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Klimakrise - Gemeinsam gegen den Golem

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pauli8
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Standard Klimakrise - Gemeinsam gegen den Golem

Noch eine interessante Betrachtung des Kolumnisten Christian Stöcker...oder warum die Gefahr nicht erkannt wird.

...Noch vor den Beschlüssen der Bundesregierung geschrieben...


Zitat:
Klimakrise
Gemeinsam gegen den Golem

Zum ersten Mal hat die Menschheit einen gemeinsamen Feind. Und wir alle tragen eine Mitschuld, dass die Klimakrise bisher nicht entschlossen bekämpft wurde. Diese Woche wird weltweit zeigen, dass sich das nun ändert.



Eine Kolumne von Christian Stöcker


Factory with smoking

Montag, 16.09.2019 08:20 Uhr

So absurd und zynisch das klingt: Das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit ist ein undankbares Nachrichtenthema.
Zum einen verläuft die Erhitzung der Erde durch menschliche Aktivitäten zwar erdgeschichtlich betrachtet rasend schnell.

Für die menschliche Wahrnehmung aber ist der Klimawandel zu langsam. Wir können die Veränderung nicht selbst spüren, deshalb erscheint sie vielen bis heute irreal. Wir können nur ihre Auswirkungen beobachten. Und das ist, wenn man nicht selbst Gletscherforscher, Ozeanografin oder Artenkundler ist, nicht Alltag. Noch nicht.

Die Wetter******* und das Artensterben von heute sind nur die Vorboten einer so katastrophalen Entwicklung, dass sie für die meisten Menschen bis heute unvorstellbar ist - oder aktiv ausgeblendet wird. Dafür gibt es eine Reihe von mittlerweile gut untersuchten psychologischen Ursachen.

Das Ende der menschlichen Zivilisation ist möglich

Wenn Monsterstürme, mörderische Hitzewellen, Dürreperioden und sterbende Ökosysteme aber erst einmal so allgegenwärtig geworden sind, dass auch die hartnäckigsten Klimawandelleugner nicht umhinkommen, die Realität der Erderhitzung zu akzeptieren, wird es zu spät sein. Es gibt bei der Veränderung des Erdsystems klar definierte Kipppunkte, und wenn die überschritten werden, gibt es kein Zurück mehr.

Es klingt pathetisch, aber es ist wahr: Das Ende der menschlichen Zivilisation liegt im Bereich des Möglichen.

Echte Schurken

Die Katastrophe abzuwenden, erfordert eine gewaltige globale Anstrengung. An ihrem Ende wird eine angenehmere, lebenswertere Welt stehen. Aber bis es so weit ist, werden viele Menschen rund um den Globus die notwendige Veränderung als das Problem, nicht als die Lösung wahrnehmen. Und sei es nur, weil sie das wahre Problem immer noch nicht sehen oder sehen wollen.

Es gibt in der Geschichte des Umgangs mit der menschengemachten Erderhitzung echte Bösewichte. Übeltäter vom Kaliber von James-Bond-Schurken, nur nicht so unterhaltsam.
Insbesondere in den USA haben einige wenige sehr reiche Männer und einige der Unternehmen, die am meisten an der CO2-Produktion verdienen, jahrzehntelang mit viel Aufwand eine sehr erfolgreiche Desinformations- und Verwirrungskampagne betrieben.

Sie haben Wissenschaftler bezahlt, Thinktanks gegründet, Studien in Auftrag gegeben, und "Experten" in Talkshows geschickt, um immer wieder Zweifel an dem zu säen, was längst als gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis galt: Dass wir selbst es sind, die mit unserer Sucht nach fossilen Brennstoffen und Rindfleisch dafür sorgen, dass die Erde immer heißer wird, die Ozeane immer saurer.

Es ist schwierig, das einzugestehen

Viele andere, Politiker, Manager und Journalisten zum Beispiel, haben sich mitschuldig gemacht: Weil sie das Problem nicht sehen wollten, Ausreden fanden, sich erst einmal mit etwas anderem zu beschäftigen, sich ihren eigenen kognitiven Abwehrmechanismen hingaben, statt die Dringlichkeit zu akzeptieren. Weil sie lieber noch ein bisschen mehr Geld verdienen oder "Shareholder Value" erzeugen wollten.

