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pauli8
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Standard Verhetzen, verunglimpfen, verachten

Zitat:
Demagogen-Portal „Nius“

Verhetzen, verunglimpfen, verachten

von Stefan Niggemeier 9. Oktober 2023

Man könnte fast jeden Tag über „Nius“ schreiben, die rechte Wut- und Wüter-Seite um den geschassten „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt. Es genügt ein Klick auf irgendeinen Artikel, irgendein zufälliges Video, und man sitzt mit offenem Mund vor den Abgründen aus Hass und Gehässigkeit, Verdrehungen und Verleumdungen, Manipulation und Wahn.
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Aktuell findet man dort zum Beispiel ein Kurzvideo von Reichelt, in dem er tut, was er fast immer tut: Seine ungehemmte Verachtung vor allem, was irgendwie politische grün ist, und vor einem demokratischen System, in dem Vertreter dieser Partei als Teil einer Koalition mitregieren dürfen, und vor einer Bevölkerung, die deshalb nicht jeden Tag alles anzündet, in eine Kamera zu erbrechen.

Das klingt zum Beispiel so: gendwie politische grün ist, und vor einem demokratischen System, in dem Vertreter dieser Partei als Teil einer Koalition mitregieren dürfen, und vor einer Bevölkerung, die deshalb nicht jeden Tag alles anzündet, in eine Kamera

„Für die Grüne Partei muss es ein sagenhafter Rausch sein, dieses Land zu regieren. Stellen Sie sich vor, Sie wären nicht mal qualifiziert, um eine Imbissbude zu führen und plötzlich händigt man Ihnen das ganze Land aus. Sie hätten nichts gelernt und nie gearbeitet und verdienten auf einmal mehr als 90 Prozent der Menschen in diesem Land. Niemand will, was Sie wollen, aber – Sie können es einfach trotzdem machen. Niemand hat Sie direkt gewählt – von 118 Grünen im Bundestag haben nur 16 einen Wahlkreis gewonnen – und doch behaupten Sie einfach, Hüter der einzig wahren Gesinnung zu sein. Menschen, die keine Alternativen haben – so wie die Grüne Partei – werden gefährlich.

Die Alternative zur Macht für die meisten Grünen wäre Arbeits- und Bedeutungslosigkeit. Das ist der Grund, warum die Grüne Partei inzwischen ganz offen und unverblümt spricht wie eine totalitäre Bewegung.“

Womöglich gibt es irgendeinen Anlass oder Zusammenhang, aber nicht in diesem Kurzvideo, und wer braucht schon einen Anlass oder einen Zusammenhang, wenn es darum geht, eine ganze Partei zu diskreditieren als hätte sie die Macht ergriffen wie 1933.

Das nächste Video beginnt dann mit einem Foto, auf dem Luisa Neubauer den Papst trifft, und eine junge Moderatorin sagt: „Hier treffen zwei religiöse Führer aufeinander. Der eine verantwortet körperliche Vergehen an Kindern. Die andere sorgt für psychische Instabilität bei jungen Menschen, im Fachjargon ‚Klimaangst‘ genannt.“ Und so weiter, und so fort.

Soll man dafür Aufmerksamkeit schaffen?

Wir fragen uns gelegentlich in der Redaktion, ob wir mehr über dieses Medium berichten sollten, das sich als „Stimme der Mehrheit“ bezeichnet und offenbar von einem Milliardär finanziert wird. Persönlich glaube ich bei solchen Themen und Seiten nicht, dass Ignorieren und Wegschauen hilft; dass man ernsthaft Gefahr läuft, einer Seite durch kritische Begleitung überhaupt erst richtig Aufmerksamkeit zu verschaffen: Dafür sorgen schon die Algorithmen und die radikalen Fans in den Sozialen Medien. Trotzdem ist klar, dass das Provozieren von Entrüstung, bei den eigenen Leuten, aber auch den Kritikern, ein wesentlicher Teil des Konzeptes ist, und man muss einer solchen Strategie nicht auf den Leim gehen.

Doch selbst für „Nius“-Verhältnisse war diese Woche ein Tiefschlag. Man griff dankbar die Vorlage von CDU-Chef Friedrich Merz auf, der am Mittwoch vergangener Woche gesagt hatte: „Die werden doch wahnsinnig, die Leute, wenn die sehen, dass 300.000 Asylbewerber abgelehnt sind, nicht ausreisen, die vollen Leistungen bekommen, die volle Heilfürsorge bekommen. Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine.“



Die Antwort von „Nius“ auf die dadurch ausgelöste Debatte war dieses zum Teilen gemachte Bild:
Foto: Nius.de / Unkenntlichmachung: Übermedien

Selbst wenn die Leute von „Nius“ einige Asylbewerber gefunden hätten, die mit ihren neuen Zähnen auf Kosten der dummen deutschen Steuerzahler prahlen, wäre das eine niederträchtige Montage, die Ressentiments schüren und anfeuern will; ein Bild in der Tradition übelster Demagogie zur Verunglimpfung ganzer Völkergruppen.

