[ziesell]

Chip-Industrie: Wirtschaft Sachsens fürchtet Imageschaden durch AfD

Sachsen ist für die Chip-Industrie auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Der Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen wirbt für eine Willkommenskultur.



Die sächsische Wirtschaft befürchtet angesichts der Wahlerfolge und der jüngsten Umfrageergebnisse für die AfD einen Imageschaden für Sachsen. "Wir müssen daran denken, dass wir auf die besten Köpfe weltweit angewiesen sind – sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie und im Handwerk", sagte die stellvertretende Sprecherin des Vereins Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen, Sylvia Pfefferkorn, mit Blick auf die anstehende Landtagswahl am 1. September. Es werde zunehmend schwieriger, Menschen für Sachsen als Lebens- und Arbeitsort zu begeistern und davon zu überzeugen, "dass die Sachsen durchaus gastfreundliche Menschen sind."

Dem Verein gehören rund 100 Unternehmen an, darunter etwa Industrie- und Handelskammern, der Chiphersteller Infineon, VW Sachsen, die Mitteldeutsche Flughäfen AG oder Sachsen Energie. Der Verein setzt etwa auf Workshops und Beratungen zur Integration und interkulturelles Verständnis und beteiligt sich an den Fachinformationszentren Zuwanderung.

Zahlreiche Unternehmen schauten "sehr vorsichtig" in das Wahljahr 2024, so Pfefferkorn. Verlässliche politische Rahmenbedingungen seien wichtig. "Einige Unternehmen sagen uns, dass sie überlegen, ihren Sitz woandershin zu verlegen. Das ist eine Gefahr, die den Wohlstand in Sachsen durchaus gefährdet", so Pfefferkorn. Schon im vergangenen Herbst wies Infineon-Personalleiterin Silke Gottschlich auf die Probleme für das Unternehmen im Zusammenhang mit dem erstarkendem Rechtsextremismus in Sachsen hin.

Gerade die geplanten Erweiterungen und Neuansiedlungen in der Halbleiterindustrie können nach Einschätzung des Vereins nicht ohne internationale Fachkräfte und eine entsprechende Willkommenskultur realisiert werden. "Gerade die großen internationalen Player setzen auf Fachkräfte aus der ganzen Welt."

Halbleiterindustrie gerät unter Druck

Unter anderem will der taiwanische Chipkonzern TSMC in der sächsischen Landeshauptstadt ein Halbleiterwerk errichten, Infineon steckt rund fünf Milliarden Euro in die Erweiterung der Halbleiterproduktion. Auch der thüringische Technologiekonzern Jenoptik baut in Dresden für rund 70 Millionen Euro eine neue Fabrik für die Halbleiterausrüstungsindustrie.

Wegen des Fachkräftemangels sind Betriebe in Sachsen immer stärker auf Beschäftigte aus dem Ausland angewiesen. In den nächsten zehn Jahren gehen dem sächsischen Arbeitsmarkt nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz mehr als 120.000 Menschen verloren – trotz Zuwanderung. Derzeit arbeiten demnach rund 131.000 ausländische Staatsbürger im Freistaat. Deren Anteil liege mit acht Prozent aber noch deutlich unter dem deutschen Durchschnitt von 15,3 Prozent. "Hier ist noch Luft nach oben", so ein Sprecher der Regionaldirektion.

Neben der Rückgewinnung von in andere Bundesländer abgewanderten Sachsen sei die Zuwanderung qualifizierter ausländischer Fachkräfte eine wesentliche Quelle für neue Arbeitskräfte. "Dafür braucht es eine echte und gelebte Willkommenskultur", so der Sprecher.

Der Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen sieht dabei eine zentrale Rolle in den Führungsetagen: "Es ist wichtig, dass der Unternehmer eine Vorbildfunktion übernimmt, er muss in die Belegschaft strahlen", sagte Pfefferkorn. In den vergangenen Monaten habe es verstärkt Anfragen von Mitgliedsunternehmen gegeben, die ihre Belegschaft motivieren wollen, weltoffene und demokratische Parteien zu wählen. Der Verein hilft unter anderem mit Beratungen, Integrationskonzepten und Schulungsprogrammen.

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[MunichEast]

Ich denke der Schaden für Investoren in deutsche Unternehmen wird nicht zu unterschätzen sein, denn die AfD möchte tiefgreifende Veränderungen auch am Arbeitsmarkt durchführen. Der brain drain könnte beachtlich werden. Investoren bevorzugen stabile Rahmenbedingungen.

