[Stephan]

Hallo
Ich, der vater eines 16-jährigen verzweifle so langsam.
Mein Sohn, 16 Jahre, im 10.schuljahr der Realschule, vorraussichtlicher Abschluss Sommer 2009, hat bereits eine Ausbildungsstelle für sommer 2009,
soweit alles bestens, waren auch bis gestern glücklich.
gestern: Elternsprechtag.
Da wurde mir gesagt dass mein Sohn in Deutsch und Mathe in Richtung -mangelhaft- unterwegs ist.
Auf dem Halbjahreszeugnis waren beide Fächer glatt ausreichend.
Er hat vor kurzem jetzt in Mathe und Deutsch ne Arbeit geschrieben, beide Noten: mangelhaft-
Eine längere Unterredung zwischen und mir und meinem Sohn ergab jetzt:
Er erklärt mir den Leistungsabfall so, dass er in der Schule mittlerweile unterfordert sei und deshalb in der Schule keine Leistung mehr bringen könnte.
Weiter sagt er, er hätte das in unzähligen Internet-Tests, (Intelligenztests usw.) fest gestellt und das was dort beschrieben wäre bezüglich Unterforderung würde so genau auf ihn zu treffen und er denkt dass er deshalb auch in Zukunft nicht mehr Leistung erbringen könnte.
Die Tatsache dass er damit seine Ausbildung aufs Spiel setzt sei ihm zwar bewußt , aber er könnte daran nichts ändern und für nichts garantieren.
ich mußte jetzt erst mal das Feld räumen und mich beruhigen sonst wäre ich ausgeflippt und dann könnte ich für nichts mehr garantieren, so wütend war ich.
Aber es verlief alles in ruhiger Atmosphäre ab.
Wie kann ich dem ganzen denn wirkungsvoll entgegen wirken?
Soll ich Kontakt zur Schule aufnehmen und den Lehreren das so sagen oder was denkt ihr?
Ist der Jumge irgendwie krank oder tickt der plötzlich nicht mehr normal?

Habt ihr vorschlage für mich?

mfg
Stephan

[bOnt]

dein Sohn ist kreativ, das muss man ihm lassen

[besenbert]

Wenn du deinem sohn sagst das du dir Hilfe bei mygulli geholt hast dann wird der bestimmt lachen....

Geh auf keinen Fall zum Lehrer...ich bin im selben alter und würde es extrem scheiße finden wenn meine Eltern deswegen zum Lehrer latschen.

lern doch mal lieba mit ihm....mag ich zwar auch nicht aber das ist das beste

[Neocon]

Solche Leute soll es ja geben.
Albert Einstein, einer der größten Genies aller Zeiten sollte sogar angeblich auch ziemlich schlecht in der Schule gewesen sein.
Ich selbst komme z.B. aus der IT-Branche. Hier habe ich mitgekriegt, das sich viele Kids in der Schule lieber mit Computer beschäftigen. Nicht nur Spielen, sondern sie lernen auch zu Programmieren usw. Dafür vernachlässigen sie aber die Schule.
Zwar gibt es z.B. auf dem Gymnasium ein Informatik als Fach, in den man auch einfache Programmiersprachen lernt und sogar auch Roborter zusammenbaut.

Wenn aber ein Hauptschüler und ein Gymniasiast in die IT-Ausbildung einsteigen will, dann kann es passieren, das ein Hauptschüler mehr Ahnung von Computern hat als ein Gymniasast, da der Hauptschüler seine Schule für sein IT-Hobby vernachlässigt hat.

Aber Lernen muss trainiert werden. Wer nicht ständig lernt, wird faul. Manche Leute wie Künstler oder auch Programmierer die "lernfaul" sind, können durch viel nachgrübeln und großer Kreativität wunderbare Dinge malen oder programmieren.

Anderseits gibt es aber auch Ansichten "linker Meinungen", die mehr Freidenker fordern.
Aber Pubertät könnte auch eine Ursache sein.

