Zitat:
Zitat von alterfuchs
Dummerweise bin ich ein absolut gut funktionierender Alkoholiker.
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Wirklich gut geschriebener und absolut reflektierter Text.
Ich kenne wirklich kaum einen, ich würde jetzt mal sagen, relativ unproblematischen Gewohnheitstrinker, der sich seiner Sucht so bewusst ist wie du es hier beschreibst. Meist ist das nicht der Fall und diese Leute streiten jegliche Abhängigkeit ab. Ich denke, dass es für "diese" Art Alkoholiker wirklich besonders schwer ist das Trinken zu lassen, da die Auswirkungen alle irgendwie, wenn auch nicht gut, handelbar sind.
Großen Respekt, dass du es für dich wirklich gut erkannt hast. Für mich waren die sozialen und körperlichen Auswirkungen so gravierend, dass mir quasi keine andere Wahl mehr geblieben ist, außer vielleicht der Tod. Evtl. ist ja ein guter Psychotherapeut für dich eine Hilfe.
Viel wurde hier über Hilfe bei scheinbar hilfsresistenten Personen geschrieben. Helfen geht immer nur bis zu einem bestimmten Punkt und sollte dort auch enden, da es ab einem bestimmten Punkt nur die Sucht weiter unterstützt.
Beispiel?
Kann sich der Suchtkranke immer wieder auf Hilfe von bestimmten Personen verlassen, wird er das möglicherweise ausnutzen um seine Sucht weiter fort zu führen, bewusst oder auch unbewusst.
Manchmal sollte man den Suchtkranken nicht weiter unterstützen und seine eigenen Grenzen erforschen lassen. Das nennt man "Hilfe durch Nicht- Hilfe". Ich musste damals erst absolut mit dem Rücken zur Wand stehen, bevor es in irgend einer Weise "geklickt" hat und der Schalter sich umlegte.
Natürlich sollte man dabei immer im Auge behalten, ob der Suchtkranke sich oder andere mit seinem Verhalten gefährdet. Dann könnte man sogar eine härtere Gangart fahren und den Kranken einweisen lassen. Natürlich nur bei lebensbedrohender Gefährdung und nicht bei Kinkerlitzchen.