[tronx]

Hoi, was hat den die AfD so auf dem Arbeitsmarkt vor? Also, welche tiefgreifenden Veränderungen? Kann dazu nichts finden.

[MunichEast]

Made my day ... hast nicht einmal den Eingangsartikel gelesen, richtig ?

[Rassalam]

Zitat von MunichEast

Made

Selbst wenn er es hat, der Artikel ist stark einseitig und bietet sich nun absolut nicht an um daraus irgendein Fazit zu ziehen. Denn das Märchen von " die möchten nicht zu uns kommen, weil wir alle so Rechts sind " ist schon bisschen subjektiv. Fachkräfte kommen aus anderne Gründen nicht nach Deutschland: Fehlende Wohnungen, Sehr hohe Abgaben, Schlechtes Bildungssystem, Niedriger Verdienst, wenig Kindergärten und das Kulturelle Angebot lässt auch stark zu Wünschen übrig. Zumal das Sicherheitsgefühl sehr gelitten bei vielen in den letzten Jahren. Und das jetzt auf die AFD zuschieben, gerade wenn es um einen CDU nahen Unternehmerbund geht, ist schon sehr fragwürdig ob das wirklich um die ganzen "Rechten" geht. Ob es nicht eher ein von der Regierungspartei initiierter Vorgang ist um vlt doch stärkste Kraft zu werden`?
Selbst Osteuropäische Arbeiter gehen mitlerweile lieber nach Frankreich, Belgien, Niederlande oder UK, weil sie hier in Deutschland einfach nichts mehr verdienen. Deutschland ist zum großteil ein Niedriglohnland geworden. Da jetzt die Schuld das keine Arbeiter kommen wollen NUR auf die AFD zu schieben ist ehrlich gesagt peinlich und riecht stark noch politischer Einflussnahme...Aber ist ja alles so Demokratisch. Und das sage ich dir als SPD Wähler.

Mal davon abgesehen das es hier nur Subventionen und Erweiterungen geht, und wenn du die Regional Zeitungen in Sachsen so liest, will nur die Regierung TSMC, die Bevölkerung und Unternehmen in der näheren Umgebung wollen das nicht.
Hat den grund das TSMC genauso verbrannte Erde überall hinterlässt wie Nokia damals und man jetzt schon davon ausgeht. Aber Deutschland fällt ja immer wieder drauf rein, Subventionen abgreifen und den Laden dicht machen. Aber Hauptsache die Politiker können sich auf die Fahne schreiben, wir haben das Unternehmen hier her geholt. Das es in dieser Region gerade um Subventionen für Chiphersteller in Höhe von 15-20 Milliarden Euro geht ist nebensache, gerade weil es Unternehmen sind die das alles selber stemmen könnten. Aber so bessert man halt als Aktiengesellschaft die Rendite der Aktionäre auf, weil man das Firmenvermögen schont.

Sehr einseitig der Artikel und nicht wirklich professionell.

[tronx]

Doch sicher, aber ich glaube kaum, dass sich irgendjemand aus dem Ausland, der hochgebildet und fachlich versiert ist, sich die Bürokratie und die Gehälter antut.

[Uwe Farz]

Zitat von tronx

Kann dazu nichts finden.

Wozu hast du eigentlich Internet, wenn du nichts mitkriegst?
Neueste Schnapsidee von "safe house" Weidel: der DEXIT!
Das hätte dann in der Tat erhebliche Auswirkungen.
Der Imageschaden in Sachsen ist nicht wirklich etwas Neues.
Den haben die schon seit Jahren.

[muavenet]

Zitat von Uwe Farz

Der Imageschaden in Sachsen ist nicht wirklich etwas Neues. Den haben die schon seit Jahren.

Wir brauchen keine Fachkräfte aus dem Ausland, da im Reich noch die großen Talente-Pools, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], anzuzapfen sind.

Und die Investoren... um die es im Artikel eigentlich geht... werden es genau so sehen.

[csesraven]

Zitat von Rassalam

Selbst Osteuropäische Arbeiter gehen mitlerweile lieber nach Frankreich, Belgien, Niederlande oder UK, weil sie hier in Deutschland einfach nichts mehr verdienen. Deutschland ist zum großteil ein Niedriglohnland geworden.

