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myGully |
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08.10.09, 16:33
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#1
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Chuck Norris
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Southpark
Beiträge: 4.632
Bedankt: 1.847
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Wehrpflicht
Hi Leuts....
Ich habe meinen 1. Brief bzgl. der Wehrplicht bekommen und habe ein paar fragen an diejenigen unter euch , die das alles schon hinter sich haben....
1. Wenn man die Grundausbildung nicht verweigert , kann man dann später eingezogen werden wegen z.b. Afghanistan? Oder muss man da noch weiter machen?
2. Reicht der Artest von einem Freundlichen Artzt aus , um zu verweigern?
3. Was sind eure erfahrungen mit Zivi/wehrpflicht ?
Von der tätigkeit allein her ist es mir eig. egal ,ich will nur nicht mit 24 dann irgendwo hingeschickt werden um leute abzumurksen....(ums relativ freundlich auszudrücken)
Danke für eure konstruktiven antworten!
Mfg Chefkch
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08.10.09, 16:39
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#2
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Guest
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Als Grundwehrdiensleistender gehst Du schon mal NICHT ins Ausland.
Wenn überhaupt dann nur als FWDL'er. Und dafür unterschreibst Du bei der Musterung, dass Du auch an Auslandseinsätzen teilnehmen willst.
Ansonsten ist der Grundwehrdienst für die meisten recht chillig. Daher verstehe ich nicht, wieso sich so viele immer davor drücken wollen.
Man die AGA die 3 Monate dauernd, die etwas anstrengend ist. Aber alles danach ist recht locker, wenn man sich an gewisse Regeln hält.
Und ein einfacher Attest zum ausmustern reicht da mit Sicherheit nicht. Das was soll der Atest Dir denn bescheinigen? Du wirst ja bei der Musterung noch mal ärztlich Untersucht. Also würde das eh auffallen.
Könntest Dir noch was von einem Psychologen holen, dass Du unfähig bist den Dienst an der Waffe auszuführen.
Kannst auch bei der Musterung sagen, dass Du Pazifist bist. Oder das genaue Gegenteil ... dass Du Rassist bist, und Du Dich darauf freust ein paar Ausländer abballern zu können.
Dann wirst Du mit Sicherheit auch ausgemustert.
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08.10.09, 16:42
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#3
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Chuck Norris
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Southpark
Beiträge: 4.632
Bedankt: 1.847
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ok also wenn ich wirklich nicht ins ausland muss dann wäre das nichteinaml so ein problem...
ich will einfach nur niemanden bedrohen /bzw. töten müssen
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08.10.09, 16:44
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#4
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Banned
Registriert seit: Mar 2009
Beiträge: 4.719
Bedankt: 1.624
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Keine Angst du musst nicht gleich nach Afghanistan
Und der Artest von nem Arzt reicht nicht aus du musst auf jeden fall zur Musterung.
Sag bei der Musterung einfach du bist schwul oder Rassist dann solltest du ohne Probleme da rum kommen
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08.10.09, 16:48
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#5
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Guest
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Also wie gesagt, Ausland nur als freiwillig Wehrdienst leistendender Soldat (FWDL).
Und dann ist auch nicht gesagt, dass wenn Du ins Ausland kommst Du auch automatisch Menschen erschießen musst.
Kommt z.B. darauf an, welcher Waffengattung Du zugewiesen wirst.
Heer
Luftwaffe
Marine
Sanitäter
Und dann kommt es auch wiederum auf Deine Verwendung an. Wenn Du zum Beispiel in einem Nachschubbataillon bist, dann wirst Du auch kaum an vorderster Front sein, in denen Du gezwungen bist Menschen zu erschießen.
Da bist Du dann nur jemand, der die Soldaten mit Munition und Nahrung etc. versorgst. Und schießen dient ja dann nur der Selbstverteidigung.
Also wird unterschieden ob Aktiv/Passiv.
Ich war auch im Ausland, und musste keinen einzigen Menschen erschießen. Gut, ich war auf einem Schiff ... wieder was anderes. ^^
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08.10.09, 16:51
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#6
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Chuck Norris
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Southpark
Beiträge: 4.632
Bedankt: 1.847
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Ok danke ihr habt mir jetzt echt ein bisschen die sorgen genommen!
Sani wäre nichtmal so schlecht... also was macht man so ca. in der grundausbildung?
