Zitat:
Die 100 besten Stimmen der Musikgeschichte
Das hier sind die 100 bisher besten Sängerinnen und Sänger aller Zeiten – von Ian Curtis bis hin zu Aretha Franklin und Donna Summer.
Der Soul von Aretha Franklin. Die Vielfalt von Freddie Mercury. Der Groll von Kurt Cobain: Die Stimme ist der Motor der Pop-Musik. Nicht nur, weil sie uns etwas erzählt, eine Botschaft transportiert; sondern vor allem, weil sie Gefühle übermittelt, wie es kein Instrument vermag. Die 100 Sängerinnen und Sänger auf dieser Liste können das am besten – finden wir.
tbc
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Wenn ich nun "nur" Platz 1 hier aufliste, denn nicht nur weil diese Stimme mein persönlicher Favorit ist, sondern auch, weil zu den dahinterliegenden Plätzen (wohlgemerkt: mit Sicherheit subjektiv zu bewerten) eigentlich Welten liegen
1. Freddie Mercury
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Die anhaltende Wirkmacht von Farrokh Bulsaras meist im Tenor gehaltener Singstimme lässt sich am besten an einem Minutenbruchteil nach seinem zu frühen Ableben festmachen: Beim Tribute-Konzert zu seinen Ehren am 20. April 1992 unterbricht der fast ebenso begnadete George Michael seine emotionale Fassung von „Somebody To Love“, gibt zum Ende des Breaks das Mikro an die Fans ab: 72?000 Besucher singen ihm das langgestreckte letzte „love“ notensicher entgegen. Michael bezeichnete den Song später als den schwierigsten, den er je zu singen hatte und den Moment als den überwältigendsten seiner Karriere.
Mercury selbst sagte einst über seine drei Oktaven umfassende Stimme, dass sie sich aus der Energie des Publikums speist: „Je besser sie sind, desto besser bin ich“, eine Aufwärtsspirale. Sein Lieblingssänger Robert Plant, einer der zahlreichen Gaststars an diesem Tag, bemerkte, dass viele der dargebotenen Songs vorab in andere Tonarten übertragen werden mussten, da kaum jemand Mercurys Platz einnehmen konnte. Obwohl Mercury selbst stets betonte, eine musikalische Hure zu sein, die Musik wie Einwegrasierer, Wegwerfpop machte, sind Queen auch 27 Jahre nach ihrem Ende eine der beliebtesten Bands der Welt.
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Der größte Rock’n’Roll-Stimmvirtuose aller Zeiten
Zuletzt stand ihr 1981 erschienenes GREATEST HITS in den Top 40 der UK-Charts, in seiner 815. Woche. Diesen Rekorderfolg hat die Gruppe in erster Linie Mercurys Stimme zu verdanken. 2016 ging ein Forscher-Team deren Zauber nach und kam zu dem Ergebnis, dass bei Mercurys Gesang die sogenannten Untertöne aktiviert wurden, die eine Oktave unterhalb des eigentlichen Tons erklingen und durch Kehlgesang entstehen. Die Studie bewies auch, dass Mercurys Stimmbänder mit 7,04 Hz deutlich mehr Schwingungen pro Sekunde als gewöhnlich erzeugten. Soso!
Von Natur aus gesegnet, hob ihn dennoch sein Facettenreichtum von allen anderen Sangestalenten ab. Roger Daltrey nannte ihn den größten Rock’n’Roll-Stimmvirtuosen aller Zeiten: „Er konnte seinen Stil von Zeile zu Zeile wechseln.“ Mercury überzeugt im Metal, im 50s-Rock, im Funk, in der Falsett-Disco, in der Music Hall, im Musical, in der Oper. Seine Stimme trug ihn als breitbeinigen Macho-Rocker, als überkandidelten Bonvivant, als ewig suchenden Liebhaber, als König der Welt und trotz aller Verzweiflung würdevoll über deren Ende hinaus, ganz getreu der „Innuendo“-Songzeile „You can be anything you want to be, just turn yourself into anything you think that you could ever be“. Freddie Mercury war als Sänger alles, was jeder andere gerne gewesen wäre. srr
Der Moment: Die mit der letztjährigen Deluxe-Wiederveröffentlichung von NEWS OF THE WORLD erschienene „Alternative Version“ von „It’s Late“: Nach kurzem, beiläufigem Einsingen entfacht Mercury einen gesanglichen Sturm, der einen aus jeglichem Zusammenhang reißt.
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