[TinyTimm]

Für IT-Firmen ist die Suche nach Fachkräften eines der größten Probleme des kommenden Jahres. Der Mangel an Experten für IT-Jobs werde zu einem der Hauptrisiken für künftige Geschäftstätigkeiten.

Deutsche Unternehmen haben weiterhin Schwierigkeiten, ihren Bedarf an Fachkräften zu decken. Das erklärte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in einer Analyse zur Lage der deutschen Industrie. Besonders stark betroffen seien IT-Dienstleister. Mehr als die Hälfte der Betriebe in dem Bereich habe die Suche nach geeignetem Fachpersonal als eines der größten Probleme des kommenden Jahres bezeichnet.

"Die Sorgen der Betriebe um die Fachkräftesicherung steigen, 40 Prozent der Unternehmen beklagen mittlerweile einen Fachkräftemangel", sagte DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Das Risiko, keine passenden Arbeitskräfte zu finden, sei binnen Jahresfrist deutlich gestiegen. Beinahe jeder zweite Betrieb sehe darin "eines der Hauptrisiken für seine zukünftige Geschäftstätigkeit".

Sorge um Entwicklung der Gehälter

Drastisch verschärft habe sich das Thema auch im Werkzeugmaschinenbau, bei Herstellern elektrischer Ausrüstungen, in der Elektrotechnik und der Möbelbranche. Der schärfere Wettbewerb um geeignetes Personal führe auch zu größer werdenden Sorgen über die Entwicklung der Gehälter. 39 Prozent der Betriebe sähen darin inzwischen eines der Hauptrisiken ihrer Geschäftstätigkeit; vor einem Jahr seien es nur 37 Prozent gewesen.

Derzeit gibt es in Deutschland 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten, das entspricht einem Anstieg um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 43.000 unbesetzten Stellen. Das war das Ergebnis einer Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte, den der IT-Branchenverband Bitkom im November 2016 vorgelegt hatte. Bei der nach eigenen Angaben repräsentativen Umfrage wurden rund 1.500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen befragt.

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[Destiny]

Das Gejammer gab es doch vor ein paar Wochen schon mal. Haben sie inzwischen Leute eingestellt, die von den Unis abgegangen sind oder ihren Praktikanten Chancen gegeben? Es gibt genug IT-Fachkräfte, die arbeitslos sind und als nicht mehr geeignet angesehen werden, weil zu alt, zu teuer... Warum werden diese nicht eingestellt? Nur weil jemand 40 oder 45 ist, heißt doch nicht, dass er/sie nichts drauf hat. Warum werden Praktikanten nicht eingestellt? Gibt genug Studienabgänger in dem Bereich, die sich von Praktikum zu Praktikum hangeln.

Der einzige Fachkräftemangel ist (gewollt) im Gesundheitswesen (Altenpflege, Pflegeheime, Krankenschwestern, Krankenpfleger...).

[Nana12]

Drastisch verschärft habe sich das Thema auch im Werkzeugmaschinenbau, bei Herstellern elektrischer Ausrüstungen, in der Elektrotechnik und der Möbelbranche. Der schärfere Wettbewerb um geeignetes Personal führe auch zu größer werdenden Sorgen über die Entwicklung der Gehälter. 39 Prozent der Betriebe sähen darin inzwischen eines der Hauptrisiken ihrer Geschäftstätigkeit; vor einem Jahr seien es nur 37 Prozent gewesen.

Man merkt hier eher, dass viele Unternehmer noch nicht merken, dass "IT-Spezialist" kein Handwerksberuf ist, den man einmal lernt und bis zur Rente ausübt. Die IT erfindet sich laufend neu, und man kann nicht erwarten, dass die Mitarbeiter Fortbildungen selbst bezahlen. Ein Risiko geschulte Mitarbeiter zu haben sehen darin nur die Unternehmer, die diesen Wettbewerbsvorteil nicht nutzen können. Ich kenne (kannte) hier ein Systemhaus, für die Projektmanagement ein Fremdwort war. Und entsprechend sah auch das Ergebnis aus, mit all den wunderbaren Auswirkungen für den Kunden.

