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10.10.23, 10:38
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Semesterstart in München:Wenn Studenten ins Zelt ziehen
Zitat:
Semesterstart in München:Wenn Studenten ins Zelt ziehen
Während des Oktoberfests wurden Massen von internationalen Gästen in Thalkirchen beherbergt, nun können dort Studenten ihr Zelt aufschlagen. (Foto: Florian Peljak)
Für Studenten ist es fast aussichtslos, in München eine Bleibe zu finden. Nun bietet ihnen der Campingplatz Thalkirchen einen Platz - und einen großen Rabatt. Ist das die Lösung? Und womöglich sogar romantisch?
Ach, das erste Semester! Weg von zu Hause, die erste eigene Wohnung, die komplette Freiheit und jeden Tag Tiefkühlpizza. Auch wenn diese Zeit im Rückblick wie fast alles romantisch verklärt wird, so hat es doch nie mehr im Leben einen Abschnitt gegeben, in dem so viel, ja alles möglich schien.
Die eigene Bude, und wenn es nur ein Zimmer war: der Beleg fürs Erwachsensein, der Beweis, dass man es auch ohne Mutter und ihre Schinkennudeln, ohne Vater und sein handwerkliches Geschick schaffen kann. Gut, der Spiegel und die Garderobe hingen ein bisschen schief, und die ersten Versuche zur Pflanzenzucht endeten mit mehreren Todesfällen durch Verdursten. Aber, hey: Aufstehen, wann einem danach ist! Essen, wann man will! Freunde und -innen zu jeder Tages- und Nachtzeit einladen! So schmeckt die Freiheit.
Nur schade, dass diese Freiheit in München ihren Preis hat - einen Preis, den sich viele Studenten nicht leisten können, weil schon ein normales 25-Quadratmeter-Zimmer leicht mal mehr als 1000 Euro Miete im Monat kosten kann. Daran wird sich auch so schnell nichts ändern, da können noch so viele Studentenwohnheime gebaut werden.
Immerhin, es gibt Ideen: Die Münchner Raumentwicklungsgesellschaft (MRG), eine hundertprozentige Tochter der Stadt, ist Eigentum des Campingplatzes an der Thalkirchener Floßlände und bietet Studienanfängern an, dort den ganzen Oktober durch für die Hälfte des üblichen Preises campen zu können. Das wären, ausgerechnet nach der Preistabelle des Platzes für eine Person und ein kleines Zelt, im Monat etwa 250 Euro.
Dafür ist aber auch alles da: eine Bushaltestelle, ein Selbstbedienungsladen, Gastronomie, Waschmaschinen und Wäschetrockner. Zur Morgen-Toilette allerdings muss man hinaus ins Freie, und Duschen kostet 2,10 Euro.
Jedenfalls bietet das Angebot die Gelegenheit, später ebenfalls ins Romantische verzerrt zu werden: Wir hatten ja nichts... Aber abends alleine auf meiner Luftmatratze, und draußen zirpten die Grillen - schön war's schon. Die Kinder der heutigen Erstsemester verdrehen genervt die Augen und denken: Hoffentlich kann ich bald ausziehen.
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Es ist ein absolutes Trauerspiel und der Freistaat duckt sich weg. Fast 1.500 Wohnungen stehen in der Studentenstadt seit nun zwei Jahren leer. Der Freistaat wollte sie sanieren, der Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) sagte es zu und nun streitet eine Behörde der anderen die Verantwortung ab. Die staatliche Wohnbaugesellschaft Bayernheim sollte das übernehmen.
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