Astronomen haben einen Riesenstern entdeckt, der zehn Millionen Mal heller leuchtet als unsere Sonne. Der Rekordstern ist nicht nur der hellste, den Forscher bisher aufgespürt haben, sondern auch der massereichste: Der Feuerball mit der nüchternen Katalognummer R136a1 im Sternhaufen R136 (im Bild) besitzt 265 Mal mehr Masse als unser Tagesgestirn. Da er jedoch rund zehn Milliarden Mal weiter entfernt ist als unsere Sonne, fällt der Stern am Nachthimmel nicht weiter auf.
Die Astronomen um Paul Crowther von der Universität Sheffield haben ihre Entdeckung mit dem "Very Large Telescope" der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile gemacht. Sie glauben, dass der Stern früher sogar 320 Mal so groß wie unsere Sonne war. Sterne verlieren nämlich während ihres "Lebens" an Masse. R136a1 sei bereits "mittleren Alters", erklärte Crowther - ein Fünftel seiner Größe dürfte deshalb schon vergangen sein.
Die Forscher berichteten von dem Stern im britischen Fachjournal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" (MNRAS). Besonders überraschend an der Entdeckung war, dass es den Monsterstern nach der gängigen Theorie überhaupt nicht geben dürfte: 150 Sonnenmassen galten bisher als Obergrenze für stabile Sterne.