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Draalz 20.01.25 15:53

Die »Renaissance der Atomkraft« bleibt ein Wunschtraum
 
Zitat:

Energiepolitik

Die »Renaissance der Atomkraft« bleibt ein Wunschtraum


Eine Kolumne von [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]


Union und FDP setzen auf Atomkraft – geknüpft an unerfüllbare Bedingungen. Und auch die Internationale Energieagentur träumt von einer »neuen Ära der Atomenergie«. Doch mit der Realität hat das nichts zu tun.

19.01.2025, 17.32 Uhr

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Stillgelegtes Kernkraftwerk Isar: Märchenhaftes Versprechen Foto: Wolfgang Maria Weber / IMAGO

Ende November 2024 [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Joe Kaeser, Aufsichtsratschef von Siemens Energy, bei Sandra Maischberger: »Es gibt kein einziges Atomkraftwerk auf dieser Welt, das sich ökonomisch rechnet.« Dabei liefert [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] selbst Bauteile für [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], aber Kaeser ist eben ein ehrlicher Mann.

Tatsächlich wird Atomkraft überall »massiv von Regierungen subventioniert«. So steht es in der [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], nicht in einer Greenpeace-Broschüre.

Die Versorger sind sich einig: Das wird nichts

Der Chef des deutschen Energieversorgers [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], Markus Krebber, [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]: »Ein Neubau dauert bis zu zehn Jahre oder mehr, Atomkraft hilft nicht bei den aktuellen Engpässen. Aktuelle Kernkraftprojekte in anderen Ländern zeigen, sie sind oft doppelt so teuer wie geplant und kosten zweistellige Milliardenbeträge.« Selbst »doppelt so teuer« ist manchmal noch geschmeichelt, aber dazu gleich.

Auch die letzten drei Atomkraftwerke, die zu Beginn der Ampelregierung abgeschaltet wurden, wieder anzufahren, hält Krebber für aussichtslos und zu teuer. Selbst der Chef der AKW-Betreiberfirma Preussen Elektra, Guido Knott, sagte im Untersuchungsausschuss des Bundestages zum [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], Kraftwerke wieder anzufahren [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Preussen-Elektra gehört zu [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].

Der Chef der Atomsparte des dritten großen Energieversorgers, EnBW, [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]: »Der Rückbaustatus unserer fünf Kernkraftwerke ist praktisch gesehen irreversibel«, so Jörg Michels. Und: »Wir glauben nicht, dass der Neubau von Kernkraftwerken in Deutschland eine Lösung der Fragen zu heutigen Problemstellungen der Energieversorgung wäre.«

Atomkraft ohne massive Subventionen gibt es nicht

Solche Einigkeit unter denen, die an neuen Atomkraftwerken theoretisch Geld verdienen würden, ist bemerkenswert. Sie reflektiert die ökonomische Realität: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] ist teuer und ohne Subventionen unmöglich. Die e><trem teuren [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Außerdem passen Atomkraftwerke nicht zu erneuerbaren Energien, weil sie nur langsam hoch- und heruntergefahren werden können, also träge sind. Besser gleichen flexible Speicher und Wasserstoffkraftwerke Flauten und Dunkelheit aus.

Trotz alledem hält sich die Vorstellung von einer »Renaissance der Atomkraft« weiterhin hartnäckig. Wenn man sich den deutschen Wahlkampf ansieht, mit entlarvenden Einschränkungen. In einem Papier von CDU und CSU aus dem vergangenen Jahr stand, man wolle prüfen, ob die »Wiederaufnahme des Betriebs der zuletzt abgeschalteten Kernkraftwerke unter vertretbarem technischem und finanziellem Aufwand noch möglich ist«. Die Antwort kennen wir bereits. Sie lautet:»Nein.«

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] fordert in Bayern trotzdem den Stopp des Rückbaus des AKW Isar 2, den nicht einmal der Betreiber für sinnvoll hält. Und im Wahlprogramm der Union [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] wieder etwas von der »Option Kernenergie«.

Die FDP setzt weiterhin auf Feenstaub

Die [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] hält es mit Harry Potter: Man kann sich ja mal ein Wunder wünschen! Aus dem FDP-Wahlprogramm: »Wir Freien Demokraten wollen die Nutzung klimafreundlicher Zukunftstechnologien wie Kernfusion und sicherer Kraftwerke ohne Subventionen ermöglichen.« Da könnte auch stehen »wir wollen die Nutzung von Feenstaub ermöglichen«, denn Fusionskraftwerke gibt es nicht – und Kernkraft »ohne Subventionen« auch nicht.

Selbst [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] wies noch vor Kurzem wieder und wieder darauf hin, dass Atomkraftwerke »[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]« sind. Wenn aber der Steuerzahler das Risiko für Störfälle trägt, ist das eine gewaltige Subvention. Überhaupt: Die »Union of Concerned Scientists« hielt [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] schon 2011 fest, dass die gewaltigen Subventionen »die beträchtlichen Kosten und Risiken der Atomkraft verschleiern«. Daran hat sich nichts geändert.

Überall Konjunktive und unerfüllbare Bedingungen

Die Begeisterung von Union und FDP für Atomkraft ist wohl deswegen mit so vielen Konjunktiven und unerfüllbaren Bedingungen verknüpft, damit sie nach der Wahl vermeintlich geräuschlos abgeräumt werden kann. Eigentlich täuschen diese Parteien die Wähler – ähnlich wie die märchenhaften Steuersenkungsversprechen [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] und [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].

Merz, Söder und Lindner wissen, dass nach der Wahl in Deutschland weder Atomkraftwerke reaktiviert noch neue gebaut werden. Aber weil sie [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], die sich von denen der Grünen unterscheiden, erzählen sie bis zum 23. Februar eben Märchen. Das wird bei all jenen, die diese Märchen glauben, zwangsläufig für Enttäuschung und noch mehr Politikverdrossenheit sorgen.

Et tu, IEA?

Von AKW-Fans wurde diese Woche ein [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] der Internationalen Energieagentur (IEA)begeistert zitiert. Die IEA gilt in Energiefragen eigentlich als politisch neutral. Sie interessiert sich primär dafür, dass künftig CO?-neutrale Energieversorgung ausreichend vorhanden ist. Deshalb feiert auch die IEA erneuerbare Energien, die derzeit den weit überwiegenden Teil aller neuen Stromversorgung ausmachen: 80 Prozent des globalen Zubaus im Jahr 2022 und [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].

Doch in dem neuen [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] stehen überraschende Sätze: »Die Markt-, Technologie- und Regulierungsfundamente für eine neue Wachstumsära für Atomenergie in den kommenden Jahrzehnten«, will die Organisation ausgemacht haben. In »über 40 Ländern« gebe es »Unterstützung für eine Ausweitung der Nutzung von Atomenergie«. Unterstützung vielleicht, Geld aber meist nicht.

Auch bei der IEA träumt man dennoch von einer »[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]«. Warum? Weil aus Sicht der Agentur einfach alles besser ist als noch mehr fossile Brennstoffe.