An der Motivation kann es meiner Erfahrung nach nicht liegen, dass es zu wenig IT-Spezialisten gib. Gerade die Jungen sind meiner subjektiven Meinung nach noch bereiter sich den Arsch aufzureißen, als in anderen Berufen. Auch Berufserfahrung wächst nicht auf Bäumen. Wenn ich als Mittelständler Angst habe einem neuen Mitarbeiter in SAP zu schulen um ihn dann die Verantwortung zu übertragen, dann muss ich Insolvenz anmelden.

Mehr noch als in anderen Bereichen sind IT-Spezialisten Investitionen. Die Unternehmer in der Zeit der Niedrigzinsen davor Angst haben sind schlichtweg überfordert und sollten dringend verkaufen.

[Fietze]

Quark mit Soße! @Destiny

Meine Frau arbeitet bei TCS (Tata Consulting Services) in FFM und die suchen ebenfalls Fachkräfte.
Und........... Finden nichts.

Und ja die stellen sogar Studienabgänger, Praktikanten und ältere Menschen ein.
Meine Frau wurde dort mit 52 fest eingestellt!

Der Firma bleibt nichts anderes übrig, als IT Spezialisten auf Zeit (für die Dauer des Projekts) aus Indien nach Deutschland zu entsenden.

Außerdem kann ich jedem arbeitssuchenden IT'ler nur empfehlen dort mal vor zu sprechen.
Das ist wirklich ein guter Arbeitgeber: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

[dieterthehaack]

@Fietze
Die Personaler die ich kennengelernt habe, leben noch im 19. Jahrhundert. Leute wie ich werden nur auf Stellen eingesetzt, wo so ziemlich jeder genommen und verschlissen wird: Callcenter. Wenn die ersten Einschränkungen kommen, biste auch da draußen. Irgendwann habe ich das Bewerben dann aufgegeben und mich selbständig gemacht. Das wird die letzten Jahren bis zur Rente wohl auch so bleiben, mit Unterstützung des Staates. Sollen die Hyperaktiven sich ruhig austoben.

Zum Arbeitsort FFM: Wohnungen...

[cyraxx]

Zitat von Fietze

Quark mit Soße! @Destiny

Meine Frau arbeitet bei TCS (Tata Consulting Services) in FFM und die suchen ebenfalls Fachkräfte.
Und........... Finden nichts.

Und ja die stellen sogar Studienabgänger, Praktikanten und ältere Menschen ein.
Meine Frau wurde dort mit 52 fest eingestellt!
...

Es freut mich dass es noch solche firmen gibt, trotzdem sieht es größenteils so aus dass die Anforderungen an neulinge einfach nur extremst übertrieben sind und einfach zu wenige eine Praktikumsstelle anbieten.
Ich mache derzeit eine Umschulung als Anwendungsentwickler und habe ab August 2017 ein 6-Monats praktikum und suche schon wie ein verrückter nach praktikumsstellen die ich per Bus und Bahn erreichen kann (kein Führerschein und Wohnsitz auf dem Land). Ein Mitschüler von mir hat bereits 70 Bewerbungen in den letzten 3 Monaten rausgeschickt, 50 Absagen kamen bis jetzt bei ihm an.
Bei den 6 Bewerbungsgesprächen die er bis jetzt hatte wurde ihm direkt gesagt dass beim Wissensstand, den man bis jetzt hat, ein Praktikum unmöglich wär und dass man MINDESTENS erweiterte Kenntnisse in PHP, SQL, HTML, C# und Datenbanksystemen benötigte, das sind alles Themen die bei der Umschulung nichtmal angefangen wurden.
Diese Kenntnisse innerhalb eines halben Jahres zu erlernen wird mehr als schwierig, wenn nicth sogar unmöglich, immerhin soll man ja erweiterte kenntnisse haben.
Ohne eine Praktikumsstelle ist dann auch die Umschulung fehlgeschlagen.

Man kann nicht einfach erwarten dass ein Praktikant, der ja zum Lernen in die Firma kommt, bereits erweiterte Kenntnisse in fast allen bereichen hat. Auf diese art und weise erschaffen doch die Firmen selbst das Fachkräftedefizit!

BTT: Ich erinnere mich ganz schwach an eine gleiche Schlagzeile bei Mechanikern oder sowas in der art, nachdem so viele eine Ausbildung gemacht hatten war der Mangel bereits gesättigt.

[Destiny]

Hat man einen Job mit Festeinstellung, ist es fast wie ein 6er im Lotto.

Leider nur noch ganz ganz ganz selten.

Großteil der Jobs sind alle befristet.