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08.10.09, 17:00
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#7
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makaber
Registriert seit: May 2009
Beiträge: 2.080
Bedankt: 950
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Zitat:
Zitat von Chefkch
also was macht man so ca. in der grundausbildung?
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Und was bedeutet dann diese frage?
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08.10.09, 17:02
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#8
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Chuck Norris
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Southpark
Beiträge: 4.632
Bedankt: 1.847
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Zitat:
Zitat von foly
Und was bedeutet dann diese frage? 
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Das war auf das Geld bezogen...^^
Zitat:
Zitat von Prince Porn
In der Grundausbildung hast Du Theorie und Praxis.
In der Theorie lernst Du ein bißchen was über Politik, über die Bundeswehr selber. Über die Waffen die Verwendet werden. Bißchen was über Kampfführung und Überlebensstrategien. Und nebenbei kann man sich etwas über die angehenden Offiziere lustig machen, die Dir dann versuchen was beizubringen, obwohl die gerade mal so alt sind wie Du selber. ^^
Und in der Praxis wird das ganze dann angewand. Lernst das Schießen mit P8, G3, G36, MP2A1, MG3 und der Panzerfaust 3.
Bekommst Sanitätsunterricht. Also was bei Unfällen etc. im Notfall zu tun ist. Bekommst Unterricht im Kampf gegen ABC Kriegsführung (Atomar, Biologisch, Chemisch).
Unterziehst Dich einer Wachausbildung ... naja und halt bißchen was für den Körper.
6, 12 und 30 Kilometer Marsch ... gehst 3 Tage in den Biwag ... ist wie zelten ^^.
Tjoar, und dann sind recht schnell die 3 Monate um.
Sei denn, Du hast wie ich noch eine SGA (spezielle Grundausbildung). Dann wird noch 1 Monat dran gehängt.
Schlimmste ist echt die 1 Woche. Da wollen die meisten wieder nach Hause. War bei mir auch so.
Aber wenn dann ein paar coole Kameraden gefunden hast, mit denen Du Dich verstehst, dann ists ganz lustig.
/edit: Okay ... dann habe ich mir jetzt Umsonst einen Wolf geschrieben ^^
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is aber ausführlicher und persöhnlicher als der wiki eintarg danke
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08.10.09, 17:05
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#9
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makaber
Registriert seit: May 2009
Beiträge: 2.080
Bedankt: 950
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Achso, habe nirgends "money, money, money" gelesen.
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Lass dich nicht von dem Name im Link täuschen!
Edit: Wenn du noch Schüler bist, ist es für dich ein schönes "Taschengeld", wenn man davor gearbeitet hat ist es schon ziemlich jämmerlich.
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08.10.09, 16:55
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#10
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Hank Moody
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.384
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Aber wenn du ins Ausland gehst verdienst du ne meeeenge Kohle
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Californication
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08.10.09, 16:58
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#11
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makaber
Registriert seit: May 2009
Beiträge: 2.080
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08.10.09, 16:59
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#12
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Chuck Norris
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Southpark
Beiträge: 4.632
Bedankt: 1.847
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naja darum gehst mir aber nicht!
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08.10.09, 17:00
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#13
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Guest
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In der Grundausbildung hast Du Theorie und Praxis.
In der Theorie lernst Du ein bißchen was über Politik, über die Bundeswehr selber. Über die Waffen die Verwendet werden. Bißchen was über Kampfführung und Überlebensstrategien. Und nebenbei kann man sich etwas über die angehenden Offiziere lustig machen, die Dir dann versuchen was beizubringen, obwohl die gerade mal so alt sind wie Du selber. ^^
Und in der Praxis wird das ganze dann angewand. Lernst das Schießen mit P8, G3, G36, MP2A1, MG3 und der Panzerfaust 3.
Bekommst Sanitätsunterricht. Also was bei Unfällen etc. im Notfall zu tun ist. Bekommst Unterricht im Kampf gegen ABC Kriegsführung (Atomar, Biologisch, Chemisch).
Unterziehst Dich einer Wachausbildung ... naja und halt bißchen was für den Körper.
6, 12 und 30 Kilometer Marsch ... gehst 3 Tage in den Biwag ... ist wie zelten ^^.
Tjoar, und dann sind recht schnell die 3 Monate um.