Ein einzelnes Pilotprojekt in China

Große Hoffnungen setzt IEA-Chef Fatih Birol auf einen neuen Reaktortyp namens Small Modular Reactor (SMR). Tatsächlich machen SMRs jedoch vor allem durch eingestellte Projekte Schlagzeilen. Ein Unternehmen, das solche Reaktoren bauen wollen, [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] für die USA und will stattdessen auf Wind, Sonne und Batterien setzen. Ein Zweites [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Das erstere, NuScale, hatte zuvor viele Millionen Dollar an Subventionen vom US-Energieministerium verbrannt, ebenso wie andere SMR-Unternehmen. Auch das bankrotte Start-up mit dem originellen Namen Ultra Safe Nuclear Corporation (USNC) hatte zuvor Subventionen und [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] eingesammelt.

In China ist ein [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] im Bau. In den USA hat das Start-up Kairos vergangenen Juli mit der [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] – für einen Demonstrationsreaktor.

Auch die IEA übt sich bei diesem Thema in »Wunschdenken«. Die »ersten kommerziellen SMR-Projekte« würden vermutlich »um 2030 herum den Betrieb aufnehmen«, heißt es in dem Bericht. Bis dahin wird [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], das mit dem 1,5-Grad-Ziel kompatibel ist, vollständig aufgebraucht sein.

Und selbst 2030 ist angesichts der derzeitigen Lage doch reichlich optimistisch. Die IEA weist auch darauf hin, dass Kernkraft derzeit weniger als zehn Prozent der globalen Stromerzeugung ausmacht.

Winzige Tropfen auf sehr heiße Steine

Erneuerbare Energien einschließlich [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] machten bereits 2023 30 Prozent der Stromerzeugung aus, die IEA rechnet mit einem Wachstum bis auf einen Anteil von 46 Prozent im Jahr 2030 – fast vollständig aus den Bereichen Wind- und Solarenergie. Allerdings hat die IEA das Wachstum gerade in diesen Bereichen in den vergangenen zwanzig Jahren verlässlich unterschätzt. Sie setzt immer wieder lineare Trends an, wo tatsächlich [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] besteht. Und das trifft längst auch auf [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].

Woher kommt also der Glaube der IEA an die Atomkraft? Wenn man sich den Bericht genau ansieht, ruhen die Hoffnungen fast ausschließlich auf China. Dort sind der IEA zufolge Kernkraftwerke mit einer geplanten Gesamtleistung von etwa 33 Gigawatt im Bau, auch dort [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Auf Platz zwei landet Indien mit noch knapp sechs geplanten Gigawatt. Das entspricht etwa der Leistung der letzten drei in Deutschland abgeschalteten AKW – in einem Land mit über 1,4 Milliarden Einwohnern und einem [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Leistung in den kommenden zwei Jahren.

Ökonomisch desaströs

Die einzigen europäischen Projekte auf der Liste sind Hinkley Point C in Großbritannien (ca. 3,4 Gigawatt) und der neue Reaktor 3 im französischen Flamanville in Frankreich (ca. 1,7 Gigawatt). Es werden keineswegs »überall um uns herum« Atomkraftwerke gebaut, wie immer wieder gern behauptet.

Die real existierenden Projekte sind ökonomisch desaströs: Hinkley Point wird mit mindestens sechs Jahren Verspätung fertiggestellt werden und hat – derzeit! – ein Preisschild in Höhe von umgerechnet 54 Milliarden Euro. Der Strom aus dem Kraftwerk wird [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].

Für den Preis dieses einen Reaktors könnte man mehr als 80 große, wasserstofffähige Gaskraftwerke bauen, die man, anders als ein Atomkraftwerk, wirklich nur bei Bedarf schnell hoch- und anschließend wieder herunterfahren kann. Deutschland [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...].

Frankreichs Rechnungshof ruft »Stopp!«

Zum Thema Flamanville hat sich gerade erst der französische Rechnungshof geäußert. Die Kosten für den dritten Reaktor dort haben sich seit dem Projektstart im Jahr 2006 versiebenfacht, das Projekt ist zwölf Jahre im Verzug, sogar die Kostenschätzung von 2020 wurde noch einmal um vier Milliarden Euro überzogen. Was, um den ehemaligen »Capital«-Chefredakteur Dirk Specht zu zitieren »mehr ist, als ursprünglich das komplette Projekt kosten sollte«.

Der französische Rechnungshof [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] eine »mediokre Rentabilität«, wenn er – falls das klappt – im Laufe dieses Jahres tatsächlich in den Regelbetrieb geht. Specht hat einen [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] über den Rechnungshofbericht geschrieben – er fällt für die in Deutschland so oft gepriesene französische Atomkraft vernichtend aus.

Frankreichs Rechnungshof will – anders als Frankreichs Staatskonzern EDF – keine weiteren Investitionen in Kernkraftwerke sehen. Außerdem fordert er endlich ordentliche Studien zu den tatsächlichen Kosten und will in internationale Projekte nur noch dann investieren, wenn Verzögerungen ausgeschlossen und konkrete Gewinne garantiert werden können. Der Grund dürfte einmal mehr das Milliardengrab Hinkley Point C sein, denn das baut EDF, der Staatskonzern, der, wenig überraschend, [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Auch in [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] bezahlen für die Atomkraft letztlich also die Steuerzahler, und zwar kräftig. Das wird bei innereuropäischen Preisvergleichen gern ignoriert.

Wunschtraum der Atomlobby

Eine »Renaissance der Atomkraft« gibt es in Wahrheit nur in einem Land der Welt: China. Das ist gut, denn jedes chinesische Kohlekraftwerk, das aufgrund alternativer Formen der Stromerzeugung abgeschaltet werden kann, ist ein Gewinn für die Menschheit. Auch China steckt allerdings nur [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] in Atomkraftwerke, das dort in [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] investiert wird. Auch in Speichertechnologie fließt in China mehr Geld als in Kernkraft.

Global betrachtet bleibt die »Renaissance der Atomkraft« das, was sie auch in deutschen Wahlprogrammen ist: ein Wunschtraum.
[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]
Ich weiß ja nicht. Vor dem Hintergrund, daß kein Stromversorger mehr bereit ist, außer EDF vielleicht, in Kernenergie zu investieren, empfinde ich die Ankündigungen reaktionärer Parteien schon beinahe als Desinformation, die die Politikverdrossenheit in diesem Land noch verstärken wird.

MunichEast 20.01.25 18:41

Die Kosten für Kernenergie sind absurd hoch und wer das nicht glaubt, braucht mal nur nach Frankreich zu schauen. Damit der Strom aus AKWs überhaupt Wettbewerbsfähig wird, müssen Unsummen an Steuergeldern verbraten werden, für den Bau, den Transport der Brennstäbe, Entsorgung selbiger und des ganzen verstrahlten Bauwerks am Ende der Laufzeit.

Rein wirtschaftlich ist ein Kernkraftwerk eine katastrophale Verlustrechnung ohne die Risiken und Folgekosten eines GAU überhaupt mit Steuergeldern inkludiert zu haben.

gerhardal 20.01.25 19:09

Alles schon lang bekannt, will nur niemand hören ....

