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myGully |
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27.09.19, 13:39
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#1
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Legende
Registriert seit: Aug 2011
Ort: in der Wildnis
Beiträge: 15.572
Bedankt: 34.773
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Cyberverbrechen von "gigantischem" Ausmaß in Traben-Trarbach
Zitat:
LKA RHEINLAND-PFALZ ÜBER ERMITTLUNGEN
Rund 650 Einsatzkräfte, darunter GSG9-Beamte, haben laut Landeskriminalamt ein kriminelles Cybernetzwerk in einem früheren Nato-Bunker ausgehoben. Ein Fall, den es so in Deutschland noch nie gegeben hat.
Das Ausmaß der Razzia in Traben-Trarbach in Bernkastel-Wittlich sei einmalig, erklärt Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer am Freitagmittag. Es sei das erste Mal in Deutschland gewesen, dass die Ermittler einen so genannten Bulletproof-Hoster ausheben konnten. 200 Server seien bisher sichergestellt worden. Es sei erst der Anfang, man gehe von insgesamt 2.000 Servern aus. Die Datenlage sei "gigantisch", beschreibt der Präsident des Landeskriminalamts, Johannes Kunz.
Zitat:
"Das wird uns noch mehrere Monate oder Jahre beschäftigen."
Johannes Kunz, LKA-Präsident
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Der Einsatz am Donnerstagabend sei seit Mai vorbereitet worden. Die Verdächtigen seien außerhalb der Bunkeranlage im Stadtgebiet festgenommen worden, sagte LKA-Präsident Kunz. Eine Festnahme habe es zudem im hessischen Schwalbach gewesen. Als ein Zugriffsort in Traben-Trarbach gilt ein Restaurant in Traben-Trarbach. Kunz nannte es einen "Riesenerfolg", in die Bunkeranlage mit Polizeikräften eingedrungen zu sein und auch die digitalen Sicherungen geknackt zu haben. Die "EG-Tunnel" habe dem illegalen Treiben in Traben-Trarbach ein Ende gesetzt.
Hauptverdächtiger kommt aus den Niederlanden
Bei dem Hauptverdächtigen des kriminell betriebenen Rechenzentrums handelt es sich laut dem LKA-Präsident Kunz um einen 59-jährigen Niederländer. Er soll seinen Wohnsitz nach Singapur verlegt haben, den Ermittlungen nach habe er aber in der Bunkeranlage und im Raum Mosel gelebt.
Insgesamt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 13 Tatverdächtige - zwölf Männer und eine Frau. Sie sind zwischen 20 und 59 Jahre alt. Gegen sie wird unter anderem wegen Verbreitung kinderpornografischer Schriften, Betäubungsmittel und Falschgeld ermittelt.
Durchsuchungen auch in Polen, Luxemburg und Niederlande
Insgesamt habe es 18 Durchsuchungsbeschlüsse gegeben, die am Donnerstag durchgeführt wurden. Auch in Polen, Luxemburg und den Niederlanden habe es Durchsuchungen gegeben.
Der Ort des Verbrechens befindet sich in Traben-Trarbach. Auf einem rund 13 Hektar großen Militärgelände hätten sich die Kriminellen organisiert. Die Bunkeranlage umfasst rund 5.000 Quadratmeter und ist auf fünf Etagen angelegt. Außerdem gibt es einen Komplex mit zirka 500 Büroeinheiten auf dem Gelände, in dem gelebt und gearbeitet worden sei.
Aufbau der organisierten Kriminalität seit 2013
Die Bunkeranlage wurde 2013 von einer niederländischen Stiftung gekauft. Sukzessive seien dort ab 2013 Verbrechen geplant worden. Die Ermittlungen hätten 2015 begonnen. Beteiligt waren neben des rheinland-pfälzischen LKA, auch Kollegen aus Hessen, Bayern und den Niederlanden. "Der lange Atem hat sich ausgezählt", sagte Kunz.
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Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei TinyTimm:
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27.09.19, 17:24
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#2
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Newbie
Registriert seit: Jan 2010
Beiträge: 79
Bedankt: 64
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In der Pressemitteilung heute Mittag hieß es, der Betreiber sei strikt gegen Kinderpornografie. Wieso wird dann nun doch in die richtung ermittelt?
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27.09.19, 17:29
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#3
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Super Moderatorin
Registriert seit: Mar 2009
Ort: South Bronx
Beiträge: 24.031
Bedankt: 62.732
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Mag der Betreiber ja vielleicht sein, du weißt aber nicht was die User angeboten haben.
