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-   -   [Recht & Politik] Aufrüttelnder Appell: Gorbatschow: "Welt bereitet sich auf Krieg vor" (https://mygully.com/showthread.php?t=4707650)

TinyTimm 28.01.17 15:10

Aufrüttelnder Appell: Gorbatschow: "Welt bereitet sich auf Krieg vor"
 
Zitat:

Der russische Ex- Politiker und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow hat jetzt in einem aufrüttelnden Gastbeitrag für das "Time"- Magazin an die Vernunft der Staatsoberhäupter appelliert. Die derzeitige Situation auf der Erde sei brandgefährlich, so Gorbatschow. "Es sieht aus, als würde die Welt sich auf einen Krieg vorbereiten", schreibt der 85- Jährige.

"Politiker und militärische Führer klingen zunehmend kämpferischer und verbreiten gefährliche Doktrinen. Auch Kommentatoren und Fernsehjournalisten schließen sich dem an. Es sieht alles danach aus, als würde sich die Welt auf einen Krieg vorbereiten." Jetzt sei die Zeit, um Entscheidungen zu treffen und zu handeln, warnt der letzte Staatschef der Sowjetunion in seinem Gastbeitrag für das US- amerikanische "Time"- Magazin .
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"Immer mehr Truppen, Mannschaftswagen und Panzer werden derzeit nach Europa geschafft. Russische und NATO- Kräfte sowie Waffen waren immer in einiger Entfernung voneinander platziert. Jetzt sind sie so nah beieinander, als wären sie bereit, sofort zu feuern", schreibt Gorbatschow weiter.

"Die Welt steht zurzeit vor so vielen Problemen"

Das Budget der Staaten reiche kaum dafür aus, um die grundlegenden Bedürfnisse der eigenen Bürger zu sichern, und trotzdem würden sie ihr Geld lieber in Waffen investieren. "Die Welt steht zurzeit vor so vielen Problemen, aber kein Problem ist dringender als die Militarisierung der Politik und das neue Wettrüsten."

Gorbatschow erinnert an das atomare Abrüsten in den 1980er- Jahren und das Ende des Kalten Krieges. "Dies wurde möglich, weil die Führer der Atommächte erkannten, dass ein Atomkrieg nicht akzeptabel ist." Heute sei das wieder anders, "die Beziehungen zwischen Großmächten waren seit Jahren schlecht, jetzt sind sie katastrophal". Die Gefahr eines Atomkriegs schien noch nie so real wie heute, zeichnet der Friedensnobelpreisträger ein düsteres Zukunftsbild.

Gorbatschow ruft deshalb die Staatsoberhäupter dieser Welt auf, sich zu besinnen. "Wir müssen aus dieser Spirale ausbrechen. Wir müssen den politischen Dialog fortsetzen, der auf gemeinsame Entscheidungen abzielt." Derzeit gebe es zwar Übereinstimmung darin, dass man gemeinsam den Terrorismus bekämpfen müsse. Dies sei durchaus ein wichtiges Ziel, "aber weitaus wichtiger ist es, den Fokus wieder auf ein Verhindern von Krieg zu legen", schreibt der Ex- Politiker.

"In der modernen Welt sollten Kriege verboten sein"

"In der modernen Welt sollten Kriege verboten sein", beteuert Gorbatschow, denn "keines der globalen Probleme, denen wir gegenüberstehen, kann durch Krieg gelöst werden - weder Armut noch Umweltzerstörung noch Migration noch Bevölkerungswachstum oder Ressourcenknappheit". Er fordert deshalb Donald Trump und Wladimir Putin dazu auf, sich gemeinsam für den Weltfrieden im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einzusetzen. Denn die USA und Russland verwalten zusammen rund 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen und würden deshalb "eine spezielle Verantwortung" tragen.