Melvin van Horne 20.01.25 21:46

Moin,

Woher soll der grundlastfähige Strom kommen? Aus Gaskraftwerken die noch gebaut werden müssten und deren Versorgung mit günstigem Gas bisher nicht unbedingt sicher ist? Aus Kohle, deren Ende schon beschlossen ist und die unsere CO2 Bilanz so aussehen lässt, wie sie eben aussieht? Aus etwas, von dem im günstigsten Fall ein paar Labormuster entstehen und deren Serienreife selbst dann nicht in der kommenden Legislaturperiode zu erwarten ist, wenn die überraschenderweise über die volle Zeit geht?

Auch wenn man noch so laut und noch so oft wiederholt, dass Atomkraft keine Lösung ist kann das nicht verdecken, dass die eigentlich wichtige Frage "Was ist eine Lösung ?" immer noch unbeantwortet ist.

Wer wirklich gegen Atomkraft ist, müsste sich gegen den Import von Atomstrom aus anderen Ländern aussprechen. Das aber hört man sehr selten. Ich habe eine Ahnung, warum das so ist.

Draalz 20.01.25 23:27

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 52139022)
dass die eigentlich wichtige Frage "Was ist eine Lösung ?" immer noch unbeantwortet ist.

Ist sie das wirklich? Irgendwie habe ich in den vergangenen Wintern kein Problem mit meiner Stromversorgung gehabt und ich denke schon, dass das eine Antwort ist. Die erzeugte Grundlast von AKWs war doch in den vergangenen Jahren rudimentär.

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 52139022)
Wer wirklich gegen Atomkraft ist, müsste sich gegen den Import von Atomstrom aus anderen Ländern aussprechen.

Das hat doch nichts mit 'gegen Atomkraft' zu tun. Importiert wurden im vergangenen Jahr 0.08% der Stromimporte aus Atomenergie. Im Sommer exportierte Deutschland Strom an die in Frankreich gebeuteltlte, durch Dürre geplagte Stromversorgung, Strom.

Das hat doch auch nichts mit 'gegen Atomkraft', sondern eher mit den ökonomischen Hintergründen zu tun, um die es ja auch in der Kolumne geht.
Jedes Land kann doch letztendlich selbst bestimmen, wie es seinen Strom erzeugt.

muavenet 21.01.25 00:52

Zitat:

Wer wirklich gegen Atomkraft ist, müsste sich gegen den Import von Atomstrom aus anderen Ländern aussprechen. Das aber hört man sehr selten.
Das hört mer deswegen so selten, weil eigentlich jeder mit einem Modicum an Prozessdenken begreift, dass es bei systemischen Umstellzuständen (e. g. von Energieversorgungstechnologien), insbesondere in strategisch schwer vorhersehbaren, schwierigen Zeiten (Covid, Kriege, Klimawandel, etc.), Übergangsphasen gibt, in denen mer z. B. mit Strom aus unsauberen bzw. Altlastquellen für eine Weile kompensiert. Aber wie heißt's so schön: Irgendjemand muss ja mal damit anfangen.

Meine Fresse... :rolleyes:

Caplan 21.01.25 06:31

Das ist halt die Diskrepanz in dieser Zeit.
Wie bekommt man das Vakuum schnellstmoeglich und effizient in den Griff und die Investitionen und Umweltschutzgedanken vereint.

Das unterliegt dem Happy Engineering

Aber fuer den Wahlkampf macht das keinen Unterschied, der ist ja zeitlich begrenzt.


Selbst VW hatte einst ein Miniblockkraftwerk im Angebot.

Melvin van Horne 21.01.25 16:04

Moin,

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 52139542)
Ist sie das wirklich? Die erzeugte Grundlast von AKWs war doch in den vergangenen Jahren rudimentär.

Für mich schon. Der geplante Bau von 50 Gaskraftwerken hat ja einen Grund. Und das ist nicht die Befürchtung, dass überlaufende Gasspeicher zu einer erhöhten Explosionsgefahr führen. Sie sollen, wenn sie denn mal fertig und mit Gas versorgt werden, dann Strom erzeugen, wenn die witterungsabhängigen Erneuerbaren es nicht in ausreichender Menge können und der Kohleausstieg vollzogen ist. Bis zum Beginn des Ukrainekriegs war das für mich alles nachvollziehbar. Aber seit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine, haben wir Probleme Erdgas in ausreichender Menge zu halbwegs günstigen Konditionen zu beschaffen. Wenn die Ukrainer nicht bald damit aufhören, ihr Land zu verteidigen sehe ich nicht, wie sich das ändern könnte.

Im Jahr 2024 war 20 % unseres Stroms Kohlestrom. Unter anderem deshalb hatten wir abseits der Preise kein Problem mit der Versorgung. Aber mit der Kohle (also dem Zeug, was man aus der Erde buddelt) ist 2030 Schluss. Ersetzen sollen ihn Gaskraftwerke, von denen bisher praktisch nichts existiert ausser dem Willen sie zu bauen und der Hoffnung, dass man sie auch betreiben kann.

Wir wollen also in fünf Jahren 20 % unserer Stromversorgung abschalten und haben noch nichts um sie zu ersetzen. Wir brauchen diesen Ersatz in fünf Jahren. Das wird niemals was.

Im Moment decken wir ca. 65 % unseres Strombedarfs aus erneuerbaren. Ich weiss nicht genau, was diese Zahl sagt. Ist es die gesamte produzierte Menge also inklusive der Menge, die wegen des Überangebots gegen Bezahlung im Ausland "entsorgt" werden musste oder ist es nur das, was wirklich verbraucht wurde?

Um zu verdeutlichen was ich meine nehmen wir mal folgenden Anteil an erneuerbarem Strom in einer Woche an

Montag 154 %
Dienstag 100 %
Mittwoch 64 %
Donnerstag 64 %
Freitag 64 %
Samstag 100 %
Sonntag 154 %

Betrachtet man die gesamte Woche, haben wir 100 % erneuerbaren Strom. Aber in Wirklichkeit waren es nur zwei Tage. An zwei Tagen brauchten wir Backup oder Import und an drei Tagen mussten wir Strom gegen Bezahlung im Ausland "entsorgen".

Kommen die Zahlen wirklich so zustande?

Mangels ausreichender vorhandener (!) Speicherkapazität muss der Strom dann erzeugt werden, wenn er benötigt wird. Eine Überproduktion vom Montag nutzt uns Dienstag einen Scheissdreck. Das bedeutet das Solar generell nachts und zum Teil in den Wintermonaten als Stromquelle ausfällt. Um dann unseren Bedarf aus erneuerbaren zu decken, kommt also im Moment nur Wind in Frage. Mal abgesehen von der Unzuverlässigkeit des Windes. Meiner Meinung nach bedeutet das, das wir so große Kapazitäten an Windenergieanlagen aufbauen müssen, dass sie uns zum großen Teil alleine durch die Nacht bringen.

Wenn wir diese Kapazitäten haben bedeutet das wiederum, dass wir sie am Tag zum Teil abschalten müssen um nicht mit den dann produzierenden Solaranlagen so viel Strom zu erzeugen, dass wir bei unseren Nachbarn komplett verschissen haben.