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27.09.19, 18:20
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#4
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Freigeist
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.314
Bedankt: 23.510
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Ich sehe das sehr zwiespältig. Der Handel mit Kinderpornos, Waffen und harten Drogen gehört unterbunden. Ein Server ist aber nicht per se für die Inhalte zuständig. Bekommt der Serverbetreiber Kenntnis von dem muß er das abstellen.
Gerade die Darknet Server erfüllen wichtige Aufgaben zur Demokratiesicherung und freier Presse.
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
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27.09.19, 22:03
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#5
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Ist öfter hier
Registriert seit: May 2012
Beiträge: 278
Bedankt: 287
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Da wäre auch mal die technische Seite interessant. Gerade was den I-Netzugang anbelangt. Da müsste ja direkt eine Verbindung zu nem richtigen Backbone bestanden haben. Das liegt dann außerhalb von nem allgemeinen Anschluss (xDSL, Stadtwerke, Kabel De. etc.).
Schon wenn du dir was eingefangen hast, kann es passieren, das du von der TKom einen Brief bekommst, mit dem freundlichen Vermerk, das an deinem xDSL verdächtige Datenpaket registriert wurden. Auch wenn das TOR Netzwerk, oder was anderes genutzt wurde, was verschlüsselt ist, wäre doch der Datentransfer ein Indiz.
Geändert von CyberCube01 (28.09.19 um 12:08 Uhr)
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Folgendes Mitglied bedankte sich bei CyberCube01:
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28.09.19, 12:07
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#6
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Sorgenloser Taugenichts
Registriert seit: Oct 2016
Beiträge: 540
Bedankt: 1.128
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Ich gehe davon aus das TOR/TAILS weiterhin relativ sicher sind, Kryptowährungen aber nicht. Gut möglich das die Behörden Bitcoin Transaktionen geknackt haben und dann die Geldströme nachverfolgt haben. Stichwort: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei SUNWARRIOR bedankt:
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14.05.20, 22:08
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#7
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Chuck Norris sein Vater
Registriert seit: Aug 2010
Beiträge: 6.104
Bedankt: 18.423
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Update:
Zitat:
Internetkriminalität
Identitäre Bewegung im "Cyberbunker"

Stand: 14.05.2020 19:00 Uhr
Verborgen in einem Bunker in Traben-Trarbach agierte der weltweit zweitgrößte Darknet-Drogenhandel. Wie wurde er ausgehoben? Reporter des ARD-Magazins Panorama und des "Spiegel" konnten Ermittlungsakten einsehen.
Von Jasmin Klofta, Kira Gantner, Nino Seidel und Zita Zengerling, NDR
Es geht um Drogenhandel, Fälschungen, Hackerangriffe und Kinderpornografie. Tausendfache Straftaten im Internet wurden weltweit offenbar über Server in Traben-Trarbach in Rheinland-Pfalz begangen. Neben verschiedenen Darknet-Marktplätzen beherbergte der sogenannte "Cyberbunker" auch Inhalte der völkisch-rechts*******n "Identitären Bewegung". Das geht aus umfangreichen Dokumentbeständen hervor, die der NDR und der "Spiegel" gemeinsam ausgewertet haben.
Rabatt für Rechts*******
Die Unterlagen belegen, dass die Betreiber des Bunkers einen Cloudserver an die "Identitäre Bewegung" vermietet haben. Die Positionen der Identitären Bewegung sind laut Bundesamt für Verfassungsschutz "nicht mit dem Grundgesetz vereinbar". Bei der Durchsuchung der Anlage fanden die Beamten einen Hosting-Vertrag mit der rechts*******n Gruppe.
Ein Bunkermitarbeiter erklärte in einer Vernehmung, man habe in *******n Gruppierungen eine "Marktlücke" gesehen. Die Rechten hätten sogar einen besonders günstigen Preis von 30 Euro monatlich bekommen - andere Kunden zahlten für Dienste des "Cyberbunkers" offenbar mehrere hundert Euro.
Bunkerchef gibt sich ahnungslos
Erstmals äußerte sich der Bunkerchef nach der Festnahme und bestreitet gegenüber NDR und "Spiegel" von illegalen Inhalten auf seinen Servern gewusst zu haben. "Unsere Server müssen sie mit Bankschließfächern vergleichen. Kein Bankmitarbeiter prüft nach, was sich in den Schließfächern befindet." Des Weiteren schreibt er: "Wir hatten ein reines Gewissen." Alle im Datenzentrum seien im Glauben gewesen, legal und korrekt gehandelt zu haben.
Etwa sechs Jahre lang soll Herman X. in einem ehemaligen Nato-Bunker in Traben-Trarbach zahlreiche illegale Webseiten gehostet haben. Angeblich sogar "bulletproof", also supersicher, wie seine Internetseite geworben hatte. Bulletproof bedeutet, dass Inhalte von Kunden vor äußeren Angriffen, auch zum Beispiel durch Strafverfolgung, geschützt werden.

