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Antimilitarismus: Abrüsten, whatever it takes
Im Folgenden eine kleine Analyse zur derzeit betriebenen Aufrüstungspolitik /-ideologie /-propaganda aus linker Sicht, verfasst und unterzeichnet von Politikern der Linkspartei. Leider kommen in den sog. Leitmedien vorwiegend die Militaristen zu Wort, weswegen hier die Junge Welt als Quelle herhalten muss.
Olaf Scholz hat uns ja ganz im Sinne der fortschreitenden Kriegsertüchtigung Deutschlands die Tomahawk-Stationierung beschert, die ja hier auch im Forum von einigen beklatscht wird. Nach Lektüre dieses Artikels fiel mir in diesem Zusammenhang ein Zitat von Brecht ein: Zitat:
Meine Meinung ist, dass Aufrüstung uns nur weiter in den Abgrund führt und nur einigen wenigen nützt um ihre Vermögen zu vermehren. Wir brauchen keine Aufrüstung, wir brauchen fähige Diplomaten, die ihr Geld wert sind und ihr Handwerk verstehen. Wertepolitik a la Baerbock (die beliebig ausgelegt und für andere Interessen missbraucht werden kann) darf nicht die Oberhand über Realpolitik haben. Die mächtige private Rüstungslobby mit ihrem schädlichen Einfluss auf Politik und Medien, die die Kriegshysterie (Stichwort:"Die Russen kommen bis nach Deutschland") für ihre Profite befeuert, muss dem Erdboden gleich gemacht werden. Zitat:
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Schade, dass die Linke soviel Aufwind bekommen hat in den letzten Wochen.
Zitat:
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Klingt wie der Unsinn der Fundis bei den Gruenen Beginn der 80iger
Der Slogan ging dann weiter bishin als Argument zur Kriegsdienstverweigerung. Wir begruessen den Gegner mit Sonnenblumen im Gewehr. Sorrry, aber das Hippiegedoens. Wer nich mal grenzuebergreifende Vertraege a la Minsk einhaelt, dem muss man den groesseren Massstab auch zutrauen. |
Raketen kaufen, an die Ukraine verschenken, dort abschießen hat auf die Vermögenslage des Staates den gleichen Effekt, wie das Silvesterfeuerwerk auf meinen Geldbeutel.
Ein Knall und die Kohle ist weg - also nicht wirklich weg, nur woanders, bei den Profiteuren der Rüstungsindustrie. Wenn Deutschland den Russen - die ich auf keinen Fall wieder hier oder vor der Haustür haben will - Paroli bieten will, kommt man an der Wehrpflicht nicht vorbei. Die allerdings muss nicht teuer sein. Marschieren, schießen, MDO, MKE, ein Zelt aufbauen, Feuer machen, im Wald kacken gehen - das lernt man schnell. Eine 8-Wochen-Grundausbildung reicht dafür. Da hat man auch zügig eine große Zahl Rekruten zu Soldaten ausgebildet und damit Potential für Widerstand. Warum denken alle immer nur an Panzer, Raketen, Atombomben? Folge der Spur des Geldes! |
Zitat:
Als Stalin begann der Wehrmacht Paroli zu bieten, sollen sich anfangs auch mehrere Kanonfutter-Rekruten ein Gewehr geteilt haben... Das ist mal richtig philantropisch... Zitat:
Wie definiert ihr eigentlich "Pazifismus"? Darf man sich überhaupt gegen Angreifer wehren? Darf man Angegriffene unterstützen? Was sind den "fähige" Diplomaten? So ein selbsternannter Peacemaker D. Trump ist nichts als ein Erpresser; bei Putin kann er nichts erreichen, also wird der Druck auf die Ukraine erhöht... aaaaah, verstehe... Hauptsache Frieden. Ne, sorry, das ist kein Pazifismus. Wir befinden uns schon lange im Krieg der Systeme. Wenn wir das lösen, können wir über Pazifismus reden. Sollten wir uns Autokratien oder Diktaturen unterwerfen, nur um uns nen Pazifismus-Sticker ans Revers heften zu können, für den wir dann interniert werden? |
Das ist mal eine Frage, bez. gelebtem Pazifismus.
