Neben der Möglichkeit ein gepatchtes Windows 7 bzw. eines mit Loader zu installieren, gibt es noch die Möglichkeit Windows 7 über ein modifiziertes BIOS zu installieren und zu aktivieren.
Viele größere Hersteller, bei denen Windows 7 bereits beim Kauf auf dem Rechner ist, nutzen die Möglichkeit Windows über das BIOS zu aktivieren. Darauf bauen übrigends auch die ganzen Loader und Patches auf. Statt aber das BIOS zu verändern, emulieren die Loader oder Patches eben ein BIOS mit Zertifikat.
Die zweite Möglichkeit besteht nun darin, tatsächlich das BIOS anzupassen und Windows völlig ohne Patches oder Loader zu installieren und zu aktivieren. Das hat den Vorteil, dass ein so aktiviertes Windows 7 nicht mehr per Update deaktiviert werden kann, wie das bei Loadern oder Patches der Fall ist.
Neben der Möglichkeit einer BIOS-Modifikation sollte vorher abgeklärt werden, ob nicht schon ein Zertifikat im BIOS vorhanden ist, mit welchem sich Windows 7 aktivieren lässt. Dann braucht das BIOS nicht mehr modifiziert werden. Man benötigt dann lediglich noch das zum BIOS passende Aktivierungszertifikat und einen OEM SLP Produktschlüssel. Im Gegensatz zu den individuellen Retail-Produktschlüsseln werden die OEM SLP Schlüssel tausendfach verwendet. Vom Prinzip her ist das eine Art Volumen-Lizenzschlüssel. Mit dem Schlüssel alleine kann zumindest eine von 5 möglichen Editionen (Starter, Home Basic, Home Premium, Professional, Ultimate) installiert werden. Der Schlüssel legt hierbei die Edition fest. Der Schlüssel ist sowohl für die 32 Bit als auch für die 64 Bit Version gleichermaßen gültig.
Nachdem Windows 7 installiert wurde, ist man zunächst im 30 Tage Testmodus. Zum Aktivieren des OEM SLP Schlüssels wird ein zum BIOS passendes Aktivierungszertifikat benötigt. Eine Aktivierung per Internet oder Telefon ist nicht möglich. Ein derartiger Schlüssel kann ausschließlich offline aktiviert werden.
Hat man sowohl den OEM SLP Produktschlüssel, das Aktivierungszertifikat und ein BIOS mit integriertem Zertifikat (SLP2.1), kann man Windows 7 offline folgendermaßen aktivieren:
1. man öffnet eine MS-DOS Eingabeaufforderung mit Administratorrechten (rechte Maustaste -> als Administrator ausführen)
2. in die geöffnete Eingabeaufforderung wird folgendes eingetippt:
slmgr -ilc
Pfad zum Zertifikat \ OEM-Zertifikat.xrm-ms
wichtig:
Pfad zum Zertifikat und
OEM-Zertifikat.xrm-ms muss durch entsprechende Pfad- u. Dateiangaben ersetzt werden. Also z.B.:
slmgr -ilc C:\OEM_CERT.xrm-ms
Beim Dateiname ist unbedingt auf korrekte Groß- u. Kleinschreibung zu achten, sonst gibt's ne Fehlermeldung.
Jetzt ein paar Sekunden warten und es sollte eine Erfolgsmeldung erscheinen.
3. jetzt in der noch offenen Eingabeaufforderung folgendes eintippen:
slmgr -ato
Nach ein paar Sekunden sollte wiederum eine Erfolgsmeldung erscheinen, dass Windows 7 aktiviert wurde.
Ab jetzt kann Windows 7 unbeschränkt verwendet werden. Eine telefonische Aktivierung oder eine Aktivierung per Internet ist nicht mehr notwendig.
Eine Sammlung von OEM SLP Schlüsseln findet man hier:
http://forums.mydigitallife.info/showthread.php?t=10370
Die Schlüssel sind nicht herstellerspezifisch. Jeder Schlüssel funktioniert mit jedem Hersteller.
Eine Sammlung von BIOS- und Aktivierungszertifikaten findet man hier:
http://forums.mydigitallife.info/showthread.php?t=5952
Um zu testen, ob im BIOS bereits ein SLP2.1 Zertifikat vorhanden ist, kann man das Tool
Slic dump Toolkit verwenden. Damit kann auch bei einem installierten Windows 7 (OEM SLP) das BIOS Zertifikat, das Aktivierungszertifikat und der OEM SLP Produktschlüssel ausgelesen werden. Das Tool muss mit Administratorrechten gestartet werden.
Wenn ein SLP2.1 Zertifikat im BIOS vorhanden ist, muss im Feld "SLIC Diagnosis" bei Version "2.1" stehen.
Steht dort 2.0, ist zwar ein Zertifikat im BIOS vorhanden, mit welchem sich aber Windows 7 nicht aktivieren lässt. Ein SLP2.0 Zertifikat ist nur zur Aktivierung von Vista nach dem selben Prinzip geeignet. Mit einem SLP2.1 Zertifikat kann sowohl Windows 7 als auch Vista aktiviert werden. Existiert gar kein Zertifikat oder nur eines mit SLP2.0, muss ein BIOS mit SLP2.1 Zertifikat geflasht werden. Einige Hersteller haben in neueren BIOS-Versionen schon das SLP2.1-Zertifikat installiert, so dass keine BIOS-Modifikation erfolgen muss. Hier reicht es dann das BIOS zu flashen und die Aktivierung wie oben beschrieben durchzuführen. Man benötigt dann nur noch das zum BIOS passende Aktivierungszertifikat und einen OEM SLP Schlüssel.
Bei Herstellern, die kein BIOS mit SLP2.1-Zertifikat zur Verfügung stellen, bleibt nur ein vorhandenes BIOS zu modifizieren und mit einem SLP2.1-Zertifikat auszustatten. Man kann einmal nach bereits mit SLP2.1 modifizierten BIOSen suchen oder selbst das BIOS mit Tools modifizieren. Letzteres ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Geht die Modifikation schief, lässt sich der PC im Ernstfall nicht mehr starten. Ein funktionierendes BIOS müsste dann mit Recovery-Möglichkeiten geflasht werden. Vorzugsweise ist es am besten nach einem bereits modifizierten und getesteten BIOS zu suchen und dieses zu flashen. Eine Sammlung mit bereits modifizierten BIOSen findet man
hier. Man kann dort auch eine Anfrage zu einer Modifikation stellen.
Alles was nun noch benötigt wird, ist eine unveränderte Windows 7 DVD bzw. Windows 7 Image. Ob das Image tatsächlich original und unverändert ist, kann man anhand des Hash-Wertes überprüfen, den Microsoft auch auf MSDN und Technet veröffentlicht hat. Bevor nun die DVD gebrannt wird, ist es empfehlenswert die Datei ei.cfg im Ordner Sources zu löschen. Dann hat man eine Multi-Edition-DVD, von der dann alle 5 Editionen (Starter, Home Basic, Home Premium, Professional, Ultimate) installiert werden können. Da die Starter-Edition nur für 32 Bit existiert, sind auf der 64 Bit DVD nur 4 Editionen wählbar. Um so wenig wie möglich am Original zu verändern, kann man zum löschen der ei.cfg das Tool
eicfg removal utility verwenden. Das Tool setzt im Image lediglich das Lösch-Bit in der Dateizuordnungstabelle. Somit ist die Datei zwar noch physisch im Image vorhanden, wird aber nicht mehr gefunden. Somit erscheint dann bei der Installation ein Dialog, bei dem man die gewünschte Edition zur Installation auswählen kann.