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Triple Boot: iAtkos ML2 + Windows 8 + Ubuntu 12.10
Hier kommt eine Anleitung, wie man die drei Betriebssysteme Mac OS, Windows
und Linux auf einem Rechner installiert. Konkret gemacht habe ich das mit einem Lenovo X230 und einem PC mit einem Gigabyte GA-H67A-UD3H-B3, jeweils mit HD4000. Wenn jemand noch nie ein Dual-Boot System aufgesetzt hat, dann ist er hier fehl am Platz. Dies ist keine Schritt-für-Schritt Anleitung, sondern ich werde hier eher in groben Zügen beschreiben, was man machen und beachten muß. Auswahl der Distribution: bei Windows 8 keine Auswahl, bei Linux habe ich mich für Ubuntu entschieden, es müsste jede andere Distro auch tun, solange sie auf grub-2.00 basiert. Bei Mac OS gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: man hat eine funktionierende OS X Installation (oder einen Mac) und besitzt eine gekaufte Version von OS X, oder man besitzt keines von beiden. Für mich kam nur letzteres in Betracht. Damit bleibt meines Wissens nur iAtkos ML2 übrig. Einige nützliche Webseiten für OS X: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Auf den iAtkos Seiten gibt es auch relativ ausführliche Infos zum Triple Boot. Leider sind diese Infos nicht mehr aktuell und stimmen für neuere Linux Distros nicht mehr. Eine Bemerkung vorweg: Windows und Linux sind für keine spezielle Hardware entwickelt und bringen eine Vielzahl von Treibern mit. Bei OS X ist das ganz anders: es sind ausschließlich die Treiber vorhanden, die für eine aktuelle Mac Version benötigt werden. Alles andere bleibt außen vor. Es empfiehlt sich also im Vorfeld die eigene Hardware mit Kompatibilitätslisten in den Foren abzugleichen (WLAN !). Apple Rechner haben kein BIOS, sie setzen auf EFI auf. Trotzdem müssen wir das BIOS so einstellen, dass es im BIOS Modus startet. Je nach Rechner heißen die Einstellungen etwas anders: BIOS Einstellungen: UEFI/Legacy Boot: Both UEFI/Legacy Boot Priority: Legacy First Hat euer Rechner keine solchen Einstellungen, dann braucht ihr auch nichts zu ändern. Disk Layout: um die Sache einfach zu halten, habe ich ein minimales layout gewählt: für jedes System eine Partition zuzüglich einer EFI Partition für OS X und eine winzige bios_grub Partition für Linux. Beim Partitionieren ist folgendes zu beachten: OS X will einen GPT (GUID Partition Table), Windows will einen MBR und Linux kann mit beidem leben. Die Lösung ist eine Hybrid-Partitionstabelle. Wir starten also mit einer Disk, die einen leeren GPT enthält (und NICHT eine msdos Partitionstabelle). Bei einem GPT ist der erste Block identisch mit einem MBR, nur dass dieser immer eine vollständig belegte Festplatte zeigt. Bei einer Hybrid-Partitions- tabelle enthält nun dieser MBR reale Werte, die den ersten 4 Partitionen entsprechen, der Rest wird als unallocted space angezeigt. Auf meiner SSD sieht das dann so aus: /dev/sda1 fat32 200 MB boot /dev/sda2 hfs+ 120 GB /dev/sda3 ntfs 230 GB /dev/sda4 unbekannt 33 MB bios_grub /dev/sda5 ext4 120 GB Wenn nun jemand gewohnheitsmäßig zu GParted greift: Finger weg! OS X nutzt eine spezielle journaled Version des HFS+, mit der GParted nicht umgehen kann. Es bleibt uns nichts anders übrig, als den Disk Manager von iAtkos ML2 zu nutzen, da dieser mit der journaled Version umgehen kann. Damit legen wir aber erst nur die drei großen Partitionen an, also die OS X Partition sowie die Windows und Linux Partition. Die letzteren beiden erst mal als FAT. Die kleine Partition /dev/sda1 wird immer automatisch vom Disk Manager erzeugt, aber von diesem nie angezeigt. So ähnlich wie sich Windows auch versucht, eine zusätzliche Partition für den Bitlocker einzurichten. Die bios_grub Partition richten wir erst ganz am Ende ein, unmittelbar bevor wir linux installieren. Wer Erfahrung mit grub-2.00 hat wird sich villeicht wundern, warum wir die bios_grub Partition brauchen. In der Tat versucht sich grub-2.00 zuerst einmal in einem Bereich gleich hinter dem GPT einzunisten. Gparted berücksichtigt das auch, und läßt entsprechend Platz beim Einrichten der ersten Partition. Der Disk Manager von iAtkos ML2 tut das aber nicht. Und da man in diesem Disk Manager den Anfang der ersten Partition auch nicht verschieben kann, muß man wohl oder übel mit einer extra bios_grub Partition leben. Und ja: es ginge auch ohne diese Partition, jedoch funktionieren dann die altbekannten Kommandos wie grub-install nicht ohne weiteres, da erschien mir die zusätzliche Partition als das kleinere Übel. Nun zur Frage, mit welchem Bootmanager wir leben möchten. Im Prinzip haben alle drei Systeme einen Bootmanager. Den Windows Bootmanager schließe ich gleich mal aus. Mit dem wird man vermutlich nie ein Mac OS booten können. Verbleiben nur noch der Chameleon der iAtkos ML2 Distro und grub von Linux. Chameleon war mal in der Lage eine Linux Partition zu