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ziesell 15.07.23 06:00

Rat für deutsche Rechtschreibung übers Gendern: Doppelpunkt, Unterstrich und Sternche
 
Zitat:

Rat für deutsche Rechtschreibung übers Gendern: Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen keine regulären Zeichen

Der Rat für deutsche Rechtschreibung stuft Gender-Binnenzeichen nicht als Kernbestand der Orthografie ein. Die Experten schlagen aber einen Kompromiss vor.

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Der Rat für deutsche Rechtschreibung stuft Genderzeichen nicht als Kernbestand der deutschen Orthografie ein. Das teilte das Gremium am Freitag im belgischen Eupen über geschlechtergerechtes Schreiben mit. In einer neuen Ergänzung zum Thema Sonderzeichen führt der Rat zugleich das Gendern im Wortinneren - Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen - auf.

Der Ratsvorsitzende Josef Lange sagte der Deutschen Presse-Agentur zur Einordnung, dass man damit das gesellschaftliche Phänomen an sich beschreiben wolle. Die Zeichen vermittelten „übersprachlich aufgeladen“, dass damit alle Geschlechtsidentitäten gemeint seien. Lange ergänzte: „Der Genderstern gehört nicht zum Kernbereich der deutschen Orthografie.“ Es seien also auch weiterhin keine regulären Zeichen.

Der Rat will nun den staatlichen Stellen vorschlagen, das Amtliche Regelwerk durch den Abschnitt Sonderzeichen zu ergänzen. Die bisherigen Empfehlungen des Rates sind zugleich nicht aufgehoben, wie das Gremium mitteilte. Lange sagte: „Die Entwicklung ist nicht abgeschlossen.“ Sie müsse weiter beobachtet werden. Der Sitzung sei eine sehr kontroverse Diskussion vorangegangen.

Der Rat ist eine wichtige Instanz für Rechtschreibung. Seine Aufgabe im Auftrag von staatlichen Stellen ist es, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auch mit Blick auf den Wandel der Sprache weiterzuentwickeln.

Zuletzt hatte der Rat im Jahr 2021 empfohlen, Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt oder andere Formen zur Kennzeichnung von mehrgeschlechtlichen Bezeichnungen im Wortinneren zu diesem Zeitpunkt nicht in das Amtliche Regelwerk aufzunehmen. Jetzt wäre es auch weiterhin nicht regulär aufgenommen, aber als Phänomen in dem Bereich Sonderzeichen beschrieben.
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MunichEast 15.07.23 07:15

Ich finde es beim schreiben als Erleichterung und nutze es gerne, denn es kürzt ab. Jedoch die genderform aussprechen mache ich nicht, das ist mir zu anstrengend und klingt auch irgendwie doof.

Caplan 15.07.23 10:02

Ich kann dem nichts abgewinnen.
Meine Umgebung, auch in keinster Form.


Alltaegliche, vielfache, Korrespondez, sei es untereinander, oder auch im gewerblichem Fall, haben uns davor bis jetzt verschont, da sich auch in der Praxis keiner die unendliche Zeit nehmen will und kann jeden Passus noch einmal zu pruefen auf Artgerechtigkeit und neuer Auslegungssache.

Wir koennen es uns auch nicht leisten, wie eine Frau Spiegel einst, ein Team von Korrektoren / Lektoren zu beschaeftigen, vor Ausgang jedes Anschreibens.
Nur damit wir eine etwas diffusen Idee, begruendet in einer handvoll Personen umfaenglich entsprochen wird.

Seit Alters her, wird sowieso in mind. 2 geschlechterspezifischer Anrede, bei ordentlicher Korrespondenz, angeschrieben.

Es mag auch daran liegen, das wir einen Mangel an Gegebenheiten um uns herum haben, die in sich in irgendeiner Form allumfassand diffamiert und unrespektiert zeigt. Da versagt schon die angeordnete Sensibilisierung in sich.