Ich würde dir raten mit ihm am besten zum Psychologen zu gehen. Vielleicht auch mit dem Vorwand(mehr oder weniger) IQ-Test oder Befragungen zur Intelligenz durchzuführen.
Das muss natürlich nicht heißen das dein Sohn psychisch krank ist. Ein Psychologe ist nur ziemlich gut ausgebildet was den Verstand und Denkweisen betrifft. Am besten ein Psychologe der noch einen Titel als Nervenarzt hat.

[JackRabbit]

Ja am besten zu nem schulpsychologen der kennt sich am besten bin solchen geschichten aus!

[Crying_cockatoo]

Ich meine Ausrutscher bei Arbeiten gibt es immer mal... aber in der 10ten Klasse Realschule sollte man lieber keine Fehler machen... anstatt direkt zu einem Psychologen zu gehen würde ich ihn erstmal zur Nachhilfe schicken. Allerdings muss er damit auch einverstanden sein denn sonst wirfst du dein Geld nur außem Fenster.

PS. Meine Bruder hat aufen Abschlußzeugnis Realschule in Mathe auch ne 5 und ist derzeit Fachinformatiker bei Nexans Industries Deutschland in Hannover .... 6000€ Netto ^^

[Mr. Bobby]

ich weiß jetzt nicht viel über das thema, aber rein vom logischen denken her ist man doch erst dann unterfordert, wenn man die dinge zuvor bestens und ohne anstrengung vollbracht hat, oder?
dass scheint ja bei deinem junior nicht der fall zu sein, da er nicht mal seine "normale" leistung erbringt. wie soll er da unterfordert sein?
ich hab da so die vermutung er verwechselt da unterforderung evtl. mit überforderung.......
auf jeden fall würde ich das auch ganz klar als spinnerei abtun, weil zu einer hochintelligenz gehören noch viele andere faktoren. es kann sein, dass die schüler dadurch schlecht in der schule sind, aber das macht sich meist viel früher als in der 10. klasse bemerkbar. ich denke dein kleiner hat sich da aus dem internet ne passende entschuldigung für seine schlechten noten zurechtgesucht. achte auf weitere anzeichen für hochbegabung und wenn dir nur auffällt, dass der bursch den ganzen tag computer spielt o.ä. dann mach dem mal ein bisschen feuer unterm arsch!

[Thraciel]

Nachhilfe kann ich nur abraten, kostet Geld und bringt...garnichts!

Starkbücher lassen sich da empfehlen und ein gepflegter Arschtritt er soll was machen, einfach ein wenig mehr über die Schulter schauen.
Dabei auch mal das Gespräch mit dem Lehrer suchen wo konkret die Probleme sind.

(Meine Meinung: 18 Jahre; 13. Klasse Gymnasium, Streitschlichter, Tutor und ehemalige Hausaufgabenbetreuung)

[Neocon]

Also gleich zum Psychologen zu schicken würde ich auch nicht tun. Und wenn, sollte er wenigstens einverstanden sein und ihr miteinander geredet habe.
Das ganze hängt natürlich auch mit Erziehung zusammen und wie du zu ihm stehst. Manche wollen auch so Aufmerksamkeit erlangen, oder er hat etwas ganz anderes.

Das Ganze ist etwas verzwickt und Niemand kann dir hier mit Sicherheit sagen was er hat, nur Vermutungen anstellen und auf den Vermutungen basierend Vorschläge zu machen.

@Thraciel
Bin da anderer Meinung. Ich hatte damals auch Nachhilfe genommen. Dort konnte ich Hausaufgaben machen und z.B. für den Stoff nochmal durchgehen. Mit der Hilfe von Leuten die sich damit auskennen - auch wenn es manchmal nur Studenten waren. Aber wenn ich nur kleiner Dinge zu erledigen hatte oder ziemlich gut in der Schule war, brauchte ich auch keine Nachhilfe.
Ich denke es kommt einfach auf die Persona drauf an, wie gut sie mit den Stoff zurechtkommt.

