Grünes Licht vom Bundesrat HIV-Tests dürfen frei verkauft werden
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Selbsttests auf eine HIV-Infektion sollen künftig in Deutschland frei erhältlich sein - zum Beispiel in Apotheken und Drogeriemärkten. Dem hat der Bundesrat zugestimmt und folgt damit einer Empfehlung der WHO.
Für ein früheres Erkennen von HIV-Infektionen sollen Selbsttests künftig leichter erhältlich sein. Der Bundesrat hat dafür der Aufhebung von Beschränkungen zugestimmt, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf den Weg gebracht hat.
Bisher dürfen solche Schnelltests in Deutschland unter anderem nur an Ärzte, Gesundheitseinrichtungen und Beratungsstellen abgegeben werden. Künftig sollen sie wie zum Beispiel auch Schwangerschaftstests für alle in Apotheken oder Drogeriemärkten zu bekommen sein.
HIV-Infektionen früher erkennen
Diese könnten von Menschen angewandt werden, die den Gang zum Arzt meiden wollten und sich bislang gar nicht oder nur unregelmäßig testen ließen, hieß es zur Begründung. Durch die Abgabe der Selbsttests erhöhe sich somit die Wahrscheinlichkeit, dass HIV-Infektionen zu einem früheren Zeitpunkt erkannt und behandelt werden und dadurch die Weitergabe von Infektionen verhindert werde.
Die Deutsche Aids-Hilfe begrüßte die Änderung. Die freie Verfügbarkeit ermögliche mehr Menschen eine frühe Diagnose und damit eine Behandlung.
Empfehlung seit 2016
Hierzulande leben nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 12.700 Menschen ohne ihr Wissen mit HIV. Insgesamt sind knapp 90.000 Menschen mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit Aids infiziert.
In anderen Ländern sind die HIV-Tests bereits seit längerem frei verkäuflich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt dies seit 2016.