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Islamist will in Höhr-Grenzhausen (Rheinland-Pfalz) predigen

Höhr-Grenzhausen - Der radikal-islamistische Prediger Pierre Vogel wird nach Informationen unserer Zeitung am 29. Mai in der Moorsberghalle in Höhr-Grenzhausen predigen. Das bestätigte der Pächter der Halle und Inhaber eines hier ansässigen Partyservice, Horst Fischer, gegenüber der Redaktion. Der umstrittene Prediger, der in Frechen geboren wurde und im Jahr 2001 zum Islam übergetreten ist, will am letzten Sonntag im Mai in der Kannenbäckerstadt fünf Stunden zum Thema „Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet“ sprechen.

Der 32-Jährige, der als einer der einflussreichsten Figuren der islamistischen Szene in Deutschland gilt, hatte die Veranstaltung in einer Videobotschaft auf seiner Internetseite angekündigt, dabei aber den Veranstaltungsort aus taktischen Gründen bewusst geheim gehalten. Angekündigt ist die Versammlung hier für den Raum Koblenz. Nun ist durchgesickert, dass Pierre Vogel in Höhr-Grenzhausen sprechen wird. Polizei und Kreisverwaltung sind darüber informiert, halten sich jedoch noch bedeckt. Derzeit gebe es „beratende Gespräche“ zwischen Innenministerium, Verfassungsschutz, Kreisverwaltung und den Polizeibehörden vor Ort über das weitere Vorgehen, heißt es vonseiten des Polizeipräsidiums Koblenz und der Polizeidirektion Montabaur. Gegen die Versammlung der Radikalislamisten regt sich heftiger Widerstand in Teilen der Bevölkerung. Fundamentalismus-Kritiker haben eine Gegendemonstration in Höhr-Grenzhausen angekündigt.

„Die Kreisverwaltung als Versammlungsbehörde prüft derzeit, ob es baupolizeiliche Auflagen für die Großveranstaltung geben wird“, bestätigte Kreis-Pressesprecher Karl Kahn. Genehmigungspflichtig ist die Großveranstaltung laut rheinland-pfälzischem Versammlungsgesetz indes nicht, da das Treffen in einer geschlossenen Halle stattfindet. Auf der Internetseite von Pierre Vogel haben bei einer Online-Abstimmung inzwischen 1217 Nutzer per Klick ihr Kommen angekündigt, die Moorsberghalle ist aber baurechtlich nur für 800 Personen zugelassen. „Es wird am Montag ein Treffen im Mainzer Innenministerium mit der Polizei und Vertretern des Westerwaldkreises geben. Hier soll besprochen werden, welche Auflagen für die Veranstaltung gemacht werden und wie diese in der Praxis umzusetzen sind“, sagte Kahn. Zugleich werde festgelegt, unter welchen Bedingungen die Gegendemonstration stattfinden kann und wie weit die Bannmeile um die Moorsberghalle gelegt wird.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, Thilo Becker, ist nicht erfreut über den „prominenten“ Gast in seiner Gemeinde. „Die Menschenrechte sind unantastbar. Deshalb kann ich das Gedankengut von Pierre Vogel nicht tolerieren“, unterstrich Becker. „Jedoch hat der Verfassungsschutz die Gruppierung Vogels nicht verboten. Mir sind die Hände gebunden, zumal die Kreisverwaltung die zuständige Versammlungsbehörde ist“, sagte der VG-Chef. Becker sprach sich mit den Hodschas der islamischen Gemeinden von Höhr-Grenzhausen und der katholischen wie evangelischen Kirche gegen die Kundgebung aus. „Die Veranstaltung wird von uns nicht unterstützt. Wir sind gegen eine Polarisierung“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.

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