Ein Jahr hat 365 Tage. Selbst, wenn es gelänge 90 % unseres Strombedarfs aus erneuerbaren zu decken heisst das, das wir in einem Jahr über einen Monat lang unseren gesamten Strombedarf aus Backup oder Import decken müssen. Bei den derzeitigen 65 Prozent bedeutet es nichts anderes als das, wenn man die Zeiten zusammenzieht, wir von heute an bis zum 28.5.2025 auf nicht erneuerbare Energie oder Importe angewiesen sind.

Für mich sind das schon Bedingungen, die die Frage "Woher soll es kommen" rechtfertigen. Ganz besonders wenn man bedenkt, das unser Strombedarf gewaltig ansteigen wird, wenn wir die Energie, die jetzt aus Verbrennung fossiler Rohstoffe kommt auch durch Strom ersetzen wollen. Und das wollen wir nicht, das müssen wir, wenn wir die vereinbarten Klimaziele erreichen wollen.

Das Argument der direkten und indirekten Kosten von Atomstrom ist nicht von der Hand zu weisen. Nur denke ich, wenn wir uns nicht ganz offiziell von der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen und damit den Klimazielen verabschieden wollen, wird uns nichts anderes übrigbleiben als sie zu zahlen.

Wer sagt keine Atomkraft, der sagt auch tschüss Klimaziele. So ehrlich sollten wir sein. Oder kennt jemand eine verfügbare Stromquelle, die die Schwankungen und mangelnde Verfügbarkeit der erneuerbaren CO2 arm ausgleichen kann?

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 52139542)
Importiert wurden im vergangenen Jahr 0.08% der Stromimporte aus Atomenergie.

Und wegen dem bisschen hat unser Kanzler von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch gemacht und folgendes an die Verantwortliche geschrieben?

Zitat:

"Es wird die gesetzliche Grundlage geschaffen, um den Leistungsbetrieb der Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 sowie Emsland über den 31.12.2022 hinaus bis längstens zum 15.4.2023 zu ermöglichen"
Oder ging es da wirklich nur um einen dreckigen Deal zwischen Scholz und Habeck um Lindner und die Grüne Parteibasis zu verarschen?

Es ist wohl so, dass wir die Rekordmenge an Atomstrom 2024 vor allem deshalb importiert haben, weil er günstiger war als das, was wir selbst herstellen. Das bedeutet nichts anderes sdas unsere Strompreise nur deshalb nicht noch höher sind weil wir immer mehr von dem Strom importieren, den wir selbst nicht mehr herstellen wollen.

MunichEast 21.01.25 17:43

Das mit dem europäischen Strommarkt ist kompliziert. Es ist sinnvoll Strom einzukaufen, wenn andere Länder ihr Stromüberangebot günstig verkaufen. Leider muß man manchmal sein Stromüberschuss gegen Entschädigung loswerden um das eigene Netz nicht zu überlasten.

Hier ist aber weniger die Regierung verantwortlich sondern die Stromkonzerne, die Netzbetreiber bedienen den Markt seit der Strommarktliberalisierung 1998.

Draalz 21.01.25 18:34

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 52144710)
Für mich schon. Der geplante Bau von 50 Gaskraftwerken hat ja einen Grund. Und das ist nicht die Befürchtung, dass überlaufende Gasspeicher zu einer erhöhten Explosionsgefahr führen. Sie sollen, wenn sie denn mal fertig und mit Gas versorgt werden, dann Strom erzeugen, wenn die witterungsabhängigen Erneuerbaren es nicht in ausreichender Menge können und der Kohleausstieg vollzogen ist.

Meine Güte! Die 50 Gaskraftwerke hat mittlerweile Friedrich Merz von dem verhassten Bundeswirtschaftsminister übernommen. :rolleyes: Experten gehen mittlerweile davon aus, dass diese Anzahl von reaktionsschnellen Kraftwerken nicht mehr gebraucht wird.
Der Kohleausstieg ist übrigens in ca. 10 Jahren geplant.

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 52144710)
Es ist wohl so, dass wir die Rekordmenge an Atomstrom 2024 vor allem deshalb importiert haben, weil er günstiger war als das, was wir selbst herstellen. Das bedeutet nichts anderes sdas unsere Strompreise nur deshalb nicht noch höher sind weil wir immer mehr von dem Strom importieren, den wir selbst nicht mehr herstellen wollen.

Wie es aussieht, hast Du die Mechanismen des europäischen Strommarktes nicht verstanden. In dem Unternehmen, für das ich einst arbeitete, wurden Turbinen, die eigentlich nur prozessbedingte 'Abfälle' für lau umsetzten, marktbedingt angehalten wurden, weil extern erzeugter Strom günstiger war.
Und glaubst Du wirklich, dass der importierte Atomstrom nicht subvensioniert war, oder ist?

Früher war ich ein Atomkraftbeführworter, aber mittlerweile bin ich nicht mehr bereit, meine Steuern in eine nicht versicherbare, subventionierte und teure Technologie abzugeben. :dozey:

Melvin van Horne 21.01.25 22:32

Moin,

Verhasster Wirtschaftsminister. Was für ein Scheiss. Wenn ich in vielen Punkten nicht mit der Wirtschaftspolitik einverstanden bin. Wen soll ich denn deiner Meinung nach kritisieren? [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Wenn ich der Meinung bin, das ein Mann, der ein angebliches "Machtwort" des Kanzlers mit diesem vorher abspricht um einen Koalitionspartner und die Parteibasis zu verarschen aus der Politik verschwinden sollte. Soll ich das dann nicht sagen, weil der Robert doch einer von den Guten ist?

Ist für dich Kritik und Hass das selbe?

Ok. Das dazu.

Ich bin auch kein Befürworter der Atomkraft. Das hat einen einfachen Grund. Ich glaube nicht, dass es der Welt gelingt, den CO2 Ausstoß so weit zu senken, dass sich daraus ein positiver Effekt auf das Klima ergibt. Es ergibt also für mich keinen Sinn, eine Technologie zu fördern die, wenn alles gut läuft, Co2 armen Strom erzeugt der nichts bewirkt und im Fehlerfall eine gewaltige Katastrophe auslöst.

Wir haben nicht die 50 zusätzlich benötigten Gaskraftwerke, wir haben keine 20 zusätzlich benötigten Gaskraftwerke und wir haben nicht mal eins der zusätzlich benötigten Gaskraftwerke. Und da die Bürokratie in unserem Land entgegen aller Zusicherung eher wächst als abnimmt, werden wir auch keine haben, wenn wir sie brauchen.

Das Gesetz sieht einen Ausstieg aus der Kohle bis spätestens 2038 vor. Der Koalitionsvertrag der Ampel sah dagegen vor, diesen Ausstieg auf 2030 vorzuziehen. Erst mit Blick auf das absehbare Debakel den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg hat man das mit den Worten

Zitat:

"Die Bundesregierung wird keine politischen Bemühungen unternehmen, um diese gesetzliche Frist zu verändern."
offiziell aufgegeben. Das heisst aber nicht, dass der vorzeitige Ausstieg nun vom Tisch ist. Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass der Ausstieg "marktgetrieben" eher erfolgt als im Gesetz festgelegt. Einige Energieversorger steigen ja auch schon 2030 aus der Kohleverstromung aus. Man glaubt also ganz offensichtlich an den Ausstieg im Jahr 2030. Dieser Optimismus setzt ja voraus, dass man meint, man hätte zum Zeitpunkt des dann marktgetriebenen Ausstiegs eine Stromquelle, die weniger CO2 erzeugt als Kohle, ausreichend und kostengünstig verfügbar ist und nicht den Schwankungen unterliegt, die es bei Wind und Sonne gibt.