@ Fietze: Ich kann deinen vollständigen Post nicht lesen, da du auf meiner Ignore Liste bist (das bleibt auch so). Aber es wurde ja ein Teil zitiert. Glückwunsch an deine Frau, dass sie bei dieser Firma untergekommen ist in ihrem Alter. Ist leider sehr sehr selten.

[Thorasan]

@cyrax
Und weil ihr schlecht ausgebildet seit ist das ein Problem der Firma?
Nimms mir nicht übel, aber wenn man eine Umschulung in die IT macht sollte man von sich aus erweiterte Kentnisse haben und mitbringen.
PHP, SQL und HTML sind keine große Sache-das können auch genug Hobbyprogrammierer fliessend. C# und Java sollten Leute in der Anwendungsentwicklung eh können.
Und natürlich heisst es "erweiterte Kentnisse" in den Gesprächen. Du sollst da ja auch was machen, nicht nur rumsitzen. Wenn du da auf Produktivsysteme losgelassen wirst, solltest du schon wissen, was du tust.
Auch für deine mangelnden FortbewegungsMöglichkeiten können Firmen nichts. Auch da kommt es auf dich an. Wieso machst du denn diese Unschulung, wenn du dich vorher scheinbar nicht richtig informiert hast?

Das es in vielen Regionen einen mangel gibt ist ne Tatsache. Das braucht man sich nicht schönreden. Das dies nicht immer richtig gehandhabt wird und Firmen wie Bewerber da teils sehr abstruse Vorstellungen haben ist auch ne Tatsache. Aber die Schuld auf den jeweils anderen abzuschieben hilft da nicht.

Ich meine es übrigens nicht böse, auch wenns so klingt. Ich verstehe nur den Sinn einer Umschulung nicht, wenn man die Basics nicht beherrscht. Und für einen angehenden Softwareentwickler sollten mindestens 2 Sprachen basic sein. Ebenso wie Webprogrammierung und Datenbankkenntnisse. Die müssen nicht super mega tief sein. Aber sich zuhause eine Testumgebung schaffen und diverse Szenarien durchspielen sollte da standart sein.

[GoalBoal]

Ist Richtig,#

Die Frage ist doch, wie gut und was können die Arbeitslose IT-"Möchtegern"Profi.

Das richtige Fachgebiet. IT-Technik, ist ein ganz großes Spektrum. Wer nur den PC anschalten kann und sich mit Word auskennt (sallop gesagt) soll dann mit Fortron programmieren können. die mit unter einen AVid mit Hilfe von Java S*****, über Verlinkungen andere Server.....etc...................... ist am falschen Platz.

Ich kenne leider 2 IT Profis (richtig: LEIDER) die haben es gelernt, aber schaffen es noch nicht einmal ein LAN Kabel anzuklemmen, oder letztens hatte der eine mich angerufen und fragte nach seine MUI Daten, wie kann er die auslesen.

Heißt IT-Techniker (Möchteger-Profi), heißt nicht, das er es wirklich kann. Die Sparte ist einfach zu groß

[Lestat666]

Yo, diesen sogenannten "Fachkräftemangel" kenne ich auch. "Gesucht wird Personal mit Kenntnissen in den Sprachen Chinesisch, Finnisch und Arabisch. Bezahlt wird nach Mindesttarif. Flexible Arbeitszeiten." Vielleicht ist einer der neuen Gäste blöd genug für einen Euro zu arbeiten.

[dieterthehaack]

@GoalBoal
Buzzword-Bullshit-Bingo?

@Thorasan
Wer sehr lange nach Leuten sucht, braucht anscheinend keine. Oder die Stelle ist so scheisse, dass gute Leute reihenweise weglaufen -> jemanden mit Grundlagenkenntnissen einstellen, den fortbilden. Da könnte man ja abgeworben werden -> schlechtes Arbeitsklima?

Aber Ansprüche haben, nicht mal eine Werkswohnung für den Start bieten, und vom klammen AN verlangen, er soll alles vorfinanzieren - so ist die Denke deutscher Personalbüros. Es gab da einen Chef der meinte, die Leute sollten in Rufreichweite wohnen. Der inseriert immer noch.