Sei denn, Du hast wie ich noch eine SGA (spezielle Grundausbildung). Dann wird noch 1 Monat dran gehängt.
Schlimmste ist echt die 1 Woche. Da wollen die meisten wieder nach Hause. War bei mir auch so.
Aber wenn dann ein paar coole Kameraden gefunden hast, mit denen Du Dich verstehst, dann ists ganz lustig.
/edit: Okay ... dann habe ich mir jetzt Umsonst einen Wolf geschrieben ^^
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08.10.09, 17:08
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#14
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Guest
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Wie gesagt, der Grundwehrdienst ist nicht so schlimm wie alle denken.
Ich glaube bei den meisten ist es nur die Faulheit. Hoffen wohl immer alle darauf, auf Abruf ein paar Leute durch die Gegend fahren zu können, und sich den Rest der Zeit die Eier schaukeln zu können.
Oder Sie haben Autoritätsprobleme. Keine Ahnung.
Auf jeden Fall ist der Bund eine gute Erfahrung, die jeder Mann mal gemacht haben sollte.
Meine "Karriere" musste ich leider aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beenden, sonst wäre ich sicherlich immer noch dort.
/edit: @foly, Du musst aber dazurechnen, dass Dir zum Beispiel die Wohnung komplett bezahlt wird. Also eigentlich passt das ganze schon.
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08.10.09, 17:12
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#15
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makaber
Registriert seit: May 2009
Beiträge: 2.080
Bedankt: 950
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Ich bereue es bis jetzt auch nicht "hier" zu sein. Und alle, die jammern, dass sie nichts zu tun haben: Man hat immer noch die Möglichkeit sich selbst weiterzubilden, sei es Sport, oder einfach nur Kameraden die mehr Arbeit haben, zu unterstützen.
Ich hatte bis jetzt (fast) nie Langeweile, die macht man sich nämlich nur selbst.
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08.10.09, 17:12
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#16
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Chuck Norris
Registriert seit: Jan 2009
Ort: Southpark
Beiträge: 4.632
Bedankt: 1.847
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Ok also dann nehme ich den Wehrdienst vll. doch an...
ich hab kein Problem mit waffen ich will einfach niemanden umbringen , ich bin keine pussy ,falls jetzt bald so ein beitrag kommt... ich bin einfach ein sher gewissenhafter Mensch und obwohl ich wöchentlich am Pc "töte" hätte ich wirklich ein problem damit jmd. umzubringen ,nur weil er in der anderen "manschaft" spielt
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08.10.09, 17:17
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#17
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Hank Moody
Registriert seit: Apr 2009
Beiträge: 2.384
Bedankt: 771
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was ihc noch dazu sagen kann is das n Kumpel von mir, mir immer erzählt wie chillig das 
Anfangs hart aber danach waren die voll oft saufen feiern etc 
Naja aber disziplin muss ja schon sein ne
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Californication
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08.10.09, 17:20
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#18
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makaber
Registriert seit: May 2009
Beiträge: 2.080
Bedankt: 950
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Zitat:
Zitat von Nelso
Anfangs hart aber danach waren die voll oft saufen feiern etc 
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Das kommt von der Langeweile, die man sich selber macht. Ab und zu muss man aber mal feiern, da passieren die lustigsten Sachen.
Man geht ja auch als Zivilist ab und an mal "gepflegt" einen trinken unter der Woche, also ist es auch völlig legitim, dass auch als Soldat mal zu machen.
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08.10.09, 17:25
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#19
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Guest
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Man sollte es halt nur nicht übertreiben, so dass man am nächsten Tag nicht mehr Dienstfähig ist. ^^
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08.10.09, 23:21
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#20
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Banned
Registriert seit: Mar 2009
Beiträge: 128
Bedankt: 4
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Mich freut es echt hier zu lesen das ihr den Grundwehrdienst alle so Positiv seht!
Ich habe mich in einem anderem Forum mal erkundigt wie da die Meinungen sind und da waren viele, wenn nicht sogar fast alle, dagegen!
Da wurde dann nicht schlecht gestaunt das ich mich mit meinen 16 Jahren "freue" die Grundausbildung irgendwann anzutreten!
