Pompeo unterzeichnet Vertrag. Weitere 1000 US-Soldaten für Polen
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Angekündigt hatten es die USA bereits, nun wurde die Aufstockung von US-Truppen in Polen offiziell besiegelt: Bei seinem Warschau-Besuch unterzeichnete der US-Außenminister einen entsprechenden Vertrag.
Die USA und Polen rücken militärisch näher zusammen: US-Außenminister Mike Pompeo und der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak haben einen Vertrag über die Entsendung von 1000 zusätzlichen US-Soldaten nach Polen unterzeichnet. Als Ergebnis werde es in Polen künftig nicht nur mehr Soldaten und mehr Infrastruktur der US-Armee geben, sagte Polens Präsident Andrzej Duda. "Es wird auch die Garantie verstärkt, dass unsere Soldaten im Fall jeder Gefahr - ob das nun eine Bedrohung für Polen oder für die USA ist - Schulter an Schulter stehen werden."
Der Vertrag sieht auch die Verlegung eines Teils des Hauptquartiers des V. Korps der US-Armee aus Fort Knox im US-Bundesstaat Kentucky nach Polen vor. Jeweils 200 Angehörige sollen im Rotationsprinzip einen Vorposten in dem Land besetzen. Weitere Details aus dem Abkommen sind bislang nicht bekannt.
Truppenabzug aus Deutschland
Derzeit sind gut 4500 US-Soldaten in Polen stationiert. Eine ständige Militärbasis gibt es aber nicht. Die nationalkonservative PiS-Regierung in Warschau möchte seit langem mehr US-Truppen in ihrem Land haben - vor allem zur Abschreckung Russlands. Moskau kritisiert die aus russischer Sicht hohe NATO-Präsenz im Osten Europas und an seinen Grenzen.
Ein Teil der zusätzlichen Soldaten wird vermutlich aus Deutschland nach Polen verlegt. Denn die USA wollen etwa 12.000 der 36.000 Truppen-Mitglieder aus Deutschland abziehen. Mehr als die Hälfte sollen in die USA zurückkehren, 5600 innerhalb Europas verlegt werden. Trump hatte Mitte Juni bestätigt, dass die Zahl der US-Soldaten in Deutschland auf etwa 25.000 reduziert werden soll. Er begründete seine Entscheidung damit, dass Deutschland als Mitglied der NATO seiner Verpflichtung nicht nachkomme, genügend in die Verteidigung zu investieren.
Die Visite des US-Außenministers in Warschau bildet den Abschluss seiner mehrtägigen Reise durch Mitteleuropa. Pompeo traf in der polnischen Hauptstadt mit Regierungschef Mateusz Morawiecki zusammen. Bei dem Gespräch soll es auch um die aktuelle Situation in Belarus gehen.