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myGully |
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30.04.24, 10:59
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#1
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das Muster ist das Muster
Registriert seit: Apr 2011
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Astronomie: Sterne im Zentrum der Milchstraße fressen einander auf
Zitat:
Astronomie: Sterne im Zentrum der Milchstraße fressen einander auf
Viele jung aussehende Sterne im galaktischen Zentrum der Milchstraße sind viel älter. Hinter diesem Weltall-Phänomen könnten einander verschlingende Sterne stecken.
Einige Sterne sind offenbar viel älter, als sie aussehen. Der Grund dafür scheint das Ergebnis von Sternen sein, die andere Sterne gleichsam verspeisen – eine Art kosmischer Kannibalismus. "Einige wenige Sterne gewinnen in der Kollisionslotterie", sagt die Astrophysikerin Sanaea Rose in einer Pressemitteilung vom 4. April 2024 der Northwestern University in Illinois.
"Durch Kollisionen und Verschmelzungen sammeln diese Sterne mehr Wasserstoff ein. Obwohl sie aus einer älteren Population entstanden sind, tarnen sie sich als verjüngte, jung aussehende Sterne", führt sie aus und ergänzt: "Sie sind wie Zombie-Sterne. Sie fressen ihre Nachbarn."
Das galaktische Zentrum
Das Forschungsteam schaute sich für seine Studie das galaktische Zentrum und die Sterne, die dort miteinander kollidieren, genauer an. Das galaktische Zentrum ist ein hektischer Ort und bildet das Schwerezentrum (Baryzentrum) der Milchstraße. Es liegt von der Erde aus gesehen im Sternbild Schütze – dort, wo das sichtbare Band der Milchstraße am dichtesten erscheint.
Dort gibt es ein riesiges supermassives schwarzes Loch (Sagittarius A*), das etwa vier Millionen Mal so groß wie die Sonne ist. Um dieses Loch wirbeln und schwirren zahlreiche Sterne, die auf ihren langen, kreisenden Bahnen enorm hohe Geschwindigkeiten erreichen.
"Es ist ein bisschen so, als würde man in New York City zur Hauptverkehrszeit durch eine unglaublich überfüllte U-Bahn-Station laufen", erklärt Rose. "Wenn man nicht mit anderen Menschen zusammenstößt, dann geht man sehr dicht an ihnen vorbei. Bei Sternen führen diese Beinahe-Kollisionen zu einer Gravitationswechselwirkung."
Auf Kollisionskurs im galaktischen Zentrum
Das Forschungsteam griff auf Simulationen zurück, indem es ein Modell des galaktischen Zentrums und aller darin befindlichen Objekte erstellte. Innerhalb von 0,01 Parsec – etwa ein Dreißigstel eines Lichtjahres – sind Wechselwirkungen zwischen Sternen an der Tagesordnung. Durch die hohen Geschwindigkeiten überstehen sie die meisten dieser Streifkollisionen – selbst, wenn sie dabei einen Teil ihres äußeren Materials verlieren können.
Außerhalb dieser 0,01-Parsec-Grenze bewegen sich die Sterne viel langsamer und haben nicht den Drehimpuls, um weiterzulaufen, wenn sie aufeinandertreffen. Stattdessen verfangen sie sich in der Schwerkraft des jeweils anderen. Das führt zu einer vollständigen Kollision, bei der die Sterne zu einem großen Stern zusammenstoßen.
Jungbrunnen galaktischer Kannibalismus?
Bei diesem Prozess gewinnen einige Sterne genug Wasserstoff, um ihnen ein jugendlicheres Aussehen zu verleihen, auch wenn sie schon ein ganzes Stück älter sind. "Massereiche Sterne sind so etwas wie riesige, gasfressende Autos", erklärt Rose. "Sie fangen mit viel Wasserstoff an, aber sie verbrauchen ihn sehr, sehr schnell. Je massereicher also ein Stern ist, desto kürzer ist seine Lebensspanne."
Die Ergebnisse erklären zudem das rätselhafte Fehlen alter roter Riesensterne im galaktischen Zentrum. Sowohl der Massenverlust durch streifende Kollisionen als auch Verschmelzungen reduzieren die Anzahl der roten Riesen, die man in einer normalen Sternpopulation erwarten würde, so die Forscher.
Zur Studie
Die Forschungsergebnisse wurden am 22. Februar 2024 in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal Letters veröffentlicht: Collisional Shaping of Nuclear Star Cluster Density Profiles (Kollisionsformung von Dichteprofilen von Kernsternhaufen).
Im September 2023 erschien in der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal veröffentlicht eine weitere Studie (Link zum Pre-Print-Server arxiv.org): Stellar Collisions in the Galactic Center: Massive Stars, Collision Remnants, and Missing Red Giants (Stellare Kollisionen im galaktischen Zentrum: Massive Sterne, Überreste von Kollisionen und verschwundene rote Riesen).
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30.04.24, 22:48
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#2
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AZOR AHAI
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 5.123
Bedankt: 21.839
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Schon recht interessant, aber... cui bono?
(nichts gegen die Meldung an sich)
Das würde (man beachte den KonjunktivII/einfaches Präsens) uns dann ziemlich "schräg reinlaufen", aber vermutlich genau zu jenem Zeitpunkt, an dem die Sonne eine Wandlung vollzieht.
Hin zum roten Riesen und endent als weisser Zwerg. So in etwa 3,5 Milliarden Jahren. Aber das gibt es uns schon längst nicht mehr.
Könnt´ aber ganz flott gehen und Kollege Sagittarius A fängt schon in paar hundertausend Jahren an zu spinnen.^^
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