Besonders nach UK gehen gerade sehr viele Osteuropäer

Und jetzt wo der Mindestlohn angehoben wurde ist Deutschland Niedriglohnland - ich kann dieses Gejammer der rechten Blase über Deutschland echt nicht mehr ernst nehmen. Überall ist es besser als hier, alle lachen über Deutschland ... gerne von Menschen die außer Malle nie einen Fuß in ein anderes Land gesetzt haben.

[muavenet]

Dafür braucht es eine echte und gelebte Willkommenskultur [...]

Na da ist die AfD doch der beste Ansprechpartner, z. B. mit Jan "A Separate Place for Every Race" Wenzel.

[Rassalam]

Zitat von csesraven

Besonders

Der Mindestlohn beträgt 12,41 Brutto. Das sind bei einer 40h/Woche 1985,60 € pro Monat.
Das sind bei Steuerklasse 1 1.463,33 € Netto pro Monat.

Ein Bürgergeldempfänger (ALG2) bekommt 560 Euro Netto Grundbetrag, dazu kommt die Miete mit nem qm² Satz von 7,6 € atm glaub ich. 45m² ist der Richtwert für eine alleinlebende Person, sind 342 Euro Kaltmiete + Nebenkosten also ~ 500 Euro Miete. Macht Gesamt ca. 1100 Euro die ein ALG2 Empfänger vom Amt kriegt für das nichts tun. Warum sollte ich denn für Mindestlohn jeden Morgen um 5 aufstehen und bis sonst wann schuften? Das bezieht sich übrigens auf Deutsche ALG 2 Empfänger je nach Herkunftsland kriegen einzelne Nationalitäten mehr oder weniger. Die 1100 Euro sind daher nur als Mittelwert zu sehen bei einer alleinlebenden Person ohne Kinder.

Kannst du als alleinlebende Person, mit 1470 Euro auskommen im Monat? Bezweifel ich. Wenn man heutzutage knapp 1000 Euro Fixkosten für Miete, Auto, Internet, Handy, Versicherung usw. hat.

Und ich benutze bewusst das Wort "auskommen" und nicht "Leben". Denn mit 1500 Euro im Monat kann man in Deutschland nicht mehr gut leben.
Und wer bestreitet, dass das mit ein Grund ist das niemand zu uns kommt und es weiterhin auf die AFD schieben will, sollte sich vlt erstmal informieren.

500 Euro Miete
300 Euro für Auto ( Versicherung und Tanken )
60 Euro Internet und Fernsehen
50 Euro für versicherung
30 Euro Handy
400 Euro Lebensmittel

und das Geld ist alle. Man sollte vlt. nicht nur von dem Fall ausgehen das man 10m neben seiner Arbeitsstelle wohnt und kein Auto besitzt. Und das sind Zahlen für MV, gerade die Miete ist für eine 45m² Wohnung. Aber ja wir sind durch den Mindestlohn alle so reich geworden, das sich die MINT Akademiker aus anderen Westlichen Nationen darum reißen zu uns zu kommen. Oh my Gosh.

Da du so an der Realität vorbei lebst, was Arbeitest du und wo lebst du?

Edit: Und wie mitlerweile schon mehrmals herausgearbeitet wurde, hat Deutschland nicht mal wirklich ein "Fachkräfte" problem. Wir haben eher ein Problem damit das niemand Jobs machen will, die schlecht bezahlt werden selbst wenn sie keinen Bildungsabschluss erfordern. Da geht es denn eher um Handwerker, Verkäufer, Reinigungskräfte und andere, aber nur zu einem kleinen Teil um wirkliche Mint Fachkräfte.

Edit2: Und da du ja bezweifelst das viele Osteuropäer lieber in jedes andere Land mitlerweile gehen als nach DE. Unterhalt dich doch mal mit Polnischen, Tschechischen, Ungarischen oder Bulgarischen Erntehelfern....wird zwar schwierig da sie nicht mehr kommen, wie man ja in den letzten Jahren gehört hat und die Bauern teilweise aus Asien ihre Helfer eingeflogen haben. Aber hey Versuch dein Glück.

Wieso versucht man es sich eigentlich immer so einfach zu machen anstatt sich mal wirklich um die sozialen und wirtschaftlichen Probleme zu kümmern. Die AFD ist nur das Symptom dieser ganzen Kacke, aber bestimmt nicht die Ursache. Und wenn wir endlich anfangen die Ursachen zu bekämpfen, verschwinden auch die Symptome, kann dir jeder Arzt bestätigen.