@Mr.Bobby
Schule hat ja nur manchmal etwas mit logischen Denken zu tun. Manchmal musst du sogar Dinge lernen die unlogisch sind, oder dessen Grundlage/Herkunft der Lehrer nicht mal erklären kann - wenn es nötig ist.
Dann gibt es ja noch zwei Seiten von Unterforderung. Bzw. sagt dei eine Seite, ich möchte mich mit einen anderen Fachgebiet beschäftigen (wie viele Kids z.B.: die Informatik) und man somit nicht z.B. die Evolution in der Biologie verstehen will.(typisches "abschalten")
Bei der anderen Seite ist man dann eher bei der Sache auf den Gebiet und lernt z.B. die Evolutionsbiologie im Fach Biologie schneller als die anderen Leute.

Aber meist hängt es mit dem Denkmuster zusammen und wie man sein Gehirn nutzt.

Ich hatte mich z.B. jahrelang beruflich mit komplexer Programmierung zu tun gehabt. Ich musste z.B. einen logischen Zusammenhang zwischen diversen Befeheln, Klassen und Variabeln finden. Nur der kleinste Fehler im Aufbau des Programmes würde ein Bug bedeuten.
Irgendwann bin ich dann mal bei einem Kurs/Weiterbildung gewesen und hatte simple logische Aufgaben zu lösen gehabt.
Mein logisches Denken war durch die Programmierung zu komplex geworden und betrachtete die Aufgabe komplexer als es andere Taten. Andere Leute hätten sich die Aufgabe nur oberflächig angeschaut und wären so auf die einfache Lösung gekommen. Ich hatte aber noch mit Wenn, Aber und Was wäre wenn zu kämpfen.
Ebenso fand ich heraus, das viele Aufgabenstellungen aus Sicht des Programmierers logisch fehlerhaft sind. Also z.B. auch noch andere Lösungen zulassen, die aber aus Sicht des Schreibers der Aufgabenstellung falsch sind.

In der Gehirnforschung heißt es auch, dass das Gelernte mittels Nervenzellen verbunden wird.
Die Denkweiße wird so auch gespeichert und wenn man auf das Wissen zurückgreifen will, wird der Weg eingeschlagen, der bei einem anderen Menschen auch anders sein kann. Also ein Weg, der aus ein Verbund von Nervenzellen geprägt ist - so eine Art Nervenzellenbahn.
So ist z.B. ein Weg eher geprägt mit dem Teil im Gehirn der für die Logik zuständig ist.
Ein anderer Weg wiederum mit dem Teil für die Gefühle usw.
Wissenschaftler versuchen sogar auch durch künstliche Stromimpulse, diese Nervenbahnen zu beinflussen, um z.B. eine neue Straße oder Verbund aus Nervenzellen aufzubauen oder eine zu zerreißen. (wie z.B. ein schlimmes Kindertrauma)

[Stephan]

Hallo
vielen Dank für die vielen Stellungnahmen.Mein Sohn hat mit gelesen und ich habe den Eindruck dass es etwas in ihm positiv bewirkt hat, wenn auch noch etwas schleppend.
trotzdem hab ich noch einen Termin beim Jugendpsychologen bekommen, diese Woche am Freitag.
Eine Bereitschaft mehr zu tun kann ich erkennen. In Deutsch ist die nächste Arbeit eine Interprätation über eine Textstelle aus der Lektüre:
Das Tagebuch der Anne Frank
Diese liest er zur Zeit.
Da er leider in letzter Zeit im Deutschunterricht sehr abwesend war,ist er jetzt unsicher was diese Arbeit bringt.So richtig genau hat er offenbar nicht verstanden auf was in einer Interprätation zu achten ist.
Hat von euch einer vielleicht vor kurzem auch sowas in der Art geschrieben und könnte mir mal tipps geben wie ich ihn jetzt am besten darauf vorbereiten kann, denn er wäre mittlerweile wieder bereit auch von mir Hilfe anzunehmen.

mfg
Stephan

[pacifire]

In meinem Deutschunterricht hat fast niemand verstanden, was beim Interpretieren wirklich gewollt ist.
Im Netz habe ich Seiten zur Textinterpretation gefunden, die sogar die Schulische von der echten Interpretation unterschieden. Damit hab ich begriffen, was ich zu tun habe und in Deustch gings sprunghaft aufwärts.
Schwierig blieb es damit trotzdem, z.B: zeitig fertig zu werden, d.h., ich würde etwasd üben empfehlen.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] könnte evtl. helfen. Ansonsten [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]


mfg,

[Thraciel]

1. Deutsch hängt zu 80% vom lehrer ab.
2. Ich kann die Bücher aus dem Stark Verlag sehr empfehlen, man muss zwar selber was machen, ist aber deutlich günstiger als Nachhilfe, die meist genauso mit den Büchern arbeitet.
3. Den Lehrer festnageln. Zu ihm hingehen und sagen "Was können sie für mich tun damit ich besser werde?" ihn um Tipps bitten.
Die guten in der Klasse fragen wie sie schreiben etc.

