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bickmc 26.11.11 14:40

Netzwerk über 120m Telefonerdkabel?
 
Hallo Leute,

ich bin neu hier, und hoffe auf Hilfe. Ich bin zwar gelernter Energieelektroniker, habe aber nichts mit Netzwerktechnik im entferntesten zu tun.

Ich habe folgendes Problem:
Mein Bruder und meine Eltern wohnen im Aussenbereich, Bauernhof. Mein Bruder im Altbau und meine Eltern haben sich ein kleines Häuschen direkt nebendrann gebaut. Der damalige Elektriker hat ein Telefonkabel, mit reichlich Adern, vom Altbau (Bereich Telefonanlage) zum Neubau gelegt. Somit telefonieren meine Eltern über die ISDN Anlage von meinen Bruder.

So weit, so gut.
Jetzt will meine Mutter Internet.

Nun heißt es, irgendwie Internet in den Neubau zu kriegen und ihn dort zu verteilen. Das Verteilen im Neubau wäre kein problem, Dlan!;)

Problem ist das Internet bis in den Neubau zu bekommen.

Mit Wlan haben wir keine chance, viele dicke Wände und eine weite Strecke.

2 DSL Anschluss wird im Außenbereich nicht einfach sein, außerdem möchten meine Eltern das Geld sparen.

Also bleibt nur, dass Ethernet von meinem Bruder über Dlan oder über das Telefonerdkabel bis in den Neubau zu erweitern.

Jedoch ist die Wegstrecke, vom Router im Altbau, bis zum Neubau etwa 120 - 130m lang. Und über diese länge, wurde mir auch gesagt, ist es nicht möglich das Ethernet zu erweitern. Da würden die Datenpakete verloren gehen.

Auch über Dlan sind Grenzen gesetzt, und die Datenpakete kommen nicht an. Ich habe auf Phasengleichheit geachtet! Die Versuche sind gescheitert.

Nun wurde mir in einem Fachgeschäft gesagt, das es gewisse VDSL Modems gab, die es möglich machen, Ethernet über größere Strecken durch ein "Klingeldraht" zu erweitern.

Jetzt meine Frage, was ist drann, an diesen VDSL Modems? Stimmt das, gibt es die noch, wenn ja, wo?

Besteht eine andere Lösung, das Ethernet vom Altbau bis zum Neubau zu erweitern? Wie gesagt, Telefonerdkabel etwa 120 - 130m lang.



Ich wäre im Antworten sehr dankbar.:T


Gruß
Marco

spartan-b292 26.11.11 14:55

Zu den Modems kann ich nichts sagen, halte ich aber für unwahrscheinlich, dass das wirklich funktioniert bei einer Strecke von 120-130 metern.

Meiner Meinung nach wäre WLAN einen Versuch wert, ist zwischen den Gebäuden freie Sicht?
Dann wäre WLAN mit Richtfunkantennen eine Möglichkeit.

fritz1442 26.11.11 15:06

Moin moin,

Ethernet kann man mit entsprechender Hardware über 2 Drähte übertragen. Das DSL ist nichts anderes.
Google hat mir als ersten Treffer das [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] ausgespuckt. Das sollte die richtige Richtung sein.

fritz1442

BannedD 26.11.11 16:18

Normales Netzwerkkabel darfst du über eine Entfernung von 100 Meter legen ohne Verlust Wenn es weiter gehn soll muss ein switch dazwichen.. Hast du nicht die möglichkeit einfach zu buddeln ? ein rohr in den boden rein und da durch dann netzwerkkabel legen vll kannste das ja so ans haus legen das du unter 100 meter bleibst ?

Sonst mach es über WLAN und Richtfunk ... Gibt anleitungen im internet zum selbst bauen kostet auch nicht die Welt

Was auch möglich wäre wäre LWL kabel zu verlegen aber das geht ins geld ...

Hast du nicht ne scheue oder so dazwischen ? wo du mit einem Netzwerkkabel rein gehn kannst nen switch hinhängst für 10 Euro und von da dan weiter zum haus gehst ?

Backo 26.11.11 18:16

Vergesst die Potentialunterschiede zwischen den Gebäuden nicht, da ist die Gefahr hoch, dass Ausgleichsströme fließen und die Technik schrottet.