Vor ~ 6 Monaten bekam ich eine 4 seitige Anfrage, stilistisch auf diesen neuen Lehren basierend, die generell auch nicht verbindlich sind, wie bekannt.

Erst einmal liest man sich muede, das erwaehnete ich aber auch schon in einem anderen Thema udn es hat keinen bleibenden Eindruck. Es ging durch den Schredder.
Bei Nachfrage spaeter per mail, bat ich darum dieses zu ueberarbeiten oder sich anderweitig zu orientieren, da es mangels Lesbarkeit entsorgt wurde. :D




Ein Auszug, womit man sich herumschlagen sollte, gratis anbei.

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Mir reicht es schon im Autroradio den ersten Bemuehten zu lauschen


Im Gegenzug, so sehr wir bemueht sind, die deutsche Sprache anzugleichen, bleibt festzustellen, das man sich nicht einmal bemueht es in deutsche Sprache zu fassen.
Ganze Ausdrucksbatterien haben anstatt desen Einzug gehalten.
Die Definitionen vom Gendergab angefangen, hat sich ein ganzer Block wirrer denglischen Woertern etabliert.

Taldron 15.07.23 11:34

Der ganze Gendermist findet, meiner Meinung nach, primär nicht in der Rechtschreibung statt, sondern in den jeweiligen Köpfen. Haben wir nicht genug Probleme, so dass wir und damit noch künstlich welche erschaffen?!?

Ist auch wieder typisch deutsch und das findet auch nur in D statt.
War nie dafür, werde es nie sein - verdeutliche aber auch MEINE Ansicht der Sache.

MunichEast 15.07.23 11:38

Zitat:

Zitat von Taldron (Beitrag 48221858)
Ist auch wieder typisch deutsch und das findet auch nur in D statt.

Ich muss Dich enttäuschen, es ist kein allein deutsches Ding.

eitch100 15.07.23 12:44

Zitat:

Zitat von SalazarsRevenge (Beitrag 48222088)
Und wo wird noch gegendert? Im Englischen und Französischen schon mal nicht.

Dann google mal nach: "gendern in den usa" oder "gendern in großbritannien"

Mir persönlich ist das alles ziemlich egal; wer will, der soll; wer nicht, dann nicht... ich bin da tiefenentspannt.

Ein kleines Beispiel aus UK/GB: "Auch die Bezeichnung der „Muttermilch“ falle unter die neue Sprachpolitik an den Universitätskliniken, wie das Nachrichtenportal weiter berichtet. So sollen statt „Muttermilch“ nun geschlechtsneutrale Begriffe wie „Menschenmilch“ oder „Milch der stillenden Mutter oder Person“ verwendet werden. Die Kliniken wollen die Änderungen in internen Seminaren, in Gesprächen mit Angehörigen und offiziellen Dokumenten anwenden.":D
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oder in den USA
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eitch100 15.07.23 13:07

Das ALLES ist "gendern" und fast überall ist das ein Thema. Mal mehr, mal weniger... und natürlich ist mir bewusst, dass im Englischen die Nomen neutral sind; gibt ja auch nur einen Artikel. Aber dennoch gibt es dort geschlechtsspezifische Berufe, die jetzt gerne angepasst werden:
der "Policeman" wird zum geschlechtsneutralen "Policeofficer"
die "Stewardess" wird zu zum geschlechtsneutralen "Flight attendant"

Wiki: "Auch in anderen Sprachräumen gibt es Bemühungen um eine genderspezifische oder genderneutrale Ausdrucksweise: Im Spanischen werden beispielsweise die gängigen geschlechtsspezifischen Endungen -a und -os durch ein @-Zeichen zusammengefasst (Beispiel: compañer@s für Mitarbeitende). Im Englischsprachigen werden adressierende Personal- und Possessivpronomen gelegentlich durch das neutrale they/them anstelle eines geschlechtsspezifischen he/his (er/sein), she/her (sie/ihr) oder zur Kennzeichnung einer non-binären Identität verwendet. Im Französischen wird die gendernde Sprache „inklusive Schreibweise“ genannt. An die Stelle des Gendersternchens tritt hier der Punkt. So wird beispielsweise aus der männlichen Form électeur und der weiblichen électrice die geschlechtsneutrale Form électeur.rice.s für Wähler*innen zusammengesetzt."

