Ehemalige IBM- und Google-Mitarbeiter fordern Google heraus
Mit Cuil startet die nach eigenen Angaben größte Suchmaschine der Welt. Die von ehemaligen IBM- und Google-Mitarbeiter gegründete Suchmaschine berücksichtigt 121 Milliarden Webseiten und sortiert diese nicht nur anhand einer Linkanalyse und ihres Traffics, sondern erfasst auch deren Inhalt und versucht, diesen in einen Kontext zu setzen.

Cuil
Rund 1 Billionen einzelne URLs hat Google im Internet entdeckt. Nicht hinter jeder versteckt sich eine Website, viele URLs führen zur gleichen Seite und nicht alle wirklich dahinter liegenden Website werden auch im Google-Index erfasst. Wie viele Websites Google in seinem Index erfasst, ist derzeit nicht bekannt, das Unternehmen macht dazu seit geraumer Zeit keine Angaben. Cuil behauptet, mit rund 121 Milliarden erfassten Websites dreimal mehr Seiten im Index zu haben als jede andere Suchmaschine.

Cuil
Gegründet wurde Cuil unter anderem vom ehemaligen IBM-Manager Tom Castello und von Anna Patterson, die einst für die Architektur von Googles großem Suchindex TeraGoogle verantwortlich war, der 2006 in Betrieb genommen wurde. Zudem war sie technische Leiterin einer von zwei "Web-Ranking-Gruppen" bei Google, verantwortlich für GoogleBase und Googles Werbe-Matching-Technik. Bevor sie 2004 zu Google kam, entwickelte sie die damals größte Suchmaschine mit 12 Milliarden Seiten. Dritter Gründer ist Russell Power, der zuvor bei Google die technische Leitung der TeraGoogle-Server innehatte. Zudem beschäftigte er sich mit Webranking und automatischer Spam-Erkennung.

Cuil
Insgesamt konnten die drei für ihre Suchmaschine rund 33 Millionen US-Dollar Risikokapital einsammeln.
Am heutigen Montag startet Cuil offiziell und verspricht eine reichhaltigere Darstellung von Suchergebnissen, gepaart mit Möglichkeiten, diese zu strukturieren. Zunächst fällt die Darstellung in drei Spalten mit passenden Bildern auf, die auf zwei Spalten umschaltbar ist. Zudem werden die Suchergebnisse in Tabs zu bestimmten Schwerpunkten gegliedert. Zu den Suchergebnissen werden passende Kategorien angezeigt, die auf weitere Suchanfragen verweisen.
Bei der Eingabe von Suchanfragen schlägt Cuil nicht nur weitere Suchwörter vor, sondern zeigt auch zur Eingabe besonders gut passende Websites an, erkennbar am eingeblendeten Logo.
Beim ersten Ausprobieren waren die Suchergebnisse allerdings mitunter enttäuschend: Die Suche nach "linux" führte unter anderem die Kategorie Kernel-Hacker auf, in der Alan Cox an erste Stelle stand. Ein Klick führte zu einer Suche nach "linux Alan Cox", Suchergebnisse dazu gab es keine.
Um sich von Google abzugrenzen, verzichtet Cuil auf die Erhebung von persönlichen Daten, Suchanfragen des Nutzers werden nicht gespeichert.
Nachtrag vom 28. Juli 2008, 10:35 Uhr: Cuil ist dem Ansturm der Nutzer offenbar nicht gewachsen, die Suchmaschine ist teilweise nicht erreichbar.
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