EU-General schlägt Stationierung von EU-Soldaten in Grönland vor
Zitat:
Geostrategische Bedeutung
EU-General schlägt Stationierung von EU-Soldaten in Grönland vor
Der neue US-Präsident Trump will Grönland zu einem Teil der USA machen. Mit Druck, wenn es sein muss. Ein österreichischer Viersternegeneral hat eine andere Idee, wie man der Bedeutung der Insel gerecht werden kann.
25.01.2025, 10.04 Uhr
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Basis der amerikanischen Space Force im Norden Grönlands Foto: Ritzau Scanpix / REUTERS
Ein EU-General hat die Stationierung von europäischen Soldaten auf der vom US-Präsidenten [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] beanspruchten dänischen Insel [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] ins Gespräch gebracht. »Die Insel ist unter geopolitischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung und hat auch aus sicherheitspolitischer Sicht eine große Relevanz«, sagte der Vorsitzende des EU-Militärausschusses (EUMC), Viersternegeneral Robert Brieger, der »Welt am Sonntag«.
»Aus meiner Sicht wäre es durchaus sinnvoll, in Grönland nicht nur wie bisher US-Streitkräfte zu stationieren, sondern künftig auch eine Stationierung von EU-Soldaten in Erwägung zu ziehen. Das wäre ein starkes Signal und könnte zur Stabilität in der Region beitragen«, betonte Brieger, der als Chef des EU-Militärausschusses den Generalstabschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten vorsitzt. Letztlich sei ein solcher Schritt aber eine politische Entscheidung.
Brieger erklärte weiter, Grönland sei ein dänisches Territorium in Übersee, das allerdings nicht zur EU gehöre. »Trotzdem haben die Europäer – ebenso wie die [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] – Interessen in Grönland.« In der Region gebe es reichhaltige Rohstoffvorkommen, zudem führten wichtige Verkehrswege für den internationalen Handel an Grönland vorbei. »Das schafft mit zunehmender Eisschmelze infolge des [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] aber auch ein gewisses Spannungspotenzial gegenüber Russland und möglicherweise China.« Insgesamt erwarte er, dass die USA als Mitglied der Vereinten Nationen die in der Uno-Charta festgeschriebene Unverletzbarkeit der Grenzen respektierten.
Sicherheit in der Arktis
Wo Trump vorprescht und Drohkulissen aufbaut, agiert sein Außenminister [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] geräuschloser. Die USA, [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] und Grönland haben verabredet, über die Sicherheit in der Arktis zu sprechen. Dies teilte der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen am Freitag nach seinem ersten Telefonat mit Rubio mit. Das 20-minütige Gespräch sei in einem »guten und konstruktiven Ton« verlaufen. Man habe über die Ukraine, die europäische Sicherheit und die Lage im Nahen Osten gesprochen, erklärte das dänische Außenministerium.
Die Sicherheit der [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] habe nicht auf der Tagesordnung gestanden. »Aber es wurde vereinbart, dass dieses Thema zu einem späteren Zeitpunkt zwischen den Vereinigten Staaten, Dänemark und Grönland besprochen werden soll.«
Das US-Außenministerium teilte am späten Freitag mit, Rubio habe in dem Telefonat »die Stärke der Beziehungen« zwischen den USA und Dänemark bekräftigt.
US-Präsident Donald Trump hat bereits mehrmals sein Interesse bekundet, Grönland, ein autonomes Gebiet [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], zu einem Teil der Vereinigten Staaten zu machen. Er hat nicht ausgeschlossen, militärische oder wirtschaftliche Macht einzusetzen, um Dänemark zur Übergabe zu bewegen. Grönland sei von großer strategischer Bedeutung für die USA sagte Trump.
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte am 15. Januar berichtet, sie habe mit Trump telefoniert und ihm gesagt, dass Grönland selbst über eine eventuelle Unabhängigkeit entscheiden müsse. Die »Financial Times« berichtete am Freitag, dass das Telefonat [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Trump habe betont, dass er es mit seinem Entschluss, Grönland zu übernehmen, ernst meine.
Grönland ist bereit zur Zusammenarbeit
Der grönländische Ministerpräsident Múte Egede, der sich für die Unabhängigkeit Grönlands einsetzt, hat wiederholt erklärt, dass die Insel nicht zum Verkauf stehe und dass die Bevölkerung selbst über ihre Zukunft entscheiden müsse.
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Grönländischer Ministerpräsident Mute Egede: »Wir wollen keine Dänen sein. Wir wollen keine Amerikaner sein.« Foto: Mads Claus Rasmussen / EPA
Egede machte klar, dass der grönländische Wunsch, selbstständig und »Herr im eigenen Haus« zu sein, wohl für die meisten Völker der Erde verständlich sei. »Wir wollen keine Dänen sein. Wir wollen keine Amerikaner sein. Wir wollen selbstverständlich Grönländer sein«, sagte er.
Zugleich zeigt er sich gesprächsbereit gen Washington: Grönland sei Teil des nordamerikanischen Kontinents und daher auch ein Ort, den die Amerikaner als Teil ihres Erdteils betrachteten. Auch in Zukunft werde man mit den USA zusammenarbeiten – aber im Dialog und zu grönländischen Prämissen.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels wurde Robert Brieger als deutscher General bezeichnet, er ist jedoch Österreicher. Wir haben den Fehler korrigiert.
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Droht uns jetzt Unheil von zwei Seiten? :confused:
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