Gorbatschow beendet seinen Beitrag mit einem Zitat des früheren US- Präsidenten Franklin D. Roosevelt, wonach "eine der Hauptfreiheiten der Menschen die Freiheit von Angst" sei. "Heute tragen Millionen Menschen die Last der Angst", schreibt der Russe, der als Hauptgrund dafür Militarismus, bewaffnete Konflikte, das Wettrüsten und das nukleare Damoklesschwert nennt. "Die Welt von dieser Angst zu befreien, bedeutet auch, die Menschen freier zu machen. Dies sollte unser gemeinsames Ziel werden." Viele andere Probleme wären laut Gorbatschow dann leichter zu lösen.

"Die Zeit zu entscheiden und zu handeln ist jetzt."

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dieterthehaack 28.01.17 15:18

Mir wäre mittlerweile ein offener Schlagabtausch lieber, als alle vergangenen und laufenden Stellvertreterkriege. So wie im Buch '1984', das ja wieder zum Bestseller mutiert ist.

heingustaf 28.01.17 15:41

Sorry Dieter,

Deinen Beitrag finde recht seltsam. Wer soll mit wem "Schläge" austauschen - Reich gegen Arm, Ost gegen West, Farbig gegen Weiß, Christen gegen Muslime? Die Schläge die dann ausgetauscht würden, haben mit einer Bierzeltschlägerei nun wirklich nichts gemeinsam. Falsch finde ich Deine gedankliche Vorausetzung, daß es nur die Wahl zwischen einen offenen Schlagabtausch (Weltkrieg) oder Stellvertreterkriegen geben kann!

bfn Hein

pauli8 28.01.17 15:41

Davor warnt Gorbatschow schon seit 2011 (Sicherheitskonfernz) oder gar noch früher......ich kann ihn leider nicht mehr ganz ernst nehmen. Warum ? Das wäre eine zu lange Geschichte.

Nur soviel. Weder Putin noch die USA werden das Risiko eines alles vernichtenden nuklearen Schlagabtausches eingehen. Selbstmörder ist keiner von beiden. Dafür ist Putin zu clever und Trump mitsamt seinen Republikanern auch.

Hier im Focus Januar 2015 wegen der Ukraine.

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Nana12 28.01.17 16:43

Der Hang zu einem alles klärenden Konflikt erinnert schon an den 1. Weltkrieg, der als der letzte große Krieg in die Geschichte eingehen sollte. Auch in diesen Krieg ist man "geschlafwandelt". wobei die Vorstellung und die Realität kaum weiter hätten auseinander liegen können. Man bedenke den Jubel als eine ganze Generation zur Schlachtbank geführt wurde. Für viele war das schlussendliche Grauen und Entsetzen nicht vorstellbar. Der 1. Weltkrieg hatte für uns den traurigen Vorteil, dass wir heute mit Erfahrungswerten diskutieren können.

Ein Krieg zwischen Russland und der NATO würde bedeuten, dass wir vom Overkill reden. Zumindest hört die Welt wie wir sie kennen auf zu existieren. Die Vorstellung ist schon so absurd grausam, dass die Illustration aus dem Science-Fiction Bereich kommen muss - oder von Leuten die man heute nicht mehr ernst nimmt. Wir werden auch niemals die Erfahrung besitzen, weswegen dieser Konflikt für immer abstrakt und unbegreifbar sein wird. Auf Erfahrungswerte kann man sich hier nicht verlassen.

Was wir aber haben ist die Erfahrung in einen globalen Konflikt zu stolpern, weil wir dabei zusehen wie die Mächte immer mehr Truppen und Material an der Grenze auftürmen. Diese Erfahrung muss ausreichen um so einen Konflikt zu verhindern. Dabei müssen die Impulse aus dem Volk kommen. Denn unsere Führer scheinen genauso sorgenlos unbedacht zu sein wie vor hundert Jahren.

pauli8 28.01.17 18:22

Wenn man nur die beiden Großmächte Russland und die USA betrachtet und keine geisteskranken Spinner anderer Staaten, die immer weiter - noch - am "basteln" sind, mit einbezieht, dann denke ich mir, dass unter Trump sich die Situation geändert hat.