[Thorasan]

Sicherlich hat es seine Gründe, warum manche Stellen lange ausgeschrieben bleiben. Nur hat man nicht immer die personellen Möglichkeiten, jemanden monatelang fortzubilden. Nun nimm mal cyraxx als Beispiel. Du würdest ihn nun also in einer Firma als Praktikant einstellen, die mit Webprogrammierung und Datenbanken arbeitet, sprich, Front- und Backendprogrammierung, wenn er keine Ahnung von PHP, SQL, HTML, C# usw hat.. Ok.. Wie lange braucht ein durchschnittlich begabter Mensch, um alleine HTML, PHP und SQL sicher zu beherrschen? Von C# fange ich nun gar nicht erst an. Und du willst nun diesen Praktikanten einstellen, in einer Stelle arbeiten lassen, von der er keine Ahnung hat und wo er monate wenn nicht Jahre brauchen wird, um die Kentnisse zu erlangen, die er für seinen täglichen Job braucht...

Merkst du selbst, das da was nicht stimmen kann?

Ich kenne auch genug Firmen, die gnadenlos überzogene Vorstellungen haben. Die einen 20 jährigen wollen, der 3 Sprachen fliessend kann und nebenbei am besten noch 10 Jahre bei nem Großunternehmen war. Klar. Gibt immer wieder solche Leute. Meist sind das solche, die 0 Ahnung von der IT haben, meistens nichtmal jemanden mit diesen Kentnissen brauchen, aber eben mal irgendwo gehört haben, das alles wäre nötig.

Als ich vor 2 Jahren arbeitslos war habe ich mir im Selbststudium Serveradministration beigebracht, um dann eine Fortbildung zum MCSE Communication und MCSA Server 2012R2 zu machen. Ich habe davor viel im Bereich Netzwerktechnik gearbeitet, allerdings nie in der Administration. Eher Hardwareseitig. Nun kam ich in diesen Bereich, fand es auch äusserst interessant - merkte aber schnell, das man das nicht mal eben so "nebenbei" lernt. Da ist enorm viel Verständnis und Wissen vorrausgesetzt. Das selbe war vor einigen Jahren als ich meine CCNA und CCNP Prüfungen hatte. Da fängt man nicht bei 0 an und lernt die Grundlagen, wie einige das immer denken. Man fängt bei 100 an und lernt auf 200.
Und das ist der Grund, warum ich bei quereinsteigern in der IT mehr als skeptisch bin. Die denken man kennt sich ein wenig am Rechner aus, kann ein wenig basteln, bekommt sein eigenes System auch immer zum laufen.. Das reicht dann schon. Dann kann man ja ne Umschulung machen und was man bis dahin nicht wusste lernt man da eben schnell mal in nem halben Jahr.

[Nana12]

Natürlich eignet sich nicht jeder Computerschrauber sich für den "IT-Spezialisten". Einen popligen 1st Level Supporter mit Standardthemen braucht aber kein abgeschlossenes Bachelor Studium um ein IT Crack zu sein. Nicht möglich? Wird gerade beim Traumarbeitgeber gesucht.

Da fragt man sich: Was erwartet man? Man erwartet, dass jemand anderes so gnädig war, sich die Zeit nahm um einen fertigen Arbeitnehmer auf den Stress des Arbeitslebens vorbereitet hat. Einen talentierten und engagierten Quereinsteiger oder Azubi in stundenlanger Kleinarbeit sich herangezogen hat. Ihm gezeigt hat was für Probleme im Alttag auf ihn zukommen, und wie man damit umgeht. Vielleicht noch ein Zertifikat drauf gelegt hat. Die wollen alle haben. Aber investieren will man nicht, und ein entsprechendes Gehalt (um attraktiv zu bleiben) wird als Risiko angesehen, laut Topic. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen.

Zum Thema Praktikum und Eigeninitiative: Wenn in Deutschland jemand sagt, er bringt sich selbst eine Menge bei, ist das eine Nullaussage - unabhängig davon das ein Entwickler sich im Grunde alles selbst beibringen muss. Das einzige was zählt ist Berufserfahrung. Diese Leute wachsen aber nicht auf Bäumen. Also muss es irgendwo Ansätze geben, und die fangen nicht bei der kostenlosen Arbeitskraft aka Werkstudent an. Da kann man noch so sehr auf Quereinsteiger herabsehen, wenn man anfängt für 1st Level einen Akademiker zu suchen, läuft was gehörig schief. Und ja, das ist ein Problem der Firma laut DIHK.