Der Bunker liegt gut geschützt in den Weinbergen von Traben-Trarbach in Rheinland-Pfalz.
Verschlüsselte Kommunikation für Organisierte Kriminalität?
Neben den Servergeschäften soll Herman X. außerdem eine verschlüsselte Kommunikations-App entwickelt haben, mutmaßlich finanziert durch einen angeblichen irischen Drogenbaron, vertrieben offenbar an Größen der Organisierten Kriminalität. Der Moselort wurde zu einer Art Schaltzentrale im Darknet.

Herman X. gibt an, "ein reines Gewissen" zu haben.
Der führende Oberstaatsanwalt Jörg Angerer erklärt, dass erstmals nicht gegen die eigentlichen Täter im Netz, zum Beispiel die Drogenhändler, vorgegangen werde, sondern gegen die Hoster, "also die, die diese Dienste hosten und die Taten der Haupttäter erst möglich machen".
Staatsanwalt geht von Mitwisserschaft aus
Angerer zufolge können die Ermittlungen bei einigen Diensten belegen, dass ein Teil der Bunker-Leute von den illegalen Seiten auf ihren Servern wusste. Dem Staatsanwalt zufolge soll Herman X. dubiosen Kunden, zu denen im Rechenzentrum eine Warnung eingegangen war, sogar eine Art "*********nservice" angeboten haben, der sie gegen einen Aufpreis im Netz unsichtbar machen sollte.
Das Datenzentrum in einem Bunker im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach war im vergangenen Herbst nach jahrelangen Ermittlungen in einem [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Hunderte Server im "Cyberbunker" beherbergten nach Angaben der Behörden ausschließlich illegale Webseiten, unter anderem auch den weltweit zweitgrößten Darknet-Drogenmarkt "Wall Street Market".
Diese Seite diente als Plattform für digitale Deals und war ähnlich aufgebaut wie beispielsweise Amazon oder Ebay. Dort sollen Rauschmittel wie Cannabis, Ecstasy, Kokain und Heroin im Wert von mehr als 41 Millionen Euro verkauft worden sein. Ermittler zählen am Ende mehr als eine Million Nutzer auf dem Drogenmarkt im Darknet.
Angeblich nur aus technischem Interesse gehandelt
Im Interview erklärt einer der drei Betreiber gegenüber NDR und "Spiegel", seine Motivation für "Wall Street Market" sei rein technisch gewesen. "Das hat ja nichts mit der Affinität zu Drogen zu tun, sondern es ging eher um die technische Umsetzung. " Er vergleicht die Drogenplattform mit einem legalen Unternehmen. "Natürlich ist der Erfolg schön und dass funktioniert, was man sich vorstellt."
Erst im Nachhinein sei dem Mitbetreiber klar geworden, wie "falsch und dumm und schlecht" es gewesen sei, solch einen Marktplatz zu betreiben. Im April 2019 wurden die Betreiber von "Wall Street Market" festgenommen. Sie alle sind umfangreich geständig. Eine Anklage steht unmittelbar bevor.
Überführt wurde der Bunker-Betreiber Herman X. offenbar unter anderem durch einen eingeschleusten verdeckten Ermittler. Gegen die Gruppe ist inzwischen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Beihilfe zum Drogenhandel.
Herman X. spekuliert, dass das Interesse der Behörden mit einer Verbindung zu Wikileaks zu tun haben könnte: "Wir haben zum Beispiel auch die WikiLeaks-Server gehostet." Die Frage sei deshalb erlaubt, ob nicht "WikiLeaks der Hauptgrund war, dass die deutschen Behörden plötzlich Interesse an uns zeigten."
"Keine einzige legale Seite gefunden"
Der führende Oberstaatsanwalt Jörg Angerer sieht in der Aussage einen Versuch, sich als Opfer politischer Verfolgung zu stilisieren. Gegenüber dem NDR und "Spiegel" erklärt er: "Wir haben bisher keine Erkenntnisse, dass im Bunker WikiLeaks-Server gestanden haben." Die Auswertung der "Cyberbunker"-Server würde zwar noch andauern, die Ermittler hätten aber bislang keine einzige legale Website gefunden.
Auf die Frage des NDR und "Spiegel", was jetzt mit seinem Bunker in Traben-Trarbach passiere, antwortete der Beschuldigte Herman X.: "Sobald wir frei sind, gehen wir wieder rein! "
Dieses und weitere Themen sehen Sie heute Abend um 21.45 Uhr in Panorama im Ersten. Die 30-minütige Dokumentation "Der Cyberbunker: Verbrechen aus der Provinz" können Sie bereits [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] sehen.
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Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
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