Zu viel Hilfsbereitschaft ist auch nicht gut: Nach einer Facebook-Vermisstenanzeige hat die Gummersbacher Polizei so viele Hinweise bekommen, dass die Arbeit der Beamten zum Erliegen kam. Nun baten die Ermittler öffentlich, von weiteren Tipps abzusehen.
Morsbach/Gummersbach - Eine im Internet veröffentlichte Vermisstenanzeige eines besorgten Familienvaters hat die Arbeit der Polizei in Gummersbach tagelang lahmgelegt. Ein Vater aus Morsbach hatte bei Facebook eine Suchanzeige veröffentlicht, nachdem seine 15-jährige Tochter am vergangenen Freitag verschwunden war. Daraufhin sei die Polizei im Oberbergischen Kreis mit Anrufen und E-Mails überschüttet worden, sagte eine Sprecherin der Polizei am Dienstag. Vor allem das Medieninteresse sei groß gewesen.
Per Pressemitteilung bat die Polizei schließlich darum, von weiteren Anrufen und E-Mails abzusehen. Das Mädchen ist nach Polizeiinformationen schon öfter von zu Hause ausgerissen - stets mit einer 14-jährigen Freundin, die ebenfalls seit Freitag verschwunden ist. Deshalb geht die Polizei nicht von einem Verbrechen aus. Auch eine Suchaktion sei zunächst nicht geplant, sagte die Sprecherin. Ermittelt werde aber weiter.
Der Vater der 15-Jährigen hat die Vermisstenanzeige inzwischen wieder aus dem Netz genommen. Tausende Facebook-Nutzer hatten die Seite angeklickt, weiterempfohlen oder Kommentare hinterlassen.