Atom ist es nicht, bleibt also nur Gas. Also die Kraftwerke, die wir nicht haben und der Rohstoff, dessen Mangel uns solche Schwierigkeiten macht. Wir haben nach dem Ausfall der russischen Gaslieferungen Kohlekraftwerke reaktiviert um Gas zu sparen. Und nun sollen ausgerechnet Gaskraftwerke diese Kohlekraftwerke ersetzen?

Es wird immer wieder gesagt, dass wir vor allem deshalb Atomstrom kaufen, weil er günstiger ist als der Strom, den wir selbst herstellen. Wenn das keinen Einfluss auf den Strompreis hat, warum machen wir es dann?

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 52145674)
Und glaubst Du wirklich, dass der importierte Atomstrom nicht subvensioniert war, oder ist?

Wie zur Hölle kommst Du auf solche Fragen? Was habe ich geschrieben, das dich so einen Käse vermuten lässt? Wir importieren Atomstrom, weil er günstiger ist. Ob er günstiger ist, weil er überschüssig ist, weil er subventioniert ist, weil er ein Geschenk von Lindners Patenonkel ist, weil wir ihn günstig gegen 40 Tonnen gelbe Badewannenstöpsel eintauschen konnten, weil er günstiger hergestellt worden ist oder weil man ihn zufällig am Straßenrand gefunden hat beantwortet die Frage, warum er günstiger ist. Die habe ich aber nicht gestellt. Fakt ist, dass er günstiger ist. Liegt da nicht die Vermutung nahe, dass günstig eingekaufter Strom auch günstig wieder verkauft werden kann? Warum macht man sich sonst die Mühe überhaupt Strompreise zu ermitteln, wenn die auf die Verkaufspreise keinen Einfluss haben.

@Munich Meiner Meinung nach ist und war die Regierung sehr wohl verantwortlich. Die Stromkonzerne tun das, was man ihnen erlaubt zu tun. Und diese Erlaubnis kommt in Form von Gesetzen von der Regierung. Diese Verantwortung ist es, für die wir eine Regierung bezahlen.

Draalz 21.01.25 23:17

Zitat:

Zitat von Melvin van Horne (Beitrag 52146932)
Atom ist es nicht, bleibt also nur Gas. Also die Kraftwerke, die wir nicht haben und der Rohstoff, dessen Mangel uns solche Schwierigkeiten macht. Wir haben nach dem Ausfall der russischen Gaslieferungen Kohlekraftwerke reaktiviert um Gas zu sparen. Und nun sollen ausgerechnet Gaskraftwerke diese Kohlekraftwerke ersetzen?

Wir sprechen über einen Zeitraum von wenigstens 5 Jahren. Ich sehe da kein Problem, da 2 der sogenannten Altparteien diesem Konzept folgen wollen.

Ich gebe allerdings zu, dass es schwierig sein dürfte, Anbieter für diese Anlagen zu finden, weil der Betrieb dieser zukünftig unrentabel sein wird. Das Schlagwort Versorgungssicherheit dürfte dem Land da schon einige Subventionen abverlangen.

Aber ganz ehrlich Melvin. Die Zeit in der ich gerne auf einem Krussell fuhr liegen lange hinter mir. ;)

Caplan 22.01.25 07:53

Was mir an dem Thema stinkt, ich sags mal so frei,
das nach deiner Auffassung, Melvin, Deutschland nur darauf achten muss, ob die tricolore quer oder laengst zu lesen ist, um die Versorgung hier zu gewaehrleisten. Anbiedern ist eine Kunst, so sagt man.
Getrieben von der Einsicht, das selbst nach einem Frieden, das Ansaugen an die russische Mutterbrust, allenernstes wieder ohne Langzeitfolgen ist.

Da wir ausser mit dem erhobenen Finger um des Verantwortungskodex, der ueberall herumgertagen wird, wie eine Monstranz. anscheinend keine weitere, befeuernden, Energien mehr an den Tag foerdern koennen, welt und versorgungspolitisch, ist das ein bischen duerftig.
Da sehe ich nicht das Ende der Bemuehungen und Anstrengungen.

Gas ist uebrigens nicht nur aus Boeden zu generieren. Weitreichendes Thema.
Und der Strommarkt, der in sich international relativ geschlossen agiert, ist politisch nur mit Deckelung/Regelung durch Subvention im wesentlichen zu beeintraechtigen.

Wir haben hier so ein schickes Wohnviertel, in das jeder hinein will, der glaubt die notwendigen Vorraussetzung fuer dieses Begehr zu erfuellen..
Es liegt an einem Bergkamm.
Wir nennen diesen Berg auch Kaenguruberg. Grosse Spruenge, aber nichts im Beutel. ;)

MunichEast 22.01.25 10:16

Die spannende Frage ist, woher nehmen wir unsere atomaren Brennstäbe ? Die Bergwerke im Erzgebirge sind stillgelegt und tatsächlich hängen wir dann wieder an Russland und Kasachstan. (3

Wir importieren eigentlich alles und da es immer wieder herumgeht, selbst unsere Steinkohle für Kohlekraftwerke.

Import Deutschland (1,3
98 % unseres Erdöls
95 % des benötigten Erdgases
100 % der Steinkohle
100 % des Urans

Allein aus dem Gedanken der starken Abhängigkeit sind Wind- und Wasserkraft, Geothermie und Gasturbinen betrieben mit eigenem Wasserstoff eine Lösung, denn konventionelle Gasturbinen können für den Betrieb mit reinem Wasserstoff umgerüstet werden. (2

Das Überangebot an Strom kann zur Nutzung des eigenen Wasserstoffes genutzt werden, statt Wasserstoff weiter aus importierten Erdgas zu spalten.

Quellen [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...][Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...][Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

gerhardal 22.01.25 17:05

Nachdem immer wieder ( eigentlich andauernd ) die Frage kommt, woher soll die Energie kommen, hier ein Link zu 2 Projekten.

Fernwärme aus Flüssen

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Grüner Wasserstoff

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Ok. beide Quellen sind nicht unbedingt erste Wahl, aber das mit der Fernwärme ist schon in absehbarer Zeit Tatsache.

.... und ich denke, in absehbarer Zeit tut sich noch einiges ...

Melvin van Horne 22.01.25 18:11

Moin,

die Gaskraftwerke sollen ja auch von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden. Die [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]sagt dazu

Zitat:

Die neuen Gas-Kraftwerke sollen nur noch übergangsweise mit Erdgas betrieben werden. Ab 2035 bis 2040 sollen sie von Erdgas auf grünen Wasserstoff umstellen. Die genauen Umstellungstermine sollen 2032 festgelegt werden.
Man geht also davon aus, das es in 10 (in Worten "Zehn") Jahren mal losgeht. Das bedeutet, dass wir zehn Jahre lang alles, was erneuerbare nicht liefern können aus Erdgas oder Importen beschaffen müssen. Es ist noch nicht lange her, als die Nachrichten mit den Füllständen unserer Gasspeicher eröffnet wurden.

