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Zitat von TinyTimm
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Generell sehr geil so eine Aktion. Ich stehe auf solche Dinge, wenngleich der Nutzen wohl in der Realität bei 3% abwärts liegt...
Besonders gut daran zu sehen, dass die Leute erstmal das Smartphone zücken, um ein Foto vom Foto ihres dummen Gesichtes zu sehen.
In meinen Augen sollte der Ansatz ein ganz anderer sein. Ich bin schon lange dafür, Kindern/Jugendlichen weitaus weniger schulischen Unterricht zu geben und dafür ein Fach 'Lebenskunde' einzuführen. Darin sollte es eine allgemeine Einweisung in das Erwachsenenleben geben. Wie verhält man sich wo, worauf muss man achten, wie behält man eine Übersicht über seine Finanzen, was wird in der ersten Wohnung benötigt usw. - und da kann man durchaus auch eine gewisse 'Verkehrserziehung' einbauen. Weniger Religionsunterricht, mehr Ethik, Weltkunde, Mitgefühl.
Mein Kleiner hat z.b. Verkehrserziehung in der Schule. Da steht die Klasse mit 2 Aushilfspolizisten am Zebrastreifen und bekommt erklärt, man muss stehen bleiben, bis die Autos wirklich anhalten. Dazu die Hand vorne rausstecken. Und erst wenn Fahrzeuge an beiden Seiten stehen, kann man laufen. So lange da jemand in Uniform dabei steht, klappt das super mit anhalten. Danach ist es dann eher so, dass das Kind stehen bleibt, Autofahrer hält kurz, denkt Kind will nicht laufen, drückt aufs Gas. Sehe es direkt unter meinem Schlafzimmerfenster jeden Tag.
Würde man ein 'richtiges' Verhalten anstatt Parabelberechnung beigebracht bekommen, würde die gesamte Gesellschaft profitieren. Aber nö, man lernt Mathe, die 95% der Leute nie wieder brauchen bis zum kotzen, um dann als 20 jähriger vors nächste Auto zu latschen. Manche Änderungen könnten so einfach sein. Scheinbar zu einfach.
PS: Auch ich habe direkte Erfahrung mit Einzelteilen. Jahre her.. Standich an einem Dorfbahnhof. Ein Typ neben mir am Bahnsteig fragt, ob ich seinen Rucksack kurz halten könnte. Dachte mir nicht wirklich was dabei, klar, mach ich. Einen Bruchteil später springt er vor einen einfahrenden Güterzug. Das Resultat kann man sich vorstellen. Ich war deswegen ein paar mal bei einem Therapeuten, fand es aber wenig hilfreich, drüber zu sprechen. Ein paar Monate später war es im Hintergrund. Inzwischen packt mich an jedem Bahnhof und jedem Bahngleis eine innere Panik. Ich fahre gerne Zug, aber diese Panik ging nie ganz weg.