Ich halte ein Verbot von Verbrennern von kontraproduktiv und unnütz.
Warum?
Mehrere Gründe:
Dieser Umstieg erzwingt eine deutschlandweite, ja, eigentlich europaweite Infrastruktur, die die E-Mobilität tragen kann. Ein heeres Ziel in einem Land, wo wir noch haufenweise blinde Handynetzspots haben und wo man einen Flughafen in nur 14 Jahren baut. Wirkt lächerlich. Wir kriegen ja nichtmal die Sanierung von Brücken und Schulklos hin - aber hier soll das gelingen? Wie? Verbote allein regeln das nicht.
Die Autobauer wollen doch eh alle nur Elektro. Die Preise kennen nur eine Richtung: Nach oben. Fossile Brennstoffe werden immer teurer, das Fahren eines Verbrenners damit sowieso. Ob sich das dann irgendwann überhaupt wirtschaftlich noch rechnen kann? Kann ich nicht abschätzen. Vor 5 Jahren hätte Dich auch jeder ausgelacht, wenn Du gesagt hättest, die Kilowattstunde kostet bei manchem Grundversorger in 2022 achtzig Cent und mehr. Preisbremsen lassen sich auch nicht ewig halten - wer soll das bezahlen? Sind ja auch alles Steuergelder und das Problem wird mit der Verschuldung nur kurzfristig verlagert. Und wie sehr man sich auf den günstigen Atomstrom aus dem Ausland verlassen kann, haben wir ja gesehen - und Frankreich hat schon jetzt wieder Probleme mit viel zu wenig Wasser in den Flüssen und Seen!
Woher kommt all der Strom, wenn wir alles umstellen? Kohle weg, Atomstrom weg. Aber: Alle am Liebsten sofort Wärmepumpen und E-Autos. So tolle Wirkungsgrade haben Solaranlagen nicht - und nachts scheint keine Sonne. Mal abgesehen von dem Problem, wo dann alle Ihre E-Autos laden sollen. Willst Du an jeder Parkmöglichkeit in Deutschland eine Steckdose installieren?
Oder sollen wir zigtausende Windräder in die Landschaft rammen? Autobahnen mit Solarpanels überziehen? Oder die Menschen per Gesetz zwingen, sich eine 50.000 € Solaranlage aufs Dach zu nageln? Lächerlich? Dann frag mal die, die dann in 20 Jahren eine neue Heizung kaufen müssen, obwohl die technisch noch einwandfrei funktioniert [ob noch bezahlbar... siehe oben...].
Aber: Man darf auch die Entwicklung von Technologie nicht unbedingt falsch einschätzen. Vielleicht ist es doch in 10 Jahren möglich ein E-Auto so schnell an Ladepunkten aufzuladen, wie heute ein normaler Tankvorgang dauert.
E-Fuels bleiben immer ineffektiv? Wer kann das denn sicher behaupten? Noch vor ein paar Jahren hatten E-Autos auch ganz beschissene Wirkungsgrade in Reichweite/Verschleiß und Ladezeit bei den Akkus. Was ist heute, was wird werden?
Genauso kann sich die Herstellung des E-Fuels doch ggfls. genauso revolutionieren. Wer hier hat den technischen Sachverstand das wirklich richtig einzuschätzen? Und ich meine: Richtig einschätzen. Nicht weil er ein Video vom Lesch auf Youtube gesehen hat, der sich mit den Jahren auch schon mehrmals korrigieren musste hinsichtlich seiner Aussagen.
Fazit: Die Technologie zumindest offenhalten, damit wir nicht infrastrukturell an allen Ecken nur noch Baustellen haben.
Und da ich den Lesch schon erwähne:
https://www.youtube.com/watch?v=OtnHAn32Ybc