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Wut, Trauer und Verzweiflung: Die Schlammlawinen in Brasilien treffen vor allem die Ärmsten der Armen. Niemand kann bisher abschätzen, wie viele Menschen unter den zahlreichen Schlammlawinen begraben sind, bislang wurden über 150 Tote geborgen. Fakt ist, dass mindestens 14.000 Menschen ihr Zuhause verloren.

Von Gottfried Stein, ARD-Hörfunkstudio Südamerika

Erdrutsch in Rio de Janeiro (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Wie viele Opfer noch unter den Schlamm- und Geröllmassen begraben sind, kann bislang keiner sagen. ]
An den Hängen von Niteroi suchen verzweifelte Menschen nach Überlebenden: Ein neuer Erdrutsch und riesige Schlammassen haben möglicherweise 200 Menschen unter sich begraben. Die Nachbarstadt an der Bucht gegenüber von Rio de Janeiro ist das am stärksten betroffene Gebiet der Regenkatastrophe, die seit Montagabend die Region heimsucht. Einige Frauen trauern um ihre Nachbarin: "Ihr Ehemann hatte sie an der Hand, aber einen Augenblick lang hat er sie losgelassen. Ihn haben wir gerettet, aber sie finden wir einfach nicht, sie und ihren dreijährigen Sohn." Eine andere klagt, ihre Nachbarin habe doch gerade erst das Haus abbezahlt. "Sie war eine Kämpferin, aber gleichzeitig ein weicher Mensch, eine liebenswerte Person. Sie hatte das Herz einer Mutter."

Die Rettungskräfte arbeiten bis zur Erschöpfung. Über 150 Tote wurden bis gestern Abend geborgen, die neuerlichen Erdrutsche haben möglicherweise noch weit mehr Menschen getötet. Jorge Roberto Silveira, der Bürgermeister von Niteroi, fürchtet Dutzende weitere Opfer: "In der Stadt sind mehr als 30 Zonen betroffen. Es ist ganz klar, dass die öffentliche Verwaltung auf so etwas nicht vorbereitet ist. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: So etwas wie das hier hat es in Niteroi noch niemals zuvor gegeben."

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