Atomkraft jedenfalls ist keine Option mehr. Der Neubau dauert auch zehn Jahre. Er käme, von den Kosten mal abgesehen, auf jeden Fall zu spät. Und die "ergebnisoffene" Prüfung eines Weiterbetriebs der vorhandenen Anlagen war, wie sich mehr und mehr herausstellt, eine Farce.

[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

Möge der Klimawandel für die nächsten Monate voll zuschlagen und und einen milden, windigen und sonnenreichen Winter bescheren.

MunichEast 22.01.25 18:38

Das ist der Punkt, unsere AKWs waren definitiv überaltert und die Energieversorger wollten selber keine Verlängerung mehr. Dazu gibt es Unterlagen und der Neubau wäre ein jahrelanges Milliardengrab.

Was mich immer ärgert ist diese Panikmache vor der Dunkelflaute oder den Windrädern des Todes. Das europäische Stromnetz ist dazu gemacht sich gegenseitig täglich und innerhalb von Minuten zu unterstützen. Wir werden nicht erfrieren, die Tierwelt nicht ausgerottet oder alle im dunkeln sitzen. Was ein ärgerlicher Aspekt ist .... die absurden Gewinnmitnahmen der Energieversorger. Hier bei uns waren einige Fälle in der Zeitung, da haben die Stadtwerke sich böse versucht zu bereichern.

gerhardal 22.01.25 20:31

Auch während der Dunkelflaute war genug Strom vorhanden. Die hohen Preise haben aber nur die getroffen, die flexible Strompreise hatten, ansonsten hat dies für Normalverbraucher keine Auswirkung.
Wie schon Munich sagte, da wurden offenbar einige abgezockt.

Eine Nachricht von NTV kann man hier nachlesen [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

parlheinz 22.01.25 20:50

Zitat:

Zitat von MunichEast (Beitrag 52153368)
Wir werden nicht erfrieren, die Tierwelt nicht ausgerottet oder alle im dunkeln sitzen.

Das ist ist richtig, aber das ist bei weitem nicht alles, worum es geht. Wir müssen für eine brummende Wirtschaft hauptsächlich die Anforderungen der Industrie befriedigen. Zum Beispiel kann man sich bei laufenden chemischen Prozessen eben nicht danach richten, wie die Situation bei der Energiebelieferung gerade aussieht. Es gibt jede Menge Produktionsprozesse, die man nicht einfach ab- und anschalten kann, wie das sinngemäß bereits aus der Politik angeregt wurde.

Deshalb werden bestimmte Herstellungsverfahren dorthin verlegt werden müssen. wo die notwendigen Rahmenbedingungen gegeben sind und dieser Prozess ist bereits im Gange. Was das für unseren Wirtschaftsstandort bedeutet, das prognostizieren die Fachleute ja am laufenden Band.

Es ist völlig sinnlos, wenn man darüber diskutiert, ab wann in den Gaskraftwerken auf Wasserstoff umgestellt wird oder ob wir Strom exportieren oder importieren oder wie lange die Bauzeit eines Atomkraftwerks dauert. Letzteres dauert übrigens auch in den vielen anderen Ländern, die die Atomkraft ausbauen wollen, lange.

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muavenet 22.01.25 21:34

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52154134)
Es gibt jede Menge Produktionsprozesse, die man nicht einfach ab- und anschalten kann, wie das sinngemäß bereits aus der Politik angeregt wurde.

Um welche, und wie viele, "Produktionsprozesse" geht es hier genau? Und was bedeutet im Kontext (geplanter) politischer Gesetzgebungen "sinngemäß"? Bin ja mal gespannt, ob da mal zur Abwechslung was analytisch Brauchbares kommt.

Draalz 22.01.25 22:30

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52154134)
Das ist ist richtig, aber das ist bei weitem nicht alles, worum es geht. Wir müssen für eine brummende Wirtschaft hauptsächlich die Anforderungen der Industrie befriedigen. Zum Beispiel kann man sich bei laufenden chemischen Prozessen eben nicht danach richten, wie die Situation bei der Energiebelieferung gerade aussieht. Es gibt jede Menge Produktionsprozesse, die man nicht einfach ab- und anschalten kann, wie das sinngemäß bereits aus der Politik angeregt wurde.

In dem Unternehmen, für das ich einst arbeitete, hat ein Baggerfahrer im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen versehentlich eine 6 KV Leitung zerstört. Zwei produktionsrelevante Anlagen gingen über 24 Stunden in Störung.

Ein Unternehmen in der Nähe, das Nutzfahrzeuge herstellt, hat in seinem Umfeld 4 große Windturbinen aufgestellt. Warum wohl? Vielleicht, weil sich der Strom aus diesen rechnet?

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52154134)
Deshalb werden bestimmte Herstellungsverfahren dorthin verlegt werden müssen. wo die notwendigen Rahmenbedingungen gegeben sind und dieser Prozess ist bereits im Gange.

Ja, das ist naheliegend für das Managment nicht nachhaltig geführter Betriebe. Für die Prozesse des Unternehmens, für das ich arbeitete, sind ca. 800 große Windturbinen erforderlich, aber die packen das an und verziehen sich nicht ins Ausland, was für viele Unternehmen, die das machten wohl auch nicht von Vorteil war.

Die Nachhaltigkeit besteht darin, dass an einem Arbeitsplatz in der Industrie drei weitere im Mittelstand hängen (Gerüstbau, Schweißen, Malen, Reinigung, etc.). Und auf diese 4 Arbeitsplätze sind wiederum Berufe im Einzelhandel, der Gastronomie, in Kino's, oder beim Friseur angewiesen.

Die Grundlast der Energieversorgung wird hierzulande noch einige Jahre durch Kohlestrom bereitgestellt, das sollte man nicht vergessen. Transformation braucht eben Zeit.

Caplan 23.01.25 05:22

Analytisch zwischen Industrie und Verwaltung wird immer ein Eiertanz bleiben.

Verarbeitung von Staehlen, Glas , etc, und das passiert nicht im kleinen Stil, macht unter Abschaltungszwang, keinen Sinn.
Unabhaengig von dem rasanten Verbrauch zur Wiederanfahrt, ist es unter Umstaenden noetig ganze Oefen wieder innen neu auszukleiden.
Daher fahren diese nach Moeglichkeit 24/7 oder werden warm gehalten.
Diverse Rekalibrierungsprozesse rauben dann auch noch Zeit, Zeit die der Produktivitaet fehlt.

Irgendwo am Ende muss das ganze noch von referenzierter Stelle abgenommen werden, sowie dokumentiert.
Nebenher darf man sich darauf einstellen, da die erste Ergebnisse der Wiederanlaeufe erst einmal schrottig sind. Kann man unter Umstaenden dem Prozess wieder hinzufuegen in Sinne von recyclebar.

Dann ist der Tag rum und man legt den Hebel wieder um. es muss gespart werden.Wo auch immer.

Das mag dann auch mal versehentlich, anteilig, bis in die Politik vorgedrungen sein.

