Der Blick auf den Kontoauszug hat oft etwas Ernüchterndes: Die Zahlen sind oft übersichtlich klein - oder haben gleich einen dicken Minusbalken davor. Ganz anders war das bei einem Mann aus Hessen: Er entdeckte dort plötzlich Ziffernfolgen, die man sonst nur von Bankleitzahlen oder Telefonnummern kennt. Seine Bank hatte seinem Online-Konto versehentlich 200 Millionen Euro überwiesen.
Ausgegeben hat der glückliche Kontoinhaber davon nichts - allerdings übertrug er zehn Millionen auf sein anderes Konto. Und eben jene fehlten, als die Online-Banker ihren Irrtum bemerkten und sich ihr Geld zurückholten. Natürlich gab der Kontoinhaber auch jenen Betrag zurück.
Auch noch nachtreten ...
So weit, so gut - doch statt den peinlichen Irrtum unter den Tisch zu kehren, buchte die Bank nun für das Millionärs-Wochenende Zinsen auf den Teilbetrag ab, und zwar satte 12.000 Euro. Schließlich habe er für die Zeit über den Betrag verfügen können, argumentiert das Institut. Dass er ihn brav auf dem Konto liegen ließ, sieht die offenbar als dessen eigene Schuld an.
Selbst schuld!
Zinsen darf die Pannenbabk trotzdem nicht berechnen, entschied nun das Landgericht Itzehoe: Statt Profit aus ihrem eigenen Fehler zu schlagen, muss sie den einbehaltenen Betrag nicht nur an den Kunden zurückzahlen, sondern ihrerseits darauf noch Zinsen entrichten.
Das Institut, das damit wirbt, jedem Kunden 100 Euro zu bezahlen, der nicht mit ihr zufrieden ist, will nun in Revision gehen. Zumindest den Hunderter sollte sich ihr Kunde also schnell auszahlen lassen. Und wenn er Glück hat, gewinnt er ja vielleicht noch vor der neuen Verhandlung den zweiten Preis in einem Schönheitswettbewerb.
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