Interpretationen...nunja das stilistische ist schlichtes lernen, erkennen und hinschreiben.
Inhaltlich das ganze im Zusammenhang sehen und eben ein wenig schwafeln was denn gemeint sein könnte, Anspielungen etc.
Sollte aber normal im Unterrricht gemacht worden sein.

[Murrich]

Wie erklärt er sich denn, dass er trotz Unterforderung nichts tut? Das Nichtstun wäre ja normales Verhalten bei Überfoderung.

Ist jemand unterfordert, dürfte er sich höchstens beschweren, wenn er so einfach eine Eins bekommt, dass es ihn ärgert, dass er sich nicht mehr weiter steigern kann.

Und wenn einem der Stoff wirklich dermaßen leicht fällt, kann man (wie ich, der auch jahrelang absolut beschissen in der Schule war es mittlerweile auch handhabe) auch 10 Minuten im Unterricht voll reinhauen, seine mündliche 1 absahnen und sich dann erst zurücklehen. Das funktioniert.

[Neocon]

Zur Interpreation vom Tagebuch der Anne Frank gibt es jede Menge im Internet:
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Ebenso gibt es unter Wikipedia auch Texte die helfen könnten:
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Ganz wichtig bei solchen Arbeiten ist der Lehrer selbst. Man sollte sehr gut darauf achten wie die Aufgabenstellung aussieht und wie der Lehrer evtl. vorherige Arbeiten bewertet und worauf er Wert legt. Also am besten nochmal fragen, wenn er es nicht genau wissen sollte.

Dann gibt es noch einige Webseiten Communitys z.B. aus Schülern bestehend, die gerade ähnlichen Stoff haben. Wie z.B. e-hausaufgaben.de, das auch ziemlich viele Hausaufgaben zum herunterladen hat.
Oder er kann natürlich auch einen Mitschüler fragen, der ihn das besser erklären kann.
Vielleicht gibt es ja auch an seiner Schule soetwas wie Förderunterricht oder Lehrerkonsultationen wo er nochmal alles erklärt bekommt.

Vielleicht noch etwas zum Sinn mancher Fächer. Meine ehemaligen Mitschüler und ich hatten uns oft gefragt was den Sinn mancher Fächer betrifft. Deutsch z.B.: "Wozu braucht man Deutsch?" ; "Ich will doch nicht Deutschlehrer werden, Literaturkritiker oder Schriftsteller, sondern vielleicht Kfz-Mechaniker oder Mechatroniker"

Auch diese Berufe und alle anderen Berufe benötigen Deutsch. Anhand der Deutschnote kann der Arbeitgeber später sehen wie sein Sprachverständnis ist und wie gut er z.B. Bestellungen ausfüllen kann, Gebrauchsanweisungen lesen kann usw. Ebenso wird eine Art logisches Textverständnis gefordert, was der Arbeitgeber auf diverse Arbeiten im entsprechenden Beruf ummünzt.

[noir1810]

Wenn dein Sohn so unterfordert ist wieso geht er dann nicht aufs Gymnasium bzw. wenn er jetzt Abschluss macht dann direkt dahin wechseln. Mit einem Abi ist alles viel einfacher. Kann ich im Moment noch nicht bestätigen, weil ich selber einen anstrebe, aber davonerzählen dich immer alle.