Trotzdem ist doch das Thema gar nicht aufregenswert. "Bisher" wird doch niemand gezwungen und wenn es dann doch irgendwann in die Rechtschreibung Einzug hält, dann ist es eben so...

eitch100 15.07.23 13:22

Hast du den Verbotsartikel auch gelesen?:D

Und nein, natürlich gibt es dafür hier keine offiziellen Regeln. Darum geht ja in diesem Thread. Und dass gendern speziell dort verpönt ist, wo es auch nicht so toll ist, offiziell homosexuell zu sein, ist mal klar.

Wir kommen da eh auf keinen grünen Zweig; mir ist es eigentlich schnuppe und dich scheint es eher zu stören. Kein Problem...

Und für mich ist Wikipedia sehr wohl eine Quelle, auch wenn dort nicht alle Artikel 100%ig korrekt sind.

eitch100 15.07.23 13:59

Zitat:

Zitat von SalazarsRevenge (Beitrag 48222492)
Und zu Frankreich, das die Linksregierten Ministerien Gendern bis zum abkotzen und das Verbot in Schriftform ignorieren ist klar. Und der Verweis auf Macrons reden ist auch total sinnfrei in diesem SZ Artikel, da es nur in Schriftform verboten ist.

Mal abgesehen davon, dass das deine Quelle war:D, warum gleich so negativ. Die Überschrift lautet "Zwei Punkte zuviel" und beschreibt doch nur, dass es in Frankreich (wenn auch weniger intensiv wie hier) über das Gendern alles andere als Einigkeit gibt. Der Bildungsminister verbietet es für die Schulen und der Ex-Premier für behördliche Schreiben. Damit ist das ja kein allgemeines Verbot und andere Regierungsmitglieder halten es damit eben anders. Diese Unterschiede macht der Artikel deutlich.

Uwe Farz 15.07.23 15:08

Zitat:

Zitat von eitch100 (Beitrag 48222244)
Mir persönlich ist das alles ziemlich egal; wer will, der soll; wer nicht, dann nicht... ich bin da tiefenentspannt.

Geht mir genauso.
Das der rechte Rand das aber zu einem "culture war" hoch jazzt, ist ebenso ärgerlich wie lächerlich.

muavenet 15.07.23 15:52

Zitat:

Zitat von SalazarsRevenge (Beitrag 48222088)
Und wo wird noch gegendert? Im Englischen und Französischen schon mal nicht.

Erstmal in jeder Sprache, welche das Genus (grammatische Geschlecht) kennt, e. g. Deutsch, Französisch.

Die Verwendung dessen, z. B. in Form des generischen Maskulinums (oder als Alternative eines Femininums) ist per Definition gendern. Das gilt ebenso für Sprachen, die kein grammatisches Geschlecht kennen, aber ein pronominales Geschlecht bieten, e. g. Englisch.

Dieses Grundwissen hat jeder Mensch verinnerlicht, dessen Sprachkompetenzen weit über denen des typischen rechten Kulturkriegers (z. B. dir) liegen. :)


Zitat:

Zitat von eitch100 (Beitrag 48222433)
Und für mich ist Wikipedia sehr wohl eine Quelle, auch wenn dort nicht alle Artikel 100%ig korrekt sind.

Wikipedias Akkuratesse ist bei weitem besser als ihr Ruf.

Melvin van Horne 15.07.23 16:55

Moin,

Ich könnte mich jetzt nicht erinnern, dass ich außerhalb des Fernsehens schonmal gegendertes Deutsch gehört hätte. Und da auch nur im öffentlich rechtlichen. Was mir aber auffällt, dass dann relativ oft falsch gegendert wird. Mag der Wille woke und progessiv zu sein auch noch so stark sein. Für eine korrekte Sprechpause, einen Grunz-, Knack- oder Klicklaut reicht es oft nicht. Da ist dann zum Beispiel von den Kolleginnen die Rede. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Wie soll das dumme Volk das richtig lernen, wenn die Belehrend_Innen das nicht richtig vormachen? Und das schon bei der Vorstufe. Wie soll das erst werden, wenn wir dann mal zum [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] kommen? Wofür zahle ich eigentlich Gebühren? ;)

Es gibt hier im Forum einen ganzen Haufen Befürworter gegenderter Sprache. Was ich nicht so häufig sehe sind gegenderte Beiträge. Soll mich das wundern? Natürlich nicht. Von dem Unterschied zwischen fordern und selber machen leben ganze Protestbewegungen.

Uwe Farz 15.07.23 17:45

Zitat:

Zitat von SalazarsRevenge (Beitrag 48222492)
Und zu Frankreich, das die Linksregierten Ministerien Gendern bis zum abkotzen und das Verbot in Schriftform ignorieren ist klar.

Wie kommt man eigentlich auf so einen haarsträubenden Unfug?
Wo gibts in Frankreich "Linksregierte Ministerien"?

eitch100 15.07.23 18:06

Zitat:

Zitat von Uwe Farz (Beitrag 48224005)
Wie kommt man eigentlich auf so einen haarsträubenden Unfug?
Wo gibts in Frankreich "Linksregierte Ministerien"?

Nunja, alles jenseits von rechts ist eben links...:D Und das ist nicht mal nen Vorwurf, sondern liegt in der Natur der Sache... So ist die AfD aus Sicht der NPD linksgrünversiffter Einheitsbrei.:mad:

Zur Info: Sie heißt Isabelle Lonvis-Rome und ist eine parteilose (beigeordnete) Ministerin.

Melvin van Horne 16.07.23 00:17

Moin,

Zitat:

Zitat von eitch100 (Beitrag 48224128)
Nunja, alles jenseits von rechts ist eben links...:D

Diese Denkweise ist meiner Meinung nach zu einen guten Teil Schuld an dem Desaster, das wir heute haben. Es ist eben nicht alles was nicht links ist automatisch rechts. Es ist eben nicht alles, was nicht rechts ist automatisch links. Der weitaus größte Teil ist die Mitte! Wie konnte es geschehen, dass die im Grunde im öffentlichen Bewusstsein keine Rolle mehr spielt?

Wir reden über transsexuelle, Bisexuelle, homosexuelle und was es noch alles gibt. Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen es gibt Heterosexualität wenn überhaupt, dann nur bei ein paar wirklich perversen.

In der öffentlichen Debatte gibt es nur die ganz reichen und die ganz armen. Die dazwischen sind fast nur dann Thema, wenn es um ihr Risiko geht auch bald arm zu sein.

Man ist entweder Klimaaktivist oder Klimaleugner. Das heißt eigentlich ist das kaum jemand. Doch läuft jeder, der sich zum Thema Klima äußert Gefahr, sofort einem der beiden Lager zugeordnet zu werden. Gleiches gilt beim Thema Migration. Nur die wenigsten wollen unbegrenzte Einreise. Und nur wenige wollen das komplette Ende des Asylrechts und der Einwanderung. Aber diesen Minderheiten ist es gelungen, die Debatte an sich zu reissen.

Mit dem Ende der SPD als Arbeiterpartei und dem katastrophalen Bild, dass die CDU in den letzten Jahren der Ära Merkel abgegeben hat ist dieser Mitte die politische Heimat verlorengegangen. Da ist niemand mehr, dem der Ausgleich zuzutrauen wäre. Die Folgen davon kann man mit jeder Wahlprognose aufs neue sehen.

Vielleicht wird es gelingen, zur nächsten Wahl eine Schwarz, Rot, Dunkelrot, Grün, Gelbe Koalition zu bilden und so die AfD zurückzudrängen. Aber wenn die dann keine goldenen Eier legt oder sich gar so aufführt wie die Ampel im Moment, dann können die Steine der Brandmauern zu Gedenktafeln der parlamentarischen Demokratie umgearbeitet werden. Und es soll niemand sagen, dass hätte man nicht voraussehen können.

muavenet 16.07.23 03:55

Zitat:

Zitat von SalazarsRevenge (Beitrag 48225757)
Vielleicht sollten diese Debatten nicht irgendwelchen Grabenkämpfer oder Möchtegern Intellektuelle führen.

Dann folge nach der gelungenen Selbsteinschätzung deinem Rat und halt endlich mal die Klappe. :T

eitch100 16.07.23 10:54

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 48226132)
Diese Denkweise ist meiner Meinung nach zu einen guten Teil Schuld an dem Desaster, das wir heute haben. Es ist eben nicht alles was nicht links ist automatisch rechts. Es ist eben nicht alles, was nicht rechts ist automatisch links. Der weitaus größte Teil ist die Mitte! Wie konnte es geschehen, dass die im Grunde im öffentlichen Bewusstsein keine Rolle mehr spielt?

Da gebe ich dir ja uneingeschränkt recht und das war hier ja schon oft genug Thema und "beide Seiten" beschuldigen sich da ja immer gegenseitig, dass dieser Automatismus behauptet wird. Aber ich dachte es wäre klar, dass ich es eher als Späßchen gemeint habe.

Ich sagte sinngemäß, es liegt in der Natur der Sache, dass wenn man quasi irgendwie/irgendwo am rechten bzw. linken Rand steht bzw. angekommen ist, alles andere jenseits dessen links bzw. rechts sein muss. Wenn ich am Nordpol stehe, geht es auch nur noch nach Süden. So in etwa war das gemeint...

Und ich denke, ich bin hier jemand, der sowieso mit am Vorsichtigsten mit dem Thema "rechts" und "links" umgeht...

Zitat:

Zitat von SalazarsRevenge (Beitrag 48225757)
Wie kann man, sprachliche gegebenheiten wie weibliche und männliche Formen der Nomen, die es seit Jahrhunderten gibt, als etwas bezeichnen wie Gendern, eine Woke Erfindung einer Minderheit die sich nicht genug Wertgeschätzt fühlen nur um einen vlt seit 10 oder 15 Jahren aufkommenden Trend zu rechtfertigen.

Also vor "Jahrhunderten" hätte ich die Menschen mit unserer heutigen Sprache vermutlich mindestens genauso schlecht verstanden wie manchen Jugendlichen heute.:D Sprache verändert sich eben fortwährend, obwohl die Vereinheitlichung der deutschen Sprache quasi abgeschlossen ist. Soll heißen, das heutige Hochdeutsch wird in der gesamten Republik verstanden. Hört man sich die ganzen heute noch vorhandenen teils "echt schrägen" Dialekte an, war das vor gar nicht allzu langer Zeit ganz anders. Dennoch, vor ein paar Jahrzehnten gab es die Anglizismus-Debatte; heutzutage macht vielen die Jungendsprache zu schaffen. Alles "ursprünglich" eingeführt durch Minderheiten... Also gewöhn dich einfach dran und entspann dich...:T

und zum Ärgern nochmal Wiki: "Im besonderen Sinne steht das Gendern im Deutschen für einen geschlechterbewussten Sprachgebrauch, der eine Gleichbehandlung der Geschlechter in der schriftlichen und gesprochenen Sprache zum Ausdruck bringen will."

Caplan 16.07.23 12:46

Also in irgendeine Schablone / Schublade kriegt man alle, ansonsten erfinden wir noch eine..:D

muavenet 16.07.23 13:39

Zitat:

Zitat von Caplan (Beitrag 48229856)
Also in irgendewine Schablone / Schublade kriegt man alle, ansonsten erfinden wir noch [...]

That is the way.

muavenet 19.07.23 14:12

Zitat:

Zitat von eitch100 (Beitrag 48222371)
[...] und natürlich ist mir bewusst, dass im Englischen die Nomen neutral sind; gibt ja auch nur einen Artikel.

Aufpassen... Die drei Pronomen sind gegendert; Substantive können es auch sein (e. g. das Nominalkompositum "manwhore" ;)).

MunichEast 19.07.23 19:06

Interessanterweise hatten auch die Engländer früher, wie im deutschen, die Artikel und Deklination. Das änderte sich aber im Mittelalter durch verschiedene kulturelle Einflüsse von außen.

beloborodov 21.07.23 12:41

Im Spanischen gibt es ganz und gar nur die männliche Pluralform für Gruppen, da heisst die Durchsage am Flughafen "Senores passageros", die Herren Passagiere... Damen und Herren ist dort nicht üblich.

MotherFocker 21.07.23 13:00

Da wir anscheinend nun die Linguistik bemühen müssen ^^

Die englische Sprache ist "das Böse" schlechthin, was das Maksulinum betrifft:

Um eine Frau sprachlich darzustellen, bedarf es - natürlich gottgewollt und treu der Bibel, den Mann ;) -> woman

Latürnich gilt es ebenso im Plural -> women

Zur Krönung wird die gesamte Menscheit gleich "vermannt" -> mankind
(kind -> kind of -> man)

Das soll denen mal einer nachmachen ;)

Aber wir deutsche Muttersprachler haben da ganz andere Probleme, denn die Idiome von Deutschen, Österreichern und Schweizern auf einen Nenner zu bekommen, scheiterte schon immer. Der deutsche Duden steht nicht für unsere südlichen Nachbarn.

eitch100 21.07.23 13:11

Also bin ja eh dafür, dass es im Deutschen nur noch einen Artikel geben sollte. Und zwar "de" (bestimmt) und "ne" (unbestimmt). Das würde es doch den Kindern und Ausländern viel einfacher machen...:D

kyorlin 21.07.23 15:29

Gendern nur mit Phettberg, liebe Mitbürgys.

MunichEast 21.07.23 16:36

Ich erinnere mich noch an die Diskussion ob es nun Frau Kanzier oder Frau Kanzlerin sein soll. War schon die erste Genderdiskussion, neben der Diskussion Frau General oder Frau Generälin.

Die bisherige Welt war maskulin dominiert und im Rahmen der Gleichberechtigung war die Diskussion und Veränderung schon längst überfällig ...

Caplan 21.07.23 16:43

Da schaetze ich das italienische

La machina

SeewolfU99 21.07.23 18:48

Sollen se doch mache wie se wolle, ich red und schreib so wie ich es damals in der Schule gelernt hab. Mein Abschluß der Realschule war 1990. Wems net paßt kann mich mal

eitch100 22.07.23 12:49

Zitat:

Zitat von SeewolfU99 (Beitrag 48265763)
Sollen se doch mache wie se wolle, ich red und schreib so wie ich es damals in der Schule gelernt hab. Mein Abschluß der Realschule war 1990. Wems net paßt kann mich mal

Sorry, nur Spaß: Wenn du das in Mathe mit ähnlich vielen Fehlern genauso gehalten hast, war das bestimmt ein enges Ding mit dem Abschluss...:D

CyberCube01 22.07.23 17:50

Um mal bei der Bundeswehr zu bleiben, Frau Major, oder Herr Major passt ja. Aber bei Frau Hauptmannin, oder Hauptmännin ist es schon schwieriger. Oder Frau Oberstabsfeldwebelin. Da würde es am besten sein, gleich neue Dienstgrade zu schaffen.

Ich war in den 1990ern einige Jahre bei der BW und da hat sich niemand von den Damen beschwert, oder sich irgendwie benachteiligt gefühlt. Das war zu meiner Zeit auch irgendwie kein Thema. Da wurde sich mit Respekt und Achtung gegenüber begegnet. Mag sein, das durch die Dienstvorschriften das alles strenger geregelt war, als wenn man jetzt den zivilen Bereich damit vergleicht.

bpHinch 22.07.23 18:14

Wer damals bei Einführung der neuen Rechtschreibordnung dachte, was für ein Rotz, der ist jetzt mit der Einführung des Genderns eines besseren belehrt worden. Gegen das Gendern ist die neue Rechtschreibung ein Klacks gewesen.

Wie sieht es bei der Bevölkerung aus:

50 % lehnen das Gendern kategorisch ab
10 % ist es egal, weil sie sowieso nicht gendern
10 % wissen nicht, was man von ihnen überhaupt will
15 % schauen einen an und fragen: Was willste von mir?
Der Rest also 15 % will den restlichen 85 % das Gendern aufdrücken. Koste es was es wolle. Da wird dann tief in die Klischee Kiste gegriffen und alles herausgeholt um die Argumente pro Gendern zu wenden:
- Ewiggestriger
- AfD Wähler
- Rassist/Nazi
- LGBTQfeindlich
- Sexist usw
Selbst schon erlebt und zwar nur weil Gendern abgelehnt wird. Aber damit ist man weder Frauenfeindlich noch LGBTQfeindlich.

Irgendwie macht das Gendern auch nicht viel Sinn, vor allem wenn Begriffe neu erfunden werden, die grammatikalisch und vom Standpunkt her keinen Sinn ergeben.

Beispiel: Studierende - das sind Leute, die gerade in diesem Moment studieren. Wird aber als Begriff für alle Studenten genutzt. selbst wenn sie in irgendeinem Club abhängen und abfeiern, also nicht studieren. Somit ist da falsch.

Und dann das Ultimo: Gegenstände gendern wie Rednerppult. Mal Hand aufss Herz: Wer fühlt sich nicht mitgenommen, wenn ein Gegenstand nicht gegendert ist?

Das Problem, welches LGBTQ Menschen in der Gesellschaft haben, ist dass es wenig Anerkennung gibt und kaum bis keine Akzeptanz. Das kann man allerdings nicht ändern indem man den Leuten Knacklaute, Zischlaute, Gestotter Neusprech aufzwingen will. Die LGBTQ Leute, die ich kenne (auch 2 Non Binäre) möchten gerne vollständig akzeptiert und nicht ausgegrenzt wwrden. Denen ist egal ob die Leute gendern oder nicht, weil sich diesbezüglich für sie nichts ändert. Akzeptiert die Leute wie sie sind und dann braucht man auch kein Neusprech, das sowieso abgelehnt wird von der Mehrheit.

muavenet 22.07.23 18:34

Zitat:

Zitat von SeewolfU99 (Beitrag 48265763)
Sollen se doch mache wie se wolle, ich red und schreib so wie ich es damals in der Schule gelernt hab.

Verlangt auch niemand, außer du musst dich z. B. nach professionellen Stilfibeln richten. Am Ende ist das ein auf sehr lange Zeit ausgerichtetes Multigenerationenprojekt. Wie jeder sprachliche Wandel.


Zitat:

Zitat von bpHinch (Beitrag 48273211)
Beispiel: Studierende - das sind Leute, die gerade in diesem Moment studieren.

Nö.

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Aber solche peinlichen Patzer passieren eben, wenn deutsche Wutbürger, die von der eigenen Sprache und Sprachgeschichte soviel verstehen wie eine Katze über Schrödingers Experiment, sich in die Gefilde der Linguistik wagen...

Zitat:

Zitat von bpHinch (Beitrag 48273211)
Mal Hand aufss Herz: Wer fühlt sich nicht mitgenommen, wenn ein Gegenstand nicht gegendert ist?

Ist das ein versteckter Schrei nach Einführung des generischen Femininums? :unibrow:

Zitat:

Zitat von bpHinch (Beitrag 48273211)
Die LGBTQ Leute, die ich kenne (auch 2 Non Binäre) möchten gerne vollständig akzeptiert und nicht ausgegrenzt wwrden.

"Aber ich 'kenne' auch queere Leute; insbesondere dann, wenn ich sie für meine Pseudoargumente als Schild mißbrauchen kann." :rolleyes:

Zitat:

Zitat von bpHinch (Beitrag 48273211)
Akzeptiert die Leute wie sie sind und dann braucht man auch kein Neusprech, das sowieso abgelehnt wird von der Mehrheit.

Nicht diskriminierende Sprachpraxis ist ein Teil gelebter Akzeptanz, auch wenn Typen wie dir das völlig egal ist.

bpHinch 22.07.23 18:45

Und da sind sie, die Keulen. Herausgeholt von unserem Pöbel Hannes, um zu zeigen, dass er zu den 15 % gehört, die den übrigen 85 % der Bevölkerung das Gendern aufdrücken will.

Aber so funktioniert es nicht.

Ich würde es ja eher halten wie ein Mitglied unseres Schwulenpärchens im Haus. Er nennt alle ausschließlich Schätzchen. Findet hier jeder gut und ist vollkommen akzeptiert. So muss es sein. Keine Ausgrenzung, kene bösen Blicke oder Sprüche und kein Gegender, was er auch ablehnt, er nennt dann lieber alle Schätzchen. :D Die Paketboten haben sich inzwischen auch daran gewöhnt

muavenet 22.07.23 19:15

Zitat:

Zitat von bpHinch (Beitrag 48273358)
Und da sind sie, die Keulen.

"Ich kenne meine eigene Sprache nur recht ungenau, aber belehre trotzdem andere darüber."

Zitat:

Zitat von bpHinch (Beitrag 48273358)
Aber so funktioniert es nicht. Ich würde es ja eher halten wie ein Mitglied unseres Schwulenpärchens im Haus. [...]

Im Alltagsgespräch ist das ein zwischenmenschliches Ding. Im professionellen Bereich kann ich dir z. B. sagen, dass wir in unserem Betriebe professionell geschriebene, inklusive Sprache in Bewerbungen sofort aussortieren. Diese Kandidaten bzw. Kandidatinnen bekommen den Vorzug. Ist in der Regel ein Anzeichen dafür, dass diese Leute tiefer über sich und die Dinge reflektieren und kollegialer arbeiten. Aufgrund der gemachten guten Erfahrungen suchen wir solche Leute.

Aber: Andere Läden, andere Jeans, andere Ergebnisse. ;)

Zitat:

Zitat von bpHinch (Beitrag 48273358)
Er nennt alle ausschließlich Schätzchen. [...] Die Paketboten haben sich inzwischen auch daran gewöhnt

Derweil shitposten Schrödingers Paketboten inner "alternativen" Forenwutecke über deine Quotenlieblinge... ;)




PS: Sach ma, Kirk... wie geht's denn eigentlich dem schwarzen Gastromockel bei dir im Haus? Gibt der immer noch "den Mohren" für die weiße Kundschaft? Da hat mer ja auch lange Zeit nix mehr von gehört... :(

muavenet 22.07.23 22:03

Zitat:

Zitat von dropper11 (Beitrag 48274149)
Ihr sucht also Leute, die dieses Kauderwelsch in Eurem "Betriebe" "professionell" inklusive Sprache aussortieren?

Na, dropper11, mal wieder am Versagen, kolloquiale Texte zu entschlüsseln? :D

Zitat:

Zitat von dropper11 (Beitrag 48274149)
Seid Ihr alle auf der Arbeit auch ständig betrunken und postet hier bei MyGulli?

Auch? Wie du und deine Kollegen? Nee. In meiner Sparte ist den MA der Konsum von bewusstseinsverändernden Drogen gesetzlich verboten. Das gilt, unter Rücksichtnahme von Ausnüchterungszeiten, auch für den Konsum von Alkohol. Und da "meine" Bude kein spartentypisches Dienstleistungsportfolio hat, stellen wir auch bevorzugt Abstinenzler/-innen ein. HTH. :)


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