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Zwei Drittel in G20-Staaten für sofortigen Schutz des Planeten
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Moin,
Solche Umfragen sind mehr oder weniger Fishing for Compliments. Es geht meiner Meinung nach darum, die eigene Ansicht als die Ansicht einer breiten Masse zu präsentieren. Man muss nur darauf achten, dass für den Gefragten aus der Antwort keine Unannehmlichkeiten oder gar Kosten entstehen. Dann bleibt der erwartete Regen gewünschter Antworten auch nicht aus. Wenn ich jemanden Frage, "Muss die Bahnhofstoilette sauberer werden?" dann sagen alle: "ja, natürlich". Ganz anders sieht es aus, wenn ich frage "Würden sie das Bahnhofsklo putzen?" Dann sinkt die Zustimmung schon erheblich. Und wenn dann ein im Hintergrund aufgestellter Putzwagen befürchten lässt, das jeder der "ja" sagt einen Lappen in die Hand gedrückt bekommt und in das [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]kommandiert wird, liegt die Zustimmung sehr nahe bei Null. Wenn man bei der Frage, ob beim Klimaschutz dringender Handlungsbedarf besteht, spricht nichts dagegen, das zu bejahen. Klingt doch gut. Und wenn dann noch die Reichensteuer suggeriert, dass die Sache einen selbst nichts kostet, kann man doch ganz ohne Risiko und mit stolzgeschwellter Brust seine Ansichten Gassi führen. Wesentlich sinnvoller wären Umfragen zur Bereitschaft, die Anstrengungen, die Mühen, die Kosten, den Verzicht und all das, was nötig wäre um das Klima zu schützen, zu tragen. Wohlgemerkt tragen. Nicht von anderen tragen lassen. Solche Umfragen hat es mit Sicherheit gegeben. Nur werden sie selten veröffentlicht. Warum eigentlich? ;) P.S. Die Vorhersagen aus "Die Grenzen des Wachstums" wurden hin und wieder an die Wirklichkeit angepasst, werden aber immer noch hochachtungsvoll zitiert. Derartige Arbeitsbedingungen würden der Wahrsagerin auf dem Rummel vor Begeisterung die obligatorische Warze zum vibrieren bringen. ;) |
Sorry für meine Schwurbeleien. :dozey:
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Seit wieviel Jahrzehnten gibt es die Überlegung zur Einführung einer Reichensteuer schon?
Und immer wieder gleichen sich Reaktionen, bzw. Antworten. Betrachten wir doch mal paar der, hier angeblich befragten, aufgeführten Länder: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]: EW: 275,5 Millionen; BIP(nom): 4.798 USD. Logo, dass die Befragten eine Reichsteuer befürworten. Wobei ich bezweifle, dass man dort überhaupt freiwillig, unbezahlte Antworten bekam ;) (in den [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] ist eine sehr ähnliche Situation und ohne Bezahlung wird da nix gemacht.) Die [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] und [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] liegen da gleich (gut/schlecht) auf, weshalb auch deren Antworten nicht überraschen. Viel mehr irritierend ist der Umfragewert bei den [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].... Tatsächlich gleichauf mit Argentinien und 54% für eine Reichensteuer. Unglaublich :D Da muss man wohl die 25 Personen angetroffen haben, welche frei antworten durften und durchs reiche Netz fielen. Zurück zu meiner Eingangsfrage: Sehr lange. Und wenn man es denn wollte, dann würde es eine Reichensteuer auch geben. Nur, so die geeinte Erkenntnis, zahlen die Reichen ihre Steuern dann wo anders. Ich erwarte da auch konkrete Lösungen von diesem [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], der vermutlich damit beauftragt wurde, aber solch verkopften Mitgliedern wird da nicht mehr als Umfragewerte kommen. Da braucht es viel mehr Pragmatiker als Autoren, Philosophen und Lobbyisten. Eine Reichensteuer wird auch den Klimawandel nicht stoppen, da Reiche erst durch übermässigen und unnötigen Konsum reich wurden ;) Da muss ich an Berthold Brecht denken: „Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär‘ ich nicht arm, wärst du nicht reich“ Die Notwendigkeit zur Rettung unseres Planeten hat sich, dankenswerterweise, etwas mehr verfestigt. edit: Zitat:
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Nehmen wir zum Beispiel den Einwand, die Reichen würden abwandern. Als US-Bürger kann man auch in einem anderen Land arbeiten, und bleibt trotzdem in den USA steuerpflichtig. Auch gibt es dort eine Exit Tax, falls jemand die Staatsbürgerschaft ablegen will, um Steuern zu sparen. Sicher Konzepte die du kennst, denn du hast das ja schon oft gehört. Zugegeben, das sind Relikte aus einer Zeit in der die Verantwortlichen wussten, [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Es zeigt aber auch was möglich ist, wenn man den politischen Willen hat, der hier eindeutig fehlt. Steueroasen sind ein Produkt der Länder die den Reichtum erwirtschaften und der dort versteckt wird. Sie stehen schon symbolisch für den Unwillen zur Durchsetzung gerechter Steuersysteme. Wie man mit Steueroasen aber umgehen kann, zeigte auch die USA im Umgang mit der Schweiz in den 90ern, als es um Entschädigungen von Holocaustopfern deren geraubtes Vermögen von den Nazis auf Schweizer Banken versteckt wurde ging. Der Unfassbare Reichtum entzieht der öffentlichen Hand die Mittel die notwendig sind um Maßnahmen zur Bewahrung unserer elementaren Lebensgrundlage zu stemmen. Hier geht es also nicht um eine Demokratiefassade vor der Oligarchie, sondern nichts weniger als unser nacktes Überleben. Wenn wir also bei dem System Kapitalismus* bleiben (was an sich sehr fragwürdig ist), brauchen wir Konzepte wie dieser Kapitalismus an die Mittel kommt um seine Aufgaben zu erledigen. Die Reichensteuer ist so ein Mittel. *Sicher, man könnte eine Grundsatzdebatte führen ob der Kapitalismus mit seinem aktuellen Machtgefüge in der Lage ist, das zu schaffen. Aber Alternativen scheinen nicht in Sicht, und von einer Diskussion ist man denkbar weit entfernt. |
Moin,
mich wundert vielmehr, wie oft uns bei allerlei verschiedenen Geldnöten schon die Reichensteuer als das Heilmittel angepriesen wurde. Ja, wenn wir die Reichensteuer hätten, dann könnten wir Kindergärten bauen. Ja, wenn wir die Reichensteuer hätten, dann könnten wir Schulen sanieren. Ja, wenn wir die Reichensteuer hätten, dann könnten wir Strassen und Brücken reparieren. Ja, wenn wir die Reichensteuer hätten, dann könnten wir den Planeten retten und so weiter und so weiter. Meinen die alle die gleiche Reichensteuer? Wie viele Fantastillionen Euro will man denn da kassieren? Ich fürchte ja, das man nur eine Reichensteuer einführt und dann die Definition von "Reich" Zug um Zug bis 50 Euro über Bürgergeld anpasst. Wenn ich mir dann Lindner und seine verwegene Garde der Zahlendreher so ansehe, halte ich diese Vorstellung für bekloppt. Aber trotzdem oder gerade deshalb nicht für unrealistisch. ;) |
Zitat:
Mit einer Reichensteuer sind natürlich Modelle gemeint, die auch den Namen verdienen. Und nicht ein Wischiwaschi, den am Ende der Mittelstand schultern muss. Das dies nicht realistisch ist, sollte klar sein. Es hat seinen Grund wieso die Staaten keiner effektiven Bersteuerung großer Vermögen imstande sind. Das wird sich ändern wenn unsere Existenz auf dieser Welt für alle unmissverständlich durch zunehmende Wetterereignisse in Frage gestellt wird und Aktionismus bis Panik herrscht. Nur dann ist es zu spät. |
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