[thegodlike]

klingt jetz bescheuert, ist aber wahr!

ich war damals n kleiner rowdy in der schule, mit kumpels kiffen gegangen, inner schule bier getrunken, vorn mitschülern alas machen lassen, nur kacke im unterricht gemacht, und so weiter und so weiter..!
aber meine lehrerin mochte mich trotzdem extrem (aus welchen gründen auch immer), sie war der meinung das ich auf so einer "realschule" gar nix zu suchen habe, und ich da unterfordert bin!
dann kam schulpsychologin zur schule, intelligentstest und andere gespräche folgten (ging gut 2 wochen, jeden tag, keine schule[wurde für mich die 2 wochen gestrichen])
ja und die hat wohl festgestellt das ich nen überdurchschnittlichen IQ habe!

die wollten mich TATSÄCHLICH, auf n Internat für hochbegabte schicken!
hab ich nicht gemacht!
könnt ich mir heut noch n strick für nehmen!

jedenfalls, gibt es das... unterforderung an der schule... und dann wird gesponnen ^^

[pacifire]

Ist jemand unterfordert, dürfte er sich höchstens beschweren, wenn er so einfach eine Eins bekommt, dass es ihn ärgert, dass er sich nicht mehr weiter steigern kann.

Da das schon zum zweiten Mal fällt: Das ist ziemlicher Blödsinn. Wer sich mit etwas beschäftigt, was für ihn keine Herausforderung (und kein Spiel) ist, kann dafür kein Interesse finden, oder ist der kognitiven Krankheit des Résentiments verfallen.
Ich hab insgesamt in 13 Jahren vielleicht 40 Stunden meines Lebens außerhalb der Schule für die Schule gelernt (Badewanne zähle ich mal nicht mit , ein Abi von 2,7 und einen insgesamten Durchschnitt (alle Klassen) von ca. 2,6.
Ich hab in Mathe oft vieren geschrieben, weil ich die Formeln nicht auswendig gelernt und sie selbst herleitete. So schaffte ich die letzten 2-3 aufgaben nicht - auf dem Zeugniss stand im Schnitt eine drei.

Zweites Problem, wenn wir mich als Beispielexemplar nehmen, geht in die soziale/psychische Richtung: Ich erinnere mich an Zurückweisungen von meinen Ansichten durch meine Klassenkameraden, die sie Jahre später irgendwann selbst vertraten... .
Ich merke es bis heute - manchmal will man auch nicht offen besser oder vernünftiger sein, vor allem nicht besser als seine Freunde und ich hab mich in außerschulischen Dingen ausgetobt(z.B. instrumente spielen lernen,Programmieren, Schreiben). Ein bisschen kann man die Konsequenz zB auch bei Malcom Mittendrin wiederentdecken: Man macht sich schlechter zugunsten der Zugehörigkeit, was aber nicht sonderlich viel Erfolg bringt (in meinem Falle hätte ich eher an Esprit arbeiten sollen).
Es ist für Underarchiever, also begabte, die unter Ihren Leistungen bleiben, nicht selten, dann vielen anzufangen und zu lernen und dann die Lust zu verlieren, sich nicht mehr wohl zu fühlen.
Sie wechseln dann häufig den Job - mit durchschnittlichem Abschluss eine Arbeit zu finden, die stets fordert, sich weiterzuentwickeln, wird schwierig(ich habe diesen Ausgleich in der im Anspruch breit gefächerten Philosophie gefunden(gern würde ich sie viel früher für mich entdeckt haben)).

