Pager-Explosionen: Israel hatte Sprengstoff in Hisbollah-Geräten platziert – Berichte
Katerina Alexandridi
AFP
dpa
18.09.2024
Zitat:
Israel hat Berichten zufolge vor den massenhaften Explosionen von Pagern im Libanon eine Lieferung der Geräte an die Hisbollah abgefangen und diese mit Sprengstoff präpariert.
Die zeitgleich und zu Hunderten im Libanon explodierten Funkempfänger sind übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge vermutlich von israelischen Agenten vorher mit Sprengstoff präpariert worden. Viele der sogenannten Pager stammten aus einer Lieferung, die die schiitische Hisbollah-Miliz in den vergangenen Tagen erhalten habe, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen.
Israelische Agenten hätten die in Taiwan hergestellten Geräte vor der Ankunft im Libanon abgefangen und mit jeweils etwa 28 bis 56 Gramm Sprengstoff bestückt, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf amerikanische und andere Behördenvertreter, die über die Operation informiert worden seien.
Was der taiwanesische Pager-Hersteller zu den Explosionen sagt
Der taiwanesische Hersteller Gold Apollo erklärte gegenüber Journalisten, dass er die Pager nicht hergestellt habe, obwohl Bilder ein Format und die Aufkleber auf der Rückseite der Geräte zeigen, die mit den Pagern des Unternehmens übereinstimmen. Eine libanesische Sicherheitsquelle teilte Reuters mit, dass die Hisbollah 5.000 Pager bei dem in Taiwan ansässigen Unternehmen bestellt habe.
Der Gründer von Gold Apollo, Hsu Ching-Kuang, gab jedoch an, dass die bei der Explosion verwendeten Pager von einem Unternehmen in Europa hergestellt wurden, das das Recht hat, die Marke des taiwanesischen Unternehmens zu verwenden. „Wir sind ein verantwortungsbewusstes Unternehmen. Das ist sehr peinlich“, wird Hsu von Reuters zitiert.
Pager-Explosionen im Libanon: Mindestens neun Menschen getötet, Tausende verletzt
Bei den Explosionen der Hisbollah-Pager waren am Dienstag nach Angaben der libanesischen Regierung neun Menschen getötet worden, unter ihnen ein Mädchen. Fast 2800 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Die Hisbollah-Miliz machte Israel für „diese kriminelle Aggression“ verantwortlich.
Die Hisbollah hatte ihre Mitglieder nach Beginn des Gaza-Krieges angewiesen, Mobiltelefone zu meiden und stattdessen auf ihr eigenes Telekommunikationssystem zurückzugreifen, um israelische Übergriffe zu verhindern. Pager ermöglichen den Empfang unter anderem von Nachrichten über ihre eigene Funkfrequenz und damit ohne die Nutzung von Mobilfunknetzen.
Die israelische Regierung hatte am Dienstag mitgeteilt, dass sie ihre Kriegsziele auf den Konflikt mit der Hisbollah im Libanon ausgeweitet habe. Seit dem Beginn des Krieges im Gazastreifen haben auch die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah im Libanon zugenommen. Hunderte Menschen wurden getötet und zehntausende Bewohner auf beiden Seiten der Grenze mussten fliehen.
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5000 Geräte präpariert Insider: Mossad schmuggelte Sprengstoff in Hisbollah-Pager
18.09.2024
Zitat:
Der Libanon steht nach der konzertierten Explosion tausender Pager unter Schock. Insider schildern im Detail, wie der israelische Geheimdienst die Kommunikations-Geräte der Hisbollah in tödliche Waffen verwandelt haben soll. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht.
Vor der Explosion der Pager im Libanon soll der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad Insidern zufolge Tausende der Geräte schon Monate vor der Auslieferung an die libanesische Hisbollah-Miliz mit Sprengstoff präpariert haben. In 5000 Pagern des taiwanischen Herstellers Gold Apollo sei bereits bei der Produktion eine kleine Menge Sprengstoff versteckt worden, sagten ein hochrangiger libanesischer Sicherheitsbeamter und eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
"Der Mossad hat eine Platine mit Sprengstoff und einem Code in das Gerät eingeschleust. Es ist sehr schwierig, das mit irgendwelchen Mitteln zu entdecken, selbst mit Geräten oder Scannern", sagte der Sicherheitsbeamte. Die 5000 Pager seien von der libanesischen Hisbollah-Gruppe bei Gold Apollo bestellt und Anfang des Jahres ins Land gebracht worden. 3000 der Pager seien am Dienstag explodiert, als eine verschlüsselte Nachricht an sie gesendet wurde, die gleichzeitig den Sprengstoff aktivierte.
Bilder von zerstörten Pagern, die von Reuters analysiert wurden, zeigten ein Design und Aufkleber auf der Rückseite, die mit Pagern des taiwanischen Herstellers Gold Apollo übereinstimmten. Der Gründer des Unternehmens, Hsu Ching-Kuang, wies Vorwürfe zurück, sein Unternehmen habe die bei den Explosionen verwendeten Pager hergestellt. "Das Produkt war nicht von uns. Es trug nur unseren Markennamen", sagte er.
Lizenznehmer in Europa soll Modell Gold Apollo hergestellt haben
Laut Hsu wurden die Pager von einer Firma in Europa hergestellt, die das Recht habe, die Marke der taiwanesischen Firma zu verwenden. Den Namen der Firma nannte er nicht. Auch Gold Apollo sei Geschädigter des Vorfalls. "Wir sind eine verantwortungsvolle Firma. Das ist sehr peinlich", sagte er.
Die Kämpfer der Hisbollah benutzen Pager als einfaches Kommunikationsmittel, um der Ortung durch Israel auf Smartphones zu entgehen. Insidern zufolge waren die modifizierten Geräte Anfang des Jahres ins Land gelangt und monatelang unbemerkt geblieben. Bei den Detonationen kamen 9 Menschen ums Leben, fast 3000 wurden verletzt - darunter zahlreiche Hisbollah-Kämpfer sowie der iranische Botschafter in Beirut. Die vom Iran unterstützte Hisbollah kündigte Vergeltungsschläge gegen Israel an. Das israelische Militär wollte sich auf Anfrage nicht zu den Vorfällen äußern.
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