Zuhause, so wird einem angeraten, sollte man auch seine Waermerie nicht komplett auf Null fahren, da das hochfahren auch nicht im Verhaltnis zu moeglichen Kostensenkungen beitraegt.
Gut, es gibt natuerlich die ein oder anderen Kandidaten, die zum Ablesen ihrer Heizkoerper erst einmal mit dem Hammer die Ventile kurz wieder gaengig machen muessen, zur Funktiongewaehrleitung, da sie nie heizen.

Irgendwas ist immer.

Melvin van Horne 23.01.25 06:38

Moin,

Zitat:

Zitat von Draalz (Beitrag 52154621)
Transformation braucht eben Zeit.

Und das ist der Punkt, warum ich die Energiewende als Maßnahme zur Senkung des CO2 Ausstoß als gescheitert ansehe. Beinahe alle, Greta Thunberg, Fridays for Future, Medienvertreter, Politiker und was weiss ich noch alles haben immer wieder darauf hingewiesen, dass wir keine Zeit mehr haben. Es wurden Kippunkte präsentiert, die inzwischen zum Teil schon in der Vergangenheit liegen.

Wenn ich m ich richtig erinnere, ist der Beschluss, den Atomausstieg auf 2022 vorzuverlegen aus dem Jahr 2011. Das war das Jahr, in dem die Mordserie des NSU das Land erschütterte. In den Kinos lief Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. die Green Bay Packers haben im Superbowl "meine" Pittsburgh Steelers mit 31:25 geschlagen. Ägyptische Bockshornkleesamen sorgten für eine Epidemie und die Wehrpflicht wurde ausgesetzt. Dann gab es noch die Plagiatsaffäre Guttenberg und an dem Tag als Frau Merkel verkündet hat, dass man die am 28. Oktober 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung nicht umsetzt und bis 2022 aus der Kernenergie aussteigt, war Pietro Lombardi mit "Call My Name" in Deutschland auf Platz 1 der Charts. In den USA war es Adele mit "Rolling In The Deep". Das Ding läuft inzwischen auf manchem Oldiesender.

Die im Oktober davor beschlossene Laufzeitverlängerung betraf die AKW

Isar 1 statt 2012 bis 2020
Unterweser statt 2013 bis 2021
Grafenrheinfeld statt 2015 bis 2029
Grohnde statt 2019 bis 2033
Isar 2 statt 2021 bis 2035
Brokdorf statt 2022 bis 2036

Und obwohl man, wie der seit 2012 existierende Gasnotfallplan belegt, wusste dass unsere Gasversorgung nicht von Gott gegeben ist hat man in all den Jahren nichts unternommen, um unsere Energieversorgung breiter aufzustellen. Das ist für mich ein Versagen der Politik. Und denen, die es in den vergangenen 14 Jahren nicht geschafft haben das Problem zu lösen traue ich einfach nicht zu, es in den folgenden zehn Jahren zu lösen.

Ich muss nicht weit fahren um mir in Mukran das beinahe einzige anzusehen, was man bisher geschafft hat. Eines der neuen LNG Terminals in dem alle paar Wochen wenn nicht Monate mal ein Tittentanker aus den USA anlandet um lecker Frackinggas aus den USA zu liefern welches dann zum Teil nach Schweden weitertransportiert wird.

Wenn ich mich bei der Wahl entscheiden soll, welche Regierung in der Lage ist, das Energieproblem nachhaltig zu lösen, kann ich an 23.02. zu Hause bleiben.

parlheinz 23.01.25 10:52

Zitat:

Zitat von muavenet (Beitrag 52154357)
Um welche, und wie viele, "Produktionsprozesse" geht es hier genau? Und was bedeutet im Kontext (geplanter) politischer Gesetzgebungen "sinngemäß"? Bin ja mal gespannt, ob da mal zur Abwechslung was analytisch Brauchbares kommt.


Was analytisch Brauchbares belastet den Gegenüber mit Recherche, also Zeit und Mühe. Dabei hat jede Hausfrau im August des vergangenen Jahres mitbekommen, dass das Thema durch die Medien ging. Herr Habeck hatte einen gucken lassen und die Industrie reagierte mit Widerspruch auf diesen Unfug.

Zitat:

Wenn wenig Wind- und Solarstrom im Netz sind, sollen Firmen ihre Produktion drosseln – so plant es die Bundesregierung. Wer bei Ökostrom-Überschuss die Fertigung hochfährt, soll hingegen Rabatt aufs Netzentgelt erhalten. In einem Brief warnen Wirtschaftsvertreter vor den Risiken.

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Und Produktionsprozesse, die nicht beliebig steuerbar sind, die gibt es in der chemischen Industrie reichlich. Und es ist noch schlimmer: Die eine Produktion braucht die Produkte der anderen Prozesse, weshalb ganze Produktionsketten ins Stocken geraten würden. Um ein Beispiel zu nennen, nehmen wir das Raffinationsverfahren zur Herstellung von Kraftstoffen etc., ich habe mir sagen lassen, dass das Anfahren einer solchen Anlage zwei Tage dauert.

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gerhardal 23.01.25 12:33

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52158366)

Und Produktionsprozesse, die nicht beliebig steuerbar sind, die gibt es in der chemischen Industrie reichlich. Und es ist noch schlimmer: Die eine Produktion braucht die Produkte der anderen Prozesse, weshalb ganze Produktionsketten ins Stocken geraten würden. Um ein Beispiel zu nennen, nehmen wir das Raffinationsverfahren zur Herstellung von Kraftstoffen etc., ich habe mir sagen lassen, dass das Anfahren einer solchen Anlage zwei Tage dauert.

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Auch die chemische Industrie weiss sich zu helfen.
Kann man als Außenstehender fragen, warum erst jetzt.

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muavenet 23.01.25 15:06

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52158366)
Was analytisch Brauchbares belastet den Gegenüber mit Recherche, also Zeit und Mühe.

Diejenigen, die etwas behaupten, sollten die jeweilige Argumentationskette auch mit entsprechenden Belegen untermauern können. Belege. Der "Appell an die Hausfrau" oder "den Kassierer" reicht dir hier vielleicht, aber mir eben nicht.

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52158366)
Habeck

Erstmal was Grundsätzliches: Read the fucking room. Die fetten Jahre sind vorbei. Ihr werdet das wohl nie begreifen.


Desweiteren, aus dem Mücke-zu-Elefanten-Springer-Text zum Strommarktdesign der Zukunft, ich wiederhole... der Zukunft:
  • Auf Nachfrage von WELT betont die Bundesnetzagentur, dass bei der Neuordnung „keine Überforderung der Letztverbraucher erfolgen soll.“
  • Geplant sei es, „das tatsächlich vorhandene und künftig erreichbare Flexibilitätspotential zu realisieren“.
  • „Die Bandlastprivilegierung hat in den geänderten energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihre Berechtigung in der derzeit bestehenden Form größtenteils eingebüßt und setzt Fehlanreize“, stellt die Bundesnetzagentur fest: „Unflexibles Abnahmeverhalten ist gesamtökonomisch zunehmend nachteilhaft und kann die Integration erneuerbarer Energien in den Strommarkt hemmen.“

In Bandlastprivilegierungen sind auslastungsabhängige Industrie- und Logistikprozesse mit einkalkuliert. Dafür sorgen Versorgungsverträge, die ein Heinz Mustermann in der Regel nicht aushandelt. ;)


Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52158366)
Und Produktionsprozesse, die nicht beliebig steuerbar sind [...]

