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Ungelesen 31.03.24, 12:17   #35
Melvin van Horne
Chuck Norris
 
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Moin,

Zitat:
Zitat von eitch100 Beitrag anzeigen
Apropos Mythos... als H. Schmidt in die Flutkatastrophe eingriff, waren (speziell in den anderen Bundesländern, aber auch schon in Hamburg) schon stundenlang tausende Bundeswehr- und NATO-Soldaten im Einsatz. Es war auch seit Jahren "üblich" die Bundeswehr bei z.B. Waldbränden oder Überschwemmungen einzusetzen. Schmidt hat da sicher gute Arbeit geleistet, aber dieser Mythos ist schon nahe an einer Legende. Nichts für ungut, Helmut!
Der Unterschied bestand darin, dass es bei Helmut Schmidt ein von einem verantwortlichen Politiker angeordneter Gesetzesverstoß war. Das ist ein erheblicher Unterschied, ob ein Kommandeur eines Standortes eine Kompanie ausrücken lässt, um einer freiwilligen Feuerwehr bei der Bekämpfung eines Waldbrandes zu helfen oder ob der Senator einer Millionenstadt seine Kontakte zur Nato aktiviert, um etwas ungesetzliches tun zu können.

Erst durch die Tatsache, dass es eben keine Absprache auf dem kleinen Dienstweg, sondern ein von relativ weit oben in Gang gesetzter politischer Akt war, wurde der Einsatz der Bundeswehr im Inland zu einem Thema. Erst dadurch kam man auf die Idee, die Gesetze an die Lebenswirklichkeit anzupassen.

Zu einer solchen Aufarbeitung und den daraus folgenden Handlungen sind wir heute nicht mehr in der Lage. Heute wird alles von allen nur noch auf die politische Verwertbarkeit hin geprüft. Es geht niemandem mehr darum das geschehene auszuwerten, Schlussfolgerungen zu ziehen und sich so auf ähnliche Ereignisse in der Zukunft besser vorzubereiten. Es ist den Leuten im Grunde scheissegal, welche Fehler gemacht wurden. Es geht nur darum, wer diese Fehler gemacht hat, welcher Partei gehört der- oder diejenige an und wie nutzt oder schadet uns das im Wahlkampf.

Was einem nicht passt, wird ausgeblendet. Es war die AfD, die am Beginn der Pandemie auf die Regierung eingedroschen hat, weil es weder genügend FFP 2 Masken noch ausreichend Desinfektionsmittel gab. Es ist auch die AfD, die heute beklagt das genau diese Masken deren fehlen man so lauthals beklagte überhaupt keinen Nutzen hatten. Ein Gedanke, der all die zum Nachdenken bringen sollte, die von der AfD eine mehr von der Lösung der anstehenden Fragen als von der Ideologie bestimmte Politik erhoffen.

Wer will denn in seinem Hirn den Platz, den heute die achtundvierzigste Staffel "Heidi fickt den Bauernbachelor" wieder freimachen, um mal darüber nachzudenken, warum wir eigentlich Klopapier gehortet haben. Wir wissen doch heute alle, wie Corona verbreitet wird, wie es wirkt und wie die Folgen sind. Durchfall gehört jedenfalls nicht dazu. Also warum Klopapier?

Statt zu der Erkenntnis zu gelangen, dass wir eben kaum etwas über das Virus wussten und das man auf dieser Grundlage Entscheidungen zum Schutz der Bevölkerung treffen musste, ohne eigentlich genau zu wissen, wovor man die Leute schützen muss, stürzt man sich auf die Protokolle des RKI. Und da sieht man dann neben politischem Scheiß auch das, was die PISA-Studien sagen, bei der Arbeit.

So steht dann zum Beispiel in den Protokollen:

Zitat:
»Es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes, dies könnte auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.«
Das liest man dann, was man eben lesen will oder was man halt versteht.

"Das RKI wusste, dass Masken nichts nutzen!"

Das steht da aber nicht. Da steht in einfacher Sprache "Es gibt derzeit keine Forschung, die belegt, dass Masken außerhalb des Arbeitsschutzes etwas nutzen. Das kann man den Leuten auch so sagen." Das RKI hat also erklärt, dass sie nicht sicher sagen können, ob Masken etwas nutzen.

Nun kennen die Politiker die Auswirkungen der von ihnen verantworteten Bildungspolitik besser als die Wissenschaftler des RKI. So war ihnen klar, wie das bei vielen ankommen würde. Also hat man sich dazu entschieden so lange, bis es gesicherte Erkenntnisse über die Wirksamkeit von FFP2 Masken gibt, auf die sichere Variante einer Maskenpflicht zu setzen. Denn zu den Aufgaben einer Regierung gehört auch der Schutz derer, die "Evidenz" für eine Zimmerpflanze halten.

Während ich das schreibe, muss ich über den Begriff "gesicherte Erkenntnisse" lachen. Was soll das sein? Wer will etwas in einer Zeit, in der man für beinahe alles so viele Studien dafür wie dagegen findet, etwas als gesichert akzeptieren? Wenn das RKI eine Studie der Hochschule für angewandte Ontoeidethik in Uppsala vorlegt, die den Nutzen der Masken belegt, kontert das Friedrich-Löffler-Institut mit einer Studie der "Everlyn Burdecki Universität" Niederstenbreckelwede, die genau das Gegenteil aussagt. Na, dann mal los. Listen to the Science!

Was mich dabei eigentlich erschreckt ist nicht so sehr die Tatsache, was da gerade abläuft. Es ist vielmehr die Gewissheit, dass es mit umgekehrten politischen Vorzeichen ganz genau so ablaufen würde. Nichts wäre anders. Und das bringt mich zu der Überzeugung, dass wir auf dem Weg, der uns dahin gebracht hat, wo wir heute sind, noch lange nicht an seinem bitteren Ende angekommen sind.
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Wenn Kik den Preis pro Shirt um einen Euro erhöht um seinen Mitarbeitern ein besseres Gehalt zu zahlen, dann finden wir das alle gut.

Und dann gehen wir zu Takko einkaufen ...
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