LWL

Beste und versicherungstechnisch richtige Lösung, 2 Medienkonverter + Lichtwellenleiterkabel. Das ganze im Mono oder Multimode fahren, wobei bei dieser "geringen" Distanz Multimode mit 100Mbit drin sein sollten.

Kostenpunkt ca. 300 Euro.

2 von den [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Und LWL Kabel mit SC Steckern. Da kannst du dich, z. B. an diese [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] wenden und dir deine Länge korrekt konfektionieren lassen.

Vorteile: galvanische Trennung der Gebäude, Zukunftssicher durch weiterentwickeln der Modulation, unanfällig gegen elektromagnetische Störungen, Läuft stabil

Nachteil: etwas höhere Kosten als über Kupfer

Kupferkabel

Wenn es unbedingt über Kupfer realisiert werden muss, dann sind jeweils die Eingänge an den Gebäuden und die Geräte(Switch, Router usw.) zu erden.

Einzigster Vorteil Kabel liegen bereits.

Nachteile: Korossion der Kabel, empfindlich für elektromagnetische Strahlung/Induktion, instabile Verbindung aufgrund des hohen Kabelwiderstands, Gefahr des fließens von Ausgleichsströmen und Gerätebeschädigung, Gefahr der Einbringung von Hochspannung, z. B. Blitzschlag in alle Gebäude usw.

Man könnte noch ausführlicher werden, aber denke es sollte reichen.

P.S. Mit WLAN Richtfunk lässt sich diese Distanz auch überbrücken, jedoch mit wesentlich geringerer Geschwindigkeit und erhöhter Ausfallgefahr.


MfG :)

cooki3monst3r 27.11.11 09:48

Zitat:

Zitat von fritz1442 (Beitrag 23001402)
Moin moin,

Ethernet kann man mit entsprechender Hardware über 2 Drähte übertragen. Das DSL ist nichts anderes.
Google hat mir als ersten Treffer das [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] ausgespuckt. Das sollte die richtige Richtung sein.

fritz1442

Auch da wäre ich ohne galvanische Trennung vorsichtig..

Ich würde

-WLAN/Richtfunk
-LWL/Glasfaser
-LAN via 2-Draht mit galvanischer Trennung

in der Reihenfolge favorisieren.

WLAN/Richtfunk dürfte hierbei m.E. am einfachsten zu realisieren sein, wenn eine Sichtverbindung zwischen den beiden Gebäuden besteht. Aber auch dabei ist z.B. auf den Potentialausgleich der Antennenmasten an den Gebäuden zu achten, so denn welche installiert werden sollen..

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
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bickmc 27.11.11 16:02

Hallo,

also ich bin sehr dankbar für alle Möglichkeiten die ihr mir geschildert habt!

Heute hat sich die Situation etwas geändert. Es soll doch möglich sein, ein weiteres Kabel im vorhandenen Leerrohr zu ziehen.

Ist es möglich, mit einem Cat 7 Kabel diese Strecke zu bewältigen?

In diesem Leerrohr ist nur ein Heizungsrohr, Stromkabel sind anders durch die Erde gelegt worden. Daher dürfte schomal der Störfaktor Elektromagnetische Wellen nicht vorhanden sei.

Gruß
Marco

spartan-b292 27.11.11 16:29

Damit hast du dann aber immer noch das Problem, dass du eine Strecke von >100 m hast. Wenn du ein Kabel ziehen willst dann bleibt dir wohl nur LWL wie Backo geschrieben hat. Oder du hast wie BanedD geschrieben hat die Möglichkeit in einem Gebäude zwischen den Häuern einen Switch unterzubringen. Man sollte auch bedenken wie warm es eventuell mit dem Heizungsrohr werden kann.

Ganz Ohne Kabel kommst du nur mit WLAN+Richtfunk aus.

Backo 27.11.11 16:33

Aber dennoch besteht das Potentialproblem. Stab- oder Fundamenterder mit mindestens 150cm länge kosten um 35 Euro und das 2 mal. CAT 7 Kabel ist auch recht teuer, dazu kommt die Gefahr das es auf 120 meter ohne Repeater sehr eingeschränkt funktioniert. Dann an jedem Gehäuse eine Blitzfangeinrichtung usw. Alles in allem ist diese Variante teurer als Funk oder LWL.

Aus welchem Material besteht das Heizungsrohr? Welchen Querschnitt hat das Leerrohr und das Heizungsrohr? Ist das Leerrohr Wasserdicht?