Aber die Asylbewerber, die die Leute von „Nius“ gesprochen haben, haben sich gar nicht „die Zähne neu machen lassen“. Sie berichten fast alle, dass sie Schmerzen hatten, dass sie Karies hatten, Routinebehandlungen. Für manche war es der erste Besuch überhaupt in ihrem Leben beim Zahnarzt. Keiner von ihnen sagt, dass er wegen der guten Zahnversorgung hier nach Deutschland gekommen ist.

Das Gesicht eines 14-Jährigen haben die „Nius“-Profis versucht, unkenntlich zu machen, was ihnen nicht einmal im Ansatz gelungen ist.

Die Befragten, die überwiegend kaum Deutsch sprechen, scheinen nicht zu wissen, was das für ein Medium ist, mit dem sie reden, „die Stimme der Mehrheit“, nicht die Stimme einer Minderheit wie der Flüchtlinge. Die werden nur vorgeführt. Zu dem Satz „Danke Deutschland für die Zähne“, den mehrere in die Kamera sagen, scheinen sie aufgefordert worden zu sein, so wirkt es zumindest.

„Nius“ notiert noch bedeutungsschwanger, dass „auffallend“ gewesen sei, dass alle eine deutsche Krankenversicherungskarte vorweisen konnten, „obwohl sie teilweise erst seit einem Jahr in Deutschland lebten“. Dabei ermöglicht eine Gesundheitskarte nur vergleichsweise unbürokratisch, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu bekommen.

Die „Mehrheit“

Die (ohnehin problematische) Unterscheidung, dass Merz ausdrücklich von abgelehnten Asylbewerbern sprach, die eigentlich ausreisen müssten, lässt „Nius“ ganz weg. Das ist auch alles egal. Es geht nur darum, Stimmung zu machen gegen all die Horden, die es sich angeblich auf Kosten der Deutschen, der Mehrheit, gut gehen lassen. Und es geht darum, diese Menschen zu benutzen, um Stimmung zu machen gegen Leute, die der fremdenfeindlichen Rhetorik von Merz widersprechen, die nicht den Reflex haben, dass man jetzt darüber nachdenken sollte, ob Asylbewerber eigentlich überhaupt zum Zahnarzt gehen müssen oder dürfen oder nicht die Schmerzen einfach aushalten sollten, irgendwo hört’s mit der Humanität ja auch mal auf.

Der „Nius“-Beitrag ist anonym veröffentlicht. Im HTML-Code ist als Autor Philippe Fischer angegeben, Absolvent der Axel Springer Akademie, der für „Computer Bild“ und „Techbook“ gearbeitet hat, bevor er zu „Nius“ wechselte. Als Chefredakteur verantwortet Jan David Sutthoff die Inhalte, ein Menschenfreund, der sich „als Feelgood-Leader“ versteht, der als Führungskraft überzeugt ist, dass Menschen „nur dann ihr Bestes geben können und wollen“, wenn sie sich gut auf ihrer gemeinsamen Mission fühlen.

Man muss sich diese Hetzer gut gelaunt vorstellen.

Nachtrag, 12.10.2023. Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ hat die Flüchtlingsunterkunft besucht, vor der „Nius“-Reporter die Männer offenbar angesprochen haben. Die Betroffenen berichten unter anderem, dass sie von den Reportern aufgefordert worden seien, ihr Zähne zu zeigen und den Daumen zu heben. „Im Grunde wurden die Leute missbraucht“, sagt die Leiterin des Wohnheims. „Denen wurden die Worte im Mund umgedreht.“ Dass sie selber eine Zuzahlung für Zahnbehandlung geleistet hätten, sei zum Beispiel nicht erwähnt worden. (Beitrag ab Minuten 24:00.)

Der Autor




Stefan Niggemeier ist Gründer von Übermedien und „BILDblog“. Er hat unter anderem für „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ und den „Spiegel“ über Medien berichtet.
Quelle:

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Reichelt ist für mich eine "Dreckschleuder" der üblen Sorte.
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betaalpha (12.10.23), Draalz (12.10.23), gerhardal (12.10.23), mati108 (13.10.23), MotherFocker (12.10.23), muavenet (13.10.23), Shao-Kahn (13.10.23), Uwe Farz (12.10.23), _Eule_ (13.10.23)
 


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