"Nicht beliebig steuerbar"? Bro, es geht hier nicht um deine Meinungsbildungsfähigkeiten, sondern um versicherte DIN- und ISO-genormte Produktions- und Logistikprozesse (etc.) in der hiesigen Industrie. :D

parlheinz 23.01.25 16:04

Zitat:

Zitat von muavenet (Beitrag 52159980)
"Nicht beliebig steuerbar"? Bro, es geht hier nicht um deine Meinungsbildungsfähigkeiten, sondern um versicherte DIN- und ISO-genormte Produktions- und Logistikprozesse (etc.) in der hiesigen Industrie. :D


Wie sehr du da recht hast! Aber ich bin nicht derjenige, um den es geht. Dass Prozesse genormt und zertifiziert sind, das sind doch eher Infos für die geistigen Urheber solcher Ideen.

.

muavenet 23.01.25 16:16

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52160359)
Dass Prozesse genormt und zertifiziert sind, das sind doch eher Infos für die geistigen Urheber solcher Ideen.

Yeah Homie, DIN- und ISO-Normen, Sicherheitszertifikate und daran geknüpfte Versicherungen, et cetera... alles nur "Infos für Urheber". :rolleyes:

Zitat:

Zitat von parlheinz (Beitrag 52160359)
Aber ich bin nicht derjenige, um den es geht.

Ich addressiere nur deinen geschriebenen Quark; für eventuelle Persönlichkeitsspaltungsprobleme wendest du dich besser an... normgerecht geschultes, zertifiziertes und entsprechend versichertes Fachpersonal. ;)

parlheinz 23.01.25 17:57

Zitat:

Zitat von muavenet (Beitrag 52160434)
Yeah Homie, DIN- und ISO-Normen, Sicherheitszertifikate und daran geknüpfte Versicherungen, et cetera... alles nur "Infos für Urheber". :rolleyes:


Ich addressiere nur deinen geschriebenen Quark; für eventuelle Persönlichkeitsspaltungsprobleme wendest du dich besser an... normgerecht geschultes, zertifiziertes und entsprechend versichertes Fachpersonal. ;)


Aha. Du bist also der, der von anderen analytisch Brauchbares fordert. :D

.

Melvin van Horne 24.01.25 10:12

Moin,

selbst wenn es großen Industriebetrieben gelingen kann, sich auf witterungsabhängig schwankende Stromversorgung und Stronmpreise einzustellen. warum sollten sie diesen Aufwand betreiben?

Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande sind nicht weit. Wenn es keine direkten Nachbarn sein müssen steigt die Zahl der möglichen Zielländer noch einmal ordentlich. Eine Verlegung dahin ist für viele Unternehmen sicherlich günstiger. So wie es aussieht, stehen sie da auf absehbare Zeit nicht vor der Herausforderung, die eine Flexibilität bei der Stromnutzung nun einmal darstellt.

Für viele steht also die Frage: Sollen wir umbauen oder woanders neu bauen ? Schaut man sich die diesbezüglichen Nachrichten der letzten Zeit an, zeichnet sich ein deutlicher Trend ab.

csesraven 24.01.25 19:30

Einmal den Industriestrompreis googlen wäre doch nicht zuviel verlangt bevor man wieder das TikTok Publikum bedient und so Geblubber postet? Aber der Plebs liked einfach alles

parlheinz 24.01.25 22:07

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Hier kann man sehr schön sehen, wie sich der Industriestrompreis nach unten verändert hat, dazu bitte die Entwicklung des Strompreises für die Haushalte beachten. Tja, einer muss es bezahlen. Und mit welchen Preisen würde man nun für 2025 planen?

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Caplan 25.01.25 07:58

Aber, das ist nur ein Teil der Erkenntnis.
Dazu muss man in Relation stellen, wieviele kleiner und mittlere Betriebe es gibt, gegenueber der Industrie, die man hier als Gross bezeichnen muss.
Und da sieht es auf deine Skala nicht beruehmt aus.
Heisst im Umkehrschluss, der Lieferant kleinerer Natur hat Rechnungslegungen angemessen zur Situation.
Heisst, auch im Abgang aus diesem Land werden im neuen Lieferumfeld neben der personellen Kosten, auch die energetischen anders verwertet.
Ganz so easy ist der Alltag nicht.

Draalz 25.01.25 13:45

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Melvin van Horne 26.01.25 13:43

Moin,

ich habe keinen Tik-Tok Account. Von daher kann ich nicht sagen, ob der MDR da besser oder schlechter ist. Die jedenfalls schreiben:

Reineckes Worten zufolge ist der Strombezug über die Börse [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]. Für die Aufträge für Betonstahl gebe es teilweise nur wenige Wochen Vorlauf. Deshalb müsse Feralpi den Strom sehr kurzfristig einkaufen. Das habe 30 Jahre lang funktioniert.

Ich habe aber seit den Zeiten von RanNFL einen Account bei X. Wenn es gewünscht ist, könnte ich den MDR Beitrag da verlinken und ihn dadurch als rechts kennzeichnen. ;) <- Das ist ein Smilie!

Natürlich gibt es dafür Lösungen. Das Stahlwerk könnte eigene Windkraftanlagen aufbauen, selbst Wasserstoff herstellen und so die Schwankungen bei Stromversorgung und Preisen ausgleichen. Die denken wohl über diese oder eine ähnliche Variante nach.

Sie könnten aber auch überlegen, ob sie nicht einfach in das wunderschöne Decin in der Tschechei umziehen. Das sind 85 Km Luftlinie und 140 Km Fahrstrecke. Da müssen sie, neben anderen Vorteilen, wahrscheinlich nicht befürchten, dass ein seit Jahren verlassenes Nest des [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] den Bau um 10 Jahre nach hinten verschiebt.

Und wenn man ohnehin umziehen will, empfiehlt sich vielleicht auch ein Blick in die Slowakei. Bis nach Makov sind es zwar 600 Km aber dafür ist der Strom hier noch einmal günstiger. Für ein Unternehmen, welches so auf günstigen und jederzeit verfügbaren Strom angewiesen ist, ist der[Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] in der Slowakei ein gewichtiges Argument. Das der Strom [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...], sieht man dem Stahl ja nicht an.

Das Thema Energie ist sicher nicht das einzige Argument. Aber es ist wohl oft das, was letztendlich die Entscheidung gegen den Standort Deutschland fallen lässt.

Und für jeden einzelnen Faktor ist und war die Regierung verantwortlich.

P.S. Ja, ich weiss, dass der Strompreis in der Grafik der Preis für Privathaushalte ist. Aber bevor man nun erklärt, dass der Preis für Industriekunden in Deutschland geringer ist wäre es gut zu prüfen, ob das in der Slowakei anders ist. Und ob es dann wenigstens in die Nähe der deutschen Preise kommt.


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