MfG ;)

cooki3monst3r 27.11.11 17:28

Zitat:

Aber dennoch besteht das Potentialproblem. Stab- oder Fundamenterder mit mindestens 150cm länge kosten um 35 Euro
Nur lösen Erder das Problem nicht.. Wenn, dann muss ein Potentialausgleichsleiter (auf die Länge bestimmt mind. 10mm² oder 16mm²) mit verlegt werden um die Anlagen auf ein Potential zu bringen..

Wenn ein Leerrohr vorhanden ist dann würde ich zu LWL greifen.. Dürfte inkl. Zubehör aber so um die 300 Euro kosten!

Davon abgesehen sollten 100 Mbits/s mit CAT7e auf 120m noch möglich sein.. (Bis 90m ises glaube ich spezifiziert)

Bezüglich der Temperatur im Rohr muss halt das Datenblatt der Leitung beachtet werden.

Backo 27.11.11 18:43

Nich nur das. laut VDE müssen dann auch die Potentialausgleiche in den Gebäuden mit
angeschlossen werden.


MfG ;)

BannedD 27.11.11 19:21

Hmm du kannst natürlich auch ne stromleitung durch ziehn und mit PowerLan arbeiten ... du kannst dort ja soweit ich weis bis zu 200 meter

Also Dlan von Haus 1 über die stromleitung nach Haus 2 wieder mit dem Dlan abgreifen und da in einen router rein der auf Statik IP steht ... Hab ich nen denk fehler ?^^ müste doch gehn
Must nur evl ne steckdose opfern im ersten haus damit saft auf der leitung ist und am anderen ende einfach nur einen Steckdose dran und gut

spartan-b292 27.11.11 19:26

Du hast den Denkfehler dass das in die Kategorie "Elektroterrorismus" fällt. Das ist alles andere als VDE-konform und noch dazu gefährlich. ;)
Außederm wäre der Nutzen im Vergleich zu "CAT 7 Kabel ziehen" und "LWL ziehen" gleich 0.

cooki3monst3r 27.11.11 21:35

Davon abgesehen, dass die Leitung schon ziemlich dick und entsprechend teuer sein müsste um die Abschaltbedingungen einzuhalten (weil man sonst bei nem Kurzschluss eine 1a-Heizung in seinem Leerrohr liegen hat, im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich) war DLAN doch mal ein Notbehelf, um bei vorhandener Elektroverkabelung, ohne Strippen zu ziehen, nen LAN hinzukriegen.

Elektroleitungen verlegen nur um damit DLAN zu machen fällt für mich damit unter die Kategorie "von hinten durch die Brust ins Herz" oder so..

BannedD 27.11.11 22:15

Es war ja nur so nen gedanke ^^ wäre halt nur günztiger zum LWL kabel und was Cat im VK kostet bzw wegen derlänge .... daher kam meine idee ^^ aber ok ich habs verstanden :p

EDIT: Da fallt mir ein ^^ Das Credo Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt ^^

bickmc 20.12.11 16:50

Moin Leute,

ich möchte euch mitteilen, wie wir es hinbekommen haben.

Eigentlich wollte ich auf LWL hinaus, aber da hatte mein VAtter schon Cat 7 kabel besorgt.
Dieses Cat 7 Kabel war schnell im Leerrohr verlegt, und da hat man schon gesehen, wie sehr sich in der entfernung verschätzt wurde. Wir konnten das Kabel nach 80m abkneifen. Nun haben noch einiges überbehalten, naja egal.

Also vom Switch im Altbau, mit einem Patchkabel in die Aufputzdose RJ48, durch die 80m Kabel wieder auf eine Aufputzdose RJ48, davon mit einem Patchkabel an den Dlan Adapter und im Wohnzimmer mit den Laptop drann.

Funktioniert einwand frei.

Aber besten Dank für alle Antworten und offene Möglichkeiten, immerhin habe ich wieder daraus gelernt.

Gruß
Marco

cooki3monst3r 20.12.11 18:10

Ich hoffe für euch dass ihr UTP-Patchkabel verwendet. Ansonsten gute Nacht. :D

Ich meine, das mit der Potentialdifferenz zwischen TN-C Netzen wurde hier ja auch eher zum Spaß erwähnt..


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