Und nein bitte kein "jaja du willst doch nur mal ballern" das ist es nicht! Das kann ich immer im Moor bei meinem Opa wenn ich will^^
Mir geht es mehr um die Diziplin und die Zusammengehörigkeit die da besteht!
Blos das blöde ist - ich hab einen kaputten Rücken.
Sprich: Tut immer weh manchmal sogar so doll das ich zu keiner bewegung mehr in der Lage bin! Der Arzt hat gesagt da kann man auch nichts machen 
Meint ich ich sollte das bei der Musterung sagen? oder einfach hoffen das die das nicht sehe/merken?
mfg Force-Scout
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08.10.09, 23:37
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#21
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Banned
Registriert seit: Mar 2009
Ort: Athens.
Beiträge: 709
Bedankt: 268
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Zitat:
Zitat von Force-Scout
Mich freut es echt hier zu lesen das ihr den Grundwehrdienst alle so Positiv seht!
Ich habe mich in einem anderem Forum mal erkundigt wie da die Meinungen sind und da waren viele, wenn nicht sogar fast alle, dagegen!
Da wurde dann nicht schlecht gestaunt das ich mich mit meinen 16 Jahren "freue" die Grundausbildung irgendwann anzutreten!
Und nein bitte kein "jaja du willst doch nur mal ballern" das ist es nicht! Das kann ich immer im Moor bei meinem Opa wenn ich will^^
Mir geht es mehr um die Diziplin und die Zusammengehörigkeit die da besteht!
Blos das blöde ist - ich hab einen kaputten Rücken.
Sprich: Tut immer weh manchmal sogar so doll das ich zu keiner bewegung mehr in der Lage bin! Der Arzt hat gesagt da kann man auch nichts machen 
Meint ich ich sollte das bei der Musterung sagen? oder einfach hoffen das die das nicht sehe/merken?
mfg Force-Scout
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Natürlich meldest du das. Es wäre besser wenn das in der Musterung zu Worte kommt,anstatt das du da mittem im biwak nicht laufen kannst,oder so
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08.10.09, 23:48
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#22
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Guest
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Zitat:
Zitat von Force-Scout
Mich freut es echt hier zu lesen das ihr den Grundwehrdienst alle so Positiv seht!
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn hier eine Umfrage gemacht werden würde, dass es nicht überraschen würde, wenn der Großteil auch hier gegen den GWD ist.
Das ist aber auch immer eine Frage des Alters.
Denke mal die Jugend von heute hat der weniger Bock darauf, als jetzt alle unter Baujahr ~ 1985.
Aber zu Deiner Frage ... mit Sicherheit solltest Du das angeben.
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09.10.09, 05:08
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#23
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Junior Member
Registriert seit: Sep 2008
Beiträge: 697
Bedankt: 2
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Zitat:
Zitat von Force-Scout
Mir geht es mehr um die Diziplin und die Zusammengehörigkeit die da besteht!
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Kommt wie schon gesagt wurde darauf an wo Du hinkommst. Aber wenn Du Pech hast, merkst Du von einem Zusammengehörigkeitsgefühl nur dann was, wenn Du zu einem Haufen geistig minderbemittelter Vollpfosten, die sich bei ihren Vorgesetzten einschleimen und sich zum Deppen machen, gehörst. Sonst eher das Gegenteil.
Und Disziplin, so wie sie dort verstanden wird, wird Dir schon irgendwie eingetrichtert, natürlich lautstark mit deftigen Sprüchen.
Wie gesagt, wenn Du Pech hast. Wenn nicht, kann es durchaus ganz lustig sein.
Für´s Leben nimmst Du auf jeden Fall was von dort mit, egal was passiert.
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14.10.09, 17:30
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#24
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Staubsammler
Registriert seit: Sep 2009
Ort: Würzburg
Beiträge: 79
Bedankt: 4
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Also ich war selbst diesen Juni einen Monat lang Soldat bei der Heeresfliegerstaffel.
