Phytium FTC870: Chinesische CPU konkurriert mit AMD Zen 3
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Phytium FTC870: Chinesische CPU konkurriert mit AMD Zen 3
US-Sanktionen zwingen China zur Entwicklung eigener Prozessoren. Mittlerweile werden diese konkurrenzfähig, wenn man den Angaben der Hersteller glaubt.
Der chinesische CPU-Hersteller Phytium hat seine nächste CPU-Generation mit dem FTC870 vorgestellt. Der Prozessor soll in direkter Konkurrenz zu AMD Epyc 7003 (Milan) und Arm Neoverse N2 stehen. Im Vergleich zum Vorgängermodell FTC860 soll die neue CPU rund 20 Prozent schneller sein.
Im Spec-CPU2017-Benchmark kann der FTC870 sich gegen den Arm Neoverse N1 durchsetzen und ist konkurrenzfähig zum Neoverse N2. Vor allem aber kann sich die CPU sowohl gegen Intels dritte Xeon-Scalable-Generation (Ice-Lake-SP) und AMD Epyc 7003 mit Zen-3-Kernen behaupten.
Der FTC870 soll dabei mit einer Taktrate von 3 GHz schneller sein als ein Intel Xeon Platinum 8380 mit 4,3 GHz und ein paar Prozentpunkte Rückstand zum AMD Epyc 7443 mit 4,0 GHz haben. Dabei ist zu beachten, dass es sich hier um Angaben des Herstellers handelt. Unabhängige Benchmarks gibt es noch nicht.
Aktuelle Prozessoren sind schneller
Wenn die Angaben und Benchmark-Werte des Herstellers sich in die Praxis übertragen lassen, ist dies ein weiterer Durchbruch der chinesischen Chipindustrie. Cherrypicking bei den Vergleichen betreibt der Hersteller allerdings. AMD hat mittlerweile eine breite Palette an Zen-4-Prozessoren im Angebot, dazu kommt bald der Instinct-MI300, während Intel mit der vierten Generation Xeon Scalable (Sapphire Rapids) und Xeon Max ebenfalls bereits leistungsfähigere Angebote hat.
Phytium ist seit 2012 auf dem CPU-Markt aktiv, allerdings ausschließlich auf dem chinesischen Markt. Der Hersteller entwickelte erste Prozessoren basierend auf dem Sparc-Befehlssatz, bevor auf flexiblere und leistungsfähigere Arm-Designs gewechselt wurde. Phytium-Prozessoren stecken unter anderem im chinesischen Exascale-Supercomputer Tianhe-3.