Die "Argumente" (eigentlich sind es ja Wortspiele) der Kreationisten sind zeitlos, und völlig unabhängig von den Fakten.
Mangels echter Argumente versucht man halt, die Evolution zu diskreditieren, indem man sie als bloßen "Zufall" abtut. Dies wird meist damit begründet, dass die Mutationen in den Lebewesen zufällig stattfinden, und dass die Selektion ebenfalls rein zufällig ist, weil die Umwelt sich ja auch "zufällig" verändert. Ersteres ist natürlich völlig irrelevant, weil nur die Selektion die weitere Entwicklung der Lebewesen bestimmt, und auch Letzteres ist lächerlich, weil die Erde unglaublich konstante Lebensbedingungen bietet.
Der "Trick" oder das Wortspiel der Kreationisten besteht hier nun darin, dass sie geschickt zwei verschiedene Bedeutungen des Wortes "Zufall" verwenden. Wenn sie erklären, dass die Selektion ja nur zufällig sei, meinen sie damit eine abgeschwächte Version: Die Lebensbedingungen auf der Erde sind weitgehend konstant (vor allem innerhalb von einigen Hunderttausend bis Millionen Jahren - Zeiträume in denen neue Arten entstehen - verändert sich meistens fast garnix.), aber natürlich geringfügig zufällig.
Wenn die Kreationisten dann aber daraus schließen, dass die Evolution auch zufällig ist, benutzen sie "Zufall" jetzt nichtmehr in einer abgeschwächten Form, sondern stellen es so dar, als ob Evolution vollkommen zufällig sei, und die Wahrscheinlichkeit für das Zustandekommen von immer komplexeren Arten genauso groß wäre, wie die Wahrscheinlichkeit, dass diese Arten aus dem Nichts erscheinen.
Dies ist nur ein Beispiel, wie die vorgehen. Umso erstaunlicher, dass sie gleichzeitig an die Bibel glauben - da war nämlich sowas mit "du sollst nicht lügen" oder so.
Natürlich begreifen die Kreationisten nicht, dass es außer Zufall und Intelligenz noch etwas anderes gibt, was Komplexität hervorbringt. Eben die Evolution.