Einst, als es noch die Wehrpflicht gab, war ich Beisitzer im Kriegsdienstverweigerungsausschuss. Neben den vielzitierten, bezugbildenen Auszuegen aus der -Bergpredigt- der Vorstelligen, wurde auch die Frage gestellt, ob das Gegenueber, im Falle z.B. der Gewalt, gegenueber Familiemitglieder oder sich selbst gegenueber, bei der Moeglichkeit der persoenlichen Abwendung dieser Gefahr, sich nicht doch einzubringen, zu meist geantwortet: Das wuerde ich nie tuen. Gut, Gott sei Dank hat sich diese Frage und entsprechende Antwort, real noch nicht ergeben, sprich wenn doch am Ende zu diesem Szenario kaeme. Wollen wir hoffen, das sich das auch so nie einstellen wird. |
Eitch100:
Zitat:
Die einzig effektive Verteidigung findet vor dem Krieg statt. Wenn erst geschossen wird, ist die Sache zumeist schon verloren. Krieg kann nur verhindert werden, wenn der Gegner weiss, dass er die Menschen zwar töten, aber sie nicht für sich gewinnen kann. Da liegt unser allergrößtes Defizit. Frieden und Demokratie müssen verteidigt werden. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Nur wenn alle gemeinsam der Meinung sind, dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung verteidigenswert ist, kann das gelingen. Dazu bedarf es zuallererst Menschen, die zur Verteidigung bereit und in der Lage sind, die eine entsprechende Motivation und eine entsprechende Ausbildung haben. Menschen, die wissen, was es zu verteidigen gilt, gegen wen, warum und wie. Das alles lernt man in eine militärischen Grundausbildung Und es bedarf einer gemeinschaftsstiftenden Idee (im Idealfall übernational-europäisch, aber einfacher ist das auf nationaler Ebene), die verteidigungswert ist. Ohne eine solche Idee, die von den Menschen getragen wird, kann es nicht funktionieren. Nächstes Defizit. Das kann man nicht ein paar Technokraten und Computer-Nerds im Bunker überlassen, die im E-Fall aus ihrer gesicherten Position heraus irgendeinen Knopf drücken (und denen es egal ist, was mit den Menschen draussen passiert). Wenn man allein auf Technik setzt, erreicht man nur soviel, wie der Westen in Afghanistan erreicht hat - nichts. Man setzt nur Billionen in den Sand. Die Russen sind einmarschiert, schon immer und überall, wo sie etwas erreichen wollten. Sie holen sich auch blutige Nasen dabei. An Afghanistan haben sie sich die Zähne ausgebissen. Nicht weil die Afghanis Atombomben und Raketen hatten, nein, die Mudschaeddin haben gekämpft, mit einfacher Kalaschnikow, am Boden. Auch die VietCong haben gekämpft gegen einen übermächtigen Gegner. Entscheidend waren immer die Menschen, die sich nicht ergeben haben. Diese gewinnen den Krieg! Wer sich verteidigen will, darf nicht nur töten. Wer erfolgreich verteidigen will (vor dem Krieg!!), muss gewinnen können. Automatisierte "Killraten" führen nur zu Megatoten (so nannte man das in den 80ern). Megatote sind, genau wie verbrannte Erde, kein Sieg. |