(Das war der Kern, der Rest ist Abschweifung und Genealogie)
Ich bin aber übrigens nicht herausragend intelligent. Was ich gelernt habe, ist Urteilkraft(sagt aus, wie gut man Dinge einschätzen und infragestellen kann) und Tiefe zu gewinnen.
Ich konnte irgendwann meine Ansicht soweit umwerten, dass ich mich als eigenständige (zur Führung geeignete) Persönlichkeit hinentwickeln konnte.
Wen das Interessiert, wie soeine Persönlichkeit herauskommt, die ihre eigene Moral, also Richtschnur, nach der sie Dinge entscheidet, umwertet: Man muss einen Punkt erreichen, wo man dies muss. Ich kenne da ähnliche Menschen. Einer hatte den Punkt des Denkens, des [i]Umwertens[/] durch die Scheidung seiner Eltern gehabt. Bei mir begann es beim ersten Verlieben, wo ich mir aber keine Chancen auf sie ausrechnete und ich aber diesen Gefühlsdruck zu bewältigen hatte. Da meine Eltern ihre Probleme von mir fernhielten, hatte ich ein so verqueres Bild von Erwachsenen, dass ich dachte, Probleme meiner Art wären für sie albern - und teilte sie nicht. Ich musste sie selbst lösen und begann, mich und die Umwelt wirklich zu beobachten und das war der entscheidene Punkt, der zur Bildung führte. Bis dahin habe ich eher vor mich hergelebt und war Herdentier und wurde eine ganze Weile zum Esel - um mal Nietzsche auf mich anzuwenden.
Selbiges bei dem Genannten, der nach der Scheidung seiner Eltern auch keinen Ansprechpartner mehr hatte.
Nietzsche hatte diesen Punkt im *******n durch seine Krankheit und hat die komplette christliche Moral umgewertet, von der auch die meisten atheisten und angeblichen antichristen nochimmer befallen sind - in ihr sind Werte, die verhindern, dass wir stärker werden (Ich empfehle, "der Antichrist" zu lesen).
In jedem Falle führt dies zu einem Sprung, die die Art und weise, wie man mit der Welt umgeht, wie man sie sieht, vollkommen verändert. In diesen Beispielen mit einem guten Ausgang für Diejenigen (aus Sicht dieser).
Aber was hat sich konkret auf die Schule bezogen verändert?
- In meinen Augen gab es besseres als die Schule, auch wichtigeres was zu verstehen wäre, aber wenn ich schonmal da bin, mach ich eben mit. Außerdem muss ich so nicht lernen (in Mitarbeit gab es für gewöhnlich eine 1, durch das Hinterfragen und somit verstehen, musste ich nicht lernen, außer Vokabeln)
- Zeugnisse verloren ihre Relevanz: Ich meine, dass ein Idiot sein muss, wer die geistigen Leistungen von jemanden am (deutschen) Zeugniss ablesen will und fand nurnoch das letzte Zeugnis relevant (Als klar war, dass ich studieren gehe, auch nichtmehr wirklich). Allerdings konnte ich mich dann nicht richtig zum lernen durchringen. Erst mit dem Studium, wegen einer Prüfung, wo extrem viel stur auswendig zu lernen war, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie man klug lernt, und wie ich mich dazu überrede. Wie im Abi wirkt(e) das längerfristig tödlich auf meine Motivation, weil ich für soeinen Müll, der nichtmal die Profs interessiert, mein Gehrin verbiegen und wertvolle Zeit verschwenden musste.
- Dinge in jemanden wurden mir wichtiger als Dinge um jemanden herum. Reichtum und Ruhm, worum es heute ebend meist geht, sind Dinge um jemanden herum und zugleich äußerst flüchtig. Man kann darauf nicht bauen. Ich habe daher bis heute keine Motivation, eines Guten Verdienstes Willen meine Interessen zurückzustellen. Ich sehe mich in der Pflicht, für mich selbst aufzukommen und Schuldenfrei zu halten, glaube aber mehr an den Satz: Geld ist Zeit, statt Zeit ist Geld. Heute denke ich zudem, dass es wichtiger ist, unter allen Umständen zurecht zu kommen, statt den nächstbesseren hinterherzujagen. Man könnte auch sagen, ich stärke lieber mich als mein Heimkino.