Zu meinen Erfahrungen:
Das KWEA ist alles nur reine Fassade. Da geht alles noch richtig zivil und freundlich zu. Vom Militär ist da kein Hauch zu spüren, auch wenn man das denken könnte. Woraus besteht also die Musterung hauptsächlich? Warten, warten und, ihr werdet es erraten, nochmal warten. Ist ja ganz ok, vor allem wenn man dafür einen Tag von der Schule befreit ist. Ich konnte dort auch interessante Prospekte lesen, bin aber mit der Hoffnung hingegangen, dass ich T5 bekomme, weil ich einfach keine Lust hatte. Was mir aber schonmal nicht gefallen hat, war die Hodenkontrolle. Außer meiner Freundin hat da unten niemand was zu suchen und ich sehe das als Verletzung meiner Würde. Ich hätte mich weigern können, aber soweit hab ich gar nicht gedacht. Letztendlich wurde ich wegen meiner Körpergröße T2 gemustert und habe mich als FWDL 12 (also 9 Monate Grundwehrdienst mit zusätzlich 3 Monaten freiwillig zusätzlichen Wehrdienst) verpflichtet. Warum? In dieser Zeit gibt es einen Haufen Kohle und ich hätte Zeit bis zum Studium überbrücken können.
Im Gymnasium habe ich den Ethikkurs besucht und ich muss sagen, dass sich dort viele meiner ethischen Ansichten erst so richtig gebildet haben, als es auf die Abitursprüfung zuging. Dort habe ich dann eine gewisse Abneigung gegen die Bundeswehr entwickelt und vor allem gegen den Einsatz von Waffen. Also habe ich einen KDV verfasst (den man jederzeit bis zum Ende des Wehrdienstes stellen kann), ihn aber nie abgeschickt. Ich hatte Angst keine gute Zivildienststelle zu bekommen und/oder weit weg eingesetzt zu werden. Hätte ich mich damals besser informiert, dann hätte ich gewusst, dass das Schwachsinn war.
Also wurde ich am 1. Juli eingezogen und habe meinen Dienst bei der Heeresfliegerstaffel 309 in Niederstetten angetreten. Für all diejenigen die zur Bundeswehr gehen: Die AGA dort ist eigentlich ziemlich locker und die Ausbilder sind wirklich super. Allerdings kann ich da nur für den 1. Zug sprechen. Soweit ich weiß, ging es im 3. Zug sehr viel härter zu. Aber kann auch sein, dass wie immer übertrieben wird ala "Bei uns war es eh am härtesten".
So jetzt direkt zu den Diensterfahrungen: Die ersten Tage bestehen größtenteils aus Theorie und viel, viel Warten. Und das Warten wird hauptsächlich im Stehen betrieben. Ich gehe jetzt nicht tiefer ins Detail. Jedenfalls fühlte ich mich schon am 2ten Tag alles andere als Wohl und am 3ten Tag hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Über das erste Wochenende durften wir sogar heim, aber auch da habe ich mich nicht wohl gefühlt. Also habe ich mich Montags krank gemeldet, da wir aber sowieso zum Arzt mussten, konnte das in einem Rutsch erledigt werden. Die Ärztin meinte, dass es wohl Depressionen sein könnten und mir einen Termin beim Psychiater im Bundeswehrkrankenhaus besorgt. Da es bis dahin noch eine Weile dauerte, wurde ich KzH (Krank zu Hause) geschrieben. Ich durfte noch am selben Tag heimfahren.
Während der ersten Tage habe ich dann aber auch gleich beschlossen einen Kriegsdienstverweigerungantrag zu schreiben. Einige meiner Kameraden ebenfalls. Unser Zugführer wollte darüber in Kenntnis gesetzt werden, wenn wir einen KDV stellen, was wir auch taten. Er meinte, dass wir diesen Handschriftlich bei ihm abgeben sollten. Über das erste Wochenende hatte ich diesen allerdings am PC verfasst und direkt an mein zuständiges KWEA geschickt. Darüber schien er dann nicht sehr begeistert, da ich mich seiner "Anordnung" widersetzt hatte. Ich bin aber nicht dumm und habe mich vorher im Internet informiert und dort stand ausdrücklich, dass ich es nicht an meinen Vorgesetzten geben soll. Das habe ich ihm auch gesagt und nachdem er sich darüber informiert hatte, hat er mich Recht gegeben.
Was ich damit sagen will: Die Bundeswehr hat sich permanent kooperativ erhalten. Die KDVler wurden nie nachteilig behandelt, im Gegenteil sie wurden nicht gezwungen Aktivitäten wie z.B. das Schiessen auszuüben. Außer mir wurde noch jemand KzH geschrieben und sollte zum Psychologen. Auch dabei verhielt sich meine Einheit kooperativ.