erkennen und zu starten. Mit dem neuen grub kommt es jedoch nicht klar. Damit verbleibt nur der grub. Daraus folgt: Linux zuletzt installieren, da jedes System sich im GPT so verewigt, als ob es nichts anders auf der Welt gäbe. Noch ein paar Tips zum Boot-Medium: man kann alles von CD installieren, von einem USB Stick geht es aber bedeutend schneller. iAtkos ML2 findet man in den Foren auch als Image für USB Sticks. Bei Linux kann man so einen Stick direkt erstellen und für Windows gibt es zahlreiche Anleitungen. Bei meinem Lenovo musste ich nur an einer Stelle aufpassen: während man bei der Windows Installation ab dem 2. Boot gefragt wurde, ob man von der CD booten möchte, galt das für einen USB Stick nicht: hier wurde ohne Rückfrage wieder der USB Stick gebootet, wenn man nicht schnell genug per F12 das Boot Device ändert. Und nochr ein Tip: macht euch auch ein bootfähigen Stick mit GParted Live, das ist sehr nützlich. Wir beginnen also mit der Installation von iAtkos ML2. Grundsätzlich muß man eines wissen: durch die sehr experimentelle Treiberunterstützung ist der Umgang mit dieser Distro eher als herausfordernd zu bezeichnen. Hier wird viel Bereit- schaft zum Experimentieren gefordert. Hat mich an die Zeiten von linux-0.98 erinnert. Eine der wichtigsten Boot-Optionen (auch schon bei der Installation!) ist das -x. Dabei werden nur die allernotwendigsten Treiber benutzt und man kann damit eigentlich immmer booten. Nicht vergessen: deutsche Tastatur: '-' ist 'ß'. Zuerst mit dem Disk Manager drei Partitionen einrichten. Als nächstes die Optionen festlegen (hier für meinen Lenovo): Bootloader: Grafik Auflösung 1366x768 Apple Boot Logo Patch: Mac Model = MacBook Pro 9.1 Treiber: PS/2 - ganz wichtig: sonst tut weder Maus noch Tastatur! Laptop Akku Grafik = HD3000 nicht HD 4000! Dann installieren und sich hoffentlich an der schönen neue Mac Oberfläche erfreuen. Tastenbelegung: Win-Taste + l = @ Win-Taste + n = ~ Win-Taste + Shift + 7 = \ Als Nächstes kommt Windows dran. Über die Installation brauche ich nichts weiter zu erzählen. Das sollte alles funktionieren. Ihr müßt nur ganz am Anfang die Installationspartition formatieren, damit aus dem fat32 ein ntfs wird. Solltet ihr je eine Fehlermeldung bekommen, dann GParted booten und folgendes Kommando ausführen: gptsync /dev/sda. Damit wird der MBR Teil des hybriden GPT wieder aktualisiert. Danach sollte Windows nicht mehr protestieren. Dieses Kommando muß man immer dann ausführen, wenn man mit GParted etwas geändert hat. Selbst wenn es nur ein Boot-Flag war! Als letztes wird linux installiert. Dazu müssen wir aber jetzt mit GParted die bios_grub Partition erstellen. also die bisherige fat32 Partition löschen und die kleine bios_grub Partition ohne Format und die eigentliche linux partition als ext4 anlegen. Ich habe mir eine swap Datei eingerichtet, aber ihr könnt euch natürlich an dieser Stelle auch eine swap Partition einrichten. Das abschließende gptsync /dev/sda nicht vergessen! Zur Installation selber brauche ich nichts erzählen. Das sollte alles tun. Nach der Installation sollte man zur Sicherheit den GPT sichern. Muß man später einmal Windows oder OS X nach-installieren, kann man den ursprünglichen GPT wieder herstellen: dd if=/dev/sda of=GPT.dat count=35 bs=512 Zumindest Ubuntu erzeugt Boot-Einträge für Windows und Mac OS. Selbst der für Mac OS funktioniert (nur 64 Bit), jedoch hat dieser Eintrag einen entscheidenden Nachteil: er bootet Mac OS direkt unter Umgehung des Bootloaders. Da wir damit keine Möglichkeit mehr haben, Boot-Parameter anzugeben, ist diese Lösung eigentlich ein no-go. Abhilfe: Wir machen folgenden Eintrag in /etc/grub.d/40_custom menuentry "MacOS Chameleon" { insmod hfsplus set root='(hd0,msdos1)' search --no-floppy --fs-uuid --set=root c47dd597b1bfd0bf multiboot /boot } Die UUID des Mac OS müsst ihr anpassen. Hier nicht die Ausgabe von blkid verwenden, sondern die UUID aus dem vorhandenen Booteintrag für Mac OS übernehmen. Nach update-grub sowie grub-install /dev/sda können wir nun Chameleon starten und auch Boot-Parameter angeben. Abschließend noch ein paar Tips für das Mac OS. Der Bootvorgang dauert sehr lange. Zwischendrin kann sich mal 20 Sekunden nichts tun, bevor es weitergeht. Also nicht unruhig werden, einfach warten. Der Boot-parameter -v zeigt euch ganz ähnlich wie bei Linux die System Konsole. Wenn der Bootvorgang mit "root device not found" hängen bleibt, bedeutet dies, das der Zugriff auf die Festplatte nicht klappt. Ev. hilft es hier die AHCIInjector.kext durch AHCI_Extended_Injector.kext zu ersetzen (sucht in den Foren danach). Wichtig ist: ihr müßt darauf achten, dass Quartz ******* (Grafikbeschleunigung) tut, sonst könnt ihr nicht mal ein Video anschauen. Ab hier überlasse ich eurem Schicksal, Viel Erfolg und frohes kexten! |
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