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Ich denke nun zurück an meine Zeit bei der Bundeswehr. Vor allem das saufen habe ich dort gelernt. Dazu noch, was passiert, wenn man völlig weltfremden Vollidioten ein Abzeichen auf die Schulter klebt und behauptet, Sie wären wichtig. Was habe ich nicht gelernt? Richtig, was ich "verteidigen" sollte. Und wieso. Denn das sind Dinge, die man niemandem eintrichtern kann. Entweder ich verteidige etwas, weil ich einen Sinn, einen Nutzen, darin sehe, oder eben nicht. Das lernt man nicht, davon ist man überzeugt. Ich bin durchaus für die Einführung einer Pflicht für junge Menschen, sich an der Gesellschaft zu beteiligen. Eine Art FSJ/BFD verpflichtend für alle, wegen mir auch Katastrophenschutz/THW als Alternative. Aber ich bin strikt gegen die Wehrpflicht. Es sollen die dorthin gehen, die überzeugt sind, das zu wollen. Ich bin gegen die Bundeswehr in Schulen-Programme, bin gegen Werbung der Bundeswehr bei Messen und Veranstaltungen, die für Kinder/Jugendliche ausgerichtet sind. Denn das hat da einfach nichts zu suchen. Dieses Pseudo-Argument "Nur durch eine Wehrpflicht kann man die Verteidigung sicherstellen" ist sowas von lächerlich. Als ob es einen Unterschied machen würde, wenn Russland nun bei uns einmarschiert, dass man ein paar Tausend junge Menschen mal durch die Wehrpflicht gedrückt hat. Wer von denen hat denn irgendwas mit Krieg oder Waffen zu tun gehabt? Klar, bekommst mal ein Gewehr in die Hand gedrückt und dir wird gezeigt, wie man es nutzt. Und dann? Wer erinnert sich da Jahre später dran und wer wäre bereit, es auch wirklic heinzusetzen? Sofern es überhaupt dazu kommen würde, denn so ein Einmarsch kann auch ruckzuck gehen und dank eh schon anfälliger Infrastruktur würde ich mich bei weitem nicht drauf verlassen, dass überhaupt rechtzeitig jemand bereit steht. Die Probleme die wir haben, liegen am Grundverständnis von Demokratie und Solidarität. Mangelnde Bildung, Politik die am alltag vorbei geht, Sparen bei allem, was der Gesellschaft helfen würde... Stattdessen pumpen wir noch mehr Geld in einen Apperat, der jetzt schon zu viel bekommt, ohne dass irgendjemand einen Nutzen von hätte. Wir versenken doch jetzt schon Milliarden in unsere "Verteidigung" - ohne eine zu haben. Und das ändert sich dann ,weil, wir noch mehr Geld reinpumpen? Das ist so unfassbar dumm und lächerlich, dass es ernsthaft Schmerzen verursacht. Nein, ich habe keine universelle Lösung. Muss ich auch nicht haben. Genausowenig wie alle anderen. Aber um zu sehen, dass wir unsere gesamte Gesellschaft in eine vollkommen falsche Richtung schieben, muss man nur drauf schauen, wo die Prioritäten liegen. Und das nicht erst seit gestern. |
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Das unterschreibe ich dir sofort. Die Frage ist, wie man das ändert. |
Thorasan, das sehe ich ein bischen anders.