Nachdem ich vom KzH zurück war, sollte mich meine Einheit zum BwKrh fahren. Knapp 4 Stunden fahrt nach Amberg, nur um festzustellen, dass wir ins falsche Amberg geschickt wurden. Bei meiner psychischen Verfassung nicht gerade förderlich. Kurzum: Wieder zurück, nochmal ein paar Tage warten und wieder KzH bis dahin.
Dann wurden wir ins Richtige Amberg gebracht und beide vom Psychologen als "dauerhaft nicht wehrdienstfähig", kurz "T5", befunden. Bei mir lautete die genaue Diagnose: eine Anspassungs- und leichte, depressive Störung.
Da niemand genau sagen konnte, wie lange es bis zur Entlassung und Auskleidung dauert, wurden wir "Krank bis zum Dienstende" geschrieben. Da wir aber schon fast Monatsende hatten, dachte ich, dass es wohl nicht so lang dauern würde, da die Bundeswehr sonst einen weiteren Dienstmonat zahlen müsste. Ein Gehalt hatte ich immerhin schon erhalten.
Und nach 2 Tagen kam auch schon ein Anruf (ich musste die ganze Zeit erreichbar bleiben, was eine starke Einschränkung ist) und ich meldete mich am nächsten Tag wieder in der Kaserne zurück. Dort mussten wir, zwei KDVler und ich, einen Laufzettel abarbeiten, was 2 Tage in Anspruch nahm. Dann durfte ich als, bis dahin einigermaßen glücklicher, ausgemusterter wieder in die Freiheit. Nebenbei wurde ich übrigens auch als KDV anerkannt, musste aber wegen T5 keinen Zivildienst mehr leisten.
So viel zu meinen Erfahrungen zur Bundeswehr.
Fazit: Die Bundeswehr ist wirklich humaner geworden, als vor einigen Jahren. Ausbildungstechnisch hat sich allerdings wenig verändert. Die einzige gute Erfahrung, die ich jedoch mitnehmen konnte, war die Kameradschaft die dort herrscht. Manko dabei allerdings: Es sind und bleiben Kameraden. Einen guten Freund hätte ich dort nicht gefunden.
Falls jemand Details zum Dienst an sich möchte, einfach bedanken oder mir eine PM schicken. Dann kann ich auf die ersten Diensttage (die ich vollständig mitgemacht habe) oder die Auskleidung genauer eingehen.
Achja. Ihr werdet euch sicher fragen, weshalb ich dort Depressionen bekommen habe. Nein, ich wurde nicht gehänselt oder fertig gemacht. Aber die wahre Ursache kenne ich selber nicht. Meine Vermutung ist meine Abneigung gegen die BW.
/edit: Zur Verweigerung habe ich noch etwas: Als Soldat wird man realtiv schnell anerkannt. Bei mir kam allerdings die erste Verweigerung wieder zurück, da der Bearbeiter nicht ganz überzeugt war. Also musste ich noch einmal eine Stellungnahme schreiben, die dann aber sofort anerkannt wurde. Ich weiß nicht, ob nachgefragt wurde, weil ich Soldat war oder weil meine erste Verweigerung etwas dürftig war. Insgesamt hat das Verfahren, inklusive Stellungnahme, nur etwas 1 1/2 Wochen gedauert.
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14.10.09, 18:43
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#25
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makaber
Registriert seit: May 2009
Beiträge: 2.080
Bedankt: 950
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@DeltaRomeo: Wirklich toller und sachlicher Bericht.  Warst wohl leider etwas zu spät mit deinem Wehrdienst, beim ArtAufklBtl121 wärst du wohl besser aufgehoben gewesen.
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14.10.09, 23:18
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#26
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Staubsammler
Registriert seit: Sep 2009
Ort: Würzburg
Beiträge: 79
Bedankt: 4
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Zitat:
Zitat von foly
@DeltaRomeo: Wirklich toller und sachlicher Bericht.  Warst wohl leider etwas zu spät mit deinem Wehrdienst, beim ArtAufklBtl121 wärst du wohl besser aufgehoben gewesen. 
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Danke
Aufgrund der Anfragen werd ich auch noch einen ausführlichen Bericht über die ersten Tage und die Ausschleusung schreiben.
