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Top500: AMD hat erneut den schnellsten Supercomputer

Der schnellste Hochleistungsrechner der Welt bleibt ein AMD-System. Intels Aurora hat offenbar Startschwierigkeiten, während Nvidia das Potenzial von GH200 zeigen kann.

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An der Spitze der Top500-Liste der schnellsten Supercomputer hat sich zum halbjährlichen Update nichts geändert, obwohl besonders Intel daran gearbeitet hat, das zu ändern. Der HPE-Frontier-Supercomputer des Oak Ridge National Laboratory (US Department of Energy, DOE) bleibt mit einer Rechenleistung von rund 1,2 Exaflop/s auf Platz 1 der Liste. Der Aurora Supercomputer von Intel konnte im HPL-Benchmark (High Performance Linpack) die doppelte Performance im Vergleich zum Vorjahr abrufen, bleibt aber weit vom theoretischen Maximum entfernt.

Die Optimierung bei der Inbetriebnahme scheint noch lange nicht abgeschlossen zu sein, denn von der theoretischen Rechenleistung Rpeak von über 1,9 Exaflop/s erreicht das System bisweilen nur eine tatsächlich gemessene Leistung Rmax von rund 1,0 Exaflop/s. Über die Details berichten wir in einem eigenen Artikel zum Status des Supercomputers am Argonne National Laboratory.

Nvidia scheint von ähnlichen Startschwierigkeiten verschont zu bleiben. Der Alps-Supercomputer am Schweizer CSCS in Lugano steigt auf Platz 6 der Liste ein und setzt auf Nvidia-Grace-GH200-Beschleuniger und erreicht 270 Petaflop/s, 76 Prozent des theoretischen Maximums von 353 Petaflop/s. Auf den Plätzen 11 und 17 sind weitere neue Supercomputer mit der Kombination aus GH200 und HPE-Slingshot-11 Netzwerk vertreten. In allen drei Fällen wird auf CPUs von Intel oder AMD verzichtet, pro GPU-Modul ist je eine Nvidia-Grace-CPU mit 72 Arm-Neoverse-V2-Kernen vorhanden.

MI300 lässt auf sich warten

Die Zeit für AMDs MI300-Beschleuniger ist zumindest im Supercomputer-Bereich noch nicht gekommen, der aktuell schnellste Computer nutzt noch die älteren MI-250X-GPUs. Bis die nächste Generation in größerer Stückzahl verfügbar ist, dürfte es noch ein paar Monate dauern. AMD will zusammen mit HPE die zwei Supercomputer Hunter und Herder für die Universität Stuttgart bauen, die laut den Plänen des Herstellers mit MI300A bestückt sein werden. Der erste Rechner soll ab 2025 in Betrieb gehen, im Jahr 2027 folgt dann das zweite System.

Es bleibt abzuwarten, wie viel Leistung Intel nach der Optimierungsphase mit dem Aurora-Supercomputer nutzbar machen kann. Laut Intel soll das System mit einer Rechenleistung von über 2 Exaflop/s mit Abstand der schnellste Supercomputer weltweit werden. Mit dem aktuell gemessenen Wert ist der Hersteller vom ersten Platz nicht weit entfernt, zumal der Benchmark für die Platzierung nur auf 87 Prozent der Hardware ausgeführt werden konnte.

Für die nächste Liste in einem halben Jahr erwarten wir zudem die ersten Systeme mit Nvidia Blackwell GPUs. Die Beschleuniger sollen im Jahresverlauf in größerer Stückzahl geliefert werden und sind wie bereits die Vorgängergeneration sowohl als dedizierte Beschleuniger als auch in Form von GB200 als Grace-Superchip ohne zusätzliche CPU eigenständig lauffähig.

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