Denn wider Erwarten, war einst der Etat der BW bei 2% + und wurde vor Jahrzehnten ausgeschlachtet, wie ein Schweinchen, zur Umverteilung auf soziale Posten. Bei manchem Einfallsreichtum an Gewaehrmittelnamen, durfte man schon die Stirn runzeln. Wo ich dir sicherlich Recht gebe, was die damalige Wehrpflichtzeit im Alltag angeht. Wobei, gewisse Dinge die man dort lernt, ausserhalb des Saufens, formen trotzdem noch den Menschen. ;) Ich denke Europa hat unterschaetzt, das es schon lange Spielball war. Die Amerikaner tuen nichts, was nicht ausschliesslich den amerikanischen Interessen dient. Hier war es bishin durch den kalten Krieg lediglich die Massgabe eine Pufferzone aufrecht zu erhalten. Das wollen sich viele mit der euopaeischen Sicht oder explizit deutschen Sichtweise, einfach nicht eingestehen oder haben respektive bis Heute nicht verstanden. |
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Hier sieht man eines der Kernprobleme unserer Zeit: Die Linke hat sich entschieden eine SPD 3.0 oder eine Grüne 2.0 zu werden. In Sonntagsreden gibt man sich links und progressiv, aber am Ende stellt man sich doch für rechts-neoliberalen Irrsinn zur Verfügung, der durch solche Manöver irgendwie immer ermöglicht wird. Und das ist auch der eigentliche Bruch mit Wagenknecht gewesen: Am Ende plante man sich als Verfügungsmasse, zum Schutz von Volk und Staat, wenn höchste Not droht. Dazu sammelte man die Stimmen im linken Spektrum ein. Nachdem die Grünen vorsichtig "Ausländer raus (aber mit Bauchschmerzen!)" im Wahlkampf formuliert haben, war da ja einiges zu holen. Nebenbei plant Stahlhelm Uschi schon einmal den "Großkrieg in Europa" (sic!) [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Während USA und Russland in die nächste Verhandlungsrunde gehen, torpediert man eventuelle Verhandlungsergebnisse durch drohende Stationierung von NATO Soldaten in der Ukraine. [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Jetzt wo die Frage nach Kriegsgerät sich zu lösen scheint, müssen auch ein paar Leichen her. Da sieht es schlecht aus: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...] Ein amerikanischer Faschist sagte einmal "Kriege werden mit Waffen geschlagen, aber mit Männern gewonnen". Es können natürlich auch weibliche, queere oder nonbinäre Männer sein. Kommt her, wir nehmen alles! Zitat:
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Aber jede Stimme gegen den Militarismus zählt. Erst gestern hab ich in einem Beitrag gesehen, was für tolle Möglichkeiten sich doch für die Wirtschaft durch die Aufrüstung ergeben würden. Innovationsstandort Berlin und Konjunkturaufschwung mit vielen Arbeitsplätzen. Aufrüsten muss dem einfachen Mann weiter schmackhaft gemacht werden; offenbar gibt's immer noch zu viele, die das ablehnen. |
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Wie die SPD und die Grünen bindet die Partei so linke Potenziale in Sonntagsreden über Gratismut, und kann bei schicksalshaften Weichenstellungen als Reservearmee fungieren. Man kann sich jetzt weitere 20-30 Jahre die Haare raufen bis nichts mehr von dem Image übrig bleibt. Oder man zieht die Konsequenz und entzieht diesen Wendehälsen gleich die Stimme. Angesichts der Tatsache, dass wir keine Zeit haben, bevorzuge ich definitiv Letzteres. Zitat:
Aber bleiben wir mal bei der rein ökonomischen Betrachtung: Je nachdem wie die zusätzlichen Milliarden (wir wissen ja nicht um wie viel es konkret geht), eingesetzt werden könnte Deutschland tatsächlich ein leichtes Strohfeuer für die nächsten Jahre erleben, was Merz die Kanzlerschaft bis 2029 sichert. Die Medien werden sich darauf einigen, dass es der Wirtschaftskompetenz der Union zu verdanken ist, dass Deutschland aus der Rezession steuert - was natürlich auch völliger Quatsch ist aber ein Narrativ welches sich selbst bestätigt. Dazu muss aber ein großer Teil des Geldes im Land bleiben und in der heimischen Rüstungsindustrie investiert werden. Und hier sind Zweifel angebracht. Grundsätzlich muss man aber immer betonen, dass Geld für Rüstung maximal unproduktiv ist. Es sind klassische Konsumausgaben, die darüber hinaus auch den Staatshaushalt auf Jahrzehnte belasten. Wie gesagt 2029 liegt in der Zukunft und die Probleme die bis dahin entstehen sind die Probleme von wem anders. So wird hier seit Jahrzehnten Politik gemacht. |
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