Beim ArtAufklBtl121 hab ich sogar damals in der Realschule mein Praktikum gemacht. Soweit ich das gehört habe, ging es dort etwas härter zu, als in Niederstetten. Damals war die Bundeswehr aber sogar mein Berufswunsch, erst nach meinem Wechsel aufs Gymnasium hat sich das geändert.
Zitat:
Zitat von Riuk
Ja, ich hab keinen Job sondern mach grad Abi und will dann schnell Studieren. 9 Monate weg, danach muss ich dann noch bis zum Studienbeginn warten...
Toll an der BW wäre das Geld, aber was bekommt man da ? 600 ? Naja mit etwas glück bekomm ich für ein Jahr (wenn ich aufs studium warten muss) nen Job wo ich zwar mehr arbeiten muss aber auch mehr verdiene. Natürlich, da muss ich keine versicherung, miete unso zahlen, aber das mach bis jetzt sowieso nicht.
Wenn ich den Job bekomme, auf den ich hinarbeite, ist ein Jahr weniger arbeiten schon ein tolles Auto, dass ich nicht bekomme ;D Ok, dafür kann ich ne woche allein im Wald überleben... toll
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Zitat:
Zitat von Prince Porn
Du kannst auch bei der Bundeswehr studieren ... aber hey nicht schlimm, dass man das nicht weiß, und man immer verlorene Zeit als Ausrede nutzt. ^^
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Also ich muss Riuk da vollkommen zustimmen. Die Zeit ist einfach verschwendete Zeit. Ich wollte auch sofort mit dem Studium anfangen, aber dann kam halt die Bundeswehr dazwischen und jetzt muss ich trotz Ausmusterung bis nächstes Jahr warten.
Klar kann man beim Bund studieren. Aber dazu muss man erst einmal geeignet sein und zusätzlich muss man sich auf mindestens 12 Jahre verpflichten. 12 Jahre heißen in der Regel auch Einsatz im Ausland und man muss eben darauf gefasst sein, dass man überall in Deutschland stationiert wird. So zum Beispiel auch jemand aus meiner Einheit, der aus Flensburg kam. Praktisch das ganz andere Ende von Deutschland.
Aber ich habe ja schon erwähnt, dass meiner Meinung nach die Wehrpflicht abgeschafft werden müsste. Aus diversen Gründen. Aber da hat jeder eine eigene Meinung
Btw: Meinen ausführlichen Bericht über die ersten Diensttage werde ich morgen verfassen und dann hier reinschreiben. Aber jetzt hau ich mich erst einmal aufs Ohr. Gute Nacht oder besser gesagt: "ZAPFENSTREICH"
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Ich bedanke mich immer, wenn ein Release in Ordnung ist!
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09.10.09, 00:33
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#27
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Newbie
Registriert seit: Apr 2009
Ort: max 254 kb/s
Beiträge: 71
Bedankt: 23
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Naja, ich finde es ist Zeitverschwendung hier zu erklären das 9 Monate Bundeswehr total sinnfrei ist.... aber wenn man den Zusammenhalt mag (= nur hin da
Ich hab aber mal gehört, dass das echt vom Ort abhängt... einige fanden es total geil andere nur assi
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09.10.09, 10:47
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#28
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Banned
Registriert seit: Mar 2009
Beiträge: 128
Bedankt: 4
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Zitat:
Zitat von Riuk
Ich hab aber mal gehört, dass das echt vom Ort abhängt... einige fanden es total geil andere nur assi 
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Worauf kommt das eigendlich an wo man hingeschickt wird?
oder wirft da einer einen Dartpfeil mit deinen Namen auf eine Deutschland karte? (nicht wörtlich nehmen^^)
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09.10.09, 11:51
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#29
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Anfänger
Registriert seit: Jul 2009
Beiträge: 0
Bedankt: 6
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Ich weis nur das damals viele Elektriker wie ich einer bin bei der Luftwaffe gelandet sind. 80% der Leute in der Grundausbildung waren Elektriker aus ganz Deutschland.
Die Grundi war Körperlich recht anstengend. Die Zeit danach hat dann wirklich Spaß gemacht. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Gruppe hatte nachher nie wieder.
Ich wäre gerne noch länger geblieben und kann immer wieder sagen das es eine Erfahrung war ich ich nicht missen möchte.
