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patariko 28.02.11 12:23

Genmanipulierte Bakterie produziert Dieseltreibstoff
 
Zitat:


Fast vier Jahre hat das US-Unternehmen Joule Unlimited nach eigenen Angaben hinter verschlossenen Türen gearbeitet, um die Erdöl-süchtige Welt zu revolutionieren. Man stehe vor dem Durchbruch, gab Joule-CEO Bill Sims nun am Sonntag bekannt. Die 70 Mitarbeiter der Firma hätten es geschafft, ein Bakterium genetisch umzuprogrammieren, sodass es bei Photosynthese Dieseltreibstoff ausscheidet. Die Kosten würden bei 30 Dollar pro Barrel liegen, so Joule. Beobachter sind indes noch unsicher, ob die Technologie auch im großen Stil funktionieren kann.

"Selbst wenn wir nur zur Hälfte richtigliegen, wird das die größte Industrie der Welt revolutionieren, nämlich die Öl- und Gasindustrie", sagte Sims, der mit seiner Firma im US- Bundesstaat Masachusetts werkt, am Sonntag der Associated Press. "Und wenn wir zur Gänze richtig liegen, wird es die Welt verändern."

Joule hat es nach eigenen Angaben zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte der Biokraftstoffe geschafft, einen erneuerbaren Treibstoff herzustellen, der der molekularen Zusammensetzung von Diesel entspricht, ohne dafür Biomasse wie Getreide oder Algen sowie aufwendige Raffinerieverfahren zu benötigen.
Bakterium scheidet Diesel- Moleküle aus

Ein genetisch neu programmiertes Cyanobakterium, das in der von Joule vorgestellten Technologie in Sonnekollektor- ähnlichen Behältnissen gehalten wird, scheidet bei Photosynthese höhere Alkane aus, Hauptbestandteil von Diesel und Kerosin . Die einzigen dafür benötigten Zutaten: Sonne, Wasser und Kohlendioxid. Das Cyanobakterium sei in der Natur "überall zu finden" und weniger komplex als etwa eine Alge, wodurch die gentechnische Manipulation wesentlich einfacher wurde, so Joules Top- Forscher Dan Robertson.

Die Firma behauptet, den Treibstoff mehr oder weniger direkt von den "Bioreaktor" genannten Behältnissen, die wie Solarfarmen im Freien aufgestellt werden können, abpumpen zu können. Eine weitere Raffinierung sei im Prinzip nicht mehr notwendig. Das System hat Joule bereits vergangenes Jahr patentieren lassen und damit erstmals für Aufsehen in der Ölindustrie gesorgt.
Kosten bei nur 30 Dollar pro Barrel

Die gewagteste Behauptung des Unternehmens sind jedoch seine Kostenrechnungen. Die Bakterien seien viermal so effizient wie beispielsweise aus Algen gewonnener Biokraftstoff. Auf einem Acre - etwa 4.000 Quadratmeter oder zwei Drittel eines Fußballfeldes - produzieren die Bakterien in einem Jahr 15.000 Gallonen bzw. rund 57.000 Liter Treibstoff. Das sind 358 Barrel Öl pro Jahr. Joule beziffert die Kosten mit 30 Dollar pro Barrel. Der Preis für ein Barrel Erdöl der Sorte Brent lag am Montag bei 113,25 Dollar.

Ein weiterer Vergleich: Der Diesel-Jahresverbrauch in Österreich hat vergangenes Jahr 9,7 Milliarden Liter betragen. Um ihn mit dem "Bakteriendiesel" zu decken, müsste man Treibstoff- Sonnenfarmen auf 680 Quadratkilometern Fläche errichten, d.h. auf etwas weniger als einem Prozent der Gesamtfläche Österreichs; adäquate Sonneneinstrahlung sowie klimatische Bedinungen vorausgesetzt, über die Joule aber noch nicht genauer informiert hat.
Funkioniert es auch im großen Stil?

