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01.05.23, 19:47
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Streuner
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Teuer und beengt
Zitat:
Paris schrumpft, die Provinz profitiert
Immer weniger Menschen leben in Frankreichs Hauptstadt. Die Immobilienpreise fallen bereits, Schulklassen werden geschlossen. Und kleinere Städte befeuern die Paris-Flucht mit guten Argumenten.
01.05.2023, 17.19 Uhr

Der Arc de Triomphe aus der Luft fotografiert:
Breite Boulevards gibt es jede Menge in Paris, trotzdem stören sich viele Menschen an der Enge der Stadt Foto: Nisian Hughes / Getty Images
Die Pandemie ist vorbei, die Touristen sind zurück in Paris, doch eine wachsende Zahl von Pariserinnen und Parisern hat die Stadt offenbar satt. Die Einwohnerzahl der französischen Metropole sinkt schon eine Weile. Nun gehen auch die astronomischen Immobilienpreise leicht zurück und der Stadtrat berät über das Schließen von Schulklassen.
Während der strikten Coronaauflagen flohen manche Einwohner aus beengten Stadtwohnungen aufs Land, wo es Platz und Natur gibt. Mit den neuen Möglichkeiten des Homeoffice entscheidet so mancher sich jetzt für einen dauerhaften Umzug – und einige Provinzstädte werben schon um die Metropolenbewohner.
Bereits im Herbst war der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Paris unter die symbolische Grenze von 10.000 Euro gefallen, wie die Immobilienagentur Century 21 ermittelte. Mit 9758 Euro im September 2022 lag der Preis damit gut 1000 Euro unter dem Wert zum Vorjahreszeitpunkt. Neben steigenden Zinsen hat das auch andere Gründe: Die Folgen der Coronapandemie mit Wegzügen ins Umland und die Provinz hätten Angebot und Nachfrage verschoben, was zu sinkenden Preisen führe, erklärte die Agentur. Bis eine Wohnung verkauft ist, dauert es inzwischen spürbar länger als früher.
Seit 2012 schon verliert Paris kontinuierlich Einwohner, wie aus Daten der Statistikbehörde Insee hervorgeht. 2021 schrumpfte die Einwohnerzahl um 7800 auf 2.139.900. Die Rückgänge wirken sich inzwischen auch auf den Schulbetrieb aus. Klassen müssen geschlossen werden, ein Phänomen was sonst eher zu schrumpfenden Landgemeinden passt. Zum Schuljahr 2022 wurden 50 Grundschulklassen gestrichen, weil die Zahl der Schülerinnen und Schüler um 6000 gesunken war. Noch kämpft die Stadtverwaltung dagegen, nach den Sommerferien weitere 157 Grundschulklassen schließen zu müssen. 4000 Kinder weniger als noch im Vorjahr stehen zur Einschulung an.
Diese Städte sind die Gewinner
Eine Insee-Studie beziffert die Dynamik der Paris-Flucht: 2022 standen 35 in die Hauptstadt ziehenden Haushalten 100 gegenüber, die Paris verließen. Zu dem Trend tragen laut der Studie Familien mit kleinen Kindern bei. Die Zahl der Kinder im Einschulungsalter sank 2021 in Paris um 2,1 Prozent.
Vom Zuzug der Hauptstadtbewohner profitieren kleinere Städte, etwa Vannes in der Bretagne oder das elsässische Colmar. Angetrieben werde die Hauptstadtflucht von der Möglichkeit zum »Télétravail«, dem Homeoffice.
Bei Adrien und Marion, einem jungen Paar mit zwei Kindern, reifte der Entschluss zum Wegzug aus Paris während der Pandemie. Sie hätten beruflich neu starten und die Familie ins Zentrum rücken wollen, sagte Adrien der Zeitung »Le Figaro«. »Und wir hatten genug von Paris, genug von der ständigen Unsicherheit, den Diebstählen von Motorrollern und den Leuten, die nicht im Hausflur grüßen.« Sie zogen in einen kleinen Ort in der Dordogne und eröffneten eine Pension und ein Restaurant.
Für Johanne, die von Paris nach Amiens im Norden zog, waren auch die Mietpreise ein Grund. »In Paris zahlten wir 1400 Euro für 36 Quadratmeter.« Jetzt wohnten sie für 800 Euro auf 75 Quadratmetern in einer Stadtvilla nahe des Zentrums.
Kleinere Städte buhlen um Bewohner aus Paris und anderen Metropolen gezielt mit den Vorzügen des Landlebens. Auf der Werbung von Dunkerque sieht man eine junge Familie am Strand der Kanalküste, angepriesen werden die Natur, gute Bildungseinrichtungen und der kostenlose Nahverkehr. Das Departement Aveyron im Süden lockt mit Natur, gesundem Essen sowie Schwimmen im Natursee – und dem Hinweis darauf, dass man dank gutem Internet trotzdem nicht von der Welt abgeschnitten sei.
Laon im Norden lud ausgewählte Umzugsinteressierte selbst zu einem kostenlosen Kennenlernwochenende ein – Jobangebote und Wohnungsbesichtigungen inklusive, wie der »Figaro« berichtete. Eine Stewardess entschied sich zum Umzug von Paris nach Laon, die Fahrzeit vom Flughafen war nämlich gleich.
jus/dpa
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