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BLACKY74 02.07.19 11:41

Blackout-Gefahr: Deutsche Netzbetreiber kämpften mit akuter Stromnot
 
Zitat:

Im deutschen Stromnetz herrschten zuletzt chaotische Zustände: Elektrizität wurde knapp, Nachbarländer starteten Hilfsaktionen, die Preise explodierten. Ursache könnten Spekulationen von Händlern sein.

https://cdn1.spiegel.de/images/image...qvs-754934.jpg
Hochspannungsmasten in Sachsen
AP

In Deutschlands Stromnetzen ist es im vergangenen Monat zu heftigen Schwankungen gekommen. Am 6., 12. und 25. Juni sei teils deutlich weniger Elektrizität eingespeist worden als gerade benötigt worden wäre, bestätigte der Netzbetreiber Amprion dem SPIEGEL. Zuvor hatte der Branchendienst energate von den Engpässen berichtet.

Die "starke Unterspeisung" sei im sogenannten Markt für Regelenergie aufgetreten, sagte ein Amprion-Sprecher. Dieser dient dazu, kurzfristige Schwankungen auszugleichen, die teils binnen Minuten auftreten. Die Vermeidung solcher Unregelmäßigkeiten ist für die Versorgungsstabilität essenziell wichtig. Gerät das System aus der Balance, schwankt auch die sogenannte Stromfrequenz - was ganze Fabriken aus dem Takt bringen kann.

"Die Lage war sehr angespannt und konnte nur mit Unterstützung der europäischen Partner gemeistert werden", sagte der Amprion-Sprecher.

An der Strombörse, wo die Regelenergie gehandelt wird, schlugen in der Folge die Kurse aus. Eine Megawattstunde kostete am vergangenen Samstag in der Spitze 37.856 Euro, obwohl man sie in ruhigen Zeiten teils schon für zehn Euro bekommt. Insgesamt lagen die Regelenergiekosten am 29. Juni bei rund 17 Millionen Euro, an normalen Tagen kommen teils nur wenige Tausend Euro zusammen.

Eine erneute Unterdeckung scheint dafür nicht der Auslöser gewesen zu sein. Der Preisschub vom vergangenen Samstag scheine eher damit zusammenzuhängen, dass die Netzbetreiber die vorgehaltene Minutenreserve kurz zuvor verdoppelt hatten - eben damit es nicht noch einmal zu kritischen Engpässen kommt. Der Markt habe dies offenbar als Warnsignal gedeutet, sagte ein Branchenkenner dem SPIEGEL.

Marktteilnehmer, darunter die Firma Next Kraftwerke, vermuten hinter den Engpässen im Juni das Werk von Spekulanten. Es besteht demnach der Verdacht, dass Händler Versorgungslücken im Regelenergiemarkt zunächst bewusst nicht ausgeglichen hätten, um später höhere Gewinne einzustreichen.

Wenn dies an vielen Stellen gleichzeitig passiert, steigen nicht nur die Preise - es steigt auch die Gefahr eines Blackouts. Die aktuellen Rahmenbedingungen des Regelenergiemarkts sind nach Darstellung von Next Kraftwerke nicht ausreichend, um solche Manipulationen zu unterbinden.

Die Übertragungsnetzbetreiber wollen sich zu den Ursachen der Preisspitze erst nach einer umfassenden Analyse äußern, die sie zusammen mit der Bundesnetzagentur erstellen. Dies könne bis zu acht Wochen in Anspruch nehmen, hieß es. "Ob es Konsequenzen für Marktteilnehmer geben wird, wäre zu diesem Zeitpunkt Spekulation."
Quelle:[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

MunichEast 02.07.19 11:50

Infrastruktur zu privatisieren ist nicht immer ein Vorteil ...

Caplan 02.07.19 12:06

Doch kann man, aber anders als bei der Frage, wie gebogen eine Banane sein darf, waeren hier Marktregularien essenzieller. Das geht eigentlich alle strategisch wichtigen Versorgungsmaerkte an, die man nicht an ein Eldorado abgeben sollte.

Bluejeans4 02.07.19 15:33

aber wir produzieren doch strom im überfluss. irgendetwas passt doch da nicht?

strom, wasser und ähnliches sollten nicht in private hand.

