Zitat:
Zitat von der_silenus
Ich halte es für die Möglichkeit einer besseren Zukunft. Wir werden die nächsten Jahre nicht mehr hören: der reichste Mensch ist XY, sonder der GröPaZ (Grösste Spender aller Zeiten) ist nun XY.
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Du sprichst mit einem Teil deines Postings eine durchaus interessante Sache an, was nämlich bei genauerem Hinsehen auch einen überaus nachteiligen Punkt solcher Spendenbereitschaft darstellt.
Wir werden in den nächsten Jahren nicht mehr hören, wer der reichste Mensch, sondern wer der größte Spender ist.
Dieser Prozess findet ja bereits statt, bloß gibt es trotzdem noch keinen Trend in die Richtung, dass niemand mehr spenden müsste. Die nahezu astronomische Differenz zwischen Mittelstand und Superreichen wird auf diese Weise kaschiert, indem wir uns einen Märchentraum der Freigiebigkeit zurecht zimmern.
Erst vor ein paar Monaten hat der überaus neoliberal angehauchte Fernsehphilosoph Sloterdijk von der Notwendigkeit des gütigen Reichen dahergeschwafelt. Dabei hat niemand gesagt, dass heutzutage Goodwill, Reputation und Corporate Management die wichtigsten Mittel für Millionengeschäfte sind.
Man übersieht oft, dass derartige Vermögenssummen garnicht dem Tauschprinzip eines freien Marktes entspringen, sondern, dass sich auf dieser Ebene alles über Abmachung und Marktmanipulation zusammsetzt. Das soll jetzt bitte garkeine Verschwörung oder so darstellen. Aber ich finde man braucht doch ein Bewusstsein davon, dass es nicht überall so abläuft wie an der Kasse bei Aldi: "Geld aus der Börse. Brötchen in die Tasche".
Sobald man aber nicht mehr mit solchen Mikrosummen hantiert, wird das Medienbild, das man für so eine supertolle Spende "ersteht" fast unbezahlbar.
Würden wir in einer Welt leben, die derartige Manipulationen unterbindet, müsste es keine Freigiebigkeit geben und demnach auch keine erkaufte Dankbarkeit oder monetäre Güte. Ekelhaft!