Beobachter glauben dem Unternehmen die vorgestellten Zahlen, sind aber skeptisch, was den Ausbau der Technologie im großen Stil betrifft. Der US- Universitätsprofessor Timothy Donohue meinte gegenüber der Associated Press: "Es kann funktionieren, die eigentliche Frage ist aber, ob es funktionieren wird. Es gibt viele gute Ideen, die scheitern, wenn man sie hochskaliert."

Philip Pienkos vom US- Department für Erneuerbare Energien ist skeptisch, was das Verfahren an sich betrifft. Den bisherigen Daten nach zu urteilen, befinden sich die von den Baktieren ausgeschiedenen Treibstoff- Moleküle in einer relativ großen Menge Wasser, aus der man sie erst einmal rausbekommen müsse. "Wenn sie das nicht effizient hinbekommen, tauschen sie ein Problem gegen das andere", meint Pienkos in Bezug auf traditionelle Biosprit- Technologien, die auf Biomasse zurückgreifen.
Joule: In zwei Jahren kommerziell

Nichtsdestotrotz will Joule heuer mit einer rund acht Fußballfelder großen Testanlage in Betrieb gehen, um seine Versuche in großem Rahmen zu beweisen. Geht alles gut, glaubt man, schon in zwei Jahren in den kommerziellen Bereich vordringen zu können.
Quelle: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

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Bleibt beim Thema. Danke.

Hundsvolk 28.02.11 13:30

wie grass die scheissen Diesel.

Eine weitere Idee wäre das auf das Autodach zu montieren um dann quasi unendlich fahren zu können :D:D

sk8ordie 28.02.11 13:39

eh net

P@nic 28.02.11 14:14

Die haben einen echten Geldscheisser erfunden!
Hört sich nicht schlecht an. Ob das am Ende mehr Stabilität in die Welt bringt, wird sich zeigen.
Die Zukunft wird spannend.

Godslayers 28.02.11 14:46

Geil, jetzt können wir die Welt für 40 weitere Jahre mit CO2 vollpumpen...:rolleyes:

polarbär 28.02.11 15:00

Glaub ich nicht und selbst wenn es stimmt, wird so etwas in 100 Jahren nicht für Verbraucher zugänglich sein, da mit dem Schwarzen Gold viel zu viel Geld gemacht wird.

Vergleichbare Szenarien gibt es bereits in der Pharma und Agrarindustrie.

P@nic 28.02.11 16:04

Es hört sich aber so an, als wäre es fast CO²-neutral, das diese kleinen Goldesel Sonne, Wasser und CO² brauchen um Treibstoff zu produzieren.

Jufka 28.02.11 16:10

Aber der Diesel wird dann wieder zu Bösen abgasen :rolleyes:

Beyond Birthday 28.02.11 16:16

Besser Diesel als normales Benzin. Ist billiger und wird weniger verbraucht. Davon mal abgesehn sind mit Sicherheit nicht die Autos an unserer Co2-Verpestung(Lüge) Schuld. Da könnten wir gleich allen Bauern verbieten Landvieh zu züchten und Fahrrad fahren..

Free@Style 28.02.11 16:19

@Jufka :Und daraus wird neuer Diesel ?:D

JackRabbitSlim 28.02.11 16:19

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] zu "man muss es erstmal vom Wasser trennen". Eine komplette Trennung ist nicht nötig.

juggernau 28.02.11 16:24

Für mich hört sich das auch so an, als wäre es CO2-neutral.
Stelle mir das wie den Energieerhaltungssatz vor.
Sie nehmen Wasser und CO2 auf um den Treibstoff zu produzieren.
Dementsprechend kann beim verbrennen auch nicht mehr CO2 ausgestoßen werden als für die produktion aufgenommen wurde.
Oder liege ich da falsch?
Aber wäre schon nice wenn da was wahres dran ist!