Es ist in diesem Zeitalter der Verschwörungstheorien besonders schwer, das einzugestehen: Dass es einer vergleichsweise kleinen Gruppe, die aus uneingeschränkt eigennützigem Interesse und *******r Kurzsichtigkeit heraus handelt, gelungen ist, einen relevanten Teil der Bevölkerung massiv und über viele Jahre hinweg in die Irre zu führen. Und dass sehr viele bereit waren, sich einlullen zu lassen oder die so erreichte Verzögerung zumindest ohne allzu großen Widerstand hinzunehmen.

Der Wendepunkt

Im Weißen Haus in Washington sitzt einer der verbliebenen Vertreter dieses Klubs der Skrupellosen. In einigen Jahrzehnten werden die Mitglieder dieses Klubs weltweit als Verbrecher verabscheut werden. Wenn die schon jetzt unausweichlichen Auswirkungen der Erwärmung nicht mehr zu ignorieren sind, wird den Propagandisten des Weiter-so die Verachtung zuteilwerden, die sie verdienen. Das aber werden die meisten von ihnen nicht mehr miterleben.

Die Jahre 2018 und 2019 werden vermutlich als die Zeit in die Geschichte eingehen, in der sich das Blatt wendete, was die öffentliche Wahrnehmung angeht: Der arktische Permafrostboden schmolz, arktische Gehölze und der tropische Regenwald brannten, Hitzewellen töteten Menschen, Hurrikan "Dorian" verwüstete die Bahamas, und selbst im wohltemperierten Mitteleuropa brachte der zweite Hitze- und Dürresommer in Folge Landwirte in Bedrängnis.

Und eine 16-jährige Schwedin erschuf, nur mit einem Pappschild bewaffnet, die erste dezentrale, internationale, langlebige Protestbewegung der Menschheitsgeschichte.

Es passiert wirklich

Es geht jetzt wirklich los, das ist das Gefühl, das diese Ereignisse bei vielen Menschen ausgelöst haben. Es passiert wirklich, und das ist erst der Anfang. Wenn dieses Gefühl erst einmal da ist, geht es nicht mehr weg. Das ist unsere größte Chance.

Es ist angesichts dieser Sachlage aber auch leicht, in Zynismus zu verfallen. Das ist das größte Verdienst von Greta Thunberg und den "Fridays for Future"-Demonstranten: Im Angesicht der vollständig berechtigten Ängste und Forderungen der eigenen Kinder und Enkel schaffen es nur hartgesottene Menschenfeinde, diesen Zynismus durchzuhalten. Und das Gute ist: Das ist auch gar nicht nötig.

Es ist eben noch nicht zu spät.

Der träge, furchtbare Golem

Am Freitag dieser Woche, dem 20. September, werden rund um den Globus nicht nur Schüler, sondern Menschen jeden Alters gegen den Klimawandel streiken und demonstrieren, vermutlich werden sich Millionen beteiligen. Mehr als 200 internationale Medien, von Afrika bis Nordeuropa, von den USA bis Indien und Japan, darunter auch der SPIEGEL, haben sich mit der Initiative "Covering Climate Now" gemeinsam verpflichtet, in dieser Woche mit Wucht über dieses doch eigentlich journalistisch so undankbare Thema zu berichten.

Die Klimakrise wissenschaftlich, sozial, politisch und im Alltagserleben der Menschen möglichst vielfältig auszuleuchten, sichtbar, verständlich, begreifbar zu machen. Für, hoffentlich, noch mehr Menschen.

Die Menschheit steht, so pathetisch das klingt, an einem Wendepunkt. Die Klimawandelleugner, die Abwiegler und Verzögerer haben die Deutungshoheit verloren. Der globale Konsens, dass die Krise real ist, existenziell bedrohlich und nur noch mit großen Anstrengungen einzudämmen, ist längst da.

Jetzt ist es an der Zeit zu handeln. Schnell, konzertiert und global. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat die ganze Menschheit einen gemeinsamen Feind. Einen trägen, furchtbaren Golem, den sie selbst geschaffen hat, ganz aus Versehen.
Wir können ihn besiegen, gemeinsam. Wir müssen nur endlich anfangen zu kämpfen.
Quelle:
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