Amokläufer schießt auf Politikerin – sechs Tote
Ein Mann eröffnet bei einer Veranstaltung der US-Politikerin Gabrielle Giffords das Feuer. Mindestens sechs Menschen sterben im Kugelhagel.
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Anschlag auf US-Politikerin Giffords
Bei einem Amoklauf vor einem Einkaufszentrum im US-Staat Arizona hat ein Bewaffneter sechs Menschen getötet und die Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords schwer verletzt. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden. Dies teilte der zuständige Sheriff laut dem Fernsehsender CNN und der Zeitung "Arizona News" mit.
Auch nach Angaben des US-Präsidenten Barack Obama gab es mehrere Todesopfer. Laut dem Fernsehsender NBC zählt dazu auch der Richter John Moll.
Die 40-jährige Demokratin Giffords wurde während der Bluttat in den Kopf getroffen, laut "New York Times“ wurde sie ins University Medical Center in Tucson gebracht und operiert. Giffords hatte in dem Einkaufszentrum an einem Treffen mit Bürgern teilgenommen.
Ein Arzt des Krankenhauses sagte, man sei "sehr optimistisch", dass sich die Abgeordnete von ihrer schweren Schusswunde erholen werde.
"Unbeschreibliche Tragödie"
Der Täter, laut CNN ein junger Mann, wurde nach Polizeiangaben festgenommen. Einem Zeugen zufolge schoss er mit einer automatischen Waffe. Das FBI und die örtliche Polizei nahmen Ermittlungen auf.
Obama verurteilte die Schießerei als "unbeschreibliche Tragödie“. Ein solcher "sinnloser und schrecklicher Akt der Gewalt hat keinen Platz in einer freien Gesellschaft“, sagte er.
Der neue Präsident des Repräsentantenhauses, John Boehner, zeigte sich erschüttert über den Angriff auf Giffords und ihre Mitarbeiter. "Ein Angriff auf jemanden, der der Öffentlichkeit dient, ist ein Angriff auf alle, die dienen“, sagte Boehner.
Giffords unter rechten Wählern unbeliebt
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Giffords, die mit dem NASA-Astronauten Mark Kelly verheiratet ist, wurde im November für den Kongress wiedergewählt und setzte sich knapp gegen einen Bewerber der erzkonservativen Tea Party durch. Zuvor hatte die Demokratin Mandate in Arizona inne. Vor allem wegen ihrer Unterstützung für die Gesundheitsreform machte sie sich bei etlichen rechten Wählern unbeliebt. Ihr Büro in Tucson wurde im März verwüstet, wenige Stunden, nachdem das Repräsentantenhaus für die Reform gestimmt hatte.
Laut "New York Times“ nahm Giffords seit ihrem ersten Wahlsieg im Januar 2007 an mehreren ähnlichen Treffen mit Wählern teil. Bei einer Veranstaltung im Jahr 2009 in einem Supermarkt hatte demnach ein Demonstrant eine Pistole bei sich. Er sei von der Polizei weggebracht worden, nachdem die Waffe auf den Boden fiel, berichtete das Blatt.