MunichEast 02.07.19 15:40

Zitat:

Zitat von Bluejeans4 (Beitrag 34755668)
aber wir produzieren doch strom im überfluss. irgendetwas passt doch da nicht?

Leider ist dieser Umstand nicht ausschlaggebend. 2008 verdreifachte sich der Preis für Reis, mit dramatischen Folgen. 2010 verdoppelte sich der Preis für Weizen an der Börse.

Schuld waren Spekulanten und denen ist nur eines wichtig.



Niemand wird gezwungen zu verkaufen und damit wird spekuliert.

Bluejeans4 04.07.19 10:34

mit reis hat strom nun nichts zu tun, aber wir hatten hier schon mächtige stromschwankungen weil es wohl nicht genug strom gab. hier in dem thread geht es darum das stromnot herrscht, in dem thread mit den e-auto ladesäulen steht genau das gegenteil. was stimmt nun? die stromschwankungen (schwacher strom) sind ja nun nicht von der hand zu weisen.

MunichEast 04.07.19 10:49

Zitat:

Zitat von Bluejeans4 (Beitrag 34767663)
die stromschwankungen (schwacher strom) sind ja nun nicht von der hand zu weisen.

Wie im Artikel genannt, Spekulationsgeschäfte. Private Energieerzeuger spekulieren und warten auf bessere Preise, das führt natürlich zu Problemen.

Bluejeans4 04.07.19 11:55

staatliche gibt es ja nicht mehr und es wird lustig wen tatsächlich viele ladesäulen gebraucht werden da alle ihre e-autos aufladen wollen. :D

MunichEast 04.07.19 13:07

Zitat:

Zitat von Bluejeans4 (Beitrag 34768099)
... und es wird lustig wen tatsächlich viele ladesäulen gebraucht werden da alle ihre e-autos aufladen wollen. :D

Dann explodiert Deutschland wie der Planet Melmac, als alle gleichzeitig ihre Föhne einschalteten. ;)

Bei manchen Forenkommentaren frage ich mich echt, wie sich das Rad oder Feuer durchsetzen konnte. :D

ash2 04.07.19 14:19

Da ich Elektriker bin kann ich sagen das da nichts explodiert.Beim Kabelverlegen bzw. Berechnung gilt das "Gleichzeitigkeitsprinzip".Soll heissen das nicht alles gleichzeitig genutzt wird,ansonsten wäre ein Stromnetz nicht aufbau bzw. betreibbar.Ich habe selbst für das Grünflächenamt und die Nassauische in Frankfurt/M. Stromboxen zum aufladen der Firmenwagen montiert.Auf keinen Fall ist das Flächendeckend in Frankfurt machbar.Dafür gibt es weder in den Gebäuden noch öffentlich ein entsprechendes Netz um das abdecken zu können.
Auf dieser Seite kann man sich einen Überblick verschaffen was Netzstabilität bedeutet
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
Da man eine gewisse Grundlast immer abdecken muss bedarf es z.b. Kohlekraftwerken die in ständiger Ruhelast laufen müssen,da der Energiebedarf an Hochpunkten nicht mehr von alternativen Energieerzeugern in entsprechend geregelter HZ Zahl bereitgestellt werden können.Deswegen laufen z.B. Wecker am Strom auch oft verkehrt in letzte Zeit.Sollte Dtschld. die letzten "Reserve"Kohle bzw. Atomkraftwerke abschalten muss das Ausland entsprechende Reservekapazitäten bereitstellen,ansonsten drohen merkliche Verwerfungen im europ. Energienetz die von Dtschld. ausgehen.
Begonnen hat das schon or ca. 10 Jahren.Da hatte EON schon auf Seminaren von Problemen mit Windkraftanlagen und entsprechender Netzstabilität berichtet.Wer sich für das Thema interessiert kann sich bei mir mal melden im Postfach,dann trage ich denjenigen etwas Material aus dem Netz zusammen.

betaalpha 04.07.19 16:56

Zitat:

Ursache könnten Spekulationen von Händlern sein.
Wenn an einer [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] gehandelt wird, kapitalistisch orientiert und daneben Netzwerke eine Versorgung aufrecht erhalten sollen, dann hat man es leicht mit Widersprüchen zu tun!
Aber Hauptsache die alternative Energieversorgung kann zum Schuldigen erklärt werden. Ohne Worte!


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