waffen handelte es sich um ein Kleinkalibergewehr, mit dem der Junge wahrscheinlich den tödlichen Schuss abgab, und eine Schrotflinte. Der Onkel sagte, die Gewehre hätten dem Großvater des Jungen gehört und seien ihm von seinem Vater gegeben worden. Insgesamt sollen es demnach vier Waffen gewesen sein.
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Ein anderer Nachbar sagte, der Junge habe des Öfteren ihren Swimmingpool benutzt. "Er war kein schlechtes Kind“, erzählte er. Manchmal habe der Junge Probleme in der Schule gehabt, aber er habe nicht im Traum daran gedacht, dass der Junge seine Mutter erschießen werde.
Staatsanwalt Steve Knowling sagte, der Junge müsse sich vor Gericht nach dem Willen der Behörden nicht als Erwachsener verantworten. Verteidiger Andrew Hyde kündigte an, die Freilassung des Zehnjährigen erreichen zu wollen, damit dieser bei einem Angehörigen untergebracht werden könne. Hyde erklärte, ihm lägen keine Einzelheiten vor, daher könne er bislang nicht sagen, ob es sich um einen Unfall handele.
Kein vergleichbarer Fall in 20 Jahren
Der 21-jährige Bruder des Jungen beschrieb seine Mutter als liebevollen Menschen, der sich um geistig Behinderte gekümmert habe. Zu der Tat wollte er keine weitere Stellungnahme abgeben.
Staatsanwalt Knowling erklärte, ein vergleichbarer Fall sei ihm in den vergangenen zwanzig Jahren seiner Laufbahn nicht untergekommen. "Wir haben es hier nie mit Mordfällen zu tun. Punkt.“ Die 15 Jahre alte Tochter der Erschossenen wurde bei Verwandten untergebracht. Es blieb zunächst unklar, ob sie Zeugin der Tat wurde.