Ich deute hiermit, für den Fall dass dies nicht herausklingt, die moralische Schwierigkeit dieses Problems an sich. Nicht nur der Sohn hat hier eine Entscheidung zu fällen. Hier geht es darum, wie die Zukunft zu gestalten ist und auch als Vater muss man sich hier in das Problem tief hineinversetzen: Die Schule ist keine Herausforderung, also erzeugt sie keine Erfolgserlebnisse und somit keine Motivation. Arbeiten stellt man sich vielleicht genauso vor, also ist die Zukunft auch nicht motivierend. Wenn dann die Ansicht dazu kommt, dass es immer so weiter geht, nennt man das kognitive Triade ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ])
Dies führt bei Menschen zu einem Motivationsstopp, bis sich eine dieser Ansichten kehrt. Die würde ich als Vater versuchen, aus meinem Sohn herauszukitzeln, indem ich mit ihm über seine (Zukunfts)Fantasien und Neigungen spreche. Eventuell entdecke ich etwas, was in meinen Augen erreichbar sein dürfte, eventuell entdecke ich Ansichten, die zu Ende gedacht nicht funktionieren, und versuche das gespräch dahin zu lenken, dass er dies einsehen muss (er muss die Dinge aus seinem Vorstellungsvermögen heraus begreifen, sonst begreift er nichts, sondern lässt sich höchstens überreden[woran nicht wenige Menschen abstumpfen]).
Eventuell würde ich ihm vorschlagen, nach der Realschule aufs Gymnasium zu wechseln, wo der Anspruch erstmal wirklich höher ist und viele hübsche mädels rumlaufen. Zudem müsste er sich noch nicht für einen Job entscheiden, hat also mehr Zeit für die Selbstfindung.
Ich würde auch versuchen rauszufinden, was sonst die Motivation hemmt. Fernsehen z.B. ist nachgewiesenermaßen Antriebsraubend. Ständig berieselt zu sein (durch andere Menschen, Musik, Pc, Arbeit oder fernsehen) führt zur Ideenlosigkeit: Man verliert Initiative. Man merkt es nicht mehr, aber "In jedem echten Mann steckt ein Kind.. und das will spielen".
Wenn er da reingeraten ist, würde ich versuchen ihn dazu zu kriegen, wandern zu gehen - eine Woche in Einsamkeit... nunja, eigentlich für jeden Menschen, der es sich leisten kann, ein Gewinn. Wer da ein grobes Verständnis für gewinnen will, kann sich Hape Kerkelings Erleben als (Hör)Buch zu Gemüte führen. Déscartes kam dabei auf den Satz "Ich denke also bin ich" als er sich eine Woche lang einschloss und alles in frage stellte...(méditationes). Ich denke, aber erspare (falls noch einer liest)euch weitere Ausführungen, dass es hilft, sich in der Welt langfristiger zu orientieren aber auch seine Entschlusskraft zurückzuerlangen.
mfg,

[Jambold]

Vielen Dank für deinen äußerst interessanten Beitrag pacifire!

[firephoenix28]

es gibt wirklich unterforderte

diese kinder muss man testen lassen (echter IQ-Test)

wenn es wirklich so ist muss dein sohn auf eine spezialschule

[Reversed-Reflection]

Zitat von firephoenix28

es gibt wirklich unterforderte

diese kinder muss man testen lassen (echter IQ-Test)

wenn es wirklich so ist muss dein sohn auf eine spezialschule

Würde ich auch sagen.

Die meisten IQ-Tests im Internet sind nicht wirklich aussagekräftig. Und nach denen hätte ICH einen IQ von 135-145
Ein professionell durchgeführter Test beim Psychologen kostet so um die 50, 60€. Wobei Intelligenz ein sehr weiter Begriff und immer relativ ist.
Ich z.B. habe auch schon einen ähnlichen Test beim Psychologen gemacht. Laut dem Psychologen müsste ich auf einer 1 in Mathe stehen und mein Abitur locker unter 1,5 bestehen. Die Realität sieht leider anders aus, obwohl ich zumindest im Kopfrechnen sehr gut bin, stehe ich in Mathe auf einer 5...
Hm... vielleicht bin ich auch einfach zu Intelligent für ein normales Gymnasium

[Hellguy00]

Wash hatt dein Sohn eigentlich dazu gesagt das du die Lösung wuf nen Warez board suchst

[M.E]

^^ Also wen er selber für Lösungen/Erklärungen seiner Leistungsausfälle sucht würde ich sagen das er einfach zu faul wahr dann gemerkt hat das es Konsequenzen haben würde und nach einer billigen Ausrede gesucht hat.

--> Ich würde ihm noch einen Privatlehrer holen^^ Auf ihn eingehen und ihn so lange fordern bis er min. auf das Doppelte der jetztigen leistungen kommt.....


Also wen ich du währe würde ich das machen. Aber ich bin ja auch erst 16 LoL