Ich denke es kommt da sehr stark auf die Einstellung jedes einzelnen an obs einem gefällt oder nicht.
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09.10.09, 06:55
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#30
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Dokujunkie
Registriert seit: Jul 2009
Beiträge: 47
Bedankt: 52
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Also ein Attest reicht eigentlich schon aus. Ich musste dann nicht mal zur Musterung gehen
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09.10.09, 07:10
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#31
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Anfänger
Registriert seit: Feb 2009
Beiträge: 4
Bedankt: 0
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hallo
Hallo zusammen!
Also erstmal empfand ich die Bundeswehrzeit als sehr gute erfahrung und mir hat auch einiges nicht so gefallen aber alles in allem würde ich es immer wieder machen!
Und noch was zur Verweigerung: ein Oberfeldwebel hatte uns kurz vor der Waffenausbildung gesagt : wer hier nicht sein möchte sollte nur sagen er macht dieses Waffentraining nicht mit und nimmt sie nicht in die hand (also die Waffe)!
Und würde somit ausgemustert werden!
Naja also ich wahr 23 monate beim bund und kann es jedem nur empfehlen!
Man lernt viel (aber auch unnützliches wie überalll)
Naja und wo kann man schonmal schiessen oder Handgranaten werfen!
Aber auf Menschen könnte ich auch nicht schiessen!!!!!!!
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09.10.09, 07:40
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#32
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Banned
Registriert seit: Oct 2009
Beiträge: 102
Bedankt: 1
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Mhh ich wurde auch noch nicht gemustert hab früher mal attest wegen Asthma und Heuschnupfen reingereicht aber vielleicht wollen die doch noch irgendwann was von mir ? ^^
Bauhjar: 90
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09.10.09, 09:01
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#33
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Ex-Co-Administrator
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Ich persönlich muss in sehr naher Zukunft zur OPZ nach Köln, da ich mich für die Laufbahn der Offiziere beworben habe (Heer).
Sollte ich für die Offizierslaufbahn geeignet sein, werde ich mich für 12 Jahre verpflichten lassen, und dann auch dort studieren.
Ich kann hier ja nächste Woche mal posten, wie es in der OPZ war.
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09.10.09, 09:55
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#34
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the unicorn
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hi,
also ich hab die OPZ vor 3 monaten durchlaufen, wenn du dafür tipps brauchst bin ich dir gerne behilflich.
hatte mich schon vor meinem GWD für die Laufbahn interessiert, den test dann allerdings erst am ende meiner GWD-Zeit gemacht. ich kann nur bestätigen dass es eine gute erfahrung fürs leben ist. auch wenn man es vielleicht nicht als gut empfindet hin und her gescheucht und mal in den arsch getreten zu bekommen (bitte nicht wörtlich nehmen), ist es doch wichtig zu lernen sich unterzuordnen. und wenn man das auch im rahmen der bestimmungen macht(auch man selbst muss sich nich alles gefallen lassen) kommt man eigentlich sehr gut aus mit den vorgesetzten.
ich hab die BW aus persönlich/familiären gründen dann verlassen, muss aber sagen, dass ich sie sehr vermisse. vorallem so dinge wie biwak waren zwar sehr anstrengend, aber im nachhinein spaßig und jedes mal n kleines abenteuer.
wenn man dann ein gutes bild abgibt kann man auch auf ein schönes abschlusszeugnis hoffen, was bei arbeitgebern immer gut ankommt, da dort meist die "soft-skills" aufgezählt werden.
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Zitat:
Wenn Du die Stecknadel nicht findest, zünde den Heuhaufen an!
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09.10.09, 10:45
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#35
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Ist öfter hier
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Zitat:
Zitat von Amstaff-Bo
Ich persönlich muss in sehr naher Zukunft zur OPZ nach Köln, da ich mich für die Laufbahn der Offiziere beworben habe (Heer).
Sollte ich für die Offizierslaufbahn geeignet sein, werde ich mich für 12 Jahre verpflichten lassen, und dann auch dort studieren.
Ich kann hier ja nächste Woche mal posten, wie es in der OPZ war.
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Ich beneide dich. Wollte ich auch immer machen, wurde aber aufgrund meiner Sehschwäche ausgemustert.  Drücke dir die Daumen. Viel Glück.
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Die zehn Gebote Gottes enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons aber exakt 25911 Wörter.
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