TheBandicoot 28.02.11 16:33

Da liegst Du durchaus richtig. Der einzig wirkliche "Verbrauch" ist das Wasser, CO2 und Sonne haben wir ja zur Genüge. Leider sind hier keine Angaben darüber gemacht worden, wie viel Wasser dann für solch ein Barrel "Baktiesel" draufgeht - das wäre interessant zu wissen. Denn wenn diese Bakterien, und davon gehe ich mal ganz stark aus, Trinkwasser benötigen, siehts schlecht aus. Meerwasser wäre sinnvoller, denn das Wasser geht für die Bakterien drauf und die Mineralien, allem voran das Salz, kann man dann am Ende noch verwerten. So kann neben jede Baktiesel- Fabrik dann gleich eine Salzlake zur Gewinnung von Salz gestellt werden, auch wenn ich fürchte, dass wir dann im Salz ersaufen.

Man darf gespannt sein.

DufterTyp 28.02.11 17:57

Bis sowas erst mal eingeführt wird dauert noch Jahre da unsere Politik an der Energie sehr viel Geld verdient, pro liter benzin zahlen wir ca.60 Cent steuern (weiß es nicht genau , aber auf jedenfall sehr viel)
diese Steuern können natürlich nicht einfach wegfallen.. es gab schon öfters Ideen als alternativ Treibstoff(sogar 99% Umweltfreundlicher als unser jetziger Sprit! man müsste unsere Autos nicht mal umrüsten) bislang aber immer abgelehnt und nicht groß an die medien gebracht!

Banana King 28.02.11 18:36

mir doch egal ob das co2 "neutral" ist. ich will billig sprit das ist es worum es geht und nicht irgendeine angebliche umweltverschmutzung.

Firefox64 28.02.11 20:25

Zitat:

Zitat von Banana King (Beitrag 21969664)
mir doch egal ob das co2 "neutral" ist. ich will billig sprit das ist es worum es geht und nicht irgendeine angebliche umweltverschmutzung.

traurig aber absolut war...

DasKleineABC 28.02.11 20:46

Eigentlich eine Gute idee. Soffern man diesen Diesel ausschließlich für Schiffe,Industrie ect verwenden würde.

Warum?

Weil wenn wir jetzt wieder Diesel für 50 Cent an der Tanke anbieten passiert das was wir in der USA oder in den Arabischen Länder haben. Kein Schwein sieht mehr einen Grund ein Elektroauto zu kaufen.

JackRabbitSlim 01.03.11 08:20

Glaubt Ihr im Ernst, der "Baktiesel" (Schönes Wort, Bandicoot) wäre dann steuerfrei ?!?

Banana King 01.03.11 13:20

@JackRabbitSlim
nein aber wir müssten ihn nicht mit schiffen die selbst 15k liter pro stunde brauchen einmal um die halbe welt schiffen.

__SANJA 01.03.11 13:33

Zitat:

Zitat von DufterTyp (Beitrag 21969461)
Bis sowas erst mal eingeführt wird dauert noch Jahre da unsere Politik an der Energie sehr viel Geld verdient, pro liter benzin zahlen wir ca.60 Cent steuern (weiß es nicht genau , aber auf jedenfall sehr viel)
diese Steuern können natürlich nicht einfach wegfallen.. es gab schon öfters Ideen als alternativ Treibstoff(sogar 99% Umweltfreundlicher als unser jetziger Sprit! man müsste unsere Autos nicht mal umrüsten) bislang aber immer abgelehnt und nicht groß an die medien gebracht!

Quelle? :rolleyes: absoluter Mist den du da laberst.

CherryCola 01.03.11 14:16

Nur um kurz auf die Elektroauto-Geschichte einzugehen:

Der Abbau von Neodym (der Werkstoff für die Dauermagnete) ist um ein vielfaches umweltschädigender als bisher angewandte Verfahren für herkömmliche Treibstoffherstellung.


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