Seine Meinung und Haltung zur NATO ist eine andere als bisher. Berücksichtigt man jetzt noch wie sich das Verhältnis zu Putin entwickeln wird, erscheinen mir die bisherigen "Störmanöver" in Polen und im Baltikum nicht in der Form weiterzugehen. Ich glaube Trump ist nicht so sehr an einer Ausdehnung seines Einflussbereiches (nach Osten) auf diese Art interessiert, seine Ziele gehen in eine andere Richtung.

zero_tolerance 28.01.17 19:56

@pauli8

Entschuldige, dass ich dir widersprechen muss - aber ich denke, dass deine Sichtweise nicht ganz richtig ist. Ein Fehler, welcher mir auch nur zu gerne passiert, ist lediglich USA und Russland als "Großmacht" oder gefährlich zu sehen. Grundlegend würde ich alle Länder mit Atomwaffen bereits als kritisch betrachten. Wenn es "nur" um die Großmächte geht, wird meiner Meinung nach China nur zu gerne Vergessen.

Wobei derzeit sicherlich Trump das größte Risiko darstellen dürfte, der vielleicht gegenüber Russland ruhiger ist als viele seiner Vorgänger, sich dafür aber mit sehr vielen anderen Staaten "anlegt".

Schaut man allein das genannte China an, ist es seitens China eine "sehr starke" Botschaft einerseits anzumerken, dass China auch eine Atommacht sei und andererseits mobile Interkontinentalraketen an die Nordostküste zu verlagern. Und das "lediglich" aufgrund von Sean Spicer´s Aussage, die Interessen im chinesischen Meer auf jeden Fall schützen zu wollen. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Ebenso erlaubt sich das "kleine" Iran (ebenfalls mit Atomwaffen unterwegs) auf das Einreiseverbot von Muslimen ein Einreiseverbot für alle Amerikaner auszusprechen. Andere betroffene Länder haben aufgrund der Aktualität noch keine öffentlich Stellungnahme gegeben. Da er hier allerdings nur bedingt gegen Länder und vorrangig gegen eine Religion vorgeht, wäre ebenso auf dauer eine Art Religionskrieg denkbar - meiner Meinung nach fast schlimmer als "nur" Länder oder Großmächte...

Ebenso "pokert" Trump ja derzeit auch sehr mit Mexiko, wie schon erwähnt wäre ein Handelskrieg denkbar und auch nicht wirklich sehr toll mitzuerleben... Besonders problematisch hierbei die Globalisierung fast aller Länder, welche dann auch eine Art Weltkrieg bedeutet. Die Steigerung wenn Zölle und Worte nicht mehr reichen wären dann unter Umständen vielleicht Waffen...

Nicht zu vergessen ebenfalls, Trump ist erst eine Woche im Amt und hat sich vorwiegend auf nationale Interessen konzentriert - international war er ja noch nicht so wirklich aktiv...

Hier sprechen ja auch bereits viele aus Europa - welches eigentlich eher zurückhaltend agiert - von einer deutlicheren Sprache und auch von "die eigenen Interessen durchsetzen", "militärisch Verantwortung übernehmen", "gegenüber Russland und den Sanktionen standhaft bleiben, bis der Friedensvertrag umgesetzt wird",... Alles Aussagen, an die ich mich z.B. in den 90er oder zur Jahrtausendwende nicht erinnere.

Auch wenn sicherlich nicht immer gleich Krieg oder ähnliches droht, empfinde ich allgemein die Sprache und nonverbale Kommunikation als doch energischer und rauer. Dazu darf nicht vergessen werden, dass man nicht nur kurz- oder mittelfristig, sondern auch langfristig denken sollte. Wenn man derzeit von einer Steigerung ausgehen darf, muss man einerseits fragen, wann die Steigerung aufhören (z.B. stagnieren) wird und vor allem, wie und durch was das geschehen könnte. Derzeit sehe ich nicht wirklich viele Länder, die deeskalierend einschreiten. Deutschland, welches Weltweit sicherlich einen gewissen Einfluss hat, macht beispielsweise NICHTS - zumindest besser als auch in die Kacke zu hauen, aber hierfür wird Merkel auch ordentlich kritisiert und wie die Wahlen dieses Jahr ausgehen ist auch noch nicht sicher...

Alles in allem würde ich Gorbatschow derzeit eher mehr als weniger recht geben. Für meinen Geschmack ist es derzeit einfach etwas zu unberechenbar. Aber vielleicht liegt es auch am Alter, da ich bis jetzt politisch bewusst nur die Zeit nach dem Mauerfall kennen lernen durfte - Russland hat seine Wunden geleckt, China hatte seinen Wirtschaftsboom und USA hat sich an vergleichsweise kleinen Ländern abreagiert, was alle anderen Länder weitestgehend zu ignorieren versuchten. Die Folgen sind ja auch erst heute abzusehen (wobei wir wieder bei der Zukunft wären ;) )

Und NUN (Trommelwirbel) - dürft ihr wieder auf mir rumhüpfen ;)

Destiny 28.01.17 20:37

Wenn es zum Krieg kommt zwischen den Großmächten, dann war es das. Da kann man nur hoffen, dass es schnell geht.

Weil wenn der erste Idiot Rappel kriegt und aufs rote Knöpfli drückt, drücken die anderen Idioten auch auf ihre Red Buttons.

Dann macht es überall Badaboom und das Leben auf diesem Planeten war einmal.

pauli8 28.01.17 23:30

Hallo zero-tolerance,

nein ich hüpfe nicht mit Trommelwirbel *grins...der Ausdruck ist gut* auf dir rum. Im Gegenteil, du gehst ausführlich auf die Problematik ein, was ich schätze.

Das war nicht meine Absicht. Deswegen gebrauchte ich auch die Ausdrucksweise...
Zitat:

Wenn man nur die beiden Großmächte Russland und die USA betrachtet und keine geisteskranken Spinner anderer Staaten...
Ich wollte auch besonders die Nato-Manöver ansprechen.

Ich habe damals die Kuba-Krise schon bewusst erlebt - Kennedy - Chrustschow -.
und nach meiner Ansicht haben die vielen diplomatischen Gespräche parallel dazu einen Atomschlag verhindert.
Nicht das Poltern in Reden macht die Politik oder was die Medien darüber berichten. Weder Trump noch Putin wird eine Entscheidung allgemein in der Politik im Hau-Ruck-Verfahren treffen. Er braucht Berater und die Diplomatie. Als Geschäftsmann mit eher weniger praktischer Politik-Erfahrung ist er auf seine "Mannschaft" angewiesen.

Trump kann noch so standhaft oder stur auf seinen Positionen heute bestehen wollen, irgendwann muss er sich auf unvorhersehbare Situationen einstellen und auf plötzliche Veränderungen reagieren, die niemand vorhersehen kann. Dazu braucht er Politiker mit Erfahrung und Diplomaten.

Etwas flapsig ausgedrückt, in den abgeschlossenen Hinterzimmern entscheidet sich die Richtung wie man darauf am besten reagiert
.
Aber so viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, denn wir wissen doch das viele User meist nur ihre Missfallenskundgebungen, sehr kurz (ohne jede Argumentation), abgeben.

Am Schluss noch meine Einstellung. Ich habe als "positiv gestimmter" Mensch keine Angst vor einem Overkill. Warum sollte ich mich ständig vor etwas ängstigen und dadurch vielleicht meine Lebensqualität einschränken. Wenn es dann soweit ist mit der schlagartigen Auslöschung, dann trifft es alle, auch die, die sich übermäßig Sorgen machten.


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