Mir geht diese political correctness eigentlich nur noch auf den Keks.
Haben alle wohl Langeweile und keine anderen Sorgen.
Und ich sag auch weiterhin Mohrenkopf und Zigeunerschnitzel.
Zitat:
Wo die gute Absicht wichtiger ist als die ergebnisorientierte Lösung, treibt die Sprachregulierung seltsame, zuweilen auch bizarre Blüten. Da darf Pippi Langstrumpf ihren Vater nicht mehr „Negerkönig“ nennen, wie sie das jahrzehntelang getan hat, sondern muss vom „Südseekönig“ sprechen. Zu groß war für den Verlag offensichtlich die Angst vor Rassismusvorwürfen; da musste der Kinderbuch-Klassiker eilig an die Sprachentwicklung angepasst werden. Ähnlichen „Säuberungsaktionen“ fielen schon die „Zehn kleinen Negerlein“ von Agatha Christie zum Opfer, die hierzulande nur noch unter dem Titel „Und dann gabs keines mehr“ erscheinen dürfen. Auch der Comic „Tim und Struppi im Kongo“ geriet wegen angeblich kolonialistischer Tendenzen unter Rassismusverdacht, ebenso der „Struwwelpeter“, weil dort vom „Mohrenkind“ die Rede ist.
Zuweilen stößt die Sprachbereinigung sogar bei den Betroffenen selbst auf Unverständnis. Weil längst nicht alle „Zigeuner“ zu den Stämmen der Sinti und Roma gehören, legen beispielsweise in Rumänien viele Angehörige dieser Volksgruppe großen Wert darauf, Zigeuner zu sein.
Und die allgegenwärtige Korrektheit macht selbst vor der Heiligen Schrift nicht halt. Ein Kreis aus Theologen und Sprachwissenschaftlern präsentierte vor einiger Zeit nach mehrjähriger Arbeit die „Bibel in gerechter Sprache“. In dieser Neuübersetzung der Texte aus dem Hebräischen und Griechischen gelten korrekte Sprachregelungen offenbar mehr als Theologie. Da kommt die Frohe Botschaft abwechselnd von „Gott“ oder „Göttin“, mal ist von dem, mal von der Höchsten die Rede. Dass Jesus nicht mehr der „Sohn“, sondern das „Kind“ Gottes ist, gehört da noch zu den harmloseren Verhunzungen.
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