[ziesell]

Angreifer unbekannt: Internationaler Strafgerichtshof bestätigt Spionageangriff

Bei einem vor rund einem Monat gemeldeten Cyberangriff auf den Internationalen Strafgerichtshof handelt es sich wohl um versuchte Spionage.



Nachdem der in Den Haag ansässige Internationale Strafgerichtshof (International Criminal Court – ICC) vor rund einem Monat einen möglichen Cyberangriff auf seine IT-Systeme festgestellt hatte, hat das Strafgericht weitere Informationen zu dem Vorfall geteilt. Der ICC erklärte, es sei auf Basis bisher vorliegender Beweise von einem gezielten und ausgeklügelten Spionageangriff auszugehen.

Zu diesem Ergebnis kam der Internationale Strafgerichtshof durch die forensische Analyse des Vorfalls in Zusammenarbeit mit externen Cybersicherheitsexperten sowie niederländischen Behörden. "Der Angriff kann als ernsthafter Versuch gewertet werden, das Mandat des Gerichtshofs zu untergraben", hieß es.

Bei der noch andauernden Analyse seien bereits Schritte eingeleitet worden, um einer etwaigen Kompromittierung von Daten von Einzelpersonen, Organisationen und Staaten entgegenzuwirken. Sobald es Hinweise auf einen Datenabfluss gebe, will der ICC die Betroffenen unverzüglich informieren.

Angreifer noch unbekannt

Wer genau für den Spionageangriff verantwortlich ist, lässt sich wohl auf Basis der derzeit verfügbaren Informationen noch nicht bestimmen. Laut dem ICC führen die niederländischen Strafverfolgungsbehörden jedoch bereits eine strafrechtliche Untersuchung durch.

Der Internationale Strafgerichtshof arbeitete derweil an seinem Risikomanagement und definierte Maßnahmen und Verfahren, um auf mögliche Auswirkungen des Cyberangriffs reagieren zu können. Ferner beschleunigte er eine Reihe bestehender Initiativen, "die auf die Verbesserung der digitalen Sicherheit abzielen".

Das Strafgericht warnte vor potenziellen Desinformationskampagnen gegen den Internationalen Strafgerichtshof und seine Bediensteten, "um das Image des ICC zu beschädigen und seine Aktivitäten zu delegitimieren". In jüngster Zeit habe es täglich weitere Versuche gegeben, die Systeme des Gerichtshofs anzugreifen und zu stören. Unter anderem habe der ICC "einen fast erfolgreichen Versuch abgewehrt, einen feindlichen Geheimdienstmitarbeiter unter dem Deckmantel eines Praktikanten in den Gerichtshof einzuschleusen".

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