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myGully |
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07.08.12, 21:57
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.572
Bedankt: 34.773
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E-book / Auf dem Weg zum gläsernen Leser
Zitat:
Buchkonsum wird transparent
Der durchschnittliche Leser benötigt sieben Stunden für den letzten Teil der Romantrilogie „Tribute von Panem“. Das entspricht einer Lesegeschwindigkeit von 57 Seiten pro Stunde. Gleich 18.000 Kindle-Leser haben denselben Satz aus dem zweiten Teil markiert. Und Nutzer des E-Readers Nook laden nach dem Beenden des ersten gleich den zweiten Teil herunter. Das berichtete das „Wall Street Journal“ („WSJ“).
Bisher hatten Autoren und Verleger keine Möglichkeit, das Leseverhalten ihrer Kunden zu ergründen. Wie lange braucht der Leser für das ganze Buch? Hört er nach drei Seiten auf oder verschlingt er es in einem Satz? Welche Stichwörter werden bei der Suche nach neuer Lektüre verwendet? Mit E-Books stehen nun eine Vielzahl von Echtzeitinformationen bereit. Denn was nur wenigen Lesern von Digitalbüchern bewusst ist: E-Reader zeichnen die Vorlieben und Gewohnheiten ihrer Nutzer auf.
Konnte das Interesse an den Büchern bisher nur im Nachhinein aus Verkaufszahlen und Rezensionen ausgelesen werden, stehen mit E-Books nun eine Vielzahl von Echtzeitdaten und -statistiken bereit. „Der jahrhundertealte private, zurückgezogene Akt des Lesens ist durch das Aufkommen elektronischer Bücher zu einer messbarem und quasiöffentlichen Aktivität geworden“, so das „WSJ“.
Denn E-Reader zeichnen jede Menge Daten zu Vorlieben und Gewohnheiten ihres Nutzers auf.
Wie lange braucht der Leser für das ganze Buch? Wie oft macht er Pause bzw. wo wird am häufigsten abgebrochen? Wird es ein zweites Mal gelesen? Wo und wie oft werden Notizen eingetragen oder Passagen an Freunde weitergeleitet? Welche Stichwörter werden bei der Suche nach neuer Lektüre verwendet? Dank integrierter WLAN- oder UMTS-Verbindung gehen all diese Informationen in regelmäßigen Intervallen zurück an die Hersteller.
Amazon weiß, was du letzten Sommer gelesen hast
Amazon (Kindle), Barnes & Noble (Nook), Apple (iBookstore) und Google (Google Books) erheben über ihre E-Reader und die Apps für Tablets und Smartphones derart Daten ihrer Nutzer. Amazon listet auf seiner Website zum Beispiel die meistmarkierten Textpassagen der Kindle-User auf. Die Buchhandelskette Thalia erklärte auf Anfrage von ORF.at, dass man in ihren E-Readern (Cybook und Oyo) derzeit auf Techniken zur Userverhaltensanalyse verzichte.
Die E-Reader-Hersteller geben die Lesestatistiken teilweise auch an die Verlage weiter. Diese versuchen die neu gewonnen Informationen möglichst produktiv zu nutzen. Noch steckt die Auswertung in den Kinderschuhen, Verlage wie Autoren sehen aber eine große Chance darin, ihre Produkte zu optimieren.
Einige Erkenntnisse bestätigen zwar nur, was man längst wusste. So werden laut Analyse von Barnes & Noble Romane in einem durch, Sachbücher meist mit zahlreichen Unterbrechungen und oft auch gar nicht zu Ende gelesen. Wird aber etwa ein Buch von vielen Nutzern an der gleichen Stelle abgebrochen, könnte man diesen Abschnitt mit zusätzlichen multimedialen Inhalten aufpeppen, kürzen oder umschreiben.
Kritiker fürchten literarischen Einheitsbrei
Kritiker fürchten bereits eine „Vermassentauglichung“ der Buchwelt mit dem Fokus auf Verkauf und Vermarktung. Statt individuellen Qualitätslesestoff zu liefern, könnten Autoren etwa künftig nur noch für den Massenmarkt schreiben. Mit den Statistiken hätten die Verlage zudem ein Druckmittel in der Hand. Vorstellbar wäre etwa, dass Autoren dazu genötigt würden, ihre Texte durch verlagseigene Lektoren noch einmal für ein breiteres Publikum überarbeiten zu lassen.
„Das Besondere am Buch ist doch, dass es exzentrisch und dabei so lang wie nötig sein kann. Damit sollte der Leser nichts zu tun haben", erklärte Jonathan Galassi von Farrar, Straus & Giroux (Teil der Holtzbrinck-Verlagsgruppe) im Gespräch mit dem „WSJ“. „Wir kürzen ‚Krieg und Frieden’ nicht, nur weil einige Leute es nicht zu Ende gelesen haben."
Die Einblicke ins Leseverhalten können allerdings durchaus auch zur Qualitätsverbesserung genutzt werden. Gerade im Genre der Sachbücher können Lesbarkeit und Verständlichkeit der Artikel gezielt verbessert werden.
Mitlesen: Deaktiviermöglichkeit gefordert
Datenschützer setzen sich unterdessen dafür ein, dass sich E-Book-Leser vor der Aufzeichnung ihrer Gewohnheiten schützen können. „Was man liest, geht niemanden sonst etwas an“, so Cindy Cohn von der amerikanischen Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF).
Bereits 2010 veröffentlichte die EFF den “EFF-Datenschutzratgeber für E-Book-Käufer”, der auflistet, welche Konzerne Leserdaten aufzeichnen und an wen eine Weitergabe möglich ist. Die Bürgerrechtler verlangen eine Möglichkeit für Leser, den Wissensdurst der Hersteller deaktivieren zu können. Das ist momentan nicht ohne Einschränkungen möglich.
Dass zuletzt gerade Bücher, die man nicht öffentlich zur Schau stellen will, Erfolge auf dem digitalen Markt feierten, zeigt das Bedürfnis der Leser nach Anonymität. So ist das Bestsellerdasein von „50 Shades of Grey“ weniger der packenden Geschichte zu verdanken als vielmehr der Tatsache, dass sich dank E-Books auch erotische Bücher überall und völlig unerkannt lesen lassen.
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07.08.12, 23:03
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#2
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Echter Freak
Registriert seit: Jun 2010
Beiträge: 2.229
Bedankt: 3.951
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Das geht mir doch glatt am A.... vorbei.
Auf meinem Schreibtisch stehen ca. 50000 Bücher rum, da bediene ich mich Tag und Nacht und kein Schwein kann mich kontrollieren.
Nur das Staubputzen ist ............in 2 sek erledigt.
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07.08.12, 23:30
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#3
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.923
Bedankt: 2.107
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Das gilt hauptsächlich für die Kindles. Andere Reader sind da weit weniger mitteilungsfreudig.
P.S. Die EFF Informationen sind zwar sehr gut, aber mittlerweile gibt es so viele neue Modelle, dass ein Update mal dringend notwendig wäre.
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08.08.12, 08:52
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#4
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Chuck Norris
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Southpark
Beiträge: 4.632
Bedankt: 1.847
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Einfach E-Reader ohne I-Net Anschluss - fertig.
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09.08.12, 13:11
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#5
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Banned
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 694
Bedankt: 914
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Mein Gott, wie mich dieses "nichts zu verbergen" Argument nervt, das jedes Mal kommt, wenn wieder ein Eingriff in die Privatsphäre, der Bürgerrechte, des Datenschutzes oder was auch immer kommt.
Ich bin sehr wohl schockiert über diesen Artikel, auch wenn ich keinen Reader habe und selbstverständlich würde ich ihn daraufhin nur fern ab vom Internet benutzen, sollte ich mir mal einen zulegen.
Die Literatur ist schon durch das Zusammenlegen der Verlage furchtbar genug geworden, wenn man jetzt anhand dieser Analysen noch mehr Gleitmittel einbringt, wird sie noch unerträglicher, das sieht Galassi schon sehr richtig.
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09.08.12, 14:22
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#6
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gar nicht da
Registriert seit: Feb 2011
Beiträge: 517
Bedankt: 253
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Am Ende wird dann in die Bücher, die auf einer bestimmten Seite abgebrochen werden, Werbung für andere Bücher eingebaut. 
Ich finde es schon bedenklich, das jedes Verhalten von Konsumenten analysiert wird.
Ein Produkt ist gut oder es ist schlecht und wenn ein Produkt für die Masse angepasst wird, verliert es seine Individualität.
Zum Glück bin ich ein ganz schlechter Konsument...
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09.08.12, 15:06
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#7
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Banned
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 694
Bedankt: 914
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Zitat:
Zitat von silberruecken1000
wo ist das problem? bei facebook geben mio menschen alles mögliche von ihrem leben preis und dies freiwillig....
jedesmal wenn bekannt wir, das irgendwo daten gesammelt werden, gibt es nen aufschrei....
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du benennst das Problem ja. Den Unterschied zwischen freiwillig und erzwungen muss ich doch wohl kaum erläutern oder?
Offenbar wussten die Leute weder, dass ihr Ebookreader ihre Daten weitergibt, noch wurden sie je um Erlaubnis gefragt.
Genügt das als Definition für Problem?
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09.08.12, 16:22
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#8
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Banned
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 694
Bedankt: 914
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Zitat:
Zitat von silberruecken1000
komm, hör auf mit diesem schwachsinn.....den usern von fb stört es nicht
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kannst du lesen oder nur rumpöbeln? Mit Verständnis scheinst du es ja nicht grad zu haben. Hängst dich fest an dem, was Leute FREIWILLIG tun, kapierst aber nicht, dass es darum hier eben nicht geht.
Das ist so ein Unterschied, wie wenn du mit jemand am Telefon sprichst oder jemand dein Gespräch abhört.
Hast es jetzt endlich kapiert?
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09.08.12, 16:40
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#9
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Banned
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 694
Bedankt: 914
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Zitat:
Zitat von silberruecken1000
ach gottchen, wie niedlich....jetzt wird der bubi pampig.....
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soll ich wirklich so tief springen, bis ich auf deinem niveau ankomme?
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09.08.12, 16:53
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#10
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Banned
Registriert seit: Jan 2011
Beiträge: 694
Bedankt: 914
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Zitat:
Zitat von silberruecken1000
ich zieh mich hier zurück
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beste aussage bis jetzt. und wahrscheinlich würden dich auf deinem pc auch keine backdoors und trojaner stören, schliesslich hast du sicher nix zu verbergen und eh kein geld auf dem konto und ....
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09.08.12, 22:26
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#11
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Auf den Punkt
Registriert seit: Feb 2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.923
Bedankt: 2.107
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Siehe auch Wall Street Journal: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
So ziemlich jedesmal, wenn einer nach Ebook-Readern fragt, empfehle ich den Sony statt des Kindle. Da hat man den ganzen Scheiss einfach nicht.
Was mir an der aktuellen Berichterstattung noch fehlt, ist, wie sich die Weitergabe von Daten an US Behörden gestaltet. Das gilt übrigens auch für europäische Kundendaten. So weit traut man sich im Moment offensichtlich noch nicht zu berichten oder es ist noch Neuland für die Presse.
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