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10.07.13, 23:29
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Legende
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Illegale Preisabsprache bei e-books
Zitat:
„Zentrale Rolle bei Verschwörung“
Schwerer Rückschlag für Apple: Der US-Konzern ist am Mittwoch wegen wettbewerbswidriger Preisabsprachen bei E-Books schuldig gesprochen worden. Apple tat sich laut dem Urteil eines New Yorker Gerichts mit fünf Großverlagen zusammen, um die Preise für E-Books nach oben zu treiben. Der Konzern spielte laut dem Urteil „eine zentrale Rolle beim Aufbau und bei der Ausführung dieser Verschwörung“, so die Richterin nach einem wochenlangen Verfahren. Der große Konkurrent Amazon hatte sich schon bei der Einleitung des Verfahrens erfreut gezeigt.
US-Konzern droht Millionenstrafe
Apple muss sich auf hohe Schadenersatzzahlungen einstellen: Eine US-Richterin hat entschieden, dass der Technologiekonzern auf illegale Weise Preise auf dem US-amerikanischen E-Book-Markt abgesprochen hat. Neben Schadenersatz droht Apple auch eine empfindliche Strafe.
Richterin Denise Cote legte ihr Urteil nach einem wochenlangen Verfahren am Mittwoch vor und folgte darin der Argumentation des Justizministeriums, dass das Verfahren angestoßen hatte. Das Ministerium hatte Apple vorgeworfen, zum Start des iPad-Tablets im Jahr 2010 zusammen mit Verlagen die Preise für digitale Bücher zum Schaden der Verbraucher künstlich hochgeschraubt zu haben.
Fünf Buchverlage involviert
„Apple spielte eine zentrale Rolle beim Aufbau und bei der Ausführung dieser Verschwörung“, heißt es in dem Urteil. Die Absprachen seien nur deshalb so erfolgreich gewesen, „weil Apple sie organisiert hat“. Der Konzern hatte gewarnt, eine Verurteilung würde als Präzedenzfall das gesamte Geschäft mit digitalen Inhalten destabilisieren. „Diese Entscheidung ist ein Sieg für Millionen Verbraucher, die elektronische Bücher lesen“, verkündete am Mittwoch das US-Justizministerium.
Die fünf involvierten Verlage sind Hachette Livre (gehört zu Lagardere), Harper Collins (News Corp.), Simon & Schuster (CBS), Penguin (Pearson) sowie der zur deutschen Holtzbrinck-Gruppe gehörende Verlag Macmillian. Sie alle hatten sich nach und nach mit der US-Justiz geeinigt und teilweise die Preise gesenkt. Apple dagegen zog ein Gerichtsverfahren vor. Über die Höhe von Strafe und Schadenersatz wird, wie bei US-Verfahren üblich, zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.
Konkurrenz wischen Apple und Amazon
Die Hintergrundgeschichte: Als Apple 2010 sein iPad auf den Markt brachte, dominierte Amazon das Geschäft mit digitalen Büchern. Der weltgrößte Onlinehändler verkaufte dabei aktuelle Bestseller für seine Kindle-Lesegeräte in den USA besonders günstig für 9,99 Dollar. Dabei zahlte Amazon den Verlagen beim Einkauf der Titel einige Dollar mehr pro E-Book, wie aus Unterlagen zum Verfahren bekanntwurde. Die Buchbranche war dennoch unzufrieden, weil sie befürchtete, dass mit dem Verramschen ihrer Titel die Leser künftig generell niedrigere Preise erwarteten.
„Apple wollte nicht mit Amazon (oder einem anderem E-Book-Händler) über den Preis konkurrieren“, stellte Richterin Cote fest. Mit den Preisabsprachen habe Apple praktisch über Nacht eine zusätzliche Einnahmequelle und eine attraktive Zusatzfunktion für sein iPad bekommen, und die Verlage hätten Amazons 9,99-Dollar-Preis brechen können. „Apple nutzte den günstigen Moment und machte seinen Zug.“
Agenturmodell mit US-Verlagen
Die Verlage sahen im Markteintritt von Apple die Chance, einen Gegenpol zu Amazon aufzubauen. Unter der Regie von iTunes-Chef Eddy Cue und des damaligen Konzernlenkers Steve Jobs einigte sich Apple mit den US-Verlagen auf ein Agenturmodell, das ähnlich wie die österreichische Buchpreisbindung funktioniert. Dabei bestimmen die Verlage den Preis. Apple sicherte sich die übliche Kommission von 30 Prozent.
Eine Klausel legte zudem fest, dass kein anderer Händler die Bücher günstiger bekommen konnte als Apple. Mit diesem Druckmittel in der Hinterhand stellten die Verlage laut den Gerichtsunterlagen Amazon ein Ultimatum: Der Onlinehändler sollte entweder auch zu einem Agenturmodell wechseln oder länger auf neue Titel warten müssen. Amazon lenkte ein. Laut der Klageschrift stiegen die Preise auf 12,99 oder 14,99 Dollar.
Zugeständnisse im EU-Kartellverfahren
Die EU-Kommission hatte ein ähnliches Kartellverfahren eröffnet. Hier machten jedoch nicht nur die Verlage, sondern auch Apple außergerichtlich Zugeständnisse. Mit der im Dezember geschlossenen Einigung bekamen Händler für mindestens zwei Jahre mehr Spielraum für Rabatte bei E-Books. Allerdings hat das keinen Einfluss auf nationale Regelungen wie die österreichische Buchpreisbindung, bei der die Verlage grundsätzlich die Preise von Büchern im Handel festlegen.
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