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myArchiv 14.08.08 17:03

Legalisierung von Filesharing in Großbritannien?
 
P2P-Flatrate ab 2009 möglich

Einem Bericht der Nachrichtenseite paidContent:UK zufolge will einer der größten ISPs in Großbritannien seinen Kunden ab 2009 eine kostenpflichtige P2P-Flatrate für den Musiktausch anbieten. Mit den Einnahmen sollen die Rechteinhaber entschädigt werden.

Ende Juli 2008 hatten sich auf Druck der Regierung sechs der wichtigsten britischen Internetprovider gegenüber dem Verband der britischen Musikindustrie (BPI), dem Verband der US-Filmindustrie (MPAA) und dem britischen Superministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verbraucherschutz (BERR) dazu verpflichtet, schärfere Maßnahmen gegen Urheberrechtsverletzungen durch ihre Kunden zu ergreifen. Kunden, die häufig urheberrechtlich geschützte Medien über Tauschbörsen hoch- und runterladen, sollen demnach schriftliche Verwarnungen von ihrem ISP erhalten.

Anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung hatte BPI-Chef Geoff Taylor alle Überlegungen zu einer "Kulturflatrate" zurückgewiesen: "Darüber diskutieren wir nicht. Es gab keine Gespräche dazu mit der Regierung und soweit wir im Bilde sind, gibt es dazu keine Pläne." Die auf Nachrichten aus der Medienwelt spezialisierte Website paidContent:UK berichtet nun anderes.

Laut eigenen Recherchen von paidContent:UK soll der Internetprovider Virgin Media in Kooperation mit dem Musikdienstleister Playlouder eine kostenpflichtige P2P-Flatrate für den Musiktausch im Virgin-Media-Netz planen. Mittels Deep Package Inspection (DPI) und dem Einsatz von digitalen Wasserzeichen von Audible Magic soll der Tausch von Musikstücken detailliert erfasst und abgerechnet werden. Die Virgin-Media-Kunden würden im Gegenzug für die Legalisierung ihrer Musiktauschaktivitäten eine Monatspauschale von voraussichtlich 5 Pfund zahlen, wovon Virgin Media die Rechteinhaber der Musikstücke entschädigen würde.

Das neue Angebot soll voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres verfügbar sein. Playlouder verfügt derzeit laut paidContent:UK über Lizenzen für Musik von EMI, Sony-BMG und diversen unabhängigen Plattenfirmen.




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Holstein Kiel 14.08.08 17:08

Sehr geile Idee, würd ich sofort mitmachen!
Allerdings ist das dann auch wieder eine Frage des Angebotes. Wenn da nur "kleine und unbedeutende" Interpreten zu finden sind, ist das auch nicht das wahre.

Aber das würde dann auch dem Filesharing für Filme und Co. die Türen öffnen. Aber solche flatrates sind genrell sehr gut. Und 5 Pfund sind in dem Zusammenhang ja auch nichts.
Allerdings frage ich mich wie das dann mit den Wasserzeichen gehen soll...

daemonicus 14.08.08 22:09

klingt besser als es wohl werden wird. besonders weil es GB ist.
naja mal abwarten, die hoffnung stirbt zuletzt.

hoffe, wenn das richtig gut wird, dass auch die restliche EU nachzieht, wie sie es sonst doch auch machen mit ihren kranken ideen

orwell 15.08.08 17:04

Hallo,

schon gehört?

Privates Filesharing wird nicht mehr verfolgt "_teleschau - der mediendienst", 15.08.2008, 17:00 Uhr _teleschau - der mediendienst (dg)

Bei der Strafverfolgung von Filesharern im Internet hat sich eine überraschende Wende ergeben. Nach einer neuen Leitlinie, die von der Generalbundesanwaltschaft verabschiedet wurde, soll das Tauschen und Verbreiten von Dateien zu nicht gewerblichen Zwecken zukünftig nicht mehr juristisch verfolgt werden. Grund für den Sinneswandel, der von der Unterhaltungsindustrie besorgt zur Kenntnis genommen wurde, ist vor allem der immense Kosten- und Personalaufwand, der bei Hausdurchsuchungen und Computerbeschlagnahmungen entsteht und zum durch Filesharing bedingten Schaden in keinem angemessenen Verhältnis steht. Die neue Leitlinie kann durchaus auch als Reaktion auf bestehende staatsanwaltschaftliche Praxis verstanden werden. In Sachsen-Anhalt etwa gerieten zuletzt nur Fälle ab einer Menge von 3.000 getauschten Daten ins Visier der Ermittler. Die notorisch klamme Hauptstadt Berlin verzichtete bereits im Jahr 2007 gar vollends auf Strafverfolgung bei Filesharing-Anzeigen. Ein weiteres Argument für die neue liberale Handhabe des Problems bestehe laut Generalbundesanwaltschaft darin, dass der beim Datentausch entstehende Schaden zunächst rein virtuell sei, da man Filesharer nicht automatisch als verlorene Kunden werten könne.

myArchiv 15.08.08 19:54

Ich traue denen trotzdem nicht. Würde echt gerne endlich wieder über Torrent laden und verteilen. Schnell und bequem

Kah 15.08.08 21:25

Da ich n Gegner von DRM, Wasserzeichen und jeder Form von Überwachung und Kontrolle von Files bin, würde mich so ein Angebot nicht überzeugen. Ich würde mir weiterhin .mp3s besorgen oder ggf. .flacs, aber DRM kommt mir nicht ins Haus.

@orwell:
Sehr interessant. Wobei wie viel sind 3000 Daten??? Wenn Dateien